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Veröffentlicht am 29.01.2022

Verluste

Der Erinnerungsfälscher
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"Der Erinnerungsfälscher" von Abbas Khider ist eine Geschichte, die uns aus der Sicht von Said Al-Wahid erzählt wird.
Said Al-Wahid lebt schon viele Jahre in Deutschland, jetzt in Berlin undihn erreicht ...

"Der Erinnerungsfälscher" von Abbas Khider ist eine Geschichte, die uns aus der Sicht von Said Al-Wahid erzählt wird.
Said Al-Wahid lebt schon viele Jahre in Deutschland, jetzt in Berlin undihn erreicht die Nachricht seines Bruders Hakim, dass seine Mutter in Bagdad im Sterben liegt. Er bucht sofort einen Flug und macht sich auf die lange Reise zurück, zurück in sein Geburtsland und zurück in seine Erinnerungen.
Es sind schwere und tragische Erinnerungen an sein Leben im Irak, an den Krieg, an seine Flucht, an eine sehr schwere Einbürgerung und er ist im Unklaren darüber, welche seiner Erinnerungen wahr sind. Diese Unsicherheit zieht sich in Sprüngen durch die Erzählung und hilft dem Protagonisten wohl bei der Wahrung seines gesunden Menschenverstandes.
Die Sicht von Said auf die Geschehnisse im Irak, aber vor allem auch auf seine Ankunft und sein Leben in Deutschland fand ich sehr interessant. Darüber hätte ich gerne noch mehr erfahren, denn da waren die bürokratischen Hürden schon sehr hoch. Sehr interessant auch seine Erlebnisse rund um den Reisepass und warum er ihn immer bei sich trägt.
Die Geschichte ist kurz, man kann sie am Stück lesen, ich hätte sehr gerne noch mehr von Said erfahren und mich auf eine längere Erzählung eingelassen. So ganz konnte ich mich in diese Erinnerungsfetzen nicht einlassen, obwohl mich der Schreibstil durchaus gepackt hat.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Vorhersehbar

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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"Sharing" von Arno Strobel habe ich als Hörbuch gehört und wurde damit gut unterhalten. Gesprochen wird es von Sascha Rotermund und er hat seine Sache hier sehr gut gemacht, es war angenehm seiner Stimme ...

"Sharing" von Arno Strobel habe ich als Hörbuch gehört und wurde damit gut unterhalten. Gesprochen wird es von Sascha Rotermund und er hat seine Sache hier sehr gut gemacht, es war angenehm seiner Stimme zu folgen.
Markus und seine Frau Bettina verdienen ihr Geld mit einem Sharing-Unternehmen, man kann sehr vieles teilen. Doch dann wird Bettina entführt und soll im Internet vor laufenden Kameras mißhandelt und auch sozusagen "geteilt" werden. Markus bekommt Anweisungen, die er erfüllen soll, um seine Frau zu retten.
Das Buch beginnt mit einem sehr spannenden Plot und man läuft zusammen mit Markus auf Hochtouren, um alles zu tun, was der Entführer sagt.
Mein Problem mit der Story war, dass ich sie zwar als spannend, aber zu schnell zu vorhersehbar fand.
Für mich waren nicht alle Handlungen und Situationen schlüssig und vieles wirkte am Ende an den Haaren herbeigezogen, einfach um die Story abschließen zu können.
Ich habe schon einige Bücher des Autors gelesen, aber dieses ist definitiv nicht sein bestes.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Verstörende Tragödie

Der fürsorgliche Mr. Cave
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"Der fürsorgliche Mr. Cave" von Matt Haig ist eine Geschichte, die erzählt wird aus Sicht eines Vaters an seine Tochter.
Terence Cave ist Antiquitätenhändler und hat das Gefühl irgendwie verflucht zu sein. ...

"Der fürsorgliche Mr. Cave" von Matt Haig ist eine Geschichte, die erzählt wird aus Sicht eines Vaters an seine Tochter.
Terence Cave ist Antiquitätenhändler und hat das Gefühl irgendwie verflucht zu sein. Seine Mutter starb durch Suizid, seine geliebte Frau ei einem Raubüberfall. Er blieb mit den noch kleinen Zwillingen Reuben und Byrony zurück. Nun sind die beiden Teenager und sein Sohn stirbt bei einem tragischen Unfall direkt vor seinen Augen.
Verständlicherweise hat er jetzt nur noch größere Angst um seine geliebte Tochter Byrony und möchte alles tun, um sie zu schützen. Und damit übertreibt er nicht nur ein wenig, sondern treibt seine Tochter erst recht zu unüberlegten Aktionen.
Durch die besondere Erzählweise erleben wir alles nur aus der Sicht von Mr. Cave, den man dabei beobachtet, wie er immer tiefer in seinen eigenen Gedanken verstrickt wird. Und es stehen hier auch immer seine Gedanken und Gefühle im Vodergrund.
Das Buch ist eine ruhige Erzählung, es geht eigentlich mehr um das Innenleben des Protagonisten, als um wirkliches Geschehen. Man kann sehr genau beobachten, wie der Protagonist in einer Spirale von dunklen Gedanken und Gefühlen immer tiefer rutscht und die Folgen davon sehen.
Es ist kein spannendes Buch, es ist kein optimistisches Buch, aber es ist ein Buch, dass mich zum nachdenken gebracht hat, dass sehr gut die Gefühle eines zutiefst traumatisierten Menschen darstellt und die Folgen davon. Empfehlenswert für Leser, die kein Happy End und rosarote Brille brauchen.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Wachstum durch Begegnung

Kleine Philosophie der Begegnung
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"Kleine Philosophie der Begegnung" von Charles Pépin ist ein kleines, feines Sachbuch über die Frage nach der Bedeutung von freundschaftlichen, romantischen, professionellen und zufälligen Begegnungen ...

"Kleine Philosophie der Begegnung" von Charles Pépin ist ein kleines, feines Sachbuch über die Frage nach der Bedeutung von freundschaftlichen, romantischen, professionellen und zufälligen Begegnungen für den Einzelnen. Das wird sehr schön mit Beispielen aus unserem Alltag, aber auch anhand von Begegnungen aus Film- und der Musikszene belegt.
Die ganz große Frage ist hier, wer oder was wir ohne die Begegnungen mit anderen Menschen wären, wie diese Begegnungen uns selber verändern, ja unser Leben, so wie es ist, erst ermöglichen. Es werden hier aber nicht nur Lehrmeinungen wiedergegeben, sondern sehr anschaulich anhand von Beispielen verdeutlicht.
Dieses Buch bietet sehr viele Ansatzpunkte zum nachdenken und auch zum diskutieren mit anderen. Ich hätte mir selber gar nicht vorstellen können, wie tief das echte Begegnen, nicht ein oberflächliches Treffen, sich im Leben des jeweils anderen auswirkt. Es gehört zum Leben und Menschsein dazu, im Positiven, wie auch Negativen.
Auch ohne philosophisches Vorwissen ist das Buch gut zu lesen und zu verstehen, es ist keine ganz leichte Lektüre und ich werde es ganz sicher noch öfter zur Hand nehmen, um mich auf diese Begegnung einlassen zu können.

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Flug zur Sonne

LR01 - Aus dem Leben einer Arbeitsbiene
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"LR01-Aus dem Leben einer Arbeitsbiene" von Pete Snyder ist eine ganz wunderbare Geschichte über das Leben der Bienen in einem Bienenstock.
Aber irgendwas stimmt hier nicht, der Bienenstock ist eine Homebase, ...

"LR01-Aus dem Leben einer Arbeitsbiene" von Pete Snyder ist eine ganz wunderbare Geschichte über das Leben der Bienen in einem Bienenstock.
Aber irgendwas stimmt hier nicht, der Bienenstock ist eine Homebase, die Bienen Roboter, die täglich ihre Akkus aufladen und einen Upload machen müssen.
Leroy, Carla und Marv sind drei dieser Roboterbienen, das besondere an ihnen ist, dass sie Freunde sind und das sie alle einen Produktionsfefler haben.
Ihr Leben ist gekennzeichnet von den täglich gleichen, wiederkehrenden Abläufen, sogar das Pollensammeln ist in festgelegten Planquadraten eingeteilt und längeres Verweilen auf einer Blüte wird schon von der Security beobachtet. Sagar das Ende des Bienenlebens ist festgelegt mit dem Abfall der Akkuleistung unter eine bestimmte Marke.
Leroy lernt eines Tages eine echte, eine wirkliche Biene kennen und damit beginnt für unsere drei Bienchen ein wirkliches Abenteuer in ihrem Leben, ein hinterfragen und ändern der Situation.
Das Buch liest sich sehr gut, es ist voller Humor und flüssig geschrieben und bringt einen mit jedem neuen Kapitel zum Nachdenken. Die Parallelen zu uns Menschen in unserem Hamsterrad sind offensichtlich und auch gewollt, aber sehr sympathisch und mit einem Augenzwinkern geschrieben. Mir haben sehr viele der Vergleiche sehr gut gefallen und zum reflektieren über den Sinn des Lebens, Freundschaft, Mut und Toleranz gebracht. Es geht hier um Werte, die im Leben jeden Tag der Mittelpunkt sein sollten,
Mir hat die Geschichte um Leroy sehr gefalllen und ich empfehle sie gerne weiter.

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