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Veröffentlicht am 25.08.2021

Vergangenheit und Zukunft

Die letzten Romantiker
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"Die letzten Romantiker" von Tara Conklin ist eine Familiengeschichte, die es von Anfang an versteht, beim Leser Spannung und Erwartungen aufzubauen.
Wir begleiten hier die vier Geschwister Renee, Caroline, ...

"Die letzten Romantiker" von Tara Conklin ist eine Familiengeschichte, die es von Anfang an versteht, beim Leser Spannung und Erwartungen aufzubauen.
Wir begleiten hier die vier Geschwister Renee, Caroline, Joe und Fiona vom Tod ihres Vaters in der Kindheit bis weit in die Zukunft. Nach dem Tod des Vaters erleidet die Mutter der Kinder, Noni, schwere Depressionen, von den Kindern "große Pause" genannt. Irgendwie überstehen die Kinder diese Zeit gemeinsam, erziehen sich gegenseitig, beschützen sich und wachsen noch enger zusammen.
Als Erwachsene sind sich die vier dann auf einmal fremd und wissen selber nicht, woran das liegt. Fiona erzählt den Großteil der Geschichte aus ihrer Sicht, aber jedem einzelnen der Geschwister sind große Abschnitte gewidmet.
Jeder einzelne hat hier unterschiedlich an den Folgen der Kindheit zu tragen und ist damit auch ziemlich alleine gelassen. Sehr gefühlvoll wird hier auf die unterschiedlichen Probleme eingegangen, die in Süchten, Arbeitswut, falschen Beziehungen und Verleugnung münden.
Nach und nach kommt erst das ganze komplexe Gefüge hervor und man begreift erst spät, was und wie und warum das so geschehen ist.
Mich hat diese Geschichte sehr beeindruckt, die Charaktere waren für mich lebendig und die Worte der Autorin sehr glaubhaft. Eine gut erzählte Geschichte von einem Leben, dass im Schatten der Traumata der Vergangenheit blieb.

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Neuanfang mit Hindernissen

Der Himmel ist hier weiter als anderswo
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"Der Himmel ist hier weiter als anderswo" von Valerie Pauling ist ein Familienroman mit einer Liebesgeschichte.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Fee, eine Mutter von vier Kindern und Geigerin in einem ...

"Der Himmel ist hier weiter als anderswo" von Valerie Pauling ist ein Familienroman mit einer Liebesgeschichte.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Fee, eine Mutter von vier Kindern und Geigerin in einem Orchester. Als ihr geliebter Mann stirbt, steht sie grade auf der Bühne und danach verändert sich ihr Leben total.
Sie kann nicht mehr spielen, sie kann nicht in der gemeinsamen Wohnung bleiben, weil ihr wegen Eigenbedarf gekündigt wird und sie von zu vielen Erinnerungen geplagt.
Also wagt sie einen kompletten Neuanfang. Sie kauft einen alten Gasthof im Alten Land und renoviert so, dass sie mit den Kindern dort einziehen kann.
Für jedes der Kinder ist es eine ganz eigene Erfahrung mit der neuen Situation zurechtzukommen und Fee selber hat es auch nicht leicht heimisch zu werden. Einige der auf sie zukommenden Probleme waren ihr unbekannt und hat sie unterschätzt.
Sehr gut haben mir die Geschichten der Kinder gefallen, die sehr eigen und vielfältig waren, wobei sich hier schon übertrieben viele Probleme auftaten.
Was mir an dem Buch so richtig gut gefallen hat, war die sehr ruhige, gemächliche Erzählweise und die Bilder der wundervollen Landschaft, die hier geschaffen werden. Man konnte den alten Gasthof mit seinem Steg davor und die vielen Obstbäume, die Radwege auf den Deichen fast vor sich sehen. Eine sehr schöne Atmosphäre wird hier erschaffen.
Die Handlung selber war für mich trotz einigem Hin und Her einfach zu vorhersehbar. Eine nette Geschichte für die Urlaubslektüre.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Amüsanter Gedankenmix

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?
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"Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" von John Green ist ein Buch mit einem ganz besonderem Aufbau. Das Anthropozän ist das Zeitalter, in dem der Mensch den größten bestimmenden Einfluß auf ...

"Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" von John Green ist ein Buch mit einem ganz besonderem Aufbau. Das Anthropozän ist das Zeitalter, in dem der Mensch den größten bestimmenden Einfluß auf den Planeten hat und es ist auch das Zeitalter, in dem wir jetzt leben.
John Green ist eigentlich ein Romanautor, hauptsächlich für Jugendromane, von denen er auch schon einige sehr bekannte geschrieben hat und das ist jetzt sein erstes Sachbuch.
Er verbindet hier jetzt eigene alltägliche Erfahrungen und Dinge, wie die größte Farbkugel der Welt, der beste Hotdog, Rasenpflege oder auch das Internet mit Fakten, Wissen und persönlichen Anekdoten darüber. Das ist oft erheiternd, lehrreich, aber auch nachdenklich machend. Es sind viele Sachen dabei, über die ich noch nie weiter in dem Sinne nachgedacht habe und deshalb macht es sehr viel Spaß zu lesen. Einige Fakten fand ich so informativ, dass ich mich dann selbst noch weiter darüber belesen habe.
Die Kapitel sind alle sehr kurz gehalten und sehr schnell zu lesen, schon wegen dem lockeren und amüsanten Schreibstil. Am Ende jedes Kapitels gibt er eine Sternebewertung ab, was an sich schon recht spannend ist. In vielen der Abschnitte erhalten wir persönliche Einblicke in das Leben des Autors, Momentaufnahmen aus der Pandemiezeit und auch Kindheitserinnerungen.
Man kann querbeet lesen oder in Reihenfolge, eine Geschichte am Tag oder das Buch am Stück, egal wie, es ist großartige Unterhaltung. Die Zusammenstellung wirkt auf den ersten Blick wahllos zusammengewürfelt, ist es aber nicht.
Bei der Bewertung bleibe ich hier dem Autor treu, der sich sehr schwer tat 5 Sterne zu vergeben und gebe diesem Buch hier 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Einsamkeit und Trauer

Die Wütenden und die Schuldigen
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"Die Wütenden und die Schuldigen" von John von Düffel ist ein ganz besonderes Buch. Hier begleiten wir eine Familie in den Zeiten der Quarantäne und Kontaktbeschränkungen durch Covid.
Richard ist ein Pfarrer ...

"Die Wütenden und die Schuldigen" von John von Düffel ist ein ganz besonderes Buch. Hier begleiten wir eine Familie in den Zeiten der Quarantäne und Kontaktbeschränkungen durch Covid.
Richard ist ein Pfarrer in der Uckermark, der auf der Schwelle zum Tod steht. Sein Sohn Holger befindet sich nach einem Suizidversuch in einer psychiatrischen Klinik. Seine Exfrau ist Ärztin und zusammen mit einem Rabbi in Quarantäne. Und die Enkel Selma und Jakob gibt es auch noch.
Es ist so einiges in Schieflage in dieser Familie und so nach und nach wird in einzelnen Abschnitten über die Familienmitglieder erzählt und man beginnt ihr Denken und Handeln zu begreifen.
Sehr viele Themen werden hier hinterfragt und kommen zur Sprache. Es ist ein Buch zu sehr viel mitdenken und nachdenken. Es waren hier so einige Sätze, die ich mehrfach gelesen habe.
Hier wurden keine sympathischen Protagonisten geschaffen, sondern echte Menschen mit Ecken und Kanten, sie wirken lebendig. Es war auch nicht ganz einfach in diese Geschichte reinzukommen, aber dann hatte sie mich doch im Griff und das Ende hat mir sehr gut gefallen und den Bogen geschlossen.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Das schwarze Buch

Bahnhofstrasse
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"Bahnhofstrasse" von Andreas Russenberger ist der Nachfolger von "Paradeplatz" und im Mittelpunkt steht wieder der Bankprofessor Philipp Humboldt.
Die Züricher Privatbank von Werdenberg soll verkauft ...

"Bahnhofstrasse" von Andreas Russenberger ist der Nachfolger von "Paradeplatz" und im Mittelpunkt steht wieder der Bankprofessor Philipp Humboldt.
Die Züricher Privatbank von Werdenberg soll verkauft werden und das zu einem unanständig hohen Preis. Philipp wird von Alexander von Werdenberg beauftragt, Recherchen zur Geschichte der Brüder von Werdenberg und der Entstehung des Bankenhauses zu betreiben und dann ein Buch zu schreiben. Unterstützung und Hilfe werden ihm an die Hand gegeben.
Durch diese Recherchen tauchen wir als Leser tief in die Vergangenheit mit ab, wo sich schon recht schnell einige Ungereimtheiten zeigen. Das ist total spannend beschrieben. Auch die Passagen, die sich um das Bankenwesen drehen, sind alles andere als langweilig, sondern sehr lebendig und aufschlußreich.
Schön fand ich es, dass man als Leser immer etwas tiefer in den Geschehnissen war, als Philipp und dadurch die Zusammenhänge gut erkannte. Die Auflösung der Geschichte passiert erst zum Ende hin, wodurch man die komplette Geschichte erst nach und nach erfährt.
Auch ohne den Vorgänger gelesen zu haben, kommt man gut in die Geschichte, sie steht völlig für sich allein. Ich werde das Buch jetzt aber nachholen, da mich der Schreibstil des Autors überzeugt hat.

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