Kindliche Streitereien im Fokus
Der TattoosammlerEigentlich wollte Tattooartist Marni Mullins nur die Messe hinter sich bringen, doch in einer Kaffeepause entdeckte sie eine übel zugerichtete Leiche. Als eine wenig später eine zweite Leiche auftaucht, ...
Eigentlich wollte Tattooartist Marni Mullins nur die Messe hinter sich bringen, doch in einer Kaffeepause entdeckte sie eine übel zugerichtete Leiche. Als eine wenig später eine zweite Leiche auftaucht, wird klar, dass es sich vermutlich um einen Serienkiller handelt. Denn eines haben die Leichen gemeinsam: Ihnen wurde jeweils ein Stück Haut entfernt, auf dem sich ein Tattoo befand.
Auf der Suche nach dem eiskalten Killer bittet Detective Francis Sullivan um Marnis professionelle Hilfe, da sie die Szene wie kaum eine andere kennt. Doch begibt sie sich damit selbst in Gefahr?
Der Start der Geschichte war wirklich gut und begann extrem grausam und detailliert, was die Erwartungen meinerseits extrem in die Höhe schraubt. Jedoch merkte ich bald, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden würden.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschrieben. Jedes einzelne Kapitel trägt den Namen der Person, die uns mit auf die Suche nach dem Killer nimmt. An sich eine tolle Technik, um dem:der Leser:in verschiedene Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelt der einzelnen Charaktere zu bringen und diese nahbarer zu machen. Jedoch schlug der Teil bei mir komplett fehl. Ich fand keinen der Charaktere sonderlich sympathisch, was durch das Hinzufügen ihrer Gedanken nur noch bestätigt wurde. Keiner, außer vielleicht Francis, konnte Sympathie in mir wecken, sondern sie alle riefen eher das Gegenteil in mir hervor.
Die ewigen Streitereien aller Beteiligten langweilten mich relativ schnell. Jeder schoss gegen jeden und alle schienen sie in ihrer kindlichen Blase aus nichtigen Streitigkeiten festzustecken. Es gab keine einzige Charakterkonstellation, die ohne extreme Meinungsverschiedenheiten und Keifereien auskam, weswegen ich ziemlich schnell die Lust an dieser konstruierten und dadurch nicht wirklich authentisch wirkenden Geschichte verlor.
Normalerweise find ich es extrem spannend, wenn aus Sicht des Mörders geschrieben wird, aber auch hier konnte mich die anfängliche Begeisterung nicht lange packen. Vielmehr wiederholten sich Floskeln, womit keine neue Spannung aufkommen konnte und ich auch hier relativ schnell das Interesse verlor, herauszufinden, wer denn der Killer sein könnte.
Starker Start, der wirklich viel hoffen ließ, aber für mich ist es leider komplett verschenktes Potenzial, weil sich die Autorin mehr auf die kindischen Streitigkeiten der Personen konzentrierte als auf den Fall oder die Tat an sich. Schade.