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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2024

Etwas schwächer als ihre anderen Werke

Vermisst - Der Fall Anna
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Darios Mutter ist an seinem fünften Geburtstag spurlos verschwunden. Doch an seinem Geburtstag erhält er immer eine Karte, auf der "Mama hat dich lieb" steht. Als die Ermittlerin Malou zufälligerweise ...

Darios Mutter ist an seinem fünften Geburtstag spurlos verschwunden. Doch an seinem Geburtstag erhält er immer eine Karte, auf der "Mama hat dich lieb" steht. Als die Ermittlerin Malou zufälligerweise genau an Darios Geburtstag mit ihm ein Date hat, fesselt sie seine Geschichte und sie möchte herausfinden, was mit seiner Mutter damals geschehen ist. Ihre Recherche zeigt aber, dass Dario nicht das einzige Kind ist, dessen Mutter an seinem fünften Geburtstag als vermisst gemeldet wurde. Da das Ganze zum Himmel stinkt, aber Sandro die Kapazitäten für diesen Cold case nicht hat, stürzt sich Malou auf eigene Faust in diesen Fall und rechnet nicht damit, wie gefährlich es für sie werden wird.

Christine Brand hat einen besonders leichten Schreibstil, dem sie auch hier treu geblieben ist. Das Buch liest sich erstaunlich schnell und die Idee an sich ist spannend. Auch wenn ich es meistens sehr schätze, aus mehreren Perspektiven den Geschehnissen folgen zu können, hätte ich es in diesem Fall nicht unbedingt gebraucht. Und das aus einem einfachen Grund - ich fand Dario als Charakter unfassbar anstrengend. Und hier kommen wir zu meinem größten Kritikpunkt - Dario. Ich könnte diese Person im wahren Leben niemals ertragen. Er hat mir oft den Lesespaß etwas verdorben und ich musste mich oft dazu zwingen, mehr zu lesen. Der Fall um das Verschwinden von Anna war spannend - keine Frage. Aber Darios Persönlichkeit, seine Gedanken, seine übertriebenen Gefühle, einfach seine Art haben mich unfassbar gestört und ich konnte wirklich nicht nachvollziehen, wie Malou Sympathie dieser Person gegenüber empfinden kann.

Das Ende hat mir ganz gut gefallen, allerdings fand ich, dass dem Täter viel zu wenig Möglichkeit gegeben wurde, sich zu seiner Tat zu äußern. Alles wurde zu schnell "aufgeklärt". Ich hätte mir gewünscht, dass man an der einen oder anderen Stelle die Handlung lieber etwas gekürzt hätte, um das Ende etwas mehr in den Fokus zu setzen. An sich war es aber ein spannender Auftakt dieser neuen Reihe.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Unterhaltsamer Krimi

Die Stille der Flut
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Im Auricher Kommissariat ist ein Maulwurf - zumindest ist dies der Verdacht, denn jede Aktion, die die Polizei dort gegen das Drogenkartell De Jong plant, bleibt erfolglos. Lina Lübbers wird aus Osnabrück ...

Im Auricher Kommissariat ist ein Maulwurf - zumindest ist dies der Verdacht, denn jede Aktion, die die Polizei dort gegen das Drogenkartell De Jong plant, bleibt erfolglos. Lina Lübbers wird aus Osnabrück nach Aurich als Undercover-Ermittlerin versetzt, um herauszufinden, an welcher Stelle die Infos nach außen gegeben werden. Doch da trifft Lina auf die eher wenig kooperative Ermittlerin Kea Siefken, die in Lina eine Konkurrentin statt Kollegin sieht. Nach kurzer Zeit wird die Leiche der jungen Mia gefunden und somit muss das gesamte Team schnell die Differenz beiseiteschieben und sich auf den Fall konzentrieren.

Der Schreibstil ist flüssig und man fliegt ganz schnell durch die Kapitel - hierfür ein großes Lob an das Autorinnenduo Bergsma und Johannsen. Das stelle ich mir nämlich als große Herausforderung vor, die hier zweifelsohne gemeistert wurde. Das Buch ist aus zwei Sichten geschrieben - Linas und Keas, was mir besonders gut gefallen hat. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und es war für mich persönlich spannend zu erfahren, wie die beiden lernen werden, miteinander zu arbeiten. Zu Beginn war es für mich etwas schwierig, Sympathie Kea gegenüber zu empfinden, das hat sich aber mit der Zeit deutlich verbessert, da ich sie als Persönlichkeit kennenlernen konnte. Ihre Ängste fand ich nachvollziehbar und könnte mir vorstellen, dass jeder bzw. jede von uns in dieser besonderen Situation misstrauisch wäre.

Lina war für mich von Anfang an eher offener als Charakter und durch ihre geheime Aufgabe natürlich sehr interessant als Buchfigur. Allerdings führt der Klappentext einen eher in die Irre und für den ersten Band war die Beschreibung eher unzutreffend. Ich kann mir aber vorstellen, dass im zweiten Band etwas mehr davon zu spüren sein wird. Für einen Auftakt ist das Buch aber ganz gut gelungen und ich bin auf den Folgeband gespannt.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Ich bin Humussexuell!

Kanaan - das israelisch-palästinensische Kochbuch
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Die orientalische Küche ist einfach großartig! Die tollen Farben, die intensiven Gewürze und vor allem das Zelebrieren der vegetarischen Gerichte gefallen mir ausgesprochen gut. In diesem Kochbuch trifft ...

Die orientalische Küche ist einfach großartig! Die tollen Farben, die intensiven Gewürze und vor allem das Zelebrieren der vegetarischen Gerichte gefallen mir ausgesprochen gut. In diesem Kochbuch trifft auf all das und noch mehr. Es ist eine Kombination auf persönlichen Einblicken und leckeren Rezepten - so authentisch! Alleine die Bilder machen Lust darauf, den Kochlöffel zu schwingen und in die Welt der israelisch-palästinensischen Küche einzutauchen.

Auf den ersten Blick erscheinen die Gerichte so modern und schick, denn die Präsentation ist wirklich sehr gut gelungen. Gezaubert werden die Gerichte aber mit wenigen Zutaten, die man ganz einfach heutzutage in vielen Märkten bekommt. Die glücklichen Gesichter auf den Bildern strahlen die Liebe zum Produkt aus! Man trifft oft auf die Hauptprotagonisten Aubergine und Kichererbse und die meisten Gerichte sind vegetarisch. Und das finde ich toll. Man benötigt wirklich nicht viel Schnick-Schnack, um etwas Leckeres zuzubereiten. Und mit Gemüse lässt sich so unfassbar viel machen, was jedem schmeckt.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Nervige Charaktere

Wolfsgier
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Maggie und Simon haben sich ein Wohnmobil ausgeliehen und möchten die Natur genießen. Als sie aber auf einer einsamen Straße ein Tier überfahren und den Verdacht haben, dass es sich um einen Wolf handelt, ...

Maggie und Simon haben sich ein Wohnmobil ausgeliehen und möchten die Natur genießen. Als sie aber auf einer einsamen Straße ein Tier überfahren und den Verdacht haben, dass es sich um einen Wolf handelt, melden sie den Wildunfall der örtlichen Polizei. Doch als Simon den Polizisten das tote Tier zeigen möchte, entdecken sie an dessen Stelle eine tote Frau. Ab diesem Moment wird der entspannte Urlaub im Bayrischen Wald zu einem Alptraum.

Den Anfang fand ich vielversprechend. Mir hat der Schreibstil ganz gut gefallen und die ersten Seiten waren sehr spannend dargestellt. Die düstere Atmosphäre; die tote Frau, die plötzlich da war; Maggie, die auf total seltsame Menschen in der Ortschaft trifft. Formulieren wir es mal so - es hatte Potential. Und dann, als wäre ein Schalter umgelegt worden, wurde die Geschichte immer verwirrender und abstruser, sodass ich nur noch mit den Augen rollen musste und eigentlich die Lust auf das Lesen verloren habe.

Maggie und Simon sind als Charaktere auch relativ blass und nicht gerade sympathisch. Simon scheint nicht die hellste Kerze zu sein und ich habe mich oft gefragt, wie blöd man sich anstellen kann und damit so erfolgreich am Leben bleibt. Dieser Protagonist ist einfach ein riesiger Minuspunkt. Bei Maggie spüre ich nur eine Leere - was war eigentlich mit ihr?! Das Dorf, das einem anfangs total mysteriös vorkam, wurde auch immer nerviger. Mir ging der bayrische Akzent, der reichlich vorhanden war, irgendwann nur noch auf die Nerven. Das Gleiche gilt für die Bewohner, die immer mehr zu Charakteren aus einem schlechten Gangsterfilm wurden.

Es ist leider ein Buch, das hätte gut werden können, sich aber plötzlich in eine ganz seltsame Richtung entwickelt hat, die mich nicht abholen konnte.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Keine gute Fortsetzung

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
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Björn Diemel ist mental ausgeglichen, was er seinem Achtsamkeitscoach Joschka Breitner zu verdanken hat. Was das körperliche Wohl angeht, befindet er sich gerade nicht auf dem richtigen Weg. Als seine ...

Björn Diemel ist mental ausgeglichen, was er seinem Achtsamkeitscoach Joschka Breitner zu verdanken hat. Was das körperliche Wohl angeht, befindet er sich gerade nicht auf dem richtigen Weg. Als seine Tochter im Zoo fast entführt wird und er es nur knapp verhindern konnte, da er aufgrund seiner schlechten Fitness sich kaum bewegen kann, entscheidet er sich dafür, den Weg zu einem gesunden Körper zu finden. Zum Glück ist Herr Breitner ein allwissender Mensch und kennt sich mit gesunder, bewusster Ernährung aus.

Ich bin ja wirklich ein großer Fan von Karsten Dusses Humor und habe bisher kein Buch der "Achtsam morden"-Reihe verpasst. Bei diesem Band habe ich mir die Frage gestellt, wie lange eine Reihe eigentlich sein kann und ob das nicht ein guter Zeitpunkt gewesen wäre, sich von Björn Diemel zu verabschieden. Was ich an den Vorgänger besonders gemocht habe (und am ersten Band eigentlich total geliebt habe, denn dieser war für mich definitiv ein Highlight), war hier nicht wirklich vertreten. Leider erinnerte mich die Geschichte eher an einen Ernährungsratgeber, den ich nicht lesen wollte. Das Morden war deutlich im Hintergrund. Auch die Diskussionen um vegane Ernährung und Kuh-vs-Insekt-Nachhaltigkeitsvergleiche fand ich eher langweilig und nicht unterhaltsam.

Zusammenfasend lässt sich sagen, dass der besondere Humor wie immer vertreten war und die Geschichte zur leichten Lektüre machte, allerdings fehlte der Krimianteil sehr, was der Spannung nicht gut getan hat.

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