Profilbild von Steliyana

Steliyana

Lesejury Star
offline

Steliyana ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Steliyana über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2024

Langatmiger "Thriller"

Die Vermisste
0

Ist die Geburt des eigenen Kindes nicht etwas ganz Wundervolles? Als Marc voller Freude seine Frau und neugeborene Tochter in der Klinik besuchen möchte, stellt er fest, dass Romilly verschwunden ist. ...

Ist die Geburt des eigenen Kindes nicht etwas ganz Wundervolles? Als Marc voller Freude seine Frau und neugeborene Tochter in der Klinik besuchen möchte, stellt er fest, dass Romilly verschwunden ist. Sie hat kurz nach der Geburt alles mitgenommen und von ihr fehlt jede Spur. Bis auf eine - das Baby. Welche Mutter lässt ihr Baby ganz alleine und haut ab? Das versteht keiner. Doch Romillys Mutter hat bereits unter postpartalen Psychose gelitten und die Chance, dass Romilly auch daran leiden kann, ist extrem hoch. Aber wo ist sie denn?

Das Buch beinhaltet mehrere Perspektiven - Der Ehemann, die beste Freundin, die Schwester und die Frau lassen uns an ihren Gedanken teilhaben. An sich finde ich Perspektivenwechsel in Büchen fast immer vorteilhaft, weil das Tempo meistens gesteigert wird und die Spannung sehr schnell steigen und durch den Perspektivenwechsel aber konstant oben gehalten werden kann. Hier ist das leider misslungen, denn die Spannung wurde nie so wirklich aufgebaut. Ich finde auch "Die Frau" sehr unpersönlich. Steffie und Loll sind ebenfalls Frauen, aber denen wurde durch die Bezeichnung "Die beste Freundin" und "Die Schwester" eine besondere Rolle gegeben. An dieser Stelle hätte ich "Die Ehefrau" oder sogar "Die Vermisste" deutlich besser gefunden, weil dadurch eine Verbindung zum Titel aufgebaut werden kann.

Der Schreibstil an sich fand ich auch nicht sehr prickelnd. Wie können so unfassbar viele Wiederholungen in einer Geschichte vorkommen? Nach kürzester Zeit hat mich der Begriff "postpartale Psychose" in den Wahnsinn getrieben und es wurde viel zu oft (!) erwähnt, dass Romilly verschwunden ist und der arme Marc ja alleine da ist. Mit dem "Baby". Es hat ewig gedauert, bis er dieses Kind als seine Tochter bezeichnet hat. Das hat mich massiv gestört. Alleine durch das Vermeiden dieser nervigen Wiederholungen hätte das Buch locker 150 Seiten weniger haben können. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich das Buch nach dem zehnten Mal "postpartale Psychose" abgebrochen.

Was ich ebenfalls nicht gut fand, war, dass alles sehr vorhersehbar war. Für mich gab es keine Überraschungsmomente. Vieles konnte ich auch nicht nachvollziehen, wie z.B. warum kein Mensch dafür gesorgt hat, dass nach Romilly gesucht wird. Welche Frau kann direkt nach einer GEBURT einfach mal verschwinden? Das ist so was von unlogisch. Genauso unlogisch ist es, mit einem Neugeborenen zu reisen. Die Geschichte um den Notfall-Reisepass scheint mir einfach unglaubhaft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2024

Solider Thriller

Meine Lüge ist deine Wahrheit
0

Eine ganz gewöhnliche Postkarte versetzt Elena, Teresa und Miriam in Angst. Die drei Frauen haben versucht, das zu verdrängen, was vor vielen Jahren in einem Sommerlager passiert ist. Doch der Grund warum ...

Eine ganz gewöhnliche Postkarte versetzt Elena, Teresa und Miriam in Angst. Die drei Frauen haben versucht, das zu verdrängen, was vor vielen Jahren in einem Sommerlager passiert ist. Doch der Grund warum sich die Wege von Elena, Teresa und Miriam getrennt haben, wird sie nun wieder zusammenführen und in Gefahr bringen. Sie müssen zurück auf Seelvlieth Island und niemand weiß, ob alle drei lebend davonkommen werden.

Kerstin Ruhkieck war für mich bisher unbekannt und ich bin durch Zufall auf diesen Thriller gestoßen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und bereits am Anfang wusste ich, dass es Wirrwarr aus Intrigen und Lügen wird und meine Aufgabe wird sein, mich für eine Seite zu entscheiden. Auf dem ersten Blick schienen mir Elena, Teresa und Miriam ein ganz normales Leben zu führen. Langsam stellte sich aber heraus, dass es nur eine Fassade ist, die Schritt für Schritt zu bröckeln begann. Sympathie zu einer bestimmten Person hatte ich aber noch nicht entwickelt, da ich darauf gespannt war, wie sich die drei Frauen verhalten werden, sobald der Druck höher wird.

Die erste Hälfte des Buchs fand ich grandios! Die Autorin hat eine sehr spannende Atmosphäre erschaffen und hat die Gefühle und Ängste, die man empfindet, wenn man Opfer eines Stalkers ist, unfassbar gut beschrieben. Ich hatte selbst Angst davor, in meinem Zuhause ohne Licht herumzulaufen. Chapeau! Der Spannungsbogen war ganz weit oben und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich hatte selbst Angst um mein Leben, wollte aber weiter lesen. :D Das kann nur Thrillerfans passieren, hihi.

Sobald das Geschehen auf Seelvlieth Island übertragen wurde, fand ich aber leider, dass die Spannung durch einige Wiederholungen und ständiges Gebrülle gesunken ist und nicht mehr das hohe Niveau von der ersten Hälfte erreichen konnte. Ja, wenn man Angst um sein Leben hat und man andauernd belogen wird, spielen die Nerven ab einem gewissen Punkt nicht mehr mit und man kann explodieren. Aber diese Phase hat sich für meinen Geschmack etwas in die Länge gezogen.

Das Ende hat mir aber wiederum gut gefallen und hat der ganzen Geschichte einen schönen Abschluss gegeben. Ich werde auf jeden Fall die anderen Bücher der Autorin lesen, da mir ihre Art und Weise zu schreiben sehr gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2023

Nicht wirklich inspirierend

Vegane Burger & Co - Die besten Rezepte für leckeres Fast Food ohne Fleisch -
0

Wir essen super gerne Burger ohne Fleisch und sind stets auf der Suche nach neuen Rezepten für vegane/vegetarische Pattys. So bin ich auf dieses Kochbuch aufmerksam geworden und musste es unbedingt ausprobieren. ...

Wir essen super gerne Burger ohne Fleisch und sind stets auf der Suche nach neuen Rezepten für vegane/vegetarische Pattys. So bin ich auf dieses Kochbuch aufmerksam geworden und musste es unbedingt ausprobieren. Klein aber fein, dachte ich. Man benötigt nicht unnötig viele Zutaten, um etwas Geschmackvolles zu zaubern. Oft sind es auch keine ausgefallenen, sondern die ganz einfachen Sachen, die für eine Geschmacksexplosion sorgen können.

Ich muss leider sagen, dass ich von diesem Buch eher enttäuscht bin. Ja, die Rezepte sind einfach, aber für mich waren die Idee nicht wirklich neu und auf keinen Fall inspirierend. Da kenne ich andere Rezepte für vegane Burger, die mir deutlich besser gefallen und super einfach zu machen sind. Das Cover sieht zwar ansprechend aus, die Fotos vom Essen drin sind aber verbesserungswürdig. Mir ist bei keinem Bild das Wasser im Mund zusammengelaufen, sodass ich sofort Lust hatte, etwas unbedingt nachzukochen.

Ich würde das Kochbuch keinem empfehlen, der schon öfters veganes Fast Food zubereitet hat, denn hier wird er auf keine neuen Ideen treffen. Dieses Buch ist eher was für Neulinge, die nicht einfach ein Sojafleischersatzprodukt aus dem Supermarkt nehmen möchten, sondern sich aktiv nach veganen Alternativen umschauen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2023

Die Einladung

Die Einladung
0

Marla erhält eine Einladung zum Klassentreffen. Ein verlängertes Wochenende in einem Berghotel mit einer wunderschönen Alpenkulisse und nette Gespräche mit den ehemaligen Klassenkameraden - das hört sich ...

Marla erhält eine Einladung zum Klassentreffen. Ein verlängertes Wochenende in einem Berghotel mit einer wunderschönen Alpenkulisse und nette Gespräche mit den ehemaligen Klassenkameraden - das hört sich doch ganz nett an! Für Marla ist es auch eine gute Möglichkeiten, um ihrem Alltag zu entkommen. Ihre Gesichtsblindheit macht ihr zu schaffen und die Angst davor, von einem Psychopathen verfolgt zu werden, sind sehr belastend. Doch als sie im Berghotel ankommet, fühlt sich alles komisch an, denn alles sieht so aus, als wären alle plötzlich verschwunden und sie ist ganz alleine da.

Mir hat " Die Einladung" sehr gut gefallen! Fitzek bleibt seinem Schreibstil treu und schafft es durch die kurzen Kapiteln mit kleinen miesen Cliffhangern, sein Buch zu einem Pageturner zu machen. Auch hier steht ein spannendes Thema im Fokus - eine Gesichtsblindheit. Ich könnte es mir kaum vorstellen, wie es wäre, sich nicht an Gesichtern erinnern zu können. Das würde mich psychisch sehr belasten. Da wir auch in Marlas Vergangenheit oft eintauchen dürfen, ist es möglich, sie etwas besser kennenzulernen und ihre Ängste zu verstehen. Ich würde nicht sagen, dass sie mir sympathisch war, aber es fiel mir leicht, Empathie ihr gegenüber zu spüren.

Was ist denn typisch für ein Fitzek? - Ja, richtig, Plottwist. Davon gab es ganz viele. An der richtigen Stelle haben sie oft für einen Wow-Effekt gesorgt und er hatte mich. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Man kann sich darüber streiten, ob man auf ein paar hätte verzichten können. Vielleicht ja, aber mich haben sie nicht in diesem Buch nicht gestört. Ich finde sogar, dass sie diesen Psychothriller sogar ausmachen und einem gewissen Charme verleihen. Was mich sehr überrascht hat, war das Ende. DAS habe ich nicht kommen sehen und ich habe es zu keinem Zeitpunkt erahnen können. Und das ist ebenfalls eine Fitzek-Spezialität. Danke, Sebastian, für die spannenden Lesestunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2023

Ein Wiedersehen mit Holly Gibney

Holly
0

Holly Gibney erhält einen Anruf, nach dem sie nicht tatenlos bleiben kann. Die Anruferin ist aufgelöst, da ihre Tochter Bonnie verschwunden ist, die Polizei aber nichts unternimmt. Als Holly beginnt in ...

Holly Gibney erhält einen Anruf, nach dem sie nicht tatenlos bleiben kann. Die Anruferin ist aufgelöst, da ihre Tochter Bonnie verschwunden ist, die Polizei aber nichts unternimmt. Als Holly beginnt in der Vergangenheit zu graben, stößt sie auf mehrere Vermisstenfällen, die auf dem ersten Blick nichts Gemeinsames zu haben scheinen, aber je tiefer sie gräbt, desto mehr Unstimmigkeiten findet sie. Somit steht sie vor dem nächsten "Monster".

Ich kannte Holly Gibney aus "Blutige Nachrichten" und "Der Outsider" und wusste schon, wie sie tickt. Sie ist schon eine sehr besondere Persönlichkeit und ich finde, dass King genau solche besondere Charaktere sehr gekonnt erschaffen und beschreiben kann. An dieser Stelle wäre es vielleicht nett, irgendwo zu vermerken, dass "Holly" eventuell diejenigen spoilern könnte, die die Bill Hodges Trilogie nicht kennen.

Da die Geschichte in 2021 spielt, konnte es ohne das Thema "Corona" nicht auskommen. Ja, vielleicht scheint es an einigen Stellen übertrieben zu sein, aber ich finde, dass es den Alltag von vielen zu der Zeit sehr gut beschreibt. Vieles hat sich um Impfungen gedreht und man hatte das Gefühl, dass nur Geimpfte bestimmte Privilegien genießen konnten. Das hat King eben mit eingebaut und das macht die Geschichte so real. Irgendwie passt auch diese besondere Vorsicht perfekt zu Holly! Für die USA war es auch eine Zeit, in der es viel um Trump ging und so sind manche Gespräche auch sehr politisch. Für uns Europäer mag es störend wirken, aber für die Amerikaner ist es Alltag gewesen, kann ich mir gut vorstellen.

Es ist ein Buch, in dem wir eigentlich schon sehr früh mit dem Bösen konfrontiert werden und somit ist es keine Überraschung mehr, WER es war. Ich fand es aber sehr spannend zu erfahren, WIE alles abgelaufen ist. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe es wirklich sehr gerne gelesen. Was mit diesen Menschen passiert ist, ist einfach unfassbar schrecklich. Es hat mich an den richtigen Stellen emotional mitgenommen und das Ende war passend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere