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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2022

Sehr guter Thriller

Thirteen
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Der Strafverteidiger Eddie Flynn wird darum gebeten, Robert »Bobby« Solomon vor Gericht zu vertreten. Bobby ist ein skrupelloser Mörder, der seine Frau und ihren Liebhaber auf einer brutalen Art und Weise ...

Der Strafverteidiger Eddie Flynn wird darum gebeten, Robert »Bobby« Solomon vor Gericht zu vertreten. Bobby ist ein skrupelloser Mörder, der seine Frau und ihren Liebhaber auf einer brutalen Art und Weise getötet hat. Ein Hollywood-Star, dessen Reichtum und Schönheit in aller Munde sind. Doch Bobby ist am Ende und behauptet, unschuldig zu sein. Als sich Eddie den Fall angeschaut hat, findet er Indizien darauf, dass Bobby tatsächlich nicht der Täter sein könnte. Game on!

Dieses Buch war mega gut! Mir war der Name Steve Cavanagh unbekannt und das Buch habe ich oft in den sozialen Medien gesehen. Ja, oft ist es so, dass man von gehypten Büchern enttäuscht wird. Bei "TH1RT3EN" sind aber spannende Stunden vorprogrammiert, deshalb verdient es auch fünf Sterne!

Wir haben eigentlich die ganze Zeit gewusst, wer der Täter ist. Er geht buchstäblich über Leichen, um das zu erreichen, was er sich vorgenommen hat. Er ist brutal und skrupellos. Seine Taten sind grausam und er schreckt nicht vor Komplikationen zusammen. Er macht sogar einen sehr schlauen Schachzug - er sitzt in der Jury vor Gericht! Seine Gedanken zu verfolgen, war beängstigend. Ich habe jede Sekunde mit gefiebert und darauf gewartet, dass er einen Fehler macht.

Was mir aber ebenfalls sehr gut gefallen hat, war die Arbeit von Eddie Flynn. Ich frage mich sowieso immer, wie es Anwälte schaffen, Mörder zu verteidigen. Ich stelle es mir oft sehr schwierig vor, sich nicht von den Taten des Angeklagten beeinflussen zu lassen und stets professionell zu handeln. Eddie war mir sofort sympathisch, da er nicht jeden beliebigen Mordverdächtigen vertreten möchte. Er tut es, wenn er von der Unschuld seines Mandanten überzeugt ist.

Den Prozess zu verfolgen und mehr über die Geschworenen zu lesen, fand ich spannend. Es gab keine langweilige Stellen und die Kapitellängen fand ich sehr gut gewählt. Das Ende konnte auch überzeugen und hat für einen Wow-Effekt gesorgt. Von mir bekommt dieser Thriller eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Fesselnd

Die Vertraute
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In dieser Nacht haben sich die neunjährige Lucy und ihr kleiner Bruder Teddy rausgeschlichen. Seitdem wird der Kleine vermisst und die Ermittlungen führen ins Nichts. Nur einer könnte wissen, was mit Teddy ...

In dieser Nacht haben sich die neunjährige Lucy und ihr kleiner Bruder Teddy rausgeschlichen. Seitdem wird der Kleine vermisst und die Ermittlungen führen ins Nichts. Nur einer könnte wissen, was mit Teddy passiert ist und das ist Lucy. Doch ihre Aussage ist eine Mischung aus Fantasie und Realität und hilft den Ermittlern keines bisschen. Viele Jahre später ist Lucy eine sehr erfolgreiche Schriftstellerin. Eines Tages wird sie von ihrem Mann Dan überrascht. Er hat ein tolles Haus gekauft und möchte Lucy damit überraschen. Der Überraschungseffekt ist größer, als man ahnen könnte, denn das Haus führt Lucy zurück in die Vergangenheit. Zurück zum Wald und dem verschwundenen Teddy.

Für mich war "Die Nanny" ein Highlight, weshalb ich mich auf "Die Vertraute" sehr gefreut habe! Das Buch war etwas schwächer als "Die Nanny", aber es hat mir trotzdem unglaublich gut gefallen. Der Schreibstil von Gilly Macmillan ist besonders. Sie zieht mich sofort in ihrem Bann und lässt mich erst beim letzten Wort los.

Lucy ist besonders. Wer hat mit 30-40 Jahren noch eine imaginäre Freundin? Eliza scheint manchmal total echt zu sein und das hat oft bei mir für Gänsehaut-Momente gesorgt. In Lucys Kopf spielen die Realität und das Fantastische ein gefährliches Spiel. Es war manchmal schwer, selbst zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden. Jede Seite war voller Spannung!

Für zusätzliche Verwirrung haben die kursiv geschriebenen Kapitel gesorgt. Plötzlich war Lucy wieder ein Kind. Man hatte oft das Gefühl, dass sich die Puzzlestücke zusammenführen und man erfahren wird, was mit Teddy passiert ist. Und dann ist man doch auf der falschen Spur. Das offene Ende hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Hat die Freundschaft Grenzen?

Was wir verschweigen
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Eine Leiche mit mehreren Messerstichen wird in Pori in Finnland gefunden. Eigentlich ist dieser Fall für die finnischen Ermittler nichts besonderes. Ein Verdächtiger wird festgenommen und alle sind von ...

Eine Leiche mit mehreren Messerstichen wird in Pori in Finnland gefunden. Eigentlich ist dieser Fall für die finnischen Ermittler nichts besonderes. Ein Verdächtiger wird festgenommen und alle sind von der schnellen Lösung überzeugt. Doch für Jari Paloviita scheint es nicht so einfach zu sein. Der Verdächtige ist sein bester Freund, der ihm einmal das Leben gerettet hat.

Die Atmosphäre empfand ich als typisch für einen skandinavischen Krimi. Mir haben die beiden Perspektiven gefallen. Zum einen wird die Gegenwart mit all den Ermittlungen dargestellt. Wir erfahren aber auch mehr über die Vergangenheit von Jari und dem mutmaßlichen Täter, wo vor allem ihre Freundschaft im Fokus steht. Es sind zwei Menschen, die wirklich zusammenhalten können. So eine Freundschaft zu haben, ist schon beneidenswert.

Was mir aber gefehlt hat, war der Spannungsfaktor. Ist das wirklich ein Krimi? Ich bin mir nicht so sicher. Vieles zog sich in die Länge und ich hätte mir mehr Tempo gewünscht. Die Vergangenheit rückte immer mehr in der Vordergrund und somit empfand ich das Buch eher als ein Drama. Klar, es ist wichtig zu verstehen, warum die beiden so sehr aneinander festklemmen und warum Jari seinen Freund vor diesem Schlamassel retten möchte.

Wie so oft es in skandinavischen Spannungsroman vorkommt, haben gefühlt alle Charaktere Probleme. Alkoholkonsum, schwere Misshandlungen oder sei es Mobbing - hier haben wir die ganze Palette. Manchmal empfand ich es überdramatisiert und so war mir kein Charakter wirklich sympathisch. Gegen Ende kam auch etwas mehr Spannung auf, aber insgesamt konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Spannender Thriller

Im Auge des Zebras
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Dieser Fall wird für die Ermittlerin Olivia Holzmann keine leichte Sache sein. Überall in Deutschland verschwinden Teenager, die von ihren Eltern als vermisst gemeldet werden. Eins ist doch sehr mysteriös ...

Dieser Fall wird für die Ermittlerin Olivia Holzmann keine leichte Sache sein. Überall in Deutschland verschwinden Teenager, die von ihren Eltern als vermisst gemeldet werden. Eins ist doch sehr mysteriös an diesen Fällen - alle Entführungen geschehen zur gleichen Zeit. Zusammen mit Severin Boesherz und Esther Wardy tappt Olivia im Dunkeln. Die Auflösung des Falls scheint sehr fern zu sein, aber die Uhr tickt. Der Täter ist näher, als man es erwarten würde. Wird es Olivia gelingen, die Teenager zu retten, bevor ihre Zeit abgelaufen ist?

Ich war bereits von den Auris-Reihe von Vincent Kliesch total fasziniert und habe mich nun über neuen Lesestoff sehr gefreut. Wer den Klappentext gelesen hat, wird sich über den Anfang wundern. Der Leser befindet sich mitten auf einem Treffen, bei dem der Drogenboss Fjodor Sokolov einen Vertrauensbeweis von einem angehenden Mitarbeiter fordert. Die Szene ist actionreich und liefert einige Überraschungsmomente.

Die Spannung, die der Autor hier schon aufbaut, begleitet den Leser bis zur letzten Seite. Die Entführungen der Jungs sind ein großes Rätsel. Es ist wie ein Puzzle mit unendlich vielen Teilen, bei dem nichts zusammenpasst. Dem Leser wird genug Raum für Spekulationen und wilde Theorien gelassen. Auch wenn man glaubt, nun der Auflösung nahe zu sein, überrascht uns Kliesch und das Rätseln geht von vorne los.

Was der Geschichte einen besonderen Charme verleiht, sind die Charaktere. Olivia Holzmann ist eine sehr sympathische Ermittlerin, die auf mich sehr authentisch wirkt. Über den Spitznamen ihres Freundes musste ich oft schmunzeln. Sie nimmt den Fall sehr ernst und sie versucht, die Zusammenhänge zu verstehen. Jedoch habe ich das Gefühl gehabt, dass sie noch etwas naiv ist und der Fall eine Nummer zu groß für sie ist. Sie stand mehr im Schatten von Severin Boesherz, der ihr Gegenteil war. Er kam manchmal grob und überheblich rüber. Was mich sehr interessiert: Warum lebt er so zurückgezogen?

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Durchwachsener Thriller

Perfect Day
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Der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak wird verhaftet. Er soll der berühmte Schleifenmörder sein, der Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn ermordet hat. ...

Der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak wird verhaftet. Er soll der berühmte Schleifenmörder sein, der Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn ermordet hat. Das ist ein Schock für seine Tochter Ann. Sie ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt, denn er ist ein sehr gefühlsvoller Mensch und der beste Vater auf dieser Welt. Ann ist entschlossen, Beweise für Walters Unschuld zu finden und ihren Vater zu retten.

Ich kenne bereits "Liebes Kind" und "Marta schläft" und fand die Thriller besonders. Ich mag den etwas anderen Schreibstill von Romy Hausmann. Ihre Geschichten sorgen immer für Überraschungen. Bei "Perfect day" ist sie sich ihrem Stil treu geblieben. Das Buch hat keine Kapitel. Es kommt immer zu einem Wechsel zwischen "Ann" und "Wir". Dabei ist es schwer zu erraten, wessen Gedanken wir eigentlich bei "Wir" folgen.

Mit Ann konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Sie wirkt auf mich als eine sehr naive Frau, die psychisch nicht stabil ist. Ja, für sie ist eine Welt zusammengebrochen, als sie erfahren hat, dass ihr Vater von nun an als "Professor Tod" überall bekannt ist. Ich kann verstehen, dass sie es nicht wahr haben möchte, dass ihr liebevoller Vater zu solchen grausamen Morden an Kindern (!) bereit ist. Sie kann doch kaum gesund denken und plötzlich möchte sie ja ermitteln. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ahnungslose Normalsterbliche auf einmal die Polizeiarbeit erledigen wollen und zu Super-Ermittler werden. Das macht einfach keinen Sinn.

Was mir besonders gut gefallen hat, war das Ende. Hier kam es zu überraschenden Wendungen, die die Handlung ordentlich in Schwung gebracht haben.

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