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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2024

Emotionales und spannendes Retelling

A Song to Drown Rivers
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"A song to drown rivers" ist ein Retelling einer alten chinesischen Legende um die Schönheit Xi Shi, die sowohl emotional als auch spannend ist und viele kluge Gedanken enthält.

Xishi wohnt mit ihrer ...

"A song to drown rivers" ist ein Retelling einer alten chinesischen Legende um die Schönheit Xi Shi, die sowohl emotional als auch spannend ist und viele kluge Gedanken enthält.

Xishi wohnt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf. Ihr Leben ist entbehrungsreich und die Familie trauert um ihre jüngste Tochter, die während des Krieges ermordet wurde. Xishi ist eine bekannte Schönheit, zu ihrem Schutz darf sie das Haus nur verhüllt verlassen. Eines Tages wird sie von Fanli, dem Berater des alten Königs der Yue, aufgesucht, der sie zu einer Spionin ausbilden will, um Rache zu üben und den neuen König der feindlichen Wu zu stürzen. Während der 10-wöchigen Ausbildung kommen Xishi und Fanli sich näher, aber weil die Rache und das Königreich vorgehen, wird Xishi trotzdem als Konkubine in den Palast geschickt, um den König zu bezirzen.

Ich mochte den Ann Liangs Schreibstil richtig gerne und war schon nach wenigen Seiten komplett in der Geschichte. Die Figuren sind richtig toll ausgearbeitet, vor allem die starke und kluge Protagonistin hatte es mir angetan. Aber auch der Wu-König und der Berater sind großartige Figuren. Die Romancestory ist schön, machte für mich aber nicht den Hauptreiz der Geschichte aus.

Am besten fand ich das Ende, darauf kann ich hier natürlich nicht eingehen, aber das ist wirklich grandios in vielerlei Hinsicht.


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Veröffentlicht am 16.12.2024

Poetisch, intensiv und berührend

Über allen Bergen
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"Über allen Bergen" hat mich in die Berge entführt und verzaubert. Ein Buch, wie ein Gemälde und ein Lesehighlight, das noch lange nachhallen wird.

Vadim ist Jude und ist im Paris des Vichy-Regimes nicht ...

"Über allen Bergen" hat mich in die Berge entführt und verzaubert. Ein Buch, wie ein Gemälde und ein Lesehighlight, das noch lange nachhallen wird.

Vadim ist Jude und ist im Paris des Vichy-Regimes nicht mehr sicher, deswegen wird weit entfernt von seiner Heimat in einem Bergdorf versteckt, was auch seinem Asthma zugutekommt. Von nun an ist er Vincent und lebt bei einer Bauernfamilie, die ihm Wärme und ein Zuhause geben. Allerdings sind die Auswirkungen des Krieges auch bald im entlegensten Winkel Frankreichs zu spüren.

Valentine Goby erzählt Vadims Geschichte in einer wunderschönen, sehr detaillierten und bildhaften und vor allem poetischen Sprache. Der Leser erkundet mit dem Jungen die Berge, selten konnte ich mir bei einem Buch die Umgebung so gut vorstellen, wie in diesem Buch. Man ist mit allen Sinnen involviert. Vadim sieht die Berge zum ersten Mal, nimmt alles in sich auf und ist von den Bergmassiven, dem Schnee und der wilden Natur verzaubert und beobachtet fasziniert den Wechsel der Jahreszeiten. Aber auch die Menschen nehmen einen wichtigen Platz in seinem Leben ein. Die Bauernfamilie mit Blanche und ihrem Mann Albert, dessen Bruder Eloi und dem Opa Louis, die ihn wie einen Sohn aufnehmen. Und Moinette, die Nachbarstochter, in der er eine treue Freundin findet und die ihn das Leben in den Bergen einführt.

Ich habe die ruhig erzählte Geschichte, die man nicht mal eben schnell weg liest, sehr genossen. Die Naturbeschreibungen und das entbehrungsreiche Leben der Bergbauern haben mich zugleich fasziniert und gefesselt. Dieses Buch ist nicht zu Unrecht der Buchhändlerliebling aus Frankreich. Eine absolute Leseempfehlung für alle Naturliebhaber, die ruhige Bücher mögen! 5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.12.2024

Unbefriedigend

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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Das Cover, die Idee und der Klappentext hörten sich vielversprechend an, die Umsetzung hat mir nicht gefallen.

In "Ich fürchte, ihr habt Drachen" geht es um Robert, der Drachentöter ist, Drachen aber ...

Das Cover, die Idee und der Klappentext hörten sich vielversprechend an, die Umsetzung hat mir nicht gefallen.

In "Ich fürchte, ihr habt Drachen" geht es um Robert, der Drachentöter ist, Drachen aber insgeheim mag und eigentlich einen anderen Traum hat. Um eine Prinzessin, die von ihren Eltern verheiratet werden soll, obwohl sie nicht so wirklich Lust darauf hat, bis sie auf Reginald stößt. Und um diesen Prinzen, der die Verantwortung und sein Erbe nicht haben möchte, aber zum Helden gemacht werden soll.

Der Einstieg in das Buch war sehr amüsant, Beagles Erzählweise trieft anfangs geradezu vor Sarkasmus. Es hat angefühlt wie eine ironische Märchennacherzählung, was auch zur überschaubaren Länge des Buches passt.

Allerdings konnte mich die Geschichte nicht richtig überzeugen. Die Charaktere bleiben sehr flach und sind überhaupt nicht greifbar. Einzig bei Robert mit seinen Schuldgefühlen gegenüber den Drachlingen war es etwas besser und ich konnte mich in ihn hineinversetzen. Ein paar der Erzählstränge werden nicht zu Ende erzählt und andere Themen wurden nur kurz abgehandelt, was einen unbefriedigt zurücklässt. Und dazu ist auch nicht jede Handlung oder Motivation nachvollziehbar. Die Liebesgeschichte fand ich überflüssig und vorhersehbar. Wäre das Buch nicht so kurz gewesen, hätte ich es abgebrochen.

2,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Trauriges und wunderschönes Lesehighlight

Mein drittes Leben
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Wie lange ist eine starke Trauer über ein verlorenes Kind angebracht? Ist es möglich diesen Schmerz hinter sich zu lassen?

Mein drittes Leben ist ein tiefes Buch, das mich beim Lesen sehr berührt hat ...

Wie lange ist eine starke Trauer über ein verlorenes Kind angebracht? Ist es möglich diesen Schmerz hinter sich zu lassen?

Mein drittes Leben ist ein tiefes Buch, das mich beim Lesen sehr berührt hat und noch lange in mir nachhallen wird.

Lindas Leben hat sich für immer verändert, als ihre Tochter Sonja bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. Ihr Leben ist nun in ein Vorher und Nachher unterteilt. Vorher waren sie eine glückliche und erfolgreiche Familie. Linda, Richard, Sonja und die Patchworkgeschwister Ylvie und Arvid. Während sich Richard nach einiger Zeit langsam aus dem Abgrund kämpft, verliert sich Sonja in ihrer Trauer und zieht sich in die Einsamkeit auf einen alten Bauernhof samt Hund und Hühnern zurück, während ihr Umfeld nicht mehr wirklich Verständnis für sie aufbringen kann.

Das Szenario des Buches ist mein persönlicher Alptraum und so ist es auch nicht verwunderlich, dass ich schon nach dem ersten Kapitel zum ersten Mal geweint habe. Das liegt aber nicht nur am Thema, sondern auch in der Art wie Daniela Krien es schafft Lindas Schmerz und innere Zerrissenheit dazustellen, was nicht zuletzt an der wunderbaren Sprache liegt. Sie macht es einem das Einfühlen und Mitfühlen leicht, sie lässt einen geradezu mitleiden. Aber das Buch schmerzt nicht nur, es spendet auch Hoffnung und lässt einen mit einem guten Gefühl zurück. Auch wenn ich am Ende traurig war, dass ich die mir liebgewordenen Figuren nicht noch ein wenig länger begleiten konnte.

Gut fand ich auch, dass auch dargestellt ist, wie Richard den Tod seiner Tochter anders verarbeitet als seine Frau. „Er hat sich gerettet. Auf einem schmalen Grat zwischen Leben und Tod hat er sich für das Leben entschieden…“ (S.71)

Fazit: Unbedingte Leseempfehlung für dieses unglaublich berührende Buch, das nicht zu Unrecht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand. 5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Überraschend magische Romancestory

In a Holidaze – Ihr Weihnachtswunsch führt zu Gefühlschaos unterm Mistelzweig
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Mae verbringt schon immer Weihnachten mit ihrer Familie und ihrer Wahlfamilie in einer Blockhütte in den Rocky Mountains. Das ist ihre Vorstellung von einer perfekten Zeit. Dieses Jahr läuft aber alles ...

Mae verbringt schon immer Weihnachten mit ihrer Familie und ihrer Wahlfamilie in einer Blockhütte in den Rocky Mountains. Das ist ihre Vorstellung von einer perfekten Zeit. Dieses Jahr läuft aber alles schief und sie küsst nicht betrunken nur ihren Kumpel, obwohl sich gefühlt schon immer in seinen Bruder verliebt ist, sondern erfährt auch noch, dass das geliebte Blockhaus verkauft werden soll. Verzweifelt wendet sie sich ans Universum und findet sich auf einmal in einem verrücktem Szenario wieder. Bekommt sie vielleicht noch eine zweite Change?

Ich liebe süße Weihnachtsgeschichten, bei denen man sich einfach nur wohlfühlen kann. Bei dieser Geschichte war ich anfangs etwas überrascht, weil ich mit der magischen Komponente, die sehr an "Und täglich grüßt das Murmeltier" erinnert, nicht gerechnet hätte. Ich habe mich dann darauf eingelassen und mochte es dann am Ende.

Mae und Andrew waren mir beide sehr sympathisch, beide legen eine tolle Entwicklung hin und ich mochte die Stimmung in der Blockhütte. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich mittendrin und es hat mir richtig Lust auf die chaotischen Weihnachtsfeiertage mit meiner Familie gemacht. Was ich vom üblichen Drama kurz vor dem Ende halten soll, weiß ich nicht so richtig. Ob es das so gebraucht hätte?!

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