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Veröffentlicht am 03.12.2023

Eine frische und schwungvolle Sommerlektüre

Schwiegermutter all’arrabbiata
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Mit Mamma Lucia habe ich mein erstes Sommerbuch dieses Jahr gelesen.
Ein Buch das mir das schlechte Wetter hier versüßt hat.
Henrike lebt mit ihrem Vater zusammen und betreibt eine Marzipanmanufaktur in ...

Mit Mamma Lucia habe ich mein erstes Sommerbuch dieses Jahr gelesen.
Ein Buch das mir das schlechte Wetter hier versüßt hat.
Henrike lebt mit ihrem Vater zusammen und betreibt eine Marzipanmanufaktur in Lübeck.
Leider ist nicht alles so rosig, denn der Pachtvertrag für ihr Laden läuft in kürze aus und Geld will auch nicht genug rein kommen, da hilft ihr auch die Tortenbestellung mit einer Marzipan-Barbie nicht weiter.
Ihr Vater ist ihr auch nicht gerade eine Hilfe, da er mit mehreren Ticks eher eine wandelnde Katastrophe ist. Die ständige Angst vor Keimen und Viren machen ihn zum Putzteufel, Nähe kann sie auch nicht von ihm erwarten, da er sich auch nicht zu körperlichen Berührungen überwinden kann. Aber das sind nur zwei Ticks von vielen.
Aber auch Henrike ist nicht frei von Ticks. Bei emotionalem Stress fängt es ihr in den Beinen an zu kribbeln und irgendwann kann sie dem Drang zu hüpfen nicht mehr unterdrücken. Außerdem bekommt sie immer Heißhunger in solchen Situationen und hat deswegen auch nicht gerade Modelmaße.
Zudem ist ihr italienischer Freund auch schon wieder in seine Heimat abgedüst - mal wieder ohne sie, wie immer.
Langsam hinterfragt sie ihre Beziehung zu Dario und ist sich nicht mehr sicher, ob sie ihn noch immer liebt, oder er sie.

Die Gedanken um Dario beschäftigen sie auch den ganzen Weg zu ihrem Kunden, als sie die bestellte Torte ausliefert und gerade dort angekommen bekommt sie die Hilfe-SMS von Dario.
Ab da ist nichts mehr so wie es war. Noch nie aus Lübeck raus, mit einen Vater der Flugangst hat, nicht mit der Bahn fahren kann und somit nur das Auto bleibt, macht sich Henrike auf den Weg nach Kalabrien.
Die Fahrt wird dementsprechend auch sehr chaotisch - und lang. Das Auto voller Gepäck und noch voller Reinigungs-und Desinfektionsmittel geht es einmal quer über die Landkarte nach Italien. Da ihr Vater aber ein sehr kultureller Mensch ist, fährt er immer wieder Umwege zu Orten die gar nicht eingeplant sind und so muss Henrike nicht nur mit ihrer Angst um Dario kämpfen, sondern auch noch mit der Fahrtroute ihres Vaters.

Als sie dann doch endlich auf dem Dorfplatz am Heimatort ihres Freundes ankommt, streiten sich grade zwei Frauen auf temperamentvolle, italienische Art. Eine davon ihre Schwiegermutter in spe ......

Ich will nun nicht das ganze Buch nacherzählen, nur soviel - es wird noch turbulent, denn nicht nur Henrike hat mit ihrer italienische fast Schwiegerfamilie zu kämpfen, sondern auch ihr Vater hat so seine Probleme, denn auf einmal hat er gleich zwei Verehrerinnen, die sich um ihn bemühen.
Alles in allem hat mich das Buch richtig gut unterhalten.
Die Geschichte ist aus Henrikes Sicht geschrieben und doch war ich gleich mitten drin. Der Schreibstil ist locker, frisch und ich konnte mich gut in Henrike hineinversetzen. Aber auch alle anderen Protagonisten waren sehr sympathisch und brachten mir schönes Kopfkino. Manche mögen ja Henrikes und Hoimers Ticks für übertrieben halten, mir haben sie nur Spaß gemacht - genau wie Henrikes trockenen Humor, den sie in Sprüche und Gedanken immer wieder zum Vorschein brachte.
Wer hier jetzt einen Krimi vermutet, der liegt aber falsch. Sicher geht es hier auch um den Verbleib von Dario und Henrike muss sich schon auf eigene Faust auf die Suche machen, aber auf ihre Reise und der Aufenthalt bei der vermeintlichen Schwiegermutter lernt sie auch viel über sich und auch ihr Vater entwickelt sich auf einmal ganz neu.
Und doch schafft es Henrike mit ihren Gedanken auch meine Meinung über Dario zu beeinflussen und am Ende kommt es doch anders als Henrike UND ich es dachten.

Wie? - Na ich spoiler doch nicht!

Mein Fazit:
Eine frische und schwungvolle Sommerlektüre mit einigen Rätseln, in der die Protagonisten einige Erkenntnisse über sich selbst herausfindet und das alles unter der Sonne Italiens bei einer temperamentvollen "Famiglia all'arabiata" - allen voran Mamma Lucia.
Von mir eine Leseempfehlung für den Sommer!

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Ralf und Minka gehen ab wie Schmitz' Katze!

Schmitz' Katze
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Wie bin ich auf dieses Buch gekommen? ........ Ganz einfach, ich war neugierig!

Ich bin nicht so der Comedian-Fan und auch solche Bücher lese ich im allgemeinen nicht gern - oder besser, dies ist das ...

Wie bin ich auf dieses Buch gekommen? ........ Ganz einfach, ich war neugierig!

Ich bin nicht so der Comedian-Fan und auch solche Bücher lese ich im allgemeinen nicht gern - oder besser, dies ist das erste das ich mir selber mit voller Absicht zugelegt habe.

Ralf Schmitz ist einer von den wenigen Comedians, die ich mag. Ich mag dieses kleine, quirlige Kerlchen, das niemals ruhig auf der Bühne ist und immer wie ein Flummi von einer Ecke in die andere rum hüpft.
Und ich hatte selber mal drei Katzen! Alle auf einmal; irgendwann nach der dritten Katze kam dann auch ein Hund dazu - einen Labrador-Mix - und auch Hunde werden in diesem Buch erwähnt....
Ich habe dann mal aus Neugierde in dem Buch im Handel geblättert und einige Absätze gelesen - und da hab ich schon breit gegrinst und musste lachen.

In dem Buch schreibt Ralf original SO, wie er auf der Bühne quatscht und agiert! Ja, ich hab die Texte gelesen und Ralf simultan dazu gehört. Und da ich immer beim Lesen ein ausgeprägtes Kopfkino habe, hab ich ihn auch genau so auf der Bühne gesehen, bzw. in seiner Wohnung mit seiner Katze zusammen.

Ich habe ALLE meine Katzen in dem Buch wieder gefunden", was ihr Benehmen anging und einiges, konnte ich ihm so nachfühlen, weil ich eben genau das Eine oder Andere mit meinen Katzen 1:1 mitgemacht habe. Aber auch unseren Hund hab ich in einigem wieder erkannt - vor allem was die Vergleiche zwischen Hund und Katze angeht

Das Buch ist eine Mischung aus realer Lebenserfahrung mit seiner Katze - und die aus seinem Verwandten- und Bekanntenkreis - lustige Anekdoten und humoristischer Ausschmückungen, mit einer leichten aber nett gemeinten Satire im Vergleich Katze und Frau, in einer Art und Weise erzählt, wie Ralf auf der Bühne leibt und lebt!
Nach dem ich diese Buch gelesen habe, möchte ich einfach mal den Ralf und seine Minka zuhause besuchen, einfach nur genial!
Ich bin mehr als einmal beim Lesen angefangen zu lachen und ein Schmunzeln hatte ich eigentlich immer im Gesicht, beim Lesen.

Mein Fazit:
Also wer mal zwischendurch einfach was heiteres für zwischendurch lesen möchte, vielleicht eine Katze hat oder hatte, oder sich eine zulegen will sollte sich dieses Buch genauso zulegen, wie Leute, die Ralf auf der Bühne einfach gerne sehen und vielleicht auch einen Hund haben, hatten oder sich zulegen wollen - aber auch alle anderen, die gerne mal eine wirklich lustige Abwechslung lesen möchten.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Für mich einfach eine geniale Geschichte!

Schiffbruch mit Tiger
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Normalerweise lese ich nicht gerne Bücher, die so anfangen.
Aber hier erzählt der Autor wie dieses Buch entstanden ist und das allein lohnt sich schon zu lesen.
Yann Martel hat so eine leichte Erzählweise, ...

Normalerweise lese ich nicht gerne Bücher, die so anfangen.
Aber hier erzählt der Autor wie dieses Buch entstanden ist und das allein lohnt sich schon zu lesen.
Yann Martel hat so eine leichte Erzählweise, das ich beim Vorwort öfters ein Schmunzeln im Gesicht hatte. Dabei ist es nicht direkt witzig geschrieben, es ist einfach die Ausdrucksweise, die wie trockener Humor für mich rüber kam.

Dann erzählt der erste Teil von dem Jungen Pi Partel, dessen Vater der Zoobesitzer ist und wie sein Leben als dessen Sohn ist.
Während man nun Pi durch den Zooalltag begleitet, erfährt man nebenbei einiges über die Tiere dort und wieso der Tiger Richard Parker heißt.
Jetzt könnte man meinen, das der Teil langweilig wäre.
Dem ist aber nicht so!

Im zweiten Teil kommt man nun zur Schiffsfahrt und somit zum eigentlichen Teil, nämlich dem Schiffsunglück.
Es kommt zu der Katastrophe und Pi findet sich als einziger Überlebender in einem Rettungsboot wieder - aber eben doch nicht allein.
Mit dabei ist eine Hyäne, ein Orang Uta, ein verletztes Zebra und eben Richard Parker, der bengalische Tiger.

Was jetzt kommt, ist die Frage, wie kann man in so einer Situation überleben?
Das es auch blutig auf diesem Rettungsboot zuging, kann man sich ja schon gut selber denken, aber das Überleben von Pi war einfach spannend faszinierend!
Und sogar hier geht einiges so ins Detail, das man schon meint damit selber in so einer Situation überleben zu können. Und so manches Mal habe ich die Anspannung und auch den trockenen Mund von Pi selber beim Lesen gespürt.

Hat mich der erste und zweite Teil schon gefesselt und nicht mehr los gelassen, so hat mich der dritte Teil vollends mit offenem Mund zurück gelassen!
DIE Wendung hätte ich NIE erwartet!
Ich hab das Buch mittlerweile schon dreimal gelesen, ich weiß wie es aus geht und TROZDEM sitz ich am Ende wieder mit der gleiche Frage da -WIE war es denn nun wirklich?
Bis jetzt hat mich noch nie ein Buch SO beschäftigt und am Ende SO fasziniert!
Und ich habe mittlerweile schon ca. 2000 Bücher gelesen, wo schon viele gute Bücher dabei waren.

Es ist so leicht geschrieben, bei mir ist wirklich Kopfkino abgelaufen das ich alles so vor Augen gesehen habe, wie es geschrieben ist.
Habe das Buch in einer Nacht durch gelesen.

Einer Aussage kann ich allerdings nicht zustimmen:

[]"... eine Geschichte, die sie an Gott glauben lässt."[]

Wer vor her nicht an ihn glaubt, der wird auch nach diesem Buch nicht an Gott glauben.
Aber wie zwanglos und ohne Kritik an einer bestimmten Glaubensrichtung in diesem Buch umgegangen wird, daran sollte man sich auch als Nichtgläubiger ein Beispiel nehmen.
Keine Religion wird verurteilt und keine als die bessere heraus gestellt!
Selbst wenn hier über Glauben philosophiert wird, steht er mehr als eine gestammte Einheit da, statt das er in getrennte Richtungen geht und die Menschen von einander trennt.
Na dem Motto, jedem das seine, aber trotzdem alle zusammen, ohne dabei bekehren zu wollen.

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Veröffentlicht am 03.12.2023

3. Teil der Raukland Trilogie

Raukland Trilogie
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Ich war wirklich auf das Finale der Geschichte gespannt- aber gleichzeitig hatte ich auch ein leichtes Grummeln im Bauch, weil ich mich quasi am Ende des Buches von Raukland und Ronan verabschieden musste. ...

Ich war wirklich auf das Finale der Geschichte gespannt- aber gleichzeitig hatte ich auch ein leichtes Grummeln im Bauch, weil ich mich quasi am Ende des Buches von Raukland und Ronan verabschieden musste. Ist halt der letzte Teil :(

Als ich anfing zu lesen, bekam ich erst einmal einen Schrecken. Wieso war Ronan schwer verletzt und kaum bei Sinnen? Der zweite Teil hörte doch ganz anders auf!
Schnell konnte ich aber aufatmen, denn es war nur ein Albtraum von Ronan.
Nein, alles ok, die Geschichte geht da weiter, wo sie aufgehört hatte.

Nachdem Broghan rechtmäßiger König von Raukland ist, könnte Ronan einfach nach Lannoch gehen, Eila heiraten und dort König werden. Ein friedliches Leben führen. Da wo man ihn achtet und er Freunde hat. ... Könnte .....
Aber er kann einfach die Bevölkerung von Rauckland nicht ihrem Schicksal überlassen. Eine Bevölkerung, die schon unter der Herrschaft Azels zu leiden hatte, aber jetzt wohl zu Grunde gehen wird.
Unter Broghan herrscht nur noch Willkür. Er verlangt vom Volk gerade das, was ihm in den Sinn kommt, erlässt Steuern, die niemand bezahlen kann und lässt die Höfe schleifen, wenn er seine Steuern nicht bekommt. Außerdem muss der Henker Überstunden machen, da das kleinste Vergehen - nach Broghans Auslegung - mit Auspeitschung und schlimmeres geahndet wird.
Kurz um, Das Volk lebt in Angst und Schrecken, hat aber nicht den Mut sich dem neuen König entgegen zustellen.
Erst als Ronan sich auf dem Land von Hannah, die Prinzessin vom Nachbarland Rauklands und die Broghan heiraten musste, in einer alten Burgruine versteckt, schließen sich immer mehr Bauern an und planen einen Aufstand zum Sturz von Broghan.

Werden sie es zusammen mit Ronan schaffen den König von Raukland zu stürzen und wird Ronan der neue König Rauklands? Was wird mit Eila und Hannah?
Diese und alle anderen Fragen werden natürlich beantwortet.
Nur der Weg dahin ist alles andere als einfach.

Auch dieser Teil war durchgehend spannend erzählt, so dass ich wieder ganz bei Ronan war und mit gefiebert habe.
Ronan zeigt nicht nur seine Kampfkraft, sondern er kann auch Leute motivieren. Kämpfte er früher hart ohne Gefühle und Emotionen, so kämpft er jetzt seinen letzten Kampf mit Herz, Verstand und Menschlichkeit. Dafür gewinnt er die Herzen der Bevölkerung und immer mehr sammeln sich um ihn.
Borghan bekommt immer mehr Angst vor seinem Halbbruder und versucht dies hinter der Brutalität zu verstecken. Nur Hannah sieht noch eine andere Seite an Broghan.
Das ist übrigens auch der einzige Moment, wo ich ihm ein wenig mehr Gefühl entgegen bringen kann, alle übrige Zeit hätte ich ihn höchst persönlich das Lebenslicht ausknipsen können.

Die Geschichte ist auch hier wieder sehr bildlich, lebhaft und vielseitig erzählt. Viele Ereignisse und auch noch Wendungen. Man sieht Eila von Lannoch und auch Liam endlich wieder. Vermeintliche Feinde entpuppen sich als Freunde und gemeinsam muss das Böse besiegt werden. Ich wollte einfach immer nur wissen wie es weiter geht. Und das was ich schon im zweiten Teil mal kurz im Hinterkopf gedacht hatte und hier noch mal sich zu einem meiner Gedanken formte, ist auch wirklich eingetroffen und ich fand es schön, das es so gekommen ist.
Allerdings ist auch was passiert, das hat mich echt mitgenommen, das ist mir voll an die Nieren gegangen - ich sage nur: Ende Kapitel 13.
Also da wollte ich die Autorin einfach nur noch schütteln! Jordis, musste DAS denn sein?
Ich weiß nicht, ob Ronan und ich ihr das verzeihen können .....
Aber auch an anderen Stellen hab ich zeitweise die Luft angehalten und am Ende dachte ich tatsächlich, das alles aus ist.
Also dieser Teil hat mir echt so manches Mal den Puls hochgejagt.

Ach ich könnt noch ewig so weiter schreiben, aber dann wiederhole ich mich nur, oder Ihr brauchtet das Buch dann nicht mehr lesen - außerdem darf ich wieder ein paar Outtakes abschreiben, bei denen ich wieder herzlich gelacht habe :)

Also, mein Fazit:
Auch der dritte Teil der Raukland Trilogie hat mich von Anfang an bis Ende gefesselt. Eine Geschichte voller Emotionen, Spannung und Liebe. Wobei die Liebe nicht nur zur Partnerin gemeint ist. Das Ganze genau so lebhaft und bildlich erzählt wie die ersten zwei Teile.
Eine Trilogie die mich wie seit langem nicht mehr so gepackt hat!
Eine Trilogie, die sicher nochein zweites Mal lesen werde.

Und hier ein paar Outtakes - die schrägen Vertipper der Autorin mit den zu schnellen Fingern :D

Nun, das erklärt, warum Beth weiterhin backt, als würde es kein Morden geben

Ronan hob den Kopf und sah den Dolch in Zhodans Hanf. "Nein!", keuchte er.

* Ohne ein Wort eilte Liam auf sie zu und nahm sich in die Arme.
(Kommentar Testleser: Typisch Mann!)

So, mehr verrate ich nicht. Wer mehr haben will, der weiß ja wo sie stehen ;)

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Der zweite Band der Raukland Trilogie

Raukland Trilogie
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War ich schon vom ersten Teil mehr als begeistert, so hat sich diese auch im zweiten Teil nicht im Geringsten verflüchtigt.
Die Geschichte geht da weiter, wo sie aufgehört hat. Nach der Seereise ist Ronan ...

War ich schon vom ersten Teil mehr als begeistert, so hat sich diese auch im zweiten Teil nicht im Geringsten verflüchtigt.
Die Geschichte geht da weiter, wo sie aufgehört hat. Nach der Seereise ist Ronan wieder im Heimatland Raukland und geht auch gleich zu seinem Vater. Im Schlepptau seinen gefesselten Bruder Broghan, um seinem Vater zu erklären, das dieser ihn auf Lannoch umbringen wollte.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - oder so .....

Broghan versteht es meisterlich Ronan gegen seinen Vater, Azel, auszustechen und schleimt sich bei seinem Vater ein, so das Ronan wieder mal den Kürzeren zieht.
Aber um die Einwohner Rauklands besorgt, kämpft Ronan mit allem was in seiner Macht steht gegen seinen Bruder Broghan, um der Bevölkerung seines Heimatlandes eine bessere Zukunft zu bieten.
Aber ist er der Übermacht Azels und Brogham gewachsen?

Auch dieser zweite Teil hat mich von Anfang an mit sich gezogen. Die sehr flüssige und bildhafte Schreibweise ließ mich mitten drin und ganz nah dabei sein, wenn Ronan hier mit seinem in Lannoch gefundenen Herz und Schwert gegen die Härte Rauklands kämpfte. Das Buch war an keiner Stelle langweilig, hatte aber dafür auch seine ruhigen Momente. In diesem Band kam das Herz von Ronan sehr zum Vorschein und das ließ ihn mehr als einmal in Gewissenkonflikte geraten.
Ich will hier nicht spoilern, aber es waren viele spannende Teile und auch viel Herz mit dabei. Dabei mein ich Herz jetzt nicht nur in Richtung Liebe zu Eila, sondern Liebe und Gefühl in allem. Ronan ist längst nicht mehr der Harte Mann, der alles nur mit dem Schwert regelt. Er kann sich nun auch gefühlsmäßig in Andere versetzen und das macht ihm das Leben nicht einfacher. Und dann, als er grade dachte das sich nun alles zum Besseren wenden kann, kommt der "große Knall" ..... Eine Wendung, die alles wieder auf den Kopf stellt!

Da sich mein "Sherlock-Gen" irgendwie nie ganz ausschalten lässt, wusste ich schon knapp nach der Hälfte des Buchs, was Ronan erst am Ende erfährt, was mich aber in keinster Weise gestört hat - und nicht jeder hat schließlich mein Sherlock-Gen und kann sich deswegen auch gerne am Ende überraschen lassen, denn auch wenn ich es (mal wieder) vor her schon wusste, so war diese Wendung trotzdem nicht unbedingt vorhersehbar. Ich möchte jetzt auch nicht weiter ins Detail gehen und spoilern, aber die beiden Klapptexte oben geben schon einen sehr schönen Gesamteindruck von der Geschichte und das sollte auch reichen, um sich von dem Buch einfach mitreißen zu lassen.

Ich war auch in diesem Band wieder sehr von der bildlichen Sprache begeistert, was die ganze Umgebung angeht. Die düstere Burg Rauklands, die schöne Umgebung rund um das Gestüt und die Wälder. Ronans Pferd, so eine treue Seele und auch alle Personen sind sehr gut beschrieben, sowohl die Guten, als auch die Bösen. Und zwar so gut, das ich am liebsten selbst zum Schwert oder Pfeil und Bogen greifen wollte, um Broghan und Azel das Lebenslicht aus zupusten! Man, die Beiden hätte ich echt würgen können, bis sie pfeifen!
Jordis Lang versteht es wirklich ihren Figuren UND der Geschichte immer die richtige Seele einzuhauchen, um sie dem Leser in allen Eigenschaften nahe zu bringen.
Und auch wenn es hier beim 2. Band wieder KEINEN Cliffhanger gibt, so will man einfach schnell den nächsten und (leider) auch letzten Band aufschlagen, um nun Ronan zurück nach Lannoch zu begleiten, um zu sehen wie seine Geschichte enden wird.

Mein Fazit:
Wer den ersten Teil gelesen hat - sofort den zweiten lesen! Und wer noch gar keinen gelesen hat - sofort anfangen!
Mittelalterliche Fantasy vom Feinsten mit viel Liebe zum Detail und zwar so viel, das die Autorin selbst in die mittelalterliche Schwertkunst eingetaucht und mit Wespenpfeilen durch den Wald gestreift ist, um alles so real zu beschreiben wie möglich und das spürt man beim Lesen. Für mich seit langem endlich mal wieder ein Mehrteiler, bei dem ich einfach wissen MUSS wie es weiter geht!

So - und nun möchte ich Euch mal mit Erlaubnis von Jordis einen Einblick in ihre "Outtakes" geben, die sie in jedem Band am Ende zum Besten gibt.
Wie sie selbst schreibt: Verpatzt von flinken Fingern und schrägen Gedankengängen ...

1 - Ein arschgrauer Umhang blitzte in dem Spalt zwischen Mittelsäule und Wand, dann verschluckte der Seitengang die beiden Männer.

2 - Eila klammerte sich schluchzend an Ronan, aber Zhodan tat nichts schlimmeres, als Arme und Beine vor der Brust zu falten und sie düster anzusehen.
[Anm. ich: also DAS stell ich mir schon schlimm genug vor ... autsch ...]

ok, einen noch - Jordis Liebling:

3 - "Es gab nichts zu tun, also übte ich Bogenscheißen. Jasimo hat mir das eine oder andere gezeigt und ich .... na ja, es ging ganz gut."

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