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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2020

Veränderungen sind manchmal nötig

Sommergolf
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Tine ist eine erfolgreiche Strafverteidigerin, die in ihrem Beruf aufgeht und nur dafür lebt. Doch nach ihrem fünfzigsten Geburtstag erhält sie von ihrer Ärztin den Rat sich sportlich zu betätigen. Tine ...

Tine ist eine erfolgreiche Strafverteidigerin, die in ihrem Beruf aufgeht und nur dafür lebt. Doch nach ihrem fünfzigsten Geburtstag erhält sie von ihrer Ärztin den Rat sich sportlich zu betätigen. Tine entscheidet sich kurzerhand für das Golfspielen. Beruflich übernimmt sie die Verteidigung einer jungen Frau, die ihren Ehemann erschossen hat. Und der in diesem Fall ermittelnde Staatsanwalt ist ausgerechnet auch ein begeisterter Golfspieler...

Mir hat die Wandlung von Tine hier in dieser Geschichte am meisten gefallen. Es ist zwar schön zu lesen wie leidenschaftlich sie ihren Beruf als Strafverteidigerin nachgeht, dennoch ist es schade das das ihr einziger Lebensinhalt zu sein scheint. Da ist das Golfspielen eine gute Abwechslung für sie. Auch wenn sie es anfangs eher notgedrungen macht. Und das Golfspielen bringt nicht nur Abwechslung sondern auch Freundinnen in ihr Leben. Wie Tine mehr und mehr aufblüht, fand ich einfach toll. Und dann tritt ja auch noch dieser Staatsanwalt Herr Wolff in ihr Leben. den sie anfangs total unsympathisch findet. Ich war beim lesen sehr gespannt, worauf das zwischen den beiden hinaus laufen wird.

Man bekommt in diesem Buch sehr gut die Arbeit von Tine als Strafverteidigerin mit und wie sie in ihrem aktuellen Fall arbeitet. Gerade dieser Handlungsstrang um ihre Mandantin Frau Meinhart fand ich sehr spannend. Und das immer mal wieder zwischen Anwaltskanzlei, Gerichtssaal und Golfplatz gewechselt wurde, machte die Geschichte sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Auch wenn ich von Golf so keine Ahnung habe, fand ich mich von den auftauchenden Golfbegriffen nicht erschlagen. Ich konnte alles sehr gut verstehen ohne vom Golflatein gelangweilt zu sein. Und falls man doch mal etwas nicht verstehen sollte, gibt es am Ende des Buches ein gut erklärtes Glossar der wichtigsten Begriffe.

Wer gern Geschichten liest, wo die Figuren mitten im Leben stehen, ist hier genau richtig. Und nebenbei erfährt man noch interessante Dinge übers Golfen und wie es in einer Anwaltskanzlei zu geht.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Beginn der Kriminalistik

Der falsche Preuße
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München zur Jahrhundertwende: Wilhelm Freiherr von Gryszinski zieht von Preußen nach Bayern, um als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion zu arbeiten und seinen Kollegen die noch ...

München zur Jahrhundertwende: Wilhelm Freiherr von Gryszinski zieht von Preußen nach Bayern, um als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion zu arbeiten und seinen Kollegen die noch junge Wissenschaft der Kriminalistik wie den Fingerabdruck und die Spurensicherung am Tatort näher zu bringen. Sein erster Fall lässt auch nicht lange auf sich warten: ein stadtbekannter Bierbeschauer wird an der Isar tot aufgefunden und ist dabei in einen Federumhang eingehüllt und daneben befindet sich der Fußabdruck eines Elefanten....

Mir hat bei diesem Roman besonders der historische Aspekt und wie die Anfänger der Kriminalistik beschrieben werden sehr gut gefallen. Gryzinski wird für seine Neuerungen noch belächelt. Alles was in einem heutigen Krimi an Spurensicherungen am Tatort normal ist, ist hier noch totales Neuland.

Beim lesen hatte ich auch das Gefühl, dass das historische München gut recherchiert und hier authentisch beschrieben wurde. Und ein großer Pluspunkt bei dieser Geschichte ist wohl auch der humorvolle Schreibstil, der die Geschichte etwas auflockert. So fand ich die teilweise auftretenden Längen durch die verschachtelten und langen Sätze nicht ganz so schlimm.

Dieses Buch ist sowohl für Liebhaber von Krimis wie auch von historischen Romanen eine gute Empfehlung.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Eine turbulente Reise

Perlen im Haar
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Der 17 Jährige Ole wird von seinem Vater dazu animiert per Anhalter zu reisen. So richtig Lust hat er anfangs nicht. Doch dann trifft er auf Nelly und Rupert, die sich ihm anschließen und eine aufregende ...

Der 17 Jährige Ole wird von seinem Vater dazu animiert per Anhalter zu reisen. So richtig Lust hat er anfangs nicht. Doch dann trifft er auf Nelly und Rupert, die sich ihm anschließen und eine aufregende Reise beginnt...

Mir hat an der Geschichte vor allem gefallen, dass die drei Jugendlichen so unterschiedlich sind und sie auf ihrer Reise so viele interessante Personen treffen und Länder bereisen. Die Geschichte wird aus Oles Sicht erzählt, daher bekommt der Leser auch nur das mit was unmittelbar Ole auch erlebt.

Sehr spannend ist es auch, dass es noch eine zweite Zeitebene gibt, die 13 Jahre später spielt und wo die drei Freunde die Reise erneut antreten und die Erinnerungen von damals Revue passieren lassen. Das Zusammenspiel dieser zwei Zeitebenen fand ich spannend erzählt.

Auch das man im Laufe der Geschichte immer mehr über die Figuren und deren Gründe für diese Reise erfährt, fand ich interessant. Besonders spannend wurde es dann, als die drei Freunde von der Polizei gesucht wurden und somit auf der Flucht waren.

Wer gern Reiseromane und Jugendbücher liest, wird hier sicher gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Berührende Geschichte nach wahren Begebenheiten

Am Himmel drei Sterne
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1942, Siebenbürgen: Selma lernt den jungen Soldaten Johann kennen und die beiden verlieben sich, doch am nächsten Tag muss er schon nach Russland an die Front. Und auch als der Krieg endet, gibt es erstmal ...

1942, Siebenbürgen: Selma lernt den jungen Soldaten Johann kennen und die beiden verlieben sich, doch am nächsten Tag muss er schon nach Russland an die Front. Und auch als der Krieg endet, gibt es erstmal keine Hoffnung, dass Selma ihn wieder sehen wird. Denn sie und ihre Schwester Irma werden in ein Arbeitslager nach Russland transportiert. Irma erkrankt auf der langen Reise schwer und Selma weiß, dass ihre Schwester die schweren Bedingungen im Arbeitslager nicht lange überleben wird. Der einzige Ausweg: Sie müssen fliehen...

Die Geschichte hatte mich von den ersten Seiten an direkt gefangen genommen. Was Selma, Irma, ihre Freundin Gisela und all die anderen Frauen im Arbeitslager im Laufe der Geschichte durch machen müssen, ist schrecklich und dennoch beweist jede auf ihre eigene Weise Mut und Überlebenswillen. Daher fand ich jede Figur beeindruckend und stark.

Aber am meisten hat mich wohl Selma beeindruckt. Gerade da sie sich so stark für ihre Schwester und andere eingesetzt hat, fand ich bewundernswert. Am Anfang der Geschichte kann man nur ahnen wie lang und kräftezehrend der Leidensweg dieser Frauen ist. Es gab so viele Szenen, wo ich einfach nur mitgefiebert habe, dass sie es irgendwie schaffen zu überleben und daher merkte ich gar nicht wie schnell am Ende die Seiten dahin flogen.

Das dieses Buch auf wahren Begebenheiten beruht, macht die Geschichte noch viel ergreifender und unvergesslich. Wer historische Romane und starke Charaktere liebt, muss dieses Buch einfach lesen.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Geschwisterliebe

Nach dreizehn Jahren
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Markus Sladowski ist Eishockeytrainer und das bedeutet für seine Kinder Amy und Yannick oft umziehen und meist nur möblierte Wohnungen. Dadurch ist das Verhältnis zwischen den beiden Geschwistern aber ...

Markus Sladowski ist Eishockeytrainer und das bedeutet für seine Kinder Amy und Yannick oft umziehen und meist nur möblierte Wohnungen. Dadurch ist das Verhältnis zwischen den beiden Geschwistern aber sehr vertraut und innig, da ihnen oft die Zeit fehlt an einem Ort länger zu verweilen und Freunde zu finden. Als Markus die Chance bekommt als Assistenztrainer in der ersten Liga zu arbeiten, ziehen die drei nach Heschbach. Doch für Markus ist das nicht nur Grund zur Freude: hier hat er vor dreizehn Jahren selber als Spieler gearbeitet. Doch er spricht niemals über diese Zeit, die ihn jetzt wieder einholt...

Gleich zu Beginn der Geschichte wird deutlich, dass vor dreizehn Jahren in Heschbach etwas passiert ist, was die Familie für immer verändert hat. Amy und Yannick ahnen davon noch nichts, doch als Leser spürt man immer diesen Schatten über den Figuren, der sich erst zum Ende hin wirklich lichtet und die Geschichte in eine düstere Richtung lenkt und deren Auflösung echt sehr spannend war.

Aber vorwiegend geht es in diesem Buch auch um die besondere Beziehung zwischen Amy und Yannick. Die beiden sind sehr vertraut miteinander und geben sich gegenseitig Halt. Vor allem sieht Amy Yannick als ihren Beschützer an. Es war echt schön zu lesen wie nah sich die beiden sind, aber andererseits ist ihr Geschwisterverhältnis auch zu innig. Beim lesen herauszufinden, was die beiden verbindet und worauf das alles hinausläuft, fand ich sehr spannend und vor allem mitfühlend und berührend erzählt.

Ich fand die beiden vom Charakter her total interessant. Gerade Yannicks Begeisterung für Literatur und Geschichte und das immer mal wieder Zitate von seinen Lieblingsbüchern Platz in dieser Geschichte fanden, hat mir gefallen. Und Amy ist für ihr Alter noch sehr kindlich und lebt viel zu gern in ihrer Märchen und Prinzessinnenwelt und nur die beiden scheinen sich wirklich zu verstehen.

Aber auch die beiden Nachbarskinder Leon und Ienni fand ich toll. Gerade Leon ist für Yannick so ein toller Freund geworden, den Yannick bisher leider nie hatte und er hat die beiden so genommen wie sie sind. Leon war definitiv mein Lieblingscharakter in dieser Geschichte.

Besonders an diesem Buch fand ich auch die Erzählweise. Es wurde abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Personen erzählt, aber das in einem fließenden Text und dennoch war immer erkennbar, wer gerade erzählt. Somit waren die einzelnen Gefühle und Gedanken der Figuren viel greifbarer und die Geschichte für mich noch viel berührender und tiefgründiger.

Wer berührende Geschichte liebt, die aber auch jede Menge Spannung bieten, sollte auf jeden Fall dieses Buch als Lektüre wählen.

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