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Veröffentlicht am 17.09.2024

Mord im Schauspielmilieu

Falsche Masken
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Der Privatdetektiv Edgar Brehm und die Schauspielschülerin Toni Lorenz werden von dem Psychologen der HIgh-Society, Alfred Strömer, beauftragt, einen EInbruchdiebstahl in seiner Praxis aufzuklären, bei ...

Der Privatdetektiv Edgar Brehm und die Schauspielschülerin Toni Lorenz werden von dem Psychologen der HIgh-Society, Alfred Strömer, beauftragt, einen EInbruchdiebstahl in seiner Praxis aufzuklären, bei dem wichtige Patientenunterlagen entwendet wurden. Patienten bei ihm waren auch das Ehepaar Didier, und Julia Didier hat in einem Fernsehinterview vor laufender Kamera gestanden, ihren Mann umgebracht zu haben. Doch dann passierte ein Unfall, seitdem sie im Koma liegt und nicht weiter befragt werden kann. Edgar und Toni beginnen die Suche nach der Wahrheit.

DIe österrische Autorin Theresa Prammerlegt mit "Falsche Masken" den dritten Band um das ungleiche Duo, den Privatdetektiv Edagr Brehm und die bei ihm nebenberuflich angestellte Schauspielschülerin Toni Lorenz vor. DIe Autorin, die ihren Lebensunterhalt früher selbst als Schauspielerin verdiente, weiß, von was sie schreibt, wenn ihre Hauptfiguren im mehr oder weniger schillernden Leben von FIlm-, Fernseh- und Theaterschuaspielern ermitteln. Mein fehlendes Wissen aus den beiden Vorgängerbänden stellte kein Problem dar; wichtiges wurde erwähnt.

Das Setting liegt im wunderschönen WIen und Prammer nimmt ihre Leser*Innen mit quer durch die Stadt.

Theresa Prammer schreibt überaus flüssig und hochspannend, zahlreiche Wendungen geben immer neue Rätsel auf und das Spannungsniveau ist durchgehend hoch, bis es zu einem überraschenden Ende kommt, in dem alle losen Stränge sich verbinden. Völlig in den Bann gezogen, vermochte ich den Krimi nicht aus der Hand zu legen und arbeitete mich durch kleine Lügen und große Dramen.

"Falsche Masken" ist jedoch nur zum Teil ein Krimi, denn das Privatleben und - lieben der beiden Hauptfiguren nimmt einen sehr großen Raum ein und insbesondere die Wirren um Edgars Liebe Ralph waren mir dann irgendwann zu viel. Hier blieb letztlich noch etwas offen, das möglicherweise in einem nächsten Fall geklärt werden könnte.

Besonders hervorzuheben sind die lebensnahen Figuren, die glaubhaft geschildert wurden und die ich tatsächlich zu kennen glaubte. Edagr und Toni sind mir sehr ans Herz gewachsen, doch bis in die kleinste Nebenrolle waren die Figuren authentisch.

Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Formidables Ermittlerduo in einem brisanten Fall

Tode, die wir sterben
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Vor einer Pizzeria in Malmö wird ein dreizehnjähriger Junge erschossen, weitere Jugendliche überleben dank eines blitzschnell handelnden Rentners. John Nordh, frisch verwitwet und völlig überfordert mit ...

Vor einer Pizzeria in Malmö wird ein dreizehnjähriger Junge erschossen, weitere Jugendliche überleben dank eines blitzschnell handelnden Rentners. John Nordh, frisch verwitwet und völlig überfordert mit seiner privaten Situation, und die junge Svea Karhuu aus Nodrschweden, deren vorheriger Undercover-Einsatz ein schreckliches Ende nahm, sollen die Tat aufklären und stoßen auf überraschende Erkenntnisse ....

"Tode, die wir sterben" ist der Auftaktband einer neuen Krimi-Reihe aus Schweden eines schon höchst erfolgreichen Autorenehepaares bestehend aus dem Norddeutschen Roman Voosen und der Südschwedin Kerstin Danielsson.

Tatort der Reihe ist Malmö, Schwedens drittgrößte Stadt und südliches „Eingangstor“ des Landes mit Altstadt und schicken Vierteln, aber auch 50erjahre Mietskasernen, Alternativkultur und Multi-Kulti-Flair, was gut beschrieben wird.

Die Bestseller Autoren schreiben flüssig aus wechselnden Perspektiven und einigen Rückblicken und schnell wird klar, dass der Fall aus weiteren Elementen als einem brutalen Bandenkrieg besteht, zwischen deren Fronten die Ermittelnden geraten. Meiner Meinung nach ist ein gut konstruierter Fall entstanden, der mit einigen Überraschungen aufwartet und hochspannend sowie politisch bis zu einem grandiosen Ende ist.

Voosen und Danielsson schrecken nicht zurück vor zahlreichen aktuellen brisanten Themen wie Rassismus, Migration, Armut, Drogen, Russland, Mobbing, Trauer, Erziehung und Betreuung und vielen mehr und der Leser ist hier besonders gefordert abseits der Krimihandlung. Manche Schilderungen waren durchaus schwer auszuhalten.

Wenn ich es auch normalerweise nicht allzu sehr schätze, wenn mehr oder weniger "kaputte Typen" im Zentrum der Krimihandlung stehen, deren Privatleben wichtiger als der Krimi selbst ist, besticht dieses Buch durch die Figuren Svea und John. Obwohl insbesondere John nicht gerade sympathisch erscheint und das Miteinander der beiden Ermittelnden alles andere als reibungslos funktioniert, haben beide eine interessante Vita, die ihr Handeln prägt. Sie sind mehrdimensional angelegt, immer authentisch und nachvollziehbar und weisen bereits in diesem Band eine Entwicklung auf, der ich gerne gefolgt bin.

"Tode, die wir sterben" hat mich sehr gut unterhalten und mich gezwungen, mich auch mit Themen abseits meiner Komfortzone auseinanderzusetzen. Ich freue mich, dieses Autorenduo endlich kennengelernt zu haben und auf den Folgeband "Schwüre, die wir brechen", der für August 2025 angekündigt ist.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

EIn Sittengemälde der Zeit des Sonnenkönigs

Der Salon der kühnen Frauen
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Wir befinden uns in Paris in der Zeit Ludwigs des XIV. , der für Pomp und Verschwendung bekannt ist.Doch gerade am Hofe herrschen Neid und Missgunst. Die geheimnisvolle Marie d'Aulnoy lädt ein überwiegend ...

Wir befinden uns in Paris in der Zeit Ludwigs des XIV. , der für Pomp und Verschwendung bekannt ist.Doch gerade am Hofe herrschen Neid und Missgunst. Die geheimnisvolle Marie d'Aulnoy lädt ein überwiegend weibliches Publikum zu ihrem Salon, wo Märchen erzählt werden und heiß diskutiert wird. Doch die Frauen leben gefährlich, denn ihnen drohen Haft und Tod ....

Die britische Autorin Clare Pollard nimmt ihre Leser*Innen mit in die Zeit des 17. Jahrhunderts und vermittelt viel Geschichtswissen quasi im Vorübergehen. So erfahren wir von Ludwigs Analfistel, den berühmten Giftmorden, der Hexe La Voisin, des Königs zahlreichen Mätressen und LIebschaften und deren Intrigen - und Clare Pollard scheut sich nicht, auch in den Bettgeschichten sehr deutlich zu werden (was sicher nicht jedermanns Sache sein dürfte).

Überrascht hat mich, dass Pollard keinen gewöhnlichen historischen Roman geschrieben hat, sondern ihre Geschichte anhand von Märchen erzählt; Märchen, die die Damen des Salons der d'Aulnoy einander erzählen und mit denen sie Misstände anprangern. Dass sie sich damit auf sehr dünnem Eis bewegen, zeigt sich darin, dass Gabriel Nicolas de la Reynie, Generalleutnant der französischen Polizei, sich für die Geschehnisse interessiert und einige der Damen verhaftet, inhaftiert und verurteilt werden. Doch wer trägt die Geheimnisse nach außen? So erschafft die Autorin auch eine Kriminalhandlung in den Erzählungen.
Doch zurück zu den Märchen: Anwesend im Salon ist auch die historische Person Charles Perrault - nicht nur ein hoher Hofbeamter, sondern tatsächlich später bekannt durch seine Märchensammlung, von der auch die Brüder Grimm Märchen übernommen haben. So ist das Buch unterteilt nicht in gewöhnliche Kapitel, sondern in Märchen, die von den klugen Frauen erzählt werden - und die auch immer mit den Geschehnissen in Paris korerspondieren. Doch Obacht, diese ersten schriftlich fixierten Märchen unterscheiden sich von den Formen, die uns heute bekannt sind und so ergibt sich die ein oder andere Überraschung, nicht nur in den Namen (Persinette ist Rapunzel, Ricdin-Ricdon ist Rumpelstilzchen usw.) und es war spannend, die eigenen Erinnerungen mit dem Erzählten abzugleichen.

Mit den vielen französischen Namen, teilweise nur als Vor- oder Nachname erwähnt, tat ich mich schwer; zum Glück gibt es gleich zu Beginn des Buches ein Verzeichnis der "Auftretenden Personen". Da die meisten durchaus eine Rolle in der französischen Geschichte gespielt haben, konnte ich eine Menge zusätzlicher Informationen ergoogeln, so dass ich noch mehr Interessantes erfuhr.
Gerne hätte ich noch mehr über die "klugen Frauen" gelesen; doch Pollard zeigt deutlich auf, dass ihre Stärke doch sehr begrenzt war durch ihre drastisch untergeordnete Stellung seinerzeit und es noch lange nicht das Gleiche war, wenn ein Mann und eine Frau das Gleiche taten und vieles hinter den Märchen versteckt blieb oder zu interpretieren war. Ob die Salonnières tatsächlich starke Frauen waren, bleibt für mich einigermaßen im Dunkeln und die meisten erschienen mir unsympathisch bis fremd.

EIn Nachwort der Autorin und ein umfangreiches Quellenverzeichnis machen deutlich, dass Clare Pollard viele tatsächliche Wahrheiten ihrem fiktiven Roman zugrunde gelegt hat.

Insgesamt habe ich noch mehr unterhaltsam erzählte Fakten erwartet und weniger erzählte Märchen und vor allem weniger provokanten Sex und vergebe gute drei Sterne. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Lesegenuss in einem Buddy-Read oder einer Leserunde noch größer ist, da noch mehr Interpretation und Diskussion möglich ist.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Offenbar nicht meins...

Leichenstarr an der Bar
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In der Nähe des friesischen Dorfes Sünnum soll eine klimaneutrale Ferienanlage entstehen und die Repräsentantin der "Friesenklima" Unternehmung wirbt bei den Dorfbewohnern für Investitionen in das Projekt. ...

In der Nähe des friesischen Dorfes Sünnum soll eine klimaneutrale Ferienanlage entstehen und die Repräsentantin der "Friesenklima" Unternehmung wirbt bei den Dorfbewohnern für Investitionen in das Projekt. Doch dann stirbt der Umweltaktivist Enno in den Armen der Friesenbrauerin und sie macht sich darin, seinen Tod und vor allem seine rätselhaften letzten Worte zu entschlüsseln, die im Zusammenhang mit der Friesenklima zu stehen scheinen...

"Leichenstarr an der Bar" ist bereits der dritte Band aus der Reihe um die Friesenbrauerin Gesine Felber von dem norddeutschen Autor Joost Jensen, der sich problemlos ohne Vorkenntnisse der vorhergehenden Bände lesen lässt.

An erster Stelle steht hierbei das Setting - Jensen will - nicht nur mit ostfriesischem Schnack und derbem Humor - Fans der Küstenkrimis ansprechen, was fraglos gelingt. Leichte Schreibweise und unkomplizierte Unterhaltung gehen Hand in Hand. Den im Klappentext versprochenen "nordisch-derben Humor" habe ich nicht entdeckt, dann schon eher "haarsträubender Klamauk".

Mit der Krimihandlung selbst konnte ich nicht wirklich warm werden. Gesines Herumschnüffeln ohne Struktur und sehr zum Leidwesen der Polizei , die - in Gestalt ihrer Tochter - doch im Hintergrund steht, war ohne große Spannung und sorgte nicht nur bei den betroffenen Figuren für Ärger; mir fehlte hier doch einiges an Logik und Tiefgang. Das Ende konnte mich nicht überraschen.

DIe Figuren waren recht klischeehaft und sehr eindimensional gezeichnet. Möglicherweise sind sie den Leser*Innen der ersten beiden Bände bekannter, ich hätte mir das ein oder andere Mal doch mehr Informationen gewünscht. So ist mir leider keine ans Herz gewachsen.

Mich hat "Leichenstarr an der Bar" leider enttäuscht, aber ich bin sicher, dass die Friesenbrauerin ihre Fans findet, die in ihr die perfekte Urlaubslektüre sehen.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Ein Überblick

Little Book of Vivienne Westwood
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Vivienne Westwood - Königin der britischen Mode – Designerin, Geburtshelferin des Punk, Rebellin, Feministin, Umweltschützerin, Aktivistin. Die 1941 geborene Vivienne Isabel Swire, weltweit bekannt unter ...

Vivienne Westwood - Königin der britischen Mode – Designerin, Geburtshelferin des Punk, Rebellin, Feministin, Umweltschützerin, Aktivistin. Die 1941 geborene Vivienne Isabel Swire, weltweit bekannt unter dem Nachnamen ihres ersten Ehemannes Derek Westwood (mit dem sie nur drei Jahre verheiratet war), später als "Dame of the British Empire" geadelt, prägte durch ihre Persönlichkeit und ihr Schaffen nicht nur die Modewelt. Ihr Name ist untrennbar verbunden mit der Mode des Punk, aber auch mit exentrischen Entwürfen mit Harris-Tweed und Schottenkaro.

Der Edel-Verlag hat im Rahmen seiner Reihe "Die kleine Modebibliothek" als elften Band ein Büchlein über die Mode-Revolutionärin VIvienne Westwood herausgebracht, das im kleinen Format auf nur 160 Seiten insgesamt einen guten Überblick über das Leben und Schaffen der exzentrischen Britin gibt. Einen wichtigen Teil nimmt dasbei natürlich ihr Laden in der Londoner King's Road ein, den sie zusammen - genau wie ihre ersten Kollektionen - mit Malcolm McLaren entwickelte. Beeindruckend, wie viele Musiker und andere Künstler von ihr beeinflusst wurden!Gut gefällt mir, wie die Beschreibungen ihrer Kollektionen und wichtigen Menschen mit treffenden Fotos unterlegt sind. Viel Neues konnte ich erfahren über ihren beruflichen Werdegang von den ersten Anfängen über internationale Anerkennung bis zu einer Berühmtheit.
Über die Mode hinaus nimmt ein Teil des Buches dann aber auch Westwoods Kampf für eine bessere Welt ein: Westwood engagierte sich für Peta, grüne Energie, gegen Fracking und unterstützte Julian Assange - und so konnte ich auch den Menschen "Vivienne Westwood" besser kennenlernen und ihre Überzeugungen, für die sie lebte.

Ein Kritikpunkt sind für mich allerdings die Texte, und ich hatte immer wieder das Gefühl aufgrund von WIederholungen, Vor- und Rücksprüngen, dass einfach Textschnipsel möglicherweise abgeschrieben und willkürlich zusammengefügt wurden und ich hatte den Eindruck eines Schulaufsatzes. Natürlich kann ein solches Büchlein nur begrenzt Informationen geben, allerdings wünsche ich mir, dass Dinge, die angesprochen, dann auch erläutert werden (ein Beispiel: Auf Seite 21 schreibt die Autorin "Obwohl ihre Beziehung später ein ungutes Ende nahm, schrieb Vivienne Malcolm eine Schlüsselrolle in ihrer Entwicklung zu - da hätte ich dann auch gerne über Grund und Ende ihrer Beziehung gelesen!).

Ein Index rundet dieses kleine Nachschlagewerk über diese Ikone ab.

Insgesamt ist das Büchlein absolut geeignet, einen außergewöhnlichen Menschen und beeindrucke Persönlichkeit (besser) kennenzulernen und die Foto-Auswahl ist gelungen.

"Meine Devise lautet: weniger kaufen, sorgfältig auswählen - und Dinge so behandeln, dass sie lange halten. ... Wir sollten in Kultur investieren, nicht in Konsum." Vivienne Westwood.

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