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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2017

Zäh

Visby
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Die Mathematikerin Dhanavati hat als Kind den Suizid ihrer Mutter miterlebt, kann sich aber nur Bruchstückhaft daran erinnern: Was geschah damals, vor 20 Jahren, in Visby? Warum beging ihre Mutter Selbstmord? ...

Die Mathematikerin Dhanavati hat als Kind den Suizid ihrer Mutter miterlebt, kann sich aber nur Bruchstückhaft daran erinnern: Was geschah damals, vor 20 Jahren, in Visby? Warum beging ihre Mutter Selbstmord? Was haben die Mitglieder der spirituellen Kommune, in der sie damals lebten, damit zu tun? Und wer ist ihr väterlicher Freund, der sich kurz um sie kümmerte und dann verschwand ?

Das Buch fängt spannend an und das erste Drittel habe ich auch gerne gelesen, aber dann zog es sich endlos hin und das quasi bis zum Ende. Auch den Schluß fand ich nicht so interessant. Es gibt zwar immer wieder mal eine überraschende Wende, aber so wirklich packen konnte mich das Buch nicht. Es gibt häufige Perspektivwechsel, die mich anfangs etwas verwirrten. Viele Fragen bleiben offen (zumindest die, die mich interessiert haben). Vielleicht habe ich auch manches nicht verstanden. Auch die Handlungsmotive des Vaters kann ich nicht nachvollziehen. Eigentlich schade, denn es fing sehr vielversprechend an. Aber vielleicht sagt es anderen Lesern mehr zu.

Veröffentlicht am 01.05.2017

trauernde Witwe

Im Angesicht der Schuld
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Obwohl es eigentlich ein Krimi ist, steht die Trauer der Witwe im Vordergrund und macht ca. 80 % des Inhalts aus. Die Hauptfiguren waren mir von Anfang an unsympathisch. Weder die Frau, ihr Mann, die Haushaltshilfe ...

Obwohl es eigentlich ein Krimi ist, steht die Trauer der Witwe im Vordergrund und macht ca. 80 % des Inhalts aus. Die Hauptfiguren waren mir von Anfang an unsympathisch. Weder die Frau, ihr Mann, die Haushaltshilfe noch das befreundete Ehepaar haben in mir auch nur ansatzweise Empathie geweckt, sodass es mir schwer fiel weiterzulesen. Später kamen die Nachbarin und die Stiefmutter des Verstorbenen hinzu und die waren nett und sympatisch. Da das Buch dann auch spannender wurde und flüssig geschrieben ist, fiel das Weiterlesen dann leichter.

Stellenweise zog es sich wie Kaugummi, dann wieder war es spannend, den Täter hatte ich gleich in Verdacht und fand es daher ziemlich vorhersehbar, aber das genaue Motiv blieb lange unklar, sodass man schon wissen wollte, was dahinter steckte.

Kann man lesen, muß man aber nicht.

Veröffentlicht am 01.05.2017

grauenvoller Inhalt

Weinschröter, du musst hängen
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Das Buch ist klasse geschrieben und ich mag die herbe.derbe Art der Kommissarin Bella Block (gibt es glaube ich auch im Fernsehen, habe ich aber nie geguckt): Was aber dem Mädchen in dem Buch wiederfährt ...

Das Buch ist klasse geschrieben und ich mag die herbe.derbe Art der Kommissarin Bella Block (gibt es glaube ich auch im Fernsehen, habe ich aber nie geguckt): Was aber dem Mädchen in dem Buch wiederfährt ist so unfassbar schrecklich, dass ich wünschte, ich hätte es nie gelesen.
Wer aber weniger empatisch und mitfühlend ist, dem gefällt dieser spannende Krimi sicherlich gut.

Veröffentlicht am 01.05.2017

herbe.derbe Polizistin

Die Insel
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Dies ist das 2. Bella Block Buch, das ich gelesen habe. Das erste (Weinschröter, du mußt hängen), fand ich schon krass. Sprachlich hat es mich beeindruckt, absolut schrecklich fand ich die Vergewaltigung ...

Dies ist das 2. Bella Block Buch, das ich gelesen habe. Das erste (Weinschröter, du mußt hängen), fand ich schon krass. Sprachlich hat es mich beeindruckt, absolut schrecklich fand ich die Vergewaltigung durch den Eber. Hatte nicht vor, noch ein Buch aus der Reihe zu lesen, weil ich das so grauenvoll fand.

Auch dies Buch hat mich sprachlich wieder begeistert. Bella Block will Erholungsurlaub auf einer spanischen Insel machen. Sie ist Polizistin, trinkt zuviel und ist eher der no nonsense Typ - herb, fast derb wurde ich sagen. Auch in ihrer Art zu denken und zu sprechen findet sich das Direkte und Deftige wieder, sodass man oft lachen muß. Sie geht ihren eigenen Weg, hält sich nicht an das, was andere üblicherweise tun und das macht viel ihres Charmes aus.

Auf der Insel merkt sie bald, dass etwas Geheimnisvolles vor sich geht. Sobald man die Bucht erwähnt, reagieren die Bewohner auffällig. Ob sie der Sache auf den Grund gehen soll ? Noch während sie unschlüssig ist, überschlagen sich die Ereignisse. Gegen Ende kommen wieder so schreckliche und bizarre Sachen vor. (Nicht so schlimm, wie das mit dem Eber, aber auch pervers). Die Auflösung finde ich etwas abstrus und der Schluß ist eher abrupt. Die letzten 2 Seiten haben mich dann wieder verwirrt. Aber das Buch ist schon allein wegen der Figur Bella Block lesenswert.

Hier ein paar Zitate, die zeigen, wie sie die Welt sieht :

"Und ab sofort würde sie nicht mehr ihren Verstand davor verschließen,...daß die Welt nicht nur aus Mondschein und Blumenduft, sondern aus Scheiße geformt war. Womit sich auch jedes Weglaufen von selbst erledigte." S.44

Über ihre Worte, dass ein Mädchen, das weggelaufen ist, doch zurückkommen könnte, wenn es ihr nicht gefällt, wo sie gelandet ist, denkt sie : " Oh, Gott, Block, was redest du für Quatsch. Als ob es nicht genügend Leute gäbe, die sich in Scheiße suhlen, merken, dass es stinkt, und trotzdem nicht aufhören." S 102

Wie gesagt, deftig, aber direkt. Ich glaube es gibt auch eine Fernsehserie mit diesem Charakter, aber die habe ich nie gesehen. Das Buch ist sehr spannend geschrieben und liest sich sehr schnell. Es ist auf jeden Fall anders, als die üblichen Krimis.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Spannend mit einigen Längen

Die Stimme des Vergessens
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Als die Nachlaßverwalterin Kristina das Bankschließfach des paranoiden Hrn Schettler geleert hat, werden ihr vor der Bank die Papiere gestohlen, genau wie der Verstorbene es prophezeit hat. Was zunächst ...

Als die Nachlaßverwalterin Kristina das Bankschließfach des paranoiden Hrn Schettler geleert hat, werden ihr vor der Bank die Papiere gestohlen, genau wie der Verstorbene es prophezeit hat. Was zunächst wie ein normaler Nachlaßfall wirkte, entwickelt sich zu einem großen Geheimnis und angetrieben durch ihre Neugier wegen des Diebstahls, läßt Kristina nicht locker bis sie Licht in die Sache bringt.

Spannend geschrieben, läßt sich leicht und flüssig lesen, hat interessante Wendungen und macht durch die zwischengeschobene Zeugenaussage, von der man zunächst nicht weiß, wer aussagt und wann, noch neugieriger auf den Schluß. Allerdings hat mich der private und familiäre Kram von der Nachlaßverwalterin nicht so sehr interessiert. Dieser machte aber gefühlte 50 % des Buches aus. Auch fand ich die oft langen Wiederholungen von Kristinas Gedankengängen und Überlegungen zu langatmig. Desweiteren war einiges vorhersehbar, was dem Buch aber keinen Abbruch tat.

Ein netter Krimi, den ich gerne gelesen habe. Fange gleich das nächste Buch von der Autorin an und werde dann sehen, ob ich noch mehr von ihr lese.