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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2017

interessant

Die kürzeste Geschichte der Zeit
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Stephen Hawkings erklärt die Welt. Bzw. das Weltall. Aber auch die Relativitätstheorie, Quantenphysik, schwarze Löcher und die Stringtheorie.

Er erklärt es so, dass man es versteht und das finde ich als ...

Stephen Hawkings erklärt die Welt. Bzw. das Weltall. Aber auch die Relativitätstheorie, Quantenphysik, schwarze Löcher und die Stringtheorie.

Er erklärt es so, dass man es versteht und das finde ich als Mensch, der in Physik nie etwas begriffen hat, nie geschafft hat, eine Formel anzuwenden (selbst wenn er schaffte sich zu merken an welcher Stelle der mühsam auswendig gelernten Formel beispielsweise Masse und an welcher Geschwindigkeit hinkommt) und null räumliches Vorstellungsvermögen hat, bemerkenswert.

Warum liest ein solcher Nicht-Physiker wie ich es bin, so ein Buch ? Reine Neugier. Ich brauchte ein Geschenk für den Mann meiner Mutter, der Physikprofessor ist (als sie zusammen kamen, war ich schon aus der Schule raus, sonst wäre ich vielleicht nicht sitzen geblieben). Ich dachte mir, dass ein Buch von Stephen Hawking das Richtige sein könnte. Dann las ich auf dem Cover, dass es so einfach erklärt ist, dass jeder es verstehen kann. Und - ich muß mich jetzt mal als Fan von "The big bang theorie" outen ( weil Sheldon Cooper einfach herrlich ist)- ich hatte die Hoffnung, dass ich dann vielleicht verstehe, was die Stringtheorie ist und wieso es so schwer ist, daran zu arbeiten.

Also zu Beginn bin ich noch gut mitgekommen und dachte mir, dass ich das falsche Geschenk erwischt habe, da man das als Physikprofessor das sowieso alles weiß. Aber es wurde zunehmend schwerer nachzuvollziehen, was aber nicht am Schreibstil lag, sondern daran, dass ich mir manches einfach nicht vorstellen kann, egal wie einfach es mir erklärt wird. Immerhin weiß ich jetzt, dass es bei der Relativitätstheorie um Zeit und Raum oder so geht und bin damit auf jeden Fall schlauer als vorher. Dann habe ich vieles nicht verstanden. Und bei den Quanten habe ich aufgegeben und den Rest des Kapitels nicht gelesen. Aber - und auch das war mir zuvor nicht bekannt - weiß ich jetzt, dass Quanten etwas ganz ganz Kleines sind. Irgendwelche zusammengefassten Teilchen (oder waren das gebündelte Lichtstrahlen ?). Wie auch immer. Einstein tat sich mit den Quanten wohl auch schwer. Nach dem Kapitel habe ich wieder weiter gelesen und weiß nun, dass die String Theorie nicht von einem Herrn String ist, sondern so heißt, weil man sich Teilchen nicht als Punkte sondern als Linien vorstellt. Die daraus folgenden Konsequenzen habe ich wieder nicht begriffen, was aber wie gesagt an mir liegt und nicht am Buch. Da man das alles nicht nachweisen kann, ist es sehr schwer, diese Theorien zu bestätigen.

Alles in allem ein sehr interessanter geschichtlicher Abriss über die Erkenntnisse in der Physik, ein guter Überblick, wo und vor welchen Aufgaben die Physik heute steht und was die Herausforderungen sind. Ich fand es interessant und spannend und war sehr erstaunt, dass ich sogar das ein oder andere verstanden habe. Das Buch ist mit viel Humor geschrieben und mit vielen anschaulichen BIldern wird Gesagtes verdeutlicht. (Nur ich habe manchmal selbst die Bilder nicht begriffen).

Obwohl ich Physik immer noch nicht verstehe, habe ich jetzt zumindest eine Ahnung, worum es geht und womit sich Physiker so beschäftigen. Schon seltsam, was manche Menschen so umtreibt. Ich kann es jedem empfehlen, der neugierig genug ist, sich mal auf etwas ganz anderes einzulassen. Jedem Physikstudenten sowieso. Als Weihnachtsgeschenk muß ich mir aber wohl was anderes besorgen, denn für einen Physikprofessor enthält es wohl nichts Neues. Vielleicht das Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit" (oder so ähnlich), denn dies ist die nochmals vereinfachte Form davon "Die kürzeste Geschichte der Zeit".

Veröffentlicht am 24.02.2017

leicht und seicht, trotzdem schön

Garantiert wechselhaft
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Dies Buch ist wie eine frische Brise, wenn man, so wie ich, sonst (fast) nur Krimis liest.

Eine alleinerziehende Mutter ärgert sich über ihren Exmann, als sie unverhofft einen Gasthof in einem ländlichen ...

Dies Buch ist wie eine frische Brise, wenn man, so wie ich, sonst (fast) nur Krimis liest.

Eine alleinerziehende Mutter ärgert sich über ihren Exmann, als sie unverhofft einen Gasthof in einem ländlichen Tal erbt. Kurzentschlossen packt sie in Berlin ihre Sachen und zieht mit Kind und Kegel in die fränkische Schweiz. Dort gibt es zunächst alle möglichen Schwierigkeiten. Angefangen vom renovierungsbedürftigen Erbstück bis hin zur Anfeindung durch anderen Frauen im Dorf. Sie versucht ihr Bestes, aber wird sie die Probleme lösen, oder werden sich diese noch verschlimmern ? Es gibt störrische Handwerker und einen ganz Besonderen...Und es gibt nette Nachbarn, giftige Nachbarn und einen ganz Besonderen...

Das Buch liest sich so leicht und locker, dass man es im Nu durchhat. Auch wenn Vieles absehbar ist, oder man einige Dinge lange ahnt, gibt es Überraschungen. Gefüllt ist die Geschichte mit liebevollen und witzigen Details, und auch wenn man im großen Ganzen vermutet, wie es ausgeht, ist man doch gespannt und kann das Buch kaum weglegen. Eine Besonderheit ist noch der fränkische Dialekt, der aber erklärt wird, sodass man ihn versteht.

Eine schöne leichte und seichte Geschichte, wie es wohl viele gibt in diesem Stil, die aber dennoch Spaß gemacht hat zu lesen. Was Nettes für Zwischendurch sozusagen.

Veröffentlicht am 19.02.2017

leicht und locker --bin begeistert

Die Zeitenbummlerin
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Normalerweise lese ich Krimis und habe dieses Buch nur gelesen, weil ich es von der Autorin bekommen habe. Aber ich muß sagen, welch ein Genuß !

Es hat sich so locker und flockig gelesen, wie schon lange ...

Normalerweise lese ich Krimis und habe dieses Buch nur gelesen, weil ich es von der Autorin bekommen habe. Aber ich muß sagen, welch ein Genuß !

Es hat sich so locker und flockig gelesen, wie schon lange ein Buch nicht mehr und es hat mich so inspiriert, dass ich jetzt selbst im Urlaub mit dem Rad von Stadt zu Stadt fahren will. Zwar nicht, wie in dem Buch von Berlin nach Norwegen, aber immerhin habe ich unsportliche Nuß mir schon eine Route rausgesucht. Ob ich wie die Autorin dabei die Ruhe finde, mir selbst näher zu kommen bezweifel ich zwar, da ich sicher öfter eine Pause einlege und nur 10-15 km am Tag fahren will, aber darum geht es mir auch nicht.

An vielen Stellen mußte ich schmunzeln, an manchen habe ich gelacht, an einigen gedacht, " ja, so geht´s mir auch" oder "diese Gedanken kenne ich !". Das Aufbruchsfieber hat mich wie gesagt, regelrecht angesteckt und dass, obwohl ich jede sportliche Aktivität hasse und nur wenn ich muß, mit dem Rad zur Arbeit fahre.

Bei Josephin geht es jedoch nicht nur um´s Fahren, um Abstand zur zerbrochenen Beziehung, um Selbstfindung, Meditation, Grenzen austesten, Abenteuer oder um ihre Interwies, sondern um viel mehr, was ihr aber erst im nachhinein bewußt wird. Die Autorin gibt sehr gut die Äußeren Widrigkeiten und die inneren Gefühle, Betrachtungen und Gedanken von Josephin wieder. Ihre Entwicklung läßt sich gut nachvollziehen, auch wenn Josephin selbst nicht immer versteht, warum sie so handelt.

Ein rundrum gelungenes, in sich stimmiges Buch, dass ich nur jedem ans Herz legen kann, der entweder eine leichte Urlaubslektüre sucht oder seine verkrustete Alltagsroutine aufbrechen möchte.

Veröffentlicht am 17.02.2017

sehr lesenswert

Tender Bar
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Ein Buch über eine Kindheit in einer Bar ? Naja, habe ich gedacht, nicht so mein Thema, aber mal sehen...

Gut, daß ich mich draufeingelasssen habe ! Es ist wirklich lesenswert. Der Autor schreibt über ...

Ein Buch über eine Kindheit in einer Bar ? Naja, habe ich gedacht, nicht so mein Thema, aber mal sehen...

Gut, daß ich mich draufeingelasssen habe ! Es ist wirklich lesenswert. Der Autor schreibt über seine eigene Kindheit und sein Leben und wie dieses immer wieder von der Bar und den großartig beschriebenen Charakteren darin beeinflußt wird. Die Bar, in der sein Onkel arbeitet übernimmt viele Funktionen : Vaterersatz, Zufluchtsort, Kraftspender, Kompass im Leben usw. Der Autor beschreibt seinen Werdegang als Kind, Student, Voluntär, Reporter und wie er immer wieder hofft, sein Vater würde eine Rolle in seinem Leben spielen. Das Portrait des furchtbaren Opas, bei dem Mutter und Sohn aus Geldmangel leben, ist besonders gut.
Das Buch ist mit viel Humor und Liebe geschrieben und dies gilt vor allem auch für die Freunde des Onkels aus der Bar , welches alles Originale sind. Das erste mal als J.R. ihnen begegnet ist einfach wundervoll und so erlebt es der Junge auch. Wenn man gut geschriebene Bücher mag : Auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 17.02.2017

ein wichtiges Buch

Freispruch der Familie
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In diesem Sachbuch von u.a. Prof. Klaus Dörner geht es um die Angehörigen psychisch kranker Menschen und den Aufbau von Angehörigengruppen. Es war bei seinem Erscheinen ein enorm wichtiges Buch, da die ...

In diesem Sachbuch von u.a. Prof. Klaus Dörner geht es um die Angehörigen psychisch kranker Menschen und den Aufbau von Angehörigengruppen. Es war bei seinem Erscheinen ein enorm wichtiges Buch, da die Angehörigen kaum gesehen wurden oder von den Profis als lästig oder sogar als Grund der psychischen Erkrankung oder Verschlechterung des Patienten gesehen wurden. Die Familien blieben mit ihren Fragen, Sorgen, Schuldgefühlen und Ängsten allein. Dieses Buch hat all das verändert.

Es kommen verschiedene Autoren zu Wort, in erster Linie Profis und Angehörige. Zunächst wird dargestellt, wie die Lage der Angehörigen ist, was für Sorgen und Gefühle eine psychische Erkrankung in den Familien auslöst, dann wird mit einigen Vorurteilen und veralteten Meinungen aufgeräumt und schließlich wird über den Aufbau verschiedener Angehörigengruppen berichtet, um dem Leser die Vorteile solcher Unterstützung zu verdeutlichen und eine Anleitung zu geben, wie man solche Gruppen initiieren kann, um dann mit einigen Erfahrungsberichten bzgl. solcher Gruppen abzuschließen.

Heute sind Angehörigengruppen weitgehend ein fester Bestandteil der meisten Kliniken, Ambulanzen oder anderer Einrichtungen. Insofern hat das bahnbrechende Buch heute etwas an Aktuallität verloren. Wenn man jetzt eine solche Gruppe gründen will, gibt es genügend andere Quellen, bei denen man sich informieren kann und weit mehr Erfahrungsberichte. Was die Not und Hilflosigkeit der Angehörigen angeht und die Wichtigkeit der Selbsthilfegruppen, um aus der Isolation herauszukommen und über ihre Ängste und Gefühle sprechen zu können und um sich Unterstützung zu holen, so hat das Buch nichts von seiner Aktualität eingebüßt.