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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2017

Steinbeck ist großartig

Jenseits von Eden
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Jahrelang stand das Buch in meinem Regal und endlich bin ich zum Lesen gekommen. Ich habe es regelrecht verschlungen. Die Charaktere sind spannend beschrieben, die Schicksale der Figuren erschütternd und ...

Jahrelang stand das Buch in meinem Regal und endlich bin ich zum Lesen gekommen. Ich habe es regelrecht verschlungen. Die Charaktere sind spannend beschrieben, die Schicksale der Figuren erschütternd und der Werdegang der verschiedenen Familien über Generationen hinweg fesselnd. Fast alle haben das ein oder andere Kindheitstrauma, sei es ein strenger, liebloser Vater, sei es das der Bruder bevorzugt wird oder sei es die abwesende Mutter, und all dies spiegelt sich in der folgenden Generation wieder oder wird bei den Kindern noch verstärkt. Eine junge Frau ermordet ihre Eltern, schießt auf ihren Mann, um frei zu sein und ein Bordell zu eröffnen, ein Familienvater hat großartige Ideen und Erfindungen, lebt aber auf kargem Boden, sodaß er seine Familie kaum ernähren kann, ein anderer hat gutes Land und Geld, lebt aber jahrelang wie ein Toter, weil er so tief erschüttert ist, daß er die Welt nicht mehr versteht. Vor allem das harte Leben wird hier eindrucksvoll geschildert und wie jeder einzelne versucht seinen Platz in der Welt zu finden.

Enttäuscht war ich nur von der Verfilmung mit James Dean, die ich mir danach angesehen habe. Ganze Generationen und Figuren fehlen. Der Film fängt erst im letzten Drittel an und zeigt dann nur Auszüge des Romans und einzelne Handlungsstränge. Wesentliche Teile fehlen einfach. Schade.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Nicht ohne Grund Weltliteratur

Der alte Mann und das Meer
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Lange hatte ich das Buch im Regal und dachte immer,"Wie langweilig. Nur ein Mann und ein Fisch....wie kann man damit ein ganzes Buch füllen ? "Man kann, wenn man Ernest Hemingway ist und trotz schlichter, ...

Lange hatte ich das Buch im Regal und dachte immer,"Wie langweilig. Nur ein Mann und ein Fisch....wie kann man damit ein ganzes Buch füllen ? "Man kann, wenn man Ernest Hemingway ist und trotz schlichter, zum Fischer passender Sprache, eine ungeheure Spannung erzeugt, sodaß der Leser mit dem alten Mann regelrecht mitfiebert. Man möchte heulen ,wenn er nach dem ganzen Kampf, den Entbehrungen, den Schmerzen und Strapazen mit nur dem abgenagten Skelett des riesigen Fisches heimkehrt. Doch er verzweifelt nicht und bleibt in seinen Emotionen so bescheiden, wie er auch sonst sein karges Leben lebt. Ein großartiges Buch, das jeder lesen sollte.

Veröffentlicht am 10.02.2017

gewaltig und erschütternd

Der Report der Magd
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Dieses Buch ist ein unglaublich starkes Buch, eines, von dem man wie erschlagen ist, eins das einen nicht mehr loslässt, eines, das man sich kaum traut ein zweites mal zu lesen. Ich kann es nur jedem empfehlen, ...

Dieses Buch ist ein unglaublich starkes Buch, eines, von dem man wie erschlagen ist, eins das einen nicht mehr loslässt, eines, das man sich kaum traut ein zweites mal zu lesen. Ich kann es nur jedem empfehlen, der ein wirklich gutes Buch lesen will.

Es handelt von einer Gesellschaft in der Frauen entweder Mägde (Gebärmaschinen für andere) oder Sklavinnen oder Hausfrauen höher gestellter Ehemänner sind. Da die Hausfrauen selbst keine Kinder in die Welt setzen, halten sich die Highsociety -Familien eine Magd dafür. Diese Mägde sind Eigentum des Hausherrn, was sich auch in ihrem Namen wiederspiegelt. Die Geschichte ist aus der Sicht der Magd namens Desfred erzählt, denn sie ist die Magd des Mannes namens Fred. Desfred lernt andere Mägde kennen und ist überrascht, dass sich bei manchen etwas wie Widerstand entwickelt. Wie in der DDR oder im 3. Reich wird dies natürlich mit dem Tode bestraft und geschieht nur in allergrößter Heimlichkeit. Erschütternd sind auch die öffentlichen Hinrichtungen, bei denen die Opfer vom wütenden Volk mit bloßen Händen zerfetzt werden. Es ist ein bedrückendes Buch, grausam und beklemmend, aber es macht auch deutlich, dass man es nie nie wieder soweit kommen lassen darf. Ich fand es sehr verstörend, wozu Menschen fähig sind, aber die Wirklichkeit (Genitalverstümmelung, Zwangsprostitution, Kinderehen, Folter und Versklavung, Unterdrückung, Hinrichtungen auf Bestellung zur Organausschlachtung, Kinderarbeit, Massenvergiftung der Lebensmittel durch Chemiekonzerne aus Profitgier, skrupellose Ausbeutung und Urteile wie 1000 Stockschläge, Steinigung oder Videos, wie Menschen der Kopf abgeschlagen wird um Angst und Schrecken zu verbreiten, Schwimmwesten, die gefälscht sind und die Flüchtlinge schneller ertrinken lassen, weil sie sich voll Wasser saugen und und und) ist oft noch schrecklicher und obwohl es geschieht, ebenso unvorstellbar. Aber zurück zum Buch. Es ist sehr ergreifend und man hofft, dass der Magd die Flucht schließlich gelingt...

Wie gesagt, ein unglaublich starkes Buch, das unter die Haut geht. Sehr lesenswert

Veröffentlicht am 10.02.2017

ergreifend und erschütternd

Schloss aus Glas
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Lange hat sich die Journalistin Walls für ihre Eltern und Kindheit geschämt. Aber dann schildert sie in diesem Buch doch, was sie alles an Ungewöhnlichem, Erschütterndem und auch Schönem erlebt hat. Anfangs ...

Lange hat sich die Journalistin Walls für ihre Eltern und Kindheit geschämt. Aber dann schildert sie in diesem Buch doch, was sie alles an Ungewöhnlichem, Erschütterndem und auch Schönem erlebt hat. Anfangs merkt man noch, wie sie alles aus Kindersicht sieht; ihre skurilen Eltern (Mutter Künstlerin und lebensuntüchtig, Vater Alkoholiker und Lebenskünstler) und deren Vernachläßigung eher verklärt beschreibt, da sie es nicht anders kennt. Je älter sie wird, desto mehr sieht sie auch die Nachteile des ständigen Vagabundenlebens. Sie vermisst z.B. die Wüste, als die Familie wiedermal von jetzt auf gleich die Flucht ergreift und langsam und zaghaft beginnt sie Dinge kritischer zu sehen. Verletzungen, die nicht ärztlich behandelt werden, der ständige Hunger, Pappkartons in denen geschlafen wird, die leeren Versprechungen des Vaters, der ständig vom großen Durchbruch spricht, die Weigerung der Mutter zu arbeiten, weil sie sich nicht in Normen zwängen lassen will... Aber auch von schönen Momenten wird berichtet, davon, wie der Vater jedem Kind einen Stern schenkt, wie sie mit ihrem Bruder in der Wüste umherstreift, wie ihre Eltern ihr Intersse an vielen Dingen wecken. Doch mehr und mehr nehmen die negativen Dinge überhand : der Vater, der den Kindern ihr hart verdientes Geld klaut, die Mutter, die ihren Kindern das letzte Eßbare heimlich wegißt usw. Als Teenager haust die Familie in einer völlig morschen Bruchbude ohne Strom und Wasser, außer an den Stellen, wo es reinregnet, mit Fußböden und Treppen, die einkrachen und nie repariert werden und sie schafft schließlich den Absprung. Ihr Rückblick wirkt in Anbetracht dessen, was sie erlebt hat eher versöhnlich/nüchtern anstatt anklagend oder sogar haßerfüllt, wie man es erwarten könnte. Das ist auch mit das Erschütternde daran, daß die Eltern immer noch geliebt werden, egal, was vorgefallen ist.

Aber gerade, weil es keine Abrechnung ist, sondern eine Kindheitsgeschichte kommen auch Kinderphantasien, mystisches Denken, Hoffen, Träume und viel Humor nicht zu kurz. Und so bizarr und erschreckend, wie manche Ansichten und "Erziehungsideen" der Eltern auch sind, manches ist durchaus vernünftig und nachvollziehbar, auch wenn die Konsequenz mit der die daraus resultierenden Schlußfolgerungen durchgezogen werden, das Ganze wieder ins Groteske kippen.

Auf jeden Fall lesenswert, eine nicht nur erschütternde, sondern auch interessante Lebensgeschichte, die vor allem dadurch besticht, daß sie nicht angreift oder abrechnet, sondern eher wie eine Aussöhnung klingt.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Spannend !

Das Mona-Lisa-Virus
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Ein Buch genau nach meinem Geschmack !

Viele geheimnisvolle Handlungsstränge, die neugierig machen : mysteriöses Bienensterben weltweit, entführte Schönheitsköniginnen, die grausam entstellt ...


Ein Buch genau nach meinem Geschmack !

Viele geheimnisvolle Handlungsstränge, die neugierig machen : mysteriöses Bienensterben weltweit, entführte Schönheitsköniginnen, die grausam entstellt wieder auftauchen, ein gesprengter Turm in Europa, eine Patientin, die heimlich eine Klinik verlässt, ein verschwundener Milliadär, ein Polizist, der Zusammenhänge ahnt und immer wieder eine Rückblende ins Jahr 1500 in die Werkstatt Leonardo Da Vincis.
Man kann sich gut in die einzelnen Menschen hineinversetzen, das Buch liest sich flüssig und ich habe es regelrecht in 2 Tagen verschlungen.

Vielleicht hätte man aus der Anfangsstory noch etwas mehr machen können, einiges war vorhersehbar und manches blieb geheimnisvoll, aber alles in allem ein gelungenes Buch, das man, einmal begonnen nicht mehr aus der Hand legen kann.