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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2018

Grace and Fury

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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Die beiden Schwestern Nomi und Serina leben in einer Gesellschaft, in der die Rechte der Frauen unterdrückt werden, ja quasi nicht vorhanden sind. Sie dürfen nicht lesen lernen, keine Meinung haben, nicht ...

Die beiden Schwestern Nomi und Serina leben in einer Gesellschaft, in der die Rechte der Frauen unterdrückt werden, ja quasi nicht vorhanden sind. Sie dürfen nicht lesen lernen, keine Meinung haben, nicht frei entscheiden. Häufig müssen sie als Arbeiterinnen ihr Leben fristen. Der einzige Ausweg scheint zu sein, als Grace auserwählt zu werden und in Prunk und Glamour dem Regenten zu dienen. Für Serina ist das ihr Lebenstraum, und sie ist auf einem guten Weg dahin. Für ihre Schwester Nomi ist das der absolute Alptraum. Und so kommt es, wie es kommen muss, Nicht Serina sondern Nomi wird zur Grace gewählt, während Serina auf die Insel des Verderbens in den sicheren Tod geschickt wird. Für beide Schwestern beginnt nun ein Kampf gegen die Gesellschaft und für ein besseres Leben.



„Iron Flowers“ ist der Auftakt einer dystopischen Trilogie, die uns eine Welt zeigt, in der die Frauen keine Rechte haben. Grundsätzlich fühlt man sich ein wenig an Panem erinnert, was allerdings nach dem großen Erfolg dieser Serie in der Natur der Sache liegt. Denn Dystopien folgen immer einem Schema: Eine zukünftige Welt, eine Gesellschaft, die auf die eine oder andere Art unterdrückt wird, und ein Held, der sich dagegen auflehnt. Genau das finden wir auch hier. Die Grundidee des Buches hat mir gut gefallen und auch die Umsetzung, auch wenn es ein paar Schwächen hat. Die Geschichte liest sich flüssig, die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Nomi und Serina geschildert, was für mich den Lesefluss nicht stört, aber die Geschwindigkeit erhöht. Denn wenn es bei der einen Schwester spannend wird, wechselt man die Sicht. Mir gefällt sowas. Zwischendurch wird es sehr brutal und blutig, was mich bei einem Jugendbuch doch etwas gewundert hat.



Da die Grundidee der Dystopie verfolgt wird, sind die Ereignisse und Wendungen nicht mehr sonderlich überraschend, wenn man bereits einige Dystopien gelesen hat. Trotzdem freue ich mich auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll, denn das Ende von Band 1 ist vielversprechend.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Drei starke Frauen ermitteln

Yasemins Kiosk
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Die suspendierte Polizistin Nina kehrt in ihre Heimat Bielefeld zurück, um Abstand zu gewinnen und sich um ihre Mutter zu kümmern. Durch ihre neue Wohnung freundet sie sich schnell mit der jungen Kioskbesitzerin ...

Die suspendierte Polizistin Nina kehrt in ihre Heimat Bielefeld zurück, um Abstand zu gewinnen und sich um ihre Mutter zu kümmern. Durch ihre neue Wohnung freundet sie sich schnell mit der jungen Kioskbesitzerin Yasemin und ihrer Vermieterin Dorothee an. Nina will Yasemin dabei helfen, ihren Stalker dingfest zu machen. Als die Frauen eine Leiche im Altpapiercontainer finden, beginnt eine abenteuerliche Spurensuche.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die drei Frauen waren mir sofort sympathisch, jede der drei Frauen ist auf ihre Art einzigartig. Zusammen ergeben sie ein super Trio, bei dem aber auch mal die Fetzen fliegen können.

Ab und an bekommt der Leser die Sicht des Mannes, der die Leiche im Container entsorgt hat, zu lesen. Das macht den Fall spannend und abwechslungsreich. Auch wenn bald klar ist, wer der Täter war, ist die Geschichte spannend und humorvoll bis zum Schluss.

Eine klasse Lektüre für zwischendurch!

Veröffentlicht am 13.08.2018

Ein denkwürdiger Sommer

Schwestern für einen Sommer
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Die Halbschwestern Cassie und Julie waren früher ein Herz und eine Seele. Jeden Sommer haben sie gemeinsam im Haus ihrer Großmutter in den Hamptons verbracht und hatten hier die Zeit ihres Lebens. Denn ...

Die Halbschwestern Cassie und Julie waren früher ein Herz und eine Seele. Jeden Sommer haben sie gemeinsam im Haus ihrer Großmutter in den Hamptons verbracht und hatten hier die Zeit ihres Lebens. Denn abseits vom Sommer-Traum war ihre Kindheit alles andere als rosig. Beide haben denselben Vater – Cassie ist die gemeinsame Tochter mit der Ehefrau, die ihren Frust in Tabletten und Alkohol zu ertränken versucht, Julie ist das Produkt mit einer Geliebten, die ihren Vater zwar regelmäßig sieht, der aber bewusst ist, dass ihr Dad noch eine andere Familie hat. Nach einem dramatischen Ereignis trennen sich die Wege der Schwestern. 14 Jahre später sollen sie wieder einen gemeinsamen Sommer verbringen, der letzte Wunsch ihrer Großmutter. Werden die Schwestern es schaffen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen? Was ist damals wirklich passiert? Und bekommen die beiden ihr derzeitiges Leben in den Griff?

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Cassie und Julie geschildert. Das mag ich immer sehr, denn es bringt Abwechslung und verschiedene Perspektiven in eine Geschichte. Sehr positiv fand ich, dass die sehr unterschiedlichen Charaktere der beiden Schwestern im Schreibstil sehr gut herausgearbeitet waren – manche Autoren schaffen es nicht so gut, den einzelnen Perspektiven einen differenzierten Charakter einzuhauchen. Schnell wird beim Lesen klar: hier gibt es einiges aufzuarbeiten, und es macht Spaß, die Schwestern bei dieser doch sehr emotionalen Reise zu begleiten.

Auch wenn es zwischendurch etwas langatmig wird, so entschädigt doch das Ende für alles. Und ganz nebenbei gibt es noch etwas Fernweh gratis dazu, denn wer hätte nicht Lust auf einen Sommer in den Hamptons? Mit diesem Buch kann man ihn zumindest in der Fantasie erleben.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Gelungener Auftakt

Auf zerbrochenem Glas
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"Auf zerbrochenem Glas" ist der Auftakt einer Krimireihe um Kommissar Nik Pohl. Nik ist ein recht unkonventioneller Typ: Rüpelhaft, ungepflegt, gewaltbereit. Kein Wunder, dass er keinen guten Stand bei ...

"Auf zerbrochenem Glas" ist der Auftakt einer Krimireihe um Kommissar Nik Pohl. Nik ist ein recht unkonventioneller Typ: Rüpelhaft, ungepflegt, gewaltbereit. Kein Wunder, dass er keinen guten Stand bei seinen Vorgesetzen hat. Als ein Unbekannter ihn erpresst und zwingt, sich den Fall einer vermissten jungen Frau wieder aufzurollen, meldet sich sein Sinn für Gerechtigkeit. Seine Nachforschungen werden schnell brenzlig, irgendjemandem liegt sehr viel daran, dass er sich raushält. Das stachelt Nik aber umso mehr an. Und der Fall der Vermissten ist nur der Anfang...

Der Autor hat einen Krimi mit faszinierenden Persönlichkeiten erschaffen. Anfangs hatte ich ein paar Probleme, mich mit dem unkonventionellen Pohl anzufreunden. Nach und nach wurde ich aber in seinen Bann gezogen. Das lag sicher auch daran, dass er Unterstützung von sehr schrägen, aber liebenswerten Charakteren bekommt und sich selbst etwas öffnet. Der Fall wird immer spannender und das Ende kommt dann doch recht unerwartet.

Niks Vergangenheit und der Grund für sein Verhalten wird nur angedeutet. Schlau gemacht von Autor Alexander Hartung. So wird sicher in den nächsten Bänden noch einiges von Niks Vergangenheit preis gegeben.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Sommerfeeling für Zischendurch

Frühstück in den Dünen
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Nora ist Mitte 30 und lebt mit ihrem Freund Phil in ihrer alten Heimat Fischland. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie aus Berlin wieder hierher gezogen, um sich um ihren Vater zu kümmern. Sie liebt ihre ...

Nora ist Mitte 30 und lebt mit ihrem Freund Phil in ihrer alten Heimat Fischland. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie aus Berlin wieder hierher gezogen, um sich um ihren Vater zu kümmern. Sie liebt ihre Heimat, ihren Phil, ihren Job – alles scheint perfekt. Nur ein Baby fehlt ihr noch zum ultimativen Glück. Und damit will es einfach nicht klappen. Nora muss um ihre Beziehung zu Phil fürchten, die unter dem Druck beginnt zu leiden. Und dann landet sie auf dem Klassentreffen auch noch mit ihrer Jugendliebe Marco im Bett. Kurz darauf stellt sie fest: Sie ist endlich schwanger. Nur wer ist der Vater? Kann Phil ihr ihren Fehltritt verzeihen? Und als ob das alles noch nicht genug wäre, macht ihr Vater ihr ein Geständnis, das ihre Welt auf den Kopf stellt.

Das Buch ist die perfekte Sommerlektüre. Das Setting an der Ostsee lässt auch bei schlechtem Wetter Urlaubsgefühle aufkommen. Der Schreibstil ist schön leicht, aber auch detailliert und emotional. Man fühlt mit Protagonistin Nora mit, möchte sie auch manchmal schütteln, ihr Ratschläge geben. Auch die anderen Charaktere sind schön ausgearbeitet. Ganz besonders toll fand ich Katharina, Noras ehemalige Schulkameradin, mit der sie sich schnell anfreundet. So eine Katharina kann jede Frau in ihrem Leben gebrauchen.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und viel zu schnell war das Buch ausgelesen und ich musste von der Ostsee zurückkehren.