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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2016

Macht Lust auf das Finale

Saphirblau
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Nachdem ich den ersten Teil der Trilogie „Rubinrot“ innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe, musste ich sofort mit „Saphirblau“ weitermachen. Nach „Rubinrot“ war ich über die Zeitreisen, die Protagonisten ...

Nachdem ich den ersten Teil der Trilogie „Rubinrot“ innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe, musste ich sofort mit „Saphirblau“ weitermachen. Nach „Rubinrot“ war ich über die Zeitreisen, die Protagonisten und das große Ziel, den Kreis der Zwölf zu schließen, informiert. Aber viel mehr ist nicht passiert und nun war ich neugierig, wie es mit Gwen und Gideon so weitergeht.

Gwen hat ihr Herz an Gideon verloren und hat neben den Zeitreisen nun auch noch das Problem, dass sie aus Gideon nicht schlau wird. Spielt er ihr nur was vor, um sie gefügig zu machen? Und außerdem will ihr irgendwie immer noch niemand so richtig vertrauen. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lesley und ihrem neuen Kumpel, dem Wasserspeierdämon Xemerius, versucht sie auf eigene Faust, das Geheimnis zu lüften. Dabei erfährt sie so einiges Interessantes uns bekommt Hilfe aus der Vergangenheit…

Auch diesen Teil habe ich sehr schnell gelesen und war genauso gefesselt wie vom ersten Teil. Gwen entwickelt sich vom unsicheren Mädchen, das am liebsten nichts mit der Zeitreiserei zu tun haben möchte weiter und wird selbstsicherer. Als Mittelstück der Trilogie „arbeitet“ sich dieser Teil recht konsequent Richtung Show Down im dritten Teil vor, was vollkommen in Ordnung ist. Wie schon in Teil 1 ist der Schreibstil jugendlich und zielgruppengerecht. Mein persönliches Highlight ist die Figur Xemerius, ein Wasserspeierdämon, den Gwen versehentlich in einer Kirche aufgabelt und der um keinen Spruch verlegen ist.

Eine spannende Fortsetzung, die Lust mach auf den letzten Teil und die große zentrale Frage: Schließt sich der Kreis?

Veröffentlicht am 18.11.2016

Endlich die Auflösung der zentralen Frage: Schließt sich der Kreis?

Smaragdgrün
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Nahtlos an „Rubinrot“ und „Saphirblau“ musste ich nun auch den dritten Teil anschließen. Denn auf diesen Teil lief alles hinaus: Die vielen kleinen Hinweise, Zusammenhänge, Rückblicke. Kerstin Gier hat ...

Nahtlos an „Rubinrot“ und „Saphirblau“ musste ich nun auch den dritten Teil anschließen. Denn auf diesen Teil lief alles hinaus: Die vielen kleinen Hinweise, Zusammenhänge, Rückblicke. Kerstin Gier hat es wunderbar geschafft, im großen Finale die Handlungsstränge zusammenlaufen zu lassen.

Die Handlung schließt sich nahtlos an das Ende von Teil zwei an und wir finden eine todtraurige Gwen vor, deren Herz von Gideon gebrochen wurde. Jetzt versucht sie erst recht auf eigene Faust hinter die Geheimnisse zu kommen, die ihr keiner erzählen will. Dabei trifft sie auch auf ihren jungen Großvater, der sich sein ganzes Leben damit beschäftigt, seiner Enkelin aus der Zukunft zu helfen. Diesen Handlungsstrang fand ich großartig, denn er hilft auch, die Logik der Zeitreisen zu verstehen und auch die Auswirkungen verschiedener Zeitsprünge.

Am Ende gibt es die große Auflösung, die sehr kompakt daherkam. Auf wenigen Seiten fügte sich alles so schnell zusammen, dass mir ein wenig schwindelig wurde. An sich fand ich das Ende durchaus passend und logisch, ein wenig mehr Details zu Gideon und Gwen und ihrer Zukunft hätte ich mir schon gewünscht. Denn nach der letzten Seite habe ich das Buch zugeklappt und mich gefragt: Das war‘s? Und jetzt? Vielleicht liegt es auch daran, dass ich alle drei Bücher sehr schnell hintereinander gelesen habe, aber ich konnte schwer fassen, dass die Geschichte nun vorbei sein soll. Trotzdem bin ich mit diesem Band sehr zufrieden, die Erwartungen, die Teil eins und zwei geschürt haben, wurden erfüllt.

Eine gelungener Abschluss einer tollen Trilogie, die mich vollkommen gefesselt hat.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Gibt es die perfekte Welt?

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Celestine hat ein durch und durch perfektes Leben. Gute Noten in der Schule, einen Freund, den sie liebt, und ganz genaue Zukunftspläne. Sie lebt in einer Welt, in der es genau darum geht: Perfektion. ...

Celestine hat ein durch und durch perfektes Leben. Gute Noten in der Schule, einen Freund, den sie liebt, und ganz genaue Zukunftspläne. Sie lebt in einer Welt, in der es genau darum geht: Perfektion. Wer nicht perfekt ist und falsche Entscheidungen trifft, wird als Fehlerhaft gebrandmarkt und aus der Gesellschaft ausgegrenzt. Überwachung, Einschränkung uns Isolation sind die Folge. Als sie eines Abends mit ansehen muss, wie ihre Nachbarin, die sie für einen grundauf guten Menschen gehalten hat, verhaftet und gebrandmarkt wird, gerät ihr Weltbild ins wanken. Es kommt wie es kommen muss: kurze Zeit später muss sie sich entscheiden: gegen das System oder gegen die Menschlichkeit.

Cecelia Ahern kennen wir eigentlich als erfolgreiche Autorin für Liebesromane, die regelmäßig auf die Bestsellerlisten klettern. Nun hat sie sich an einem All Age Roman versucht und eine Dystopie geschrieben. Ein für sie völlig neues Genre, was man leider auch an der einen oder anderen Stelle merkt.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich schnell und gut lesen. Mir fehlte aber schon hier emotionale Tiefe in den Charakteren Besonders mit der Hauptfigur Celestine konnte ich nicht ganz warm werden, ihr Charakter war für mich schwer greifbar. Es wird immer wieder betont, dass sie Logik liebt und Dinge durchdenkt – handelt aber regelmäßig ganz und gar unlogisch.

Sehr gut gefallen haben mit die kurzen Kapitel, die einen schnellen Lesefluss ermöglichen und auch mal Pausen erlauben, ohne dass man das Gefühl hat, beim Weiterlesen nicht wieder reinzukommen. Hier zeigt sich auch, dass das Buch eher auf ein jugendliches Publikum ausgerichtet ist.

Die Autorin hat das Buch systematisch aufgebaut. Das Buch startet mit der Schilderung der Gesellschaft, der Funktionsweise des Systems, wie es entstanden ist und was mit fehlerhaften Menschen passiert. Celestine ist anfangs komplett von diesem System überzeugt und beginnt erst darüber nachzudenken, als plötzlich ihre Nachbarin verhaftet wird, was auch dazu führt, dass sie selbst vor Gericht landet. Nach und nach wandelt sie sich vom Mitläufer zur Rebellierenden, allerdings stark beeinflusst von außen, von Personen, die sie für sich nutzen wollen. Das erinnert mich sehr stark an eine andere, sehr bekannte Dystopie. Einige Szenen sind sehr detailgetreu und brutal geschildert, sodass mir beim Lesen etwas mulmig wurde. Ich fand es zwar spannend, Celestine bei ihrem Wandel zu begleiten, hatte aber an mehreren Stellen das Gefühl, dass Cecelia Ahern das System nicht vollständig durchdacht hat, wodurch es einige Unstimmigkeiten gibt. Aber dieses System bietet dem Leser auch durchaus spannende Denkansätze. Heute wollen alle perfekt sein, höher, schneller, weiter kommen. Aber sind es nicht gerade Fehler, die uns am Ende ein bisschen perfekter machen? Denn wer aus Fehlern lernt, ist hinterher ein bisschen schlauer. In Aherns Konzept darf man jedoch nicht aus Fehlern lernen, denn macht man einen einzigen, wird man verstoßen. Wer legt das fest? Und warum akzeptiert ein Großteil der Gesellschaft dieses System? Dass das nicht lange gutgehen kann, wird recht schnell klar, und dass es einen Helden braucht, der unverhofft Großes bewegt, auch. Was das Ganze leider auch vorhersehbar macht.

Ich werde auch den zweiten Teil lesen, denn ich möchte wissen, wie es nun weiter geht. Ich finde aber, dass es bessere Dystopien gibt, die es sich zu lesen lohnt. Alles in allem findet man in diesem Buch viele Denkanstöße, die gerade für die jugendliche Zielgruppe spannend sind. Aufgrund der Vorhersehbarkeit und einigen Schwächen im Gesellschaftssystem kann ich aber nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Über das Trauern und das Weiterleben

Ein ganz neues Leben
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Am Ende von „Ein ganzes halbes Jahr“ war Protagonistin Lou voller Zuversicht und Hoffnung für die Zukunft. Sie hatte sich fest vorgenommen, etwas aus ihrem Leben zu machen. Was ist daraus geworden? Genau ...

Am Ende von „Ein ganzes halbes Jahr“ war Protagonistin Lou voller Zuversicht und Hoffnung für die Zukunft. Sie hatte sich fest vorgenommen, etwas aus ihrem Leben zu machen. Was ist daraus geworden? Genau diese Frage soll uns die Fortsetzung „Ein ganz neues Leben“ beantworten.

Jojo Moyes wollte eigentlich gar keine Fortsetzung schreiben, das erklärt sie selbst im Buch. Nun hat sie es aber doch getan. Und es beginnt erstmal so, wie man es sich nach dem hoffnungsvollen Ende von „Ein ganzes halbes Jahr“ so gar nicht vorgestellt hat. Nämlich traurig, trist, ohne Perspektive. Vom hoffungsvollen Blick in die Zukunft ist nichts übrig geblieben, Lou führt ein einsames Leben in London, arbeitet in einer Bar am Flughafen und wird von der Trauer um Will zerfressen. Das fand ich sehr schade, wenn auch nachvollziehbar, denn einen Menschen verlieren, ist niemals leicht, auch wenn man sich vorgenommen hat, sich die gemeinsame Zeit zu Herzen zu nehmen und etwas aus seinem Leben zu machen. Denn irgendwann kommt die Realität. Und die Trauer. Wir begleiten Lou nun durch einen Prozess, der schwierig für sie ist, und lernen liebenswerte neue Charaktere kennen, die ihr Hoffnung geben. Und am Ende bleibt noch etwas Luft für noch eine Fortsetzung.

Bevor ich „Ein ganz neues Leben“ gelesen habe, habe ich mir „Ein ganzes halbes Jahr“ noch einmal als Hörbuch angehört, denn es ist schon eine Weile her, seit ich das Buch gelesen habe. Das war gut so, denn so waren Lou’s Gefühle, Ansichten, und die Ereignisse aus Teil 1 noch sehr präsent, ihre Gefühlswelt in der Fortsetzung sehr nachvollziehbar, und auch die Anspielungen und Erinnerungen verständlich. Anders hätte ich ehrlicherweise an einigen Stellen Probleme gehabt, sie zu verstehen. Das finde ich grundsätzlich schwierig bei Fortsetzungen, nämlich dass es meist eine Weile her ist, seit man den ersten Teil gelesen hat.

Mir hat „Ein ganz neues Leben“ nicht ganz so gut gefallen wie der Vorgänger „Ein ganzes halbes Jahr“. Ich hatte mir einfach etwas anderes für Lou gewünscht, aber es hat mir Spaß gemacht, sie nun auf ihrem weiteren Weg zu begleiten, alte und neue Charaktere zu treffen und ihre Entwicklung anzuschauen. Die eine oder andere Begebenheit fand ich etwas weit hergeholt. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, einen Punkt Abzug gibt es, weil es nicht an den ersten Teil heran kommt.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Über Geheimnisse und Erinnerungen

Der Glasmurmelsammler
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In Cecelia Aherns „Glasmurmelsammler“ geht es um die Rettungsschwimmerin Sabrina, deren Vater Fergus seit einem Schlaganfall unter Demenz leidet und vieles aus seinem Leben vergessen hat. Als eines Tages ...

In Cecelia Aherns „Glasmurmelsammler“ geht es um die Rettungsschwimmerin Sabrina, deren Vater Fergus seit einem Schlaganfall unter Demenz leidet und vieles aus seinem Leben vergessen hat. Als eines Tages Kisten mit altem Zeug in das Pflegeheim, in dem Fergus nun lebt und wo Sabrina ihn regelmäßig besucht, geliefert werden, findet Sabrina darin eine große Sammlung teilweise sehr wertvoller Glasmurmeln. Davon hatte er nie etwas erzählt. Als sie feststellt, dass die wertvollsten Stücke fehlen, macht sie sich auf die Suche nach ihnen und der Geschichte hinter den Glasmurmeln und entdeckt dabei nie geahnte Seiten ihres Vaters.

Das Buch ist in Kapitel eingeteilt, die abwechselnd aus Fergus Vergangenheit – angefangen bei seiner Kindheit, in der er seine Liebe zu den Glasmurmeln entdeckt – und Sabrinas Gegenwart und der Suche nach den verschwundenen Murmeln wechseln. Besonders schön dabei fand ich, dass die Kapitel über Fergus Vergangenheit mit Murmelspielen, die auch immer eine Rolle in diesem Kapitel spielen, überschrieben sind. Zwar kann ich die Begeisterung für Murmeln nicht teilen, auch wenn ich als Kind ein paar einfache hatte, aber es war sehr spannend, in diese besondere und fast vergessene Welt einzutauchen und zu sehen, wie die Murmeln Fergus durch die eine oder andere schwierige Situation begleitet haben. Ich fand diese Kapitel sogar etwas spannender als Sabrinas Suche nach den verschwundenen Stücken. Sabrina muss sich auf ihrer Suche mit einigen Fragen herumschlagen. Wer ist der Mann, den sie geglaubt hatte, zu kennen? Wie kann es sein, dass seine Familie nie etwas von seiner Leidenschaft mitbekommen hat? Am Ende des Buches schließt sich der Kreis, und man bleibt mit der Erkenntnis zurück, wie ein eigentlich winzig kleines Geheimnis das ganze Leben nachhaltig auf den Kopf stellt.

Ich bin Fan von Cecelia Ahern und wurde von dem Buch nicht enttäuscht. Wie man es von Cecelia Ahern kennt steht im Mittelpunkt eine ganz besondere Geschichte, um die sie gut ausgearbeitete Charaktere gesponnen hat, deren Beziehungen und Eigenschaften genauso im Fokus stehen wie die Geschichte selbst. Die Welt der Murmeln hat mich überrascht, denn ich wusste gar nicht, dass es so viele verschieden Sorten gibt, die außerdem sehr wertvoll sein können, und welche Spiele man damit alles spielen kann.

Alles in allem eine klare Leseempfehlung von mir.