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Veröffentlicht am 17.07.2021

Die irische Einöde hat es in sich…

Der Sucher
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Der ehemalige Polizist Calvin „Cal“ Hooper, ist von Chicago in die irische Einöde gezogen um wieder zu sich selbst zu finden. Trotz der üblichen Ablehnung der Einheimischen kommt er rasch mit seinem Nachbarn ...

Der ehemalige Polizist Calvin „Cal“ Hooper, ist von Chicago in die irische Einöde gezogen um wieder zu sich selbst zu finden. Trotz der üblichen Ablehnung der Einheimischen kommt er rasch mit seinem Nachbarn in Kontakt und auch die Renovierung seines baufälligen Häuschens stellt ihn zufrieden. Doch einmal Cop immer Cop schlagen seine feinen Antennen Alarm, als immer wieder von einem Kind beobachtet wird. Und auch sonst geschehen merkwürdige Dinge…
Besonders hat mir Cal’s Rolle gefallen, der wirklich glaubhaft dargestellt versucht, sich irgendwelchen Ermittleraktivitäten zu entziehen und letztendlich doch nicht aus seiner Haut kann. Im Umgang mit dem erwähnten Kind (im Verlauf der Geschichte entpuppt sich so manche Überraschung) finde ich ihn einfach Klasse, kein Erziehungs-, Belehrungs- oder Sozialpädagogik-Gehabe, sondern eine Begegnung auf Augenhöhe – rau, aber offen für das Gegenüber und sich trotzdem nicht alles gefallen lassen.
Die dahinterliegende Handlung hat mich leider nicht so geflasht und auch der Schluss hinterlässt einen faden Beigeschmack – Gerechtigkeitsfanatiker werden daran sicher keine Freude haben.
Dennoch – vor allem aufgrund des zwischenmenschlichen Umgangs der fast an eine Sozialstudie erinnert – ein sehr lesenswertes Buch, wenn man den Fokus nicht allzu sehr auf den Krimi legt.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Der Kreis schließt sich...

Erntejahre
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Die Wartenbergfrauen der nunmehr vierten und fünften Generation (je nachdem welche Wartenberg-Frau man an den Beginn setzt) meistern ihr Leben in den Nachkriegsjahren, der aufstrebenden Bundesrepublik, ...

Die Wartenbergfrauen der nunmehr vierten und fünften Generation (je nachdem welche Wartenberg-Frau man an den Beginn setzt) meistern ihr Leben in den Nachkriegsjahren, der aufstrebenden Bundesrepublik, unter dem RAF-Terror, in der DDR als auch den Wendejahren und der Wiedervereinigung.
Bereits nach den ersten Zeilen bin ich wieder in der Geschichte versunken. Der Schreibstil macht es wunderbar einfach, das Buch regelrecht zu verschlingen und dabei wirkt es trotz der zum Teil verstaubten Atmosphäre der 50/60/70er Jahre durch die Formulierungen erfrischend modern.
So fesselnd jedoch der Einstieg, als auch die Vorgängerbände waren, deren Zeit ich nur aus Erzählungen kenne, umso mehr fühlt sich „Erntejahre“ im weiteren Lesefortschritt jedoch wie die Aneinanderreihung von geschichtlichen Ereignissen an und hinterlässt bei mir das unschöne Gefühl, alles schnell zum Abschluss bringen zu wollen. Es ist ganz interessant über reale Geschichte in einem Roman zu lesen, die man selbst erlebt hat. Vielleicht rührt daher auch der Wunsch, mehr davon zu wollen um sich (und die Zeit) auch wiederzuerkennen und eigene Erinnerungen heraufzubeschwören. Meiner Meinung nach hätte hierin aber auch genug Potential gesteckt, es auf zwei Bücher aufzuteilen, in dem auch noch Zeiten des wiedervereinigten Deutschlands hätten thematisiert werden können.
Ich habe auch den Eindruck Constanze viel eingehender und tiefer behandelten wurden, als beispielsweise Eva und Bettina. Letztere wirken farblos und können mich auch nicht wirklich überzeugen.
Gelungen ist wieder rum der Abschluss der Wartenberg-Reihe: Mit Constanzes Rückkehr in die Heimat schließt sich für mich somit der Kreis um derer von Wartenberg und damit auch ein durch die Weltpolitik gesteuertes Jahrhundert voller Schicksale.
Fazit: Im Vergleich zu den Vorgängerbänden eher durchwachsen konnte mich „Erntejahre“ leider nicht ganz überzeugen.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Fesselnde Geschichte über eine starke Frau

Der Traum von Freiheit
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Wilhelmina "Mina" Lohmeyer hat das Kaffeehandelskontor ihres Vaters und Großvaters nach dem ersten Weltkrieg wieder zum florieren gebracht, auch wenn sie als Frau in dieser Männerdomäne scheel angeblickt ...

Wilhelmina "Mina" Lohmeyer hat das Kaffeehandelskontor ihres Vaters und Großvaters nach dem ersten Weltkrieg wieder zum florieren gebracht, auch wenn sie als Frau in dieser Männerdomäne scheel angeblickt wird und ihr zahlreiche knüppel in den Weg geworfen wurden.
Doch die politischen Entwicklungen werfen ihre drohenden Schatten bereits voraus. Anfangs schlägt Mina wohlgesinnte Warnungen in den Wind, doch rasch muss auch sie erkennen, das des auch gravierende Veränderungen für sich und ihre Familie bedeuten. Aber Mina wäre nicht Mina, wenn sie nicht auch diese turbulenten Zeiten übersteht.
Nachdem ich Mina bereits von Kindsbeinen an mit ihrem Interesse an Kaffee und Kaffeehandel begleitet habe, habe ich mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut. Fenja Lüders gelingt es mit "Traum der Freiheit" wieder einmal, den Leser sowohl in Zeit und Raum zu versetzen. Wohl dosiert halten sich Familien- und Weltgeschichte die Waage ohne überladen oder belehrend zu wirken. Das Buch habe ich sowohl aufgrund der spannenden Handlung als auch des fesselnden Schreibstils in knapp 2 Tagen ausgelesen - ich denke schon das spricht für dieses Buch. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Brandaktueller Bezug

Mycrofts Comeback
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Sylvia Clark, eine junge Frau wird ermordet aufgefunden. Auch die illegal eingeschleuste Haushaltshilfe sorgt für Rätsel. Schnell stellt Sherlock eine Verbindung zu Sylvias Arbeitgeber her, der die aktuelle ...

Sylvia Clark, eine junge Frau wird ermordet aufgefunden. Auch die illegal eingeschleuste Haushaltshilfe sorgt für Rätsel. Schnell stellt Sherlock eine Verbindung zu Sylvias Arbeitgeber her, der die aktuelle Pandemie-Situation für seine eigene Gewinnmaximierung nutzte. Jedoch erweist sich dieser Fall trotz allen Spürsinns Sherlocks schwieriger als vermutet, da Spuren bis in höchste Regierungskreise führen. Hier ist Sherlock auf die Hilfe seines Bruders Mycroft angewiesen, der stillgestellt sich selbst bedauert. Wird es Sherlock gelingen, seinen Bruder aus der Lethargie zu lösen um gemeinsam diesen Fall zu lösen?
Mir gefällt der (brand)aktuelle Bezug recht gut, dass alles beherrschende Thema „Corona“ ist wunderbar dezent mit der Story verflochten, ohne das inzwischen übliche Augenrollen bei diesem Reizwort zu erzeugen. Auch die Umsetzung von Sherlock und Watson in der Gegenwart ist wieder sehr stimmig, beide glänzen dabei natürlich auf bewährte Weise. Die typischen Sherlock-Gedankengänge faszinieren mich, wenn er es erklärt klingt es immer so logisch und ich ärgere mich, nicht selbst darauf gekommen zu sein. Es macht einfach wieder Spaß, diese Ermittlung zu begleiten!
Die Thematik der Korruption liegt mir leider nicht so, dementsprechend fiel es mir auch etwas schwerer, das Buch zu lesen. Doch dieser persönliche Aspekt soll sich nicht auf meine Gesamtbewertung auswirken – wie immer hat mich das Duo Sherlock/Watson in dieser modernen Version gut unterhalten – klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Schuldig oder unschuldig?

Schrei der Erinnerung
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Die Psychiaterin Dr. Erin Cartwright wird um Begutachtung des Patienten Tim(othy) Stern gebeten, der mit 17 Jahren seine Schwestern und Mutter brutal ermordet haben soll. Nach seiner bereits fast drei ...

Die Psychiaterin Dr. Erin Cartwright wird um Begutachtung des Patienten Tim(othy) Stern gebeten, der mit 17 Jahren seine Schwestern und Mutter brutal ermordet haben soll. Nach seiner bereits fast drei Jahrzehnte dauernden Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt soll sie beurteilen, ob einer Entlassung und Rückkehr zu seinem Vater zugestimmt werden kann.
Bereits von Anfang an wird angedeutet, dass Erin etwas zu verbergen hat. Somit möchte der Leser sowohl ihr Geheimnis, als auch das Geschehen um Tim entschlüsseln. Im weiteren Verlauf fügt sich sowohl Puzzlestück um Puzzlestück, gleichzeitig werden jedoch auch falsche Fährte(n) gelegt. Ann Gosslin gelingt es dabei an das Buch zu fesseln und die Fäden stimmig zu verknüpfen, so das am Ende keine Fragen offenbleiben. Ein „etwas mehr“ an Verbindungen und Zufällen hätte zu konstruiert gewirkt, so jedoch ist „Schrei der Erinnerung“ ein lesenswertes Buch.

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