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Veröffentlicht am 13.03.2024

Tödliche Drachenkriege

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Das Buch steht schon lange bei mir im Regal und ich habe auf den richtigen Moment gewartet, um es zu lesen. Es wurde so viel davon geschwärmt, dass die Erwartungen schon recht hoch waren. Jetzt endlich ...

Das Buch steht schon lange bei mir im Regal und ich habe auf den richtigen Moment gewartet, um es zu lesen. Es wurde so viel davon geschwärmt, dass die Erwartungen schon recht hoch waren. Jetzt endlich hatte ich große Lust darauf, in die Geschichte einzutauchen.

Ich liebe jegliche Fantasybücher mit Nervenkitzel, und davon gibt es hier zur Genüge. Schon beim Einberufungstag müssen die Kadetten schwindelerregende Höhen überwinden. Versagen heißt an diesem College oftmals der Tod, der einen daher durch das gesamte Buch begleitet. Inhaltlich erwarten einen daher in "Fourth Wing" ein College-Alltag voller Gefahren und tödlicher Spiele und natürlich Drachen. Das Ganze ist verbunden mit einer starken Entwicklung der Protagonistin, denn auf ihrer Reise muss sie ebenso den ihr zugehörigen Drachen, als auch ihre ganz eigenen Kräfte inklusive deren Anwendung finden. Hinzu kommen Plot-Twists und eine Welt, in der nicht alles so ist, wie es scheint. Hier habe ich einiges schon vermutet, aber das hat mir keineswegs den Spaß verdorben, außerdem gab es immer noch genug zu entdecken.

Violet ist als Protagonistin nahbar, aber auch absolut tough. Auch wenn ihr Körper ihrer Rolle als Reiterin das ein oder andere Mal im Weg steht, lässt sie sich davon nicht unterkriegen und kämpft immer weiter - meist auch mit ihrem Verstand. Sie wirkt mitunter recht allmächtig, besonders zum Ende hin, aber mir hat es großen Spaß bereitet, sie bei dieser Entwicklung zu begleiten, vor allem, weil es so einige gab/ gibt, die ihr diesen Erfolg nicht gönnen und ihr nach dem Leben trachten.

Xaden wiederum, der aufgrund seiner und Violets Vergangenheit, ihr eingeschworener Feind ist (bzw, sein muss, da die Familien sie in diese Rollen zwingen), wirkte lange Zeit unnahbar, aber ich hatte auch das Gefühl, dass sich immer mehr hinter dieser Fassade versteckt, als er zeigt. Ab der Hälfte des Buches zeigt er dann auch immer mehr seine mitfühlende Seite. Ich mochte es, wie er Violet unterstützt hat, anstatt sie als "armes kleines Mädchen" zu behandeln. Zwischen den beiden herrschte auf jeden Fall eine Menge Chemie.

Auch die Nebencharaktere haben es mir angetan. Ich freue mich, dass man sie alle noch eine Weile lang begleiten und noch besser kennenlernen kann. Die Autorin hat es hier wirklich geschafft, sie alle liebevoll auszuarbeiten und sie abwechslungsreich dargestellt. Auch die Drachen waren so toll! Stark, unabhängig, aber auch mitfühlend, ohne dabei ihre "harte Schale" als übermächtiges Fantasiewesen zu verlieren.

Der Schreibstil hat das Buch auf jeden Fall getragen. Ich will unbedingt die anderen Bücher, auch außerhalb dieses Genres, lese, denn obwohl das Buch mit knapp 760 Seiten nicht gerade schmal ist, fliegt man durch die Seiten und kann es nicht zur Seite legen.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Super wichtig & informativ

Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen
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"Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen" sprach mich persönlich an, da ich beruflich mit Kindern arbeite und auf diesem Gebiet bei mir noch Unsicherheiten vorherrschen. Dieses Buch hat meine Erwartung ...

"Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen" sprach mich persönlich an, da ich beruflich mit Kindern arbeite und auf diesem Gebiet bei mir noch Unsicherheiten vorherrschen. Dieses Buch hat meine Erwartung in positiver Art getroffen und mir vieles mit an die Hand gegeben, auch wenn durchaus noch einiges zu lernen gilt.

Inhaltlich eröffnen die Autorinnen verschiedene Gebiete der Diskriminierung, inwiefern in unserer Gesellschaft Unterschiede gemacht werden und bestehen und wie wir auf diese im besten Fall reagieren können - Sprichwort sensibler Umgang, sensible Sprache. Es ist ein Sammelsurium verschiedenster Bezeugungen von Diskriminierungen: Statistiken, eigene Erfahrungen, Erfahrungen durch Experten-Interviews, Zitate, Studien, geschichtliche Fakten und Definitionen von besonderen Betitelungen, die man in diesem Zusammenhang kennen sollte.

Dabei ist der Schreibstil der beiden Autorinnen voller Herzblut, aber auch prägnant und informativ. Oftmals schildern sie eigene Erfahrungen und setzten diese in Relation zu genannten, vorherrschenden Diskriminierungsformen. Dass sie hier die eigene Sicht auch kritisch betrachten, macht das Leseerlebnis nochmals nahbarer und sympathischer. Zwischen den Texten gab es einige Berichte und auch Zitate, die mich schockiert haben und die mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben werden. Das Buch zeigt auf, dass bei mir noch einige Lücken vorherrschen.

Generell ist es auf jeden Fall ein kurzer, aber auf den Punkt gebrachter Umriss. Die ausführlichen Literaturangaben helfen weiter, möchte man in die Thematik noch tiefer einsteigen, was bei solch komplexe Themen notwendig ist, um wirklich kompetent handeln zu können. Besonders toll empfand ich die Kinderbuchempfehlungen, hier habe ich mir bereits einige besorgt. Es erscheint mir ein erstes, unterschwelliger Schritt in die richtige Richtung, der vor allem schnell umsetzbar ist - diverse Literatur in das Umfeld der Kinder bringen. Ebenso spannend war die Auflistung der wichtigsten Daten und Feiertage.

Vielen Dank für dieses wichtige Buch!

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Von schrägen Vögeln und Foto-Zeitreisen

Cato und die Dinge, die niemand sieht
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Dieses Buch ist ein kleines Goldstück. Schon ab der ersten Seite ist klar, dass Cato eine besondere Protagonistin ist. Sie passt nicht ins Schema und ist dadurch eine Außenseiterin - ein schräger Vogel, ...

Dieses Buch ist ein kleines Goldstück. Schon ab der ersten Seite ist klar, dass Cato eine besondere Protagonistin ist. Sie passt nicht ins Schema und ist dadurch eine Außenseiterin - ein schräger Vogel, der weiß, dass sie eben das ist und die das (meistens) nicht einmal kümmert. Cato ist selbstbewusst, neugierig, nicht auf den Mund gefallen, aber hat auch mit ihren Emotionen zu kämpfen, denn sie hat ihre Mutter nie kennengelernt, da diese bei ihrer Geburt verstorben ist. Sie ist explosiv, weiß manchmal nicht, wohin mit ihren Gefühlen und wie als Leser begleiten sie und auch ihre Liebsten dabei, sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.

Eines Tages begegnet sie Kano, die ein besonderes Kino führt. Hier kann man sich "Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest" anschauen. Ich will nicht zu viel verraten, denn es war toll, die verschiedenen Stufen der Geschichte aufzudecken. Nach und nach offenbaren sich Verbindungen, bei denen man mit rätseln kann und die helfen, das große Ganze der Geschichte besser zu verstehen und auch Cato bei ihrer Reise zu sich selbst und innerhalb der Beziehung zu ihrem Vater (aber auch ihren Mitmenschen) helfen.

Der Schreibstil ist leicht, sarkastisch und lässt einen durch das Buch nur so fliegen. Die eigentlich schwere, tiefgründige Thematik wird durch den Schreibstil leicht verpackt, sodass ich mich beim Lesen nie schwermütig gefühlt habe, im Gegenteil. Ich bin mit einem fröhlichen Gefühl aus diesem Buch rausgegangen und dachte mir "Was für eine schöne Geschichte!".

Hierbei tragen auch die Charaktere dazu bei. Sie sind vielschichtig und auch ihre Hintergründe werden beleuchtet, um zu verstehen, warum sie so sind wie sie sind. Beispielsweise erscheint Cornelia zunächst als giftige Hexe, doch auch ihr Wendepunkt verdeutlicht, warum sie sich so verhält, wie sie es tut und dass auch ihre Umgebung dazu beigetragen hat. Es gibt ebenfalls viele schräge, aber wunderbar liebenswürdige Charaktere, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe und die mich schmunzeln ließen. Auch das Erwachsenwerden als solches wird näher beleuchtet.

Alles in allem ist dieses Buch eine wunderschöne, herzerwärmende Reise, die trotz ernster Themen eine unglaublich friedvolle Leichtigkeit mit sich bringt. Riesige Leseempfehlung für Groß und Klein!

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Spannende Story, toller Schreibstil

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Honesty ist mein erstes Buch der Autorin und ich war wirklich sehr gespannt. Und oh man, kann Franzi Kopka gut schreiben!

In Honesty geht es um Mae, die in einer Welt, in der Gefühle kontrolliert werden ...

Honesty ist mein erstes Buch der Autorin und ich war wirklich sehr gespannt. Und oh man, kann Franzi Kopka gut schreiben!

In Honesty geht es um Mae, die in einer Welt, in der Gefühle kontrolliert werden und mit Medikamenten "abgestumpft" werden, noch immer zu viel fühlt und dadurch zu einer Aussätzigen werden könnte, wenn sie sich nicht gut genug versteckt. Zu allem Übel wird sie für ein Partnerprogramm rekrutiert, wo sie sich stets unter Beobachtung befindet. Hier lernt sie Grayson näher kennen, der hinter ihre Fassade scheint blicke zu können.

Mae war ein nahbarer, sympathischer Charakter, der Menschen schnell vertraut und alles gibt für diejenigen, die ihr wichtig sind. Bereits zu Beginn muss sie die Beendigung ihrer langjährigen Beziehung verkraften und ich hatte auf jeden Fall einen Kloß im Hals, denn das hat Mae auf jeden Fall ebenfalls sehr mitgenommen. Auch die anderen Nebencharaktere waren sympathisch und interessant, vor allem Maes Familie und Therese, die ebenfalls am Partnerschaftsprogramm teilnimmt.

Der Schreibstil der Autorin ist so, so gut. Ich kann mich mittlerweile weniger für Jugendbücher begeistern, aber die Einbettung in das Genre tat meiner Lesefreude hier keineswegs einen Abbruch.

Inhaltlich wurde eine Dystopie geschaffen, die vieles Moderne aus der heutigen Zeit aufnimmt, beispielsweise die Überwachung durch Endgeräte und dadurch folgend die komplette Kontrolle durch das System. Jedes falsche Wort und Gefühl kann zu einem Ausschluss aus der Gesellschaft führen. Ich muss sagen, dass sich mir erst zum Schluss erschlossen hat, inwiefern hier die negativen Gefühle "abgetötet" werden. Es ist schwierig, ein Buch zu schreiben, in denen zu starke Gefühle nicht Teil der Gesellschaft sind, sodass ich bei manchen Gefühlsausbrüchen gefragt habe, ob das jetzt "im Rahmen" liegt oder wo sich hier die Grenze befindet. Beim großen Finale wurde mir hier klarer vor Augen geführt, worum es im Grunde geht.



Apropos Finale: Hier gibt es einen wirklich, wirklich bösen Cliffhanger. Ich wünschte, ich hätte sofort Band 2 zur Hand und könnte weiterlesen. Ich habe auch so einige Vermutungen zu manchen Charakteren und würde so gerne wissen, ob sich diese bestätigen. Aber da muss ich mich wohl noch eine Weile gedulden...

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Krimi im Serienformat - ungewöhnlich, aber spannend!

Murder in the Family
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"Murder in the Family" beleuchtet den Mord eines jungen Mannes, der in seinem eigenen Haus von der Stieftochter tot aufgefunden wurde. Der Mörder selbst wurde auch nach 20 Jahren nicht gefunden, weshalb ...

"Murder in the Family" beleuchtet den Mord eines jungen Mannes, der in seinem eigenen Haus von der Stieftochter tot aufgefunden wurde. Der Mörder selbst wurde auch nach 20 Jahren nicht gefunden, weshalb eines der Stiefkinder - Guy - die Sache selbst in die Hand nimmt und daraus eine Show macht, in welcher eine Gruppe von Experten den Fall beleuchten und gemeinsam nach all der Zeit versuchen, den Fall aufzuklären.

Ich kann mir vorstellen, dass die Machart des Buches nicht unbedingt jeden anspricht. Ich habe es aufgeschlagen und dachte mir - oh je, ich weiß nicht, ob ich mit dieser Art der Buchaufmachung klarkommen werde. Das Buch wurde quasi als True-Crime-Serie geschrieben und ist gespickt mit verschiedenen, stilistischen Mitteln. Es gibt Zeitungsartikel, Internetforen, Textnachrichten, E-Mail-Austausch, eine Kolumne, .... Dabei wird der Hauptteil - die einzelnen Folge der Serie - als Skript niedergeschrieben, sodass es vor allem Dialoge zu lesen gibt. Kurz werden auch immer die Szenen selbst umrissen.

Ich selbst habe mich recht schnell an den Schreibstil gewöhnt, auch wenn es zunächst ungewohnt war, ein Buch in diesem Format zu lesen. Auf der anderen Seite wirkt so alles viel näher, als wäre man selbst mitten im Geschehen. Außerdem sollte man darauf gefasst sein, dass hier niemand mit offenen Karten spielt, so, wie das auch im realen TV selten der Fall ist.

Ich liebe gute Plot-Twists und hier gab es etliche, sodass ich immer weiterlesen wollte. Durch die Dialoge, in denen sich die Teilnehmer der Show selten etwas schenken, wirkte das Buch lebhaft und spannend. Außerdem passiert einfach eine Menge - die Geschichte entwickelt sich immer wieder in ungeahnte Richtungen, aber auch alte Fäden werden später wiederaufgenommen und besprochen. Zunächst dachte ich auch, das Ende würde mich enttäuschen, aber dann nahm die Geschichte erneut Fahrt auf und verlief in eine andere Richtung. Der Ausgang kam nicht vollends überraschend, aber selbst der Epilog wartet noch einmal mit einem Twist auf ... sodass ich hier einfach unglaublich gut unterhalten wurde.

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