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Veröffentlicht am 01.06.2024

Das Spiel mit den Emotionen

Not in Love – Die trügerische Abwesenheit von Liebe
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Riesige Freude meinerseits, ein neues Ali Hazelwood Buch in den Händen halten zu können. Bei diesem Roman hat sie schon vorweg angesprochen, dass dieser sich von ihren vorherigen STEM-Romanen unterscheiden ...

Riesige Freude meinerseits, ein neues Ali Hazelwood Buch in den Händen halten zu können. Bei diesem Roman hat sie schon vorweg angesprochen, dass dieser sich von ihren vorherigen STEM-Romanen unterscheiden wird und sie hat nicht zu viel versprochen. Was gleich geblieben ist, ist ihr fantastischer, humorvoller, anschaulicher und ehrlicher Schreibstil, der mich ihre Bücher immer wieder in rasanter Geschwindigkeit durchlesen lässt. Es ist wie ein nach Hause kommen.

Bei Not in Love sind nicht nur die Perspektiven besonders im Vergleich zu Alis letzten Romanen. Hier kommen sowohl Hauptprotagonistin Rue, als auch Gegenpart Eli zu Wort, wobei Rue aus der Ich-Perspektive erzählt und Eli als Personaler-Erzähler. In beide konnte ich mich problemlos hineinversetzen und zwischen den Wechsel hatte ich keine Probleme. Rue war mir mit ihrer sozialen Inkompetenz besonders sympathisch und in viele der beschriebenen Situationen konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Eli dagegen ist ein Sonnenschein, mitunter die Personifizierung des Guten. Ich mochte ihn auch, Rue mochte ich lieber.

Beide öffnen sich Stück für Stück gegenüber dem anderen, geben Einblicke in ihre verkorksten Kindheiten und Familien. Ihre Gespräche, dass sich aneinander herantasten mochte ich am liebsten. Das Ganze wurde mit der Zeit von vielen Sexszenen überschattet, was Ali ja auch im Vorwort angekündigt hatte. Besonders im Mittelteil verlor ich dabei aber die Bindung, die Rue und Eli aufgebaut haben, da es sich vor allem ums körperliche zu drehen schien. Ich hätte mir hier einfach noch mehr gemeinsame Momente gewünscht, die nicht sexueller Natur waren.

Spannend fand ich auch die Hintergrundgeschichte rundum das Patent für Biokraftstoffe, das von den unterschiedlichen Firmen, für die Rue und Eli arbeiteten, hart umkämpft wurde. Ich hatte recht früh eine Ahnung, in welche Richtung sich die Geschichte drehen würde, aber ich denke auch, dass die Autorin dies bewusst so gestaltet hatte. Hier gab es keine großen Überraschungen, aber es war definitiv interessant und etwas anderes. Ich kann mir gut vorstellen, dass große Errungenschaften auch in der realen Welt der Wirtschaft und Geldgier mancher Menschen gegenüberstehen.

Fazit: Ganz viel Liebe für Ali Hazelwood, ein weiterer, toller Roman aus ihrer Feder, der Wissenschaft und große Gefühle verbindet.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

3 Jungs im Fadenkreuz

Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.
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"Promise Boys" erzählt die Geschichte von J.B., Trey und Ràmon. Alle drei sitzen gemeinsam nach, als ihr Direktor erschossen wird. Sofort geraten sie ins Fadenkreuz der Ermittlungen und einige ihrer Taten ...

"Promise Boys" erzählt die Geschichte von J.B., Trey und Ràmon. Alle drei sitzen gemeinsam nach, als ihr Direktor erschossen wird. Sofort geraten sie ins Fadenkreuz der Ermittlungen und einige ihrer Taten und Worte rücken sie in kein positives Licht. Da die Polizei nicht auf ihrer Seite ist, müssen sie mithilfe ihrer Freunde eigene Ermittlungen anstellen, um herauszufinden, was an jenem Tag geschehen ist. Doch können sie überhaupt einander vertrauen?

Der Schreibstil des Buches ist besonders, denn es kommen viele verschiedene Stimmen zu Wort. Unterteilt ist das Buch in 5 Teile und die ersten 3 Teile widmen sich jeweils den Perspektiven der Jungs. Hier berichten zunächst Außenstehende vom Mord, aber auch von ihrer Meinung über J.B., Trey und Ràmon, welche alle drei aus sozialschwächeren Familien kommen und sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert sehen. Das Buch schafft es, hier zu sensibilisieren, denn die Jungs werden quasi von ihrer Umgebung verurteilt, ohne eine gerechte Chance zu bekommen. Wenn man ihren Alltag miterlebt, spürt man dies noch stärker. Die Gründe, warum sie schlussendlich nachsitzen, sind wirklich unfair und dennoch hatten sie keine Chance, dieser Situation zu entgehen.

Diese vielen Perspektivwechsel und auch der kurzlebige Schreibstil führen aber schlussendlich dazu, dass die Geschichte wie eine Achterbahnfahrt an einem vorbeirauscht. Ich konnte das Buch unglaublich schnell durchlesen, es blieben aber auch zahlreiche Fragen offen und manche Dinge wirkten nicht so nach, wie sie es gekonnt hätten. Das Ende hätte länger sein können. Auch die Auflösung des Mordes kam zwar nicht unbedingt überraschend, aber wirkte doch konstruiert, weil einiges nicht so recht zusammenpasste.

Alles in allem ein Buch, dass sich sehr schnell liest und auch unterhält, aber sich in seiner eigenen Schnelligkeit verliert und dadurch nicht alle Geschichten zu Ende erzählt. Die Hintergründe der Promise-Boys haben mich berührt und die Ungerechtigkeiten stoßen einem bitter auf. Der Mord selbst wurde aber nicht schlüssig geklärt, wodurch das Buch nicht rund wirkt.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Vampire im Teehaus

A Tempest of Tea
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Ich habe mich sehr auf "A Tempest of Tea" gefreut, denn es klingt nach einer spannenden Mischung aus Krimi- und Fantasyroman. Hauptprotagonistin Arthie Casimir führt gemeinsam mit ihrem Bruder Jin ein ...

Ich habe mich sehr auf "A Tempest of Tea" gefreut, denn es klingt nach einer spannenden Mischung aus Krimi- und Fantasyroman. Hauptprotagonistin Arthie Casimir führt gemeinsam mit ihrem Bruder Jin ein etwas anderes Teehaus, bei dem nachts die Vampire ein- und ausgehen. Beide müssen unter einem Regime leben, dass ihre einstige Heimat ausgebeutet haben. Nach einem schicksalshaften Ereignis sehen sie sich schließlich gezwungen dem Widder - Herrscher von Ettenia - die Stirn zu bieten und ein Dokument zu stehlen, dass ihn stürzen könnte.

Dafür holt Arthie neben Jin auch Flick, eine Meisterfälscherin, Matteo, einen Vampir, und Laith, einen Gardist mit ins Boot. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Arthie, Jin und auch Flick. Die vielen Perspektivwechseln, auch nach recht kurzen Kapiteln, führten bei mir dazu, dass ich mich nicht gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen konnte und keine Bindung zu ihnen aufbaute. Am sympathischsten war mir noch der quirlige Jin, der nie um einen frechen Spruch verlegen ist. Arthie wird mitunter recht übermenschlich dargestellt, sie schafft alles und kann alles, um sie brauch man sich keine Sorgen zu machen. Flick blieb recht blass, es geht viel um das Zerwürfnis mit ihrer Mutter und ihre Abstammung.

Der Erzählstil wirkte vom Tempo her nicht rund, stilistisch gefiel er mir gut. Die Autorin hat mit sehr eindrucksvollen Vergleichen gespielt, die große Bilder in den Kopf malen und mich an den ein oder anderen Ort geführt haben. Es wirkte allerdings so, als würde auf die vielen Plottwists hingearbeitet werden, welche wiederum recht zügig als dramatische Momentaufnahmen abgehakt wurden. Und die Plottwists hatten es vor allem in der 2. Hälfte in sich und waren absolut spannend, aber durch die Zügigkeit hallten sie leider kaum nach. Auch wirkten einige Dialoge oder Handlungen erzwungen, wodurch das Leseerlebnis insgesamt auf mich nicht flüssig wirkte. Die zwei Liebesgeschichten habe ich leider auch nicht gefühlt.

Alles in allem will ich nach diesem Ende auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht. Ich kann mir vorstelle, dass Band 2 hilft, sich noch mehr an die Charaktere zu gewöhnen und eine emotionale Verbindung zur Geschichte aufzubauen.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Liebevoll und detailreich gestaltetes Werk für Kinder über die Weltgeschichte

Kidstory
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"Kidstory - Von der Steinzeit bis heute" erzählt unsere Weltgeschichte in einzelnen Zeitabständen aus der Sicht verschiedenster Kinder von überall auf der Welt. Dabei kommen zahlreiche Kinder aus den verschiedenen ...

"Kidstory - Von der Steinzeit bis heute" erzählt unsere Weltgeschichte in einzelnen Zeitabständen aus der Sicht verschiedenster Kinder von überall auf der Welt. Dabei kommen zahlreiche Kinder aus den verschiedenen Epochen zu Wort und lassen uns an ihrem Alltag teilhaben. Dass sie Kinder sind und Wünsche, Ängste, Hobbies haben wie du und ich wird dabei ebenso deutlich wie die Besonderheiten der Jahre, zu denen sie gelebt haben.

Der Schreibstil ist auf Kinder angepasst, war aber auch für mich als Erwachsene nicht minder spannend. Die einzelnen Erfindungen/ historischen Meilensteine werden in den normalen Alltag eines Kindes eingewoben, beispielsweise das erste Feuer oder die Entdeckung von Getreide. Vieles begleitet einen dann auch über mehrere Jahre hinweg und wird zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufgegriffen. Innerhalb der ersten Kapitel hatte ich noch einige Fragen und befürchtete, dass diese offen bleiben würden, aber hier zeigte sich schnell, dass diese einfach zu einem späteren Zeitpunkt, zu dem ihr Werdegang besser zum Abschluss gebracht werden konnte, wieder aufgegriffen wurde, zum Beispiel die Neandertaler. Ich muss sagen, dass mir vieles wieder ins Gedächtnis gerufen wurde und ich einiges neues erfahren habe. Ich denke, dass man daher das Buch am besten chronologisch lesen sollte, aber falls man konkrete Fragen zu einer Epoche hat, ist es ein leichtes, zu dieser vor zu blättern.

Die Bilder laden dabei zum Entdecken ein und sind sehr detailliert und liebevoll gestaltet. Am Ende jedes Kapitels findet sich zudem eine kurze Übersicht über weitere wichtige Fakten aus diesen Jahren. Diese Zusammenfassung war mit mein liebster Teil, da alles kurz und knapp gebündelt wurde.

Toll fand ich auch, dass zum Ende hin für Kinder auch noch einmal erläutert wird, woher dieses Wissen kommt, dass über Jahre gesammelt wurde, die mehrere Millionen zurückliegen. So ergibt sich ein stimmiges, aber auch wissenschaftlich fundiertes Gesamtbild für LeserInnen.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Rückkehr in diese cozy-Welt

Wildfire
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Auch wenn ein Großteil des 2. Bandes der Maple Hills-Reihe nicht an der bekannten Universität aus Band 1 spielt, so war es für mich doch wie eine Rückkehr in diese gemütliche, friedliche und einfach entspannte ...

Auch wenn ein Großteil des 2. Bandes der Maple Hills-Reihe nicht an der bekannten Universität aus Band 1 spielt, so war es für mich doch wie eine Rückkehr in diese gemütliche, friedliche und einfach entspannte Welt, in welcher man liebgewonnen Charakteren wieder begegnet, aber auch neue kennenlernt.

In "Wildfire" geht es um Russ und Aurora "Rory", die beide ein One-Night-Stand haben und sich dann überraschenderweise innerhalb eines Feriencamps wiedersehen. Hier gilt die Regel, dass Betreuer nichts miteinander anfangen dürfen, was die Vernunft der beiden auf eine harte Bewährungsprobe stellt, denn zwischen ihnen knistert es gewaltig. Gleichzeitig haben beide eigene familiäre Probleme, die insbesondere den Aufbau von emotionaler Nähe erschweren. Mit der Zeit kommen sie sich daher nicht nur näher, sondern müssen lernen, sich einander zu öffnen.

Ich mochte den stillen, sanften, aber auch sehr empathischen Russ in Band 1 bereits sehr gerne und habe mich deshalb sehr auf seinen eigenen Band gefreut. Auch hier zeigt sich immer wieder seine Unbeholfenheit im Umgang mit Rory, was ihn einfach nur sympathisch macht. Rory wiederum ist ein Energiebündel und strahlt das auch immer wieder aus. Zusammen ergeben sie eine tolle Kombi und es macht Spaß, sie zu begleiten, wie sie sich immer weiter ineinander verlieben, ohne dass es zu größeren Dramen kommt. Wie bereits in Band 1 begleitet man die Chraktere vor allem in ihrem Alltag, sodass es handlungstechnisch keine rasante Kurve gibt. Da ich diesen Band Teils als Hörbuch (sehr angenehme Stimmen, kann ich nur empfehlen), teils als e-book gelesen/ gehört habe, hat mich das allerdings nicht wirklich gestört. Ich kann mir aber vorstellen, dass es sich nur als e-book doch etwas gezogen hätte - ähnlich wie in Band 1. Denn die beiden wissen eigentlich recht schnell, dass sie zueinander gehören und insbesondere zum Schluss drücken sie das auch stark aus.

Dennoch bin ich ein großer Fan der Reihe, vor allem auch wegen des spritzigen, lockeren und humorvollen Schreibstils der Autorin. Die Wortgefechte zwischen den Charakteren haben mich auch bei diesem Band das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Die Nebencharaktere sind einfach ebenfalls super liebevoll gezeichnet. Hier war es vor allem Xander, der sich in mein Herz geschlichen hat. Und es gibt Golden-Retriever-Welpen! Was will man eigentlich mehr?

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