Das Spiel mit den Emotionen
Not in Love – Die trügerische Abwesenheit von LiebeRiesige Freude meinerseits, ein neues Ali Hazelwood Buch in den Händen halten zu können. Bei diesem Roman hat sie schon vorweg angesprochen, dass dieser sich von ihren vorherigen STEM-Romanen unterscheiden ...
Riesige Freude meinerseits, ein neues Ali Hazelwood Buch in den Händen halten zu können. Bei diesem Roman hat sie schon vorweg angesprochen, dass dieser sich von ihren vorherigen STEM-Romanen unterscheiden wird und sie hat nicht zu viel versprochen. Was gleich geblieben ist, ist ihr fantastischer, humorvoller, anschaulicher und ehrlicher Schreibstil, der mich ihre Bücher immer wieder in rasanter Geschwindigkeit durchlesen lässt. Es ist wie ein nach Hause kommen.
Bei Not in Love sind nicht nur die Perspektiven besonders im Vergleich zu Alis letzten Romanen. Hier kommen sowohl Hauptprotagonistin Rue, als auch Gegenpart Eli zu Wort, wobei Rue aus der Ich-Perspektive erzählt und Eli als Personaler-Erzähler. In beide konnte ich mich problemlos hineinversetzen und zwischen den Wechsel hatte ich keine Probleme. Rue war mir mit ihrer sozialen Inkompetenz besonders sympathisch und in viele der beschriebenen Situationen konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Eli dagegen ist ein Sonnenschein, mitunter die Personifizierung des Guten. Ich mochte ihn auch, Rue mochte ich lieber.
Beide öffnen sich Stück für Stück gegenüber dem anderen, geben Einblicke in ihre verkorksten Kindheiten und Familien. Ihre Gespräche, dass sich aneinander herantasten mochte ich am liebsten. Das Ganze wurde mit der Zeit von vielen Sexszenen überschattet, was Ali ja auch im Vorwort angekündigt hatte. Besonders im Mittelteil verlor ich dabei aber die Bindung, die Rue und Eli aufgebaut haben, da es sich vor allem ums körperliche zu drehen schien. Ich hätte mir hier einfach noch mehr gemeinsame Momente gewünscht, die nicht sexueller Natur waren.
Spannend fand ich auch die Hintergrundgeschichte rundum das Patent für Biokraftstoffe, das von den unterschiedlichen Firmen, für die Rue und Eli arbeiteten, hart umkämpft wurde. Ich hatte recht früh eine Ahnung, in welche Richtung sich die Geschichte drehen würde, aber ich denke auch, dass die Autorin dies bewusst so gestaltet hatte. Hier gab es keine großen Überraschungen, aber es war definitiv interessant und etwas anderes. Ich kann mir gut vorstellen, dass große Errungenschaften auch in der realen Welt der Wirtschaft und Geldgier mancher Menschen gegenüberstehen.
Fazit: Ganz viel Liebe für Ali Hazelwood, ein weiterer, toller Roman aus ihrer Feder, der Wissenschaft und große Gefühle verbindet.