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Veröffentlicht am 13.01.2017

Tolle, neue Reihe

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Liebesgeschichten gibt es viele, auch solche, die mit der Gastronomie im weitesten Sinne verquickt wurden. Doch selten spielte das Essen eine so große Rolle wie hier. Der Autorin ist es gelungen, beide ...

Liebesgeschichten gibt es viele, auch solche, die mit der Gastronomie im weitesten Sinne verquickt wurden. Doch selten spielte das Essen eine so große Rolle wie hier. Der Autorin ist es gelungen, beide Themen/Lieben hervorragend in Einklang zu bringen, aber ohne dass sie sich gegenseitig die Show gestohlen hätten. Die Liebesgeschichte ist zwar ein beliebtes hin und her der Gefühle, aber keineswegs kitschig. Vor allem überlagert sie die eigentliche Nebenhandlung im Bereich der Gastronomie nicht vollkommen, sondern lässt sich von ihr beflügeln. Das bedeutet ebenfalls, dass es nie langweilig wird, denn wenn die Liebesgeschichte pausiert, schmeckt man immer noch die leckeren Gerichte auf der Zunge. Ich hatte bisher noch kein Buch, welches mir direkt auf zwei Arten das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.
Sehr gelungen fand ich auch die Haupt- und Nebenfiguren.
Andrew und Brook passen hervorragen zusammen und ergänzen sich super, was Brook allerdings irgendwann anders sieht. Ich brauche dieses hin und her nicht unbedingt, aber es hat mir super gefallen, weil Brook einfach eine taffe Frau ist, die im Normalfall genau weiß was sie will. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und packt gerne selber mit an, was mir sehr imponiert hat. Aber auch Andrew mochte ich sehr, weil er zeigte dass die höchsten Ziele nicht immer zwangsläufig glücklich machen. Gerde das machte ihn so authentisch.
Von einigen Nebenfiguren wurde ich auch überrascht. Manchmal kann man einfach nur lachen, manchmal mitfühlten oder die Augen rollen. Sie waren alle eine wunderbare Ergänzung.

Ich kenne und liebe die Boston-5-Reihe der Autorin, doch hier hat sie noch eins drauf gesetzt. Die Geschichte ist genauso geschmackvoll und würzig wie das Cover sie erscheinen lässt. Ich empfehle das Buch zu Latte Macchiato, Schoki und Kuscheldecke.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Gefühle
  • Stil
Veröffentlicht am 25.09.2016

Ein wunderbarer Roman über den tieferen Sinn des Lebens

Dein perfektes Jahr
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Manchmal sind es Schicksalsschläge, die Menschen auseinander treiben. Manchmal sind es gute, kreative Ideen und eine positive Einstellung zum Leben, die Menschen zusammenführen.

Die Hauptfiguren der Geschichte ...

Manchmal sind es Schicksalsschläge, die Menschen auseinander treiben. Manchmal sind es gute, kreative Ideen und eine positive Einstellung zum Leben, die Menschen zusammenführen.

Die Hauptfiguren der Geschichte werden zum Teil stark gebeutelt.
Auf der einen Seite steht Hannah mit ihrer Geschichte.Sie hält ihr Leben sicher in der Hand und blickt gerne positiv in die Zukunft. Doch es scheint ihr nicht vergönnt zu sein, dass sie glücklich und zufrieden sein kann. Das Schicksal schlägt hart und vollkommen unerwartet zu. Doch sie ist eine starke und vor allem neugierige junge Frau, was mir sehr gut gefallen hat.
Auf der anderen Seite steht Jonathan. Er ist in seinem Leben gefangen, ohne es wirklich zu bemerken, ein Korintenk***** vor dem Herrn, vollkommen eingefahren in seinen Strukturen und Gewohnheiten. Doch ein Zufall holt ihn aus seiner Welt heraus und zeigt ihm, wie anders das Leben sein kann. Seinen Wandel fand ich unerwartet, aber sehr interessant und nachvollziehbar.
Da das Buch abwechselnd aus der Sicht von Hannah und Jonathan geschrieben ist, bekommt man einen guten Einblick in das Seelenleben beider Figuren.

Neben diesen Beiden gibt es noch einige Nebenfiguren, die die Geschichte bereichern und das Buch lesenswert machen. Meine liebster Nebendarsteller war Leopold. Alleine das erste Zusammentreffen mit ihm war schon lesenswert, der Rest sowieso.

In diesem Roman werden verschiedene Themen angesprochen, die das Leben im positiven wie im negativen Sinne bunt machen. Trauer und ihre Verarbeitung und Demenz sind nur zwei davon. Daher wird es emotional, mit einer guten Portion Tiefe, allerdings ohne gefühlsduselig zu sein. Die Geschichte wirft viele philosophische, ethische und moralische Fragen auf, die über das eigene Leben nachdenken lassen, aber ohne schwermütig zu wirken. Insgesamt bekommt man hier ein Buch, welches lustig und traurig zugleich ist.

Einer der besten Sätze des Buches war für mich „Wer Rührei kann, der kann auch Bücher“. Wenn das auch im Umkehrschluss stimmt, dann macht die Autorin mit Sicherheit wunderbare Rühreier!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Krimi der ungewöhnlichen Art

Interview mit einem Mörder
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Max Broll hat von Berufswegen mit Toten zu tun, doch nicht, wie man es evtl. vermuten würde. Das war schon mal die erste Überraschung, die mich erwartete und sollte nicht die letzte bleiben.
Max ist ein ...

Max Broll hat von Berufswegen mit Toten zu tun, doch nicht, wie man es evtl. vermuten würde. Das war schon mal die erste Überraschung, die mich erwartete und sollte nicht die letzte bleiben.
Max ist ein echter „Typ“ mit diversen Ecken und Kanten, an welchen man sich durchaus reiben kann. Das machte die Figur für mich von Anfang an interessant.
Sein Freund ist eine ebensolche Kuriosität, wird das erste Opfer, und weil man einen potentiellen Freundes-Mörder nicht ungestraft davon kommen lässt, nimmt Max als Ermittler die Verfolgung auf. Dabei lässt er sich nicht beirren und verfolgt seinen Weg – gegen alle Widerstände, mit viel Leidenschaft und langem Atem.
Dadurch entsteht eine skurril anmutende Geschichte, die manchmal etwas absurd, aber stets unterhaltsam und fesselnd daher kommt.
Sehr überrascht war ich auch vom Schreibstil, der sehr minimalistisch gehalten ist. Da die Sätze aber kurz, knackig und vollkommen auf den Punkt gebracht werden, vermisste ich nicht das Geringste. Fast war das Gegenteil der Fall, denn durch diese sparsame Ausdrucksweise konnten sich manche Elemente erst richtig entfalten, auch wenn das wie ein Widerspruch wirkt. Ein weiteres, ungewöhnliches Merkmal dieses Krimis waren die vielen Dialoge, die einen besonderen Charme hatten. Sie rissen mich einfach mit und schafften es sogar, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, ob meine (und Max´) Theorie bezüglich des Mörders wirklich richtig war, oder ob noch etwas ganz anderes dahinter steckte. Leider verflogen die Seiten des Krimis viel zu schnell, aber das Finale hatte es nochmal in sich.
Abgesehen von den oben schon angesprochen Figuren darf man sich überraschen lassen, wer da noch alles auf der Bildfläche bzw. auf dem Papier auftaucht. Stereotypen sind keine dabei, und sie wirkten bei aller Ungewöhnlichkeit, die sie manchmal an den Tag legten, sehr authentisch und bereicherten die Geschichte emens. Eine sehr gelungene Gesamtkomposition.

Dies ist bereits der 5te Max-Broll-Krimi, aber für mich war es eine Premiere. Ein Krimi der ungewöhnlichen Art, der sich auch wunderbar ohne Kenntnisse aus den vorhergehenden Büchern lesen lässt und den ich sehr genossen habe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Geschichte, aber nicht in dieser Übersetzung

Stolz und Vorurteil
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Mein Buch wurde 2013 als Sonderauflage mit grünem Einband heraus gebracht, aber schon 2007 von Karin von Schwab aus dem englischen übersetzt.
Ich kenne leider keine andere Fassung/Übersetzung, doch ich ...

Mein Buch wurde 2013 als Sonderauflage mit grünem Einband heraus gebracht, aber schon 2007 von Karin von Schwab aus dem englischen übersetzt.
Ich kenne leider keine andere Fassung/Übersetzung, doch ich wahr erst einmal überrascht, dass sich der Ausdruckssstil gut an der Zeit orientiert. Mein zweiter Eindruck war hingegen ernüchternd, als ich z.B. die Umschreibung „toller Typ“ las. Im weiteren Verlauf der Geschichte fanden sich dann leider auch noch mehr solcher Übersetzungsentgleisungen oder -pannen, und auch manche Szene wirkte in der Darstellung und im Ausdruck nicht ganz rund. Ich hatte daher auch hier und da einige Mühe, anhaltend an der Geschichte dran zu bleiben. Mittlerweile weiß ich, dass meine Fassung nicht gerade hochgelobt wird, was ich gut nachvollziehen kann.
Nichtsdestotrotz fand ich den Kern der Geschichte wundervoll.
Sie ist zeitlos, weil auch heute Stolz und Vorurteile allgegenwärtig sind und zum Teil unser Leben bestimmen. Erst wenn man beides überwindet, wird man einen anderen Blick auf sein Gegenüber werfen können. Außerdem ist die Geschichte für damalige Verhältnisse fast schon revolutionär. Sie zeichnet zwar das Frauenbild, wie es die damalige Gesellschaft gerne sah, doch mit Elizabeth Bennet hat die Autorin eine weibliche Hauptfigur geschaffen, die sich dem nicht unterordnen oder in eine vorgefertigte Form pressen lassen will. Sie hat einen eigenen Kopf, und letztlich ist es genau das, was Mr. Darcy aufmerksam werden lässt.
Eine nicht immer einfache, aber ganz wundervolle Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolute Leseempfehlung!

Sternenhimmeltage
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Am Anfang machte ich ziemlich große Augen, . Das Szenario, welches mir aus Callies Sicht präsentiert wurde, empfand ich für sie als unzumutbar und schon fast beklemmend. Doch das war meine Sicht und Callie ...

Am Anfang machte ich ziemlich große Augen, . Das Szenario, welches mir aus Callies Sicht präsentiert wurde, empfand ich für sie als unzumutbar und schon fast beklemmend. Doch das war meine Sicht und Callie schilderte mir ihre. Sie wirkte dabei schonungslos offen, abgeklärt und sehr viel erwachsener, als ich gedacht hätte. Vor diesem Mädchen konnte ich schon zu diesem Zeitpunkt nur den Hut ziehen.

Dann änderte sich diese Situation, und ihr Leben wurde komplett umgekrempelt. Ich hätte jetzt gesagt, dass das eine positive Entwicklung war, aber auch hier war Callie anderer Meinung. Bei genauerer Betrachtung hatte sie auch jedes Recht dazu, denn im Grunde mochte sie ihr altes Leben.
Sie wirkte manchmal zerrissen, aber auch jetzt zeigte sich wieder, dass sie die überwiegenden Situationen gut meistern konnte. Sie legte dabei allerdings auch Schwächen offen, die sich nicht zuletzt im zwischenmenschlichen Bereich fanden. Das machte sie so unglaublich sympathisch und ließ sie sehr authentisch erscheinen. Als ich dann noch mehr aus ihrer Vergangenheit erfuhr und einiges klarer wurde, hätte ich sie manchmal am liebsten in den Arm genommen.

Im Lauf der Geschichte entspinnt sich auch eine Liebesgeschichte. Ich war mir lange nicht darüber klar, ob das nun gut oder tragisch endet, denn auch Alex eilte ein gewisser Ruf voraus, den er hier und da zu bestätigen wusste. Er war eine weitere tragende Figur der Geschichte, und eine ganz wunderbare dazu. Manchmal ist es dann doch anders als es scheint, und auch er trug diverse Schatten der Vergangenheit und Gegenwart mit sich herum, die mich leicht sprachlos machten.

Neben Callie und Alex gibt es noch diverse Nebenfiguren, ohne die die Geschichte nicht komplett gewesen wäre. Alle wirkten auf das wunderbarste durchdacht und ihre Reaktionen und Emotionen waren herausragend dargestellt. Ich habe an vielen Stellen gedacht, dass man sich wirklich genau so fühlen muss. Einfach nur toll!

Dieses Buch hatte für mich sehr viele Highlights, und daher möchte ich auch das Setting nicht unerwähnt lassen. Obwohl der Roman in den USA spielt, taucht man in eine komplett andere Welt. Interessant fand ich in dem Zusammenhang, dass es diesen Ort in dieser Ausprägung wirklich gibt. Die Darstellungen machten unglaublich Lust darauf, mal dort vorbei zu fahren.

Diese Geschichte hat mich mehr als nur begeistert! Sie hat mich gefangen genommen und das nicht zuletzt, weil es keine typische „Alles-wird-gut-Liebesgeschichte“ ist. Figuren mit Persönlichkeit und eine nicht immer vorhersehbare Geschichtsführung tun ihr übriges. Absolute Leseempfehlung!