Profilbild von Talisha

Talisha

Lesejury Star
offline

Talisha ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Talisha über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2024

Ein Kobold schleicht durch die Seiten

Flaschenpost vom Leben
0

Dass es in Patricia Koelles neuer Reihe um Kapitän Flömer gehen soll, fand ich schon bei der Ankündigung höchstspannend. Dieser ruhige Mann, der einem in ihren früheren Bücher immer begegnete, blieb damals ...

Dass es in Patricia Koelles neuer Reihe um Kapitän Flömer gehen soll, fand ich schon bei der Ankündigung höchstspannend. Dieser ruhige Mann, der einem in ihren früheren Bücher immer begegnete, blieb damals ein Geheimnis. Wer war er, woher kam er und wie kam er auf die Idee mit dem Worte aufschreibe?

Dass er Flaschenschiffe baute, war etwas Neues. Dazu muss man geduldig sein, das passt zu ihm, Schiffe sowieso. Ich war also mega gespannt, was die Autorin nun über ihn erzählt. Nach und nach erfährt man ein wenig mehr über Flömer. Auf die Suche nach seiner Geschichte schickt Koelle ihre Protagonistin Pixie in diesem ersten Band der "Glückshafen"-Reihe.

Pixie konnte ich am Anfang so gar nicht einschätzen. Der Namen passt zu ihr. Sie kam mir durch "Flaschenpost vom Leben" etwas näher, doch ihre Art verwehrt es einem bis zum Schluss, ganz nahe an sie vorzudringen. Das gelang früheren Protas der Autorin viel leichter und schneller. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich mit "Fantasy-Kram" nicht viel anfangen kann, doch zum Glück entfernt sich Pixie im Laufe des Romans ein wenig aus ihrer Elfen-Ecke, um es mal salopp zu sagen.

Dieser innerlich unruhige Kobold schlich sich durch das ganze Buch, wird aber gegen Ende ruhiger, findet näher zu sich selbst und auch einiges über das Flaschenschiff heraus.

Dabei läuft man immer wieder ehemaligen Figuren aus Koelles vorherigen Romanen über den Weg. Das mag ich ja immer sehr, obwohl ich seit den letzten zwei, drei Romanen langsam durcheinander komme oder den zeitlichen Abstand zwischen den Reihen nicht mehr gut einordnen kann.

Das miteingewebte Thema des nachhaltigen, naturnahen Tourismus hat mir sehr gut gefallen. Auch die vielen zur Jahreszeit passenden Köstlichkeiten wie Kürbissuppe oder Guglhupf - läck, machte das Hunger! Eigentlich hätte man hier nicht nur das Buch, sondern auch das Essen gleich mitliefern sollen.

Mir haben vor allem die Szenen im Gulfhof gefallen. Hier fand ich Feeke besonders sympathisch und nahbar, ebenso ihr Bruder, der beim Spinnen Geschichten erzählt.

Fazit: Ein Kobold mischt sich ein - und bringt und findet Glück rund um Carolinensiel!
5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2024

Eine geheimnisvolle Geschichte

Auf gefährlich sanfte Art
0

"Auf gefährlich sanfte Art" führt Antoine Laurain nicht nur seinen Protagonisten, den Psychoanalytiker Faber an die Geheimnisse seiner neuen Patientin Nathalia heran, sondern auch die Leserschaft an diese ...

"Auf gefährlich sanfte Art" führt Antoine Laurain nicht nur seinen Protagonisten, den Psychoanalytiker Faber an die Geheimnisse seiner neuen Patientin Nathalia heran, sondern auch die Leserschaft an diese geheimnisvolle Geschichte.

Faber versucht auf kreative Art, etwas aus Nathalia herauszubekommen. Sie soll jede Woche eine Geschichte schreiben und diese ihm abgeben. Darüber reden sie dann in der nächsten Konsultation.

Ihre Geschichten, die sie sich über Personen, die im Nachbarhaus wohnen, ausdenkt, sind enorm schön geschrieben. Man könnte sich fast schon in diesen Storys verlieren und sie als Kurzgeschichten hinnehmen. Doch die darauffolgende Konsultation riss mich immer wieder raus und von Story zu Story fragte ich mich aufs Neue, auf was Antoine Laurain schlussendlich raus will. Irgendwas muss da doch noch kommen, bloss was?

Die Überraschung kam und sie ist dem Autor sehr gut gelungen. Nie wäre ich auf diese Pointe gekommen. Seiten später fragte ich mich aber erneut, wie er diese neue und verzwickte Situation auflösen bzw. beenden will. Und auch hier hat Antoine Laurain mich erneut überrascht.

Man muss sich als Leser*in auf diese Geschichte einlassen und diese lange Schwebe, das Nicht-Wissen darüber, wohin die Geschichte führt, aushalten. Teilweise war meine Geduld recht strapaziert. Viel länger hätte ich das wohl auch nicht ausgehalten.

Fazit: Ein Roman, der erstmal ins Nirgendwo führt, nur um dort alles aufzulösen - und dann doch den Rank und ein passendes Ende bekommt.
4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2024

Pizza, Drinks und Liebe

Der wunderbare Foodtruck am Strand
0

Nach einer Trennung und nach dem Tod ihres Grossvaters baut Lucy sich ein neues Leben in Northumberland auf. Sie hat einen alten Bus umgebaut und will mit ihm als Pizza-Foodtruck an Märkten, Partys und ...

Nach einer Trennung und nach dem Tod ihres Grossvaters baut Lucy sich ein neues Leben in Northumberland auf. Sie hat einen alten Bus umgebaut und will mit ihm als Pizza-Foodtruck an Märkten, Partys und dergleichen auftreten und dort ihre Pizzen verkaufen. Der Einstieg ist nicht so einfach, doch sie bekommt Hilfe von anderen Foodtruck-Besitzern. Dabei lernt sie Jack kennen, der einen Cocktail-Bus bewirtschaftet. Sie treffen sich oft beruflich auf diesen diversen Events, lernen sich dabei kennen, treffen sich bald auch privat. Doch beide haben einen Rucksack voll Vergangenheit auf ihrem Rücken und so dauert es, bis die zwei sich wirklich näher kommen.

Dazwischen gibt es feine Pizza, kreative Drinks und viel Wohlfühlatmosphäre.

Ich mochte die Charaktere, auch wenn Jack manchmal zu sperrig und einzelgängerisch erscheint, das wäre für eine tolle Geschichte nicht nötig gewesen.

Viele der Geschichten der Party-Gastgeber waren sehr schön oder humorvoll. Jack wie auch Lucy passen ihre Rezepte den Events an, so dass sie immer wieder Neues servieren können, man war jedesmal gespannt, was sie beim nächsten Fest anbieten werden.

Ein Roman bei dem man hungrig und durstig werden kann. (Wer auf den Geschmack gekommen ist: im Anhang sind einige Rezepte abgedruckt.) Garniert mit Familienstorys und nett zu lesen. Überzeugt mit dem schönen Setting und der Idee mit den Foodtrucks.

Fazit: Nette Sommer-Lektüre mit tollem Setting.
4 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2024

Eine winterliche Fortsetzung

Der wunderbare Foodtruck im Schnee
0

Beim Lesen von Band 1 "Der wunderbare Foodtruck am Strand" dachte ich, dass es sich dabei um einen Stand Alone handelt. Kurz darauf sah ich dann aber, dass es einen zweiten Band geben wird. Da mir der ...

Beim Lesen von Band 1 "Der wunderbare Foodtruck am Strand" dachte ich, dass es sich dabei um einen Stand Alone handelt. Kurz darauf sah ich dann aber, dass es einen zweiten Band geben wird. Da mir der erste Band gefallen hat, griff ich also auch zu diesem. Obwohl es auch manchmal eine Fahrt an den "Strand" gibt, geht es hier "im Schnee", also sehr winterlich weiter und zwar mit den gleichen Protagonisten wie "im Strand". Eigentlich dachte ich im Voraus, es wären andere Figuren, doch nein, es geht hier mit Lucy und Jack weiter.

Das war eine Überraschung, aber ist auch gut, denn oftmals wünscht man sich bei Romanen ja eine Fortsetzung, man möchte wissen, wie es nach dem Happy End weitergeht. Genau das bekommt man mit diesem zweiten Band der Northumberland Love-Reihe.

Lucy und Jack haben ja am Ende des ersten Bandes gerade erst eine Beziehung begonnen. Die erstmal sehr locker ist und vor allem ist da Jack, der immer wieder mal auf Abstand geht. Er ist der Typ "davon laufen", was in seiner Vergangenheit verankert ist. Lucy würde lieber reden, aber leider ist sie auch nicht die, die mal Klartext redet, sondern es nur auf die sanfte Weise versucht.

Das ist so ein bisschen mein Kritikpunkt an der Story. Aber ansonsten ist die Geschichte schön winterlich, mit den Aufträgen geht es weiter - und entgegen dem "bald" im Klappentext, taucht Lucys Ex, Liam, erst gegen Ende auf. Der dann natürlich für Wirbel sorgt.

Ich würde die beiden Bände eher als einen Band sehen. Band 2 ist die Fortsetzung und ohne Band 1 versteht man Band 2 nicht. Wenn ihr den ersten noch nicht gelesen habt, dann schaut, dass ihr gleichzeitig auch Band 2 in Reichweite habt, damit ihr direkt weiter lesen könnt.

Wie zuvor dreht sich hier neben dem Foodtruck-Job einiges um Verlustängste. Autorin Caroline Roberts baut das alles in eine schöne Marktstimmung an verschiedenen Locations ein. Winterliche Cocktails von Jack und Lucys Weihnachtspizza müssten eigentlich zum Buch dazu gereicht werden

Fazit: Nette, unterhaltende Story in schöner winterlicher Atmosphäre.
4 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2024

Das geheimnisumhüllte Brautkleid

Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber
0

Auf die Geschichte mit dem Hochzeitskleid war ich ja seit Band 1 gespannt. Nun endlich erzählt Ann, wieso dieses Kleid unverkäuflich ist - und auch unausleihbar, denn ihre Tochter Isla, die bald heiratet, ...

Auf die Geschichte mit dem Hochzeitskleid war ich ja seit Band 1 gespannt. Nun endlich erzählt Ann, wieso dieses Kleid unverkäuflich ist - und auch unausleihbar, denn ihre Tochter Isla, die bald heiratet, würde das gerne in diesem Kleid tun und versteht nicht, wieso sich ihre Mutter nicht umstimmen lässt.

Doch nicht nur Anns Geschichte mit diesem Kleid ist ein Geheimnis, auch, dass Ann heimlich als Autorin arbeitet und unter Pseudonym veröffentlicht. Mit ihrem neuen Buch gelangt sie gleich in die Bestsellerliste und ruft Neid von einer etablierten Autorin hervor. Das ist längst nicht alles, was Ann beschäftigt: dass ihre Jugendliebe Ray Islas Chef ist und nun in Swinton ein Manor als Hotel eröffnet, und sie von einem Verlag angefragt wird, ein Buch über die Geschichten ihrer Kleider zu schreiben.

Anns Umgang mit dieser Anfrage fand ich nicht glaubhaft, bzw. auch das Verhalten des Verlags. Da niemand weiss, dass Ann tatsächlich Bücher schreibt, hätte sie Hintergrundinfos bekommen sollen von der Lektorin. Es wird als selbstverständlich vorausgesetzt, dass Ann weiss, was ein Exposé ist und ähnliches. Das kann sie aber nicht, da sie offiziell ja nur jeweils ein paar Zeilen zu den Kleidern in ihrem Laden schreibt und nicht mehr. Und dann fand ich Isla, die in den vorherigen Büchern sympathisch rüberkam, sehr fordernd und gar nicht mehr sympathisch in diesem letzten Band.

Schön war, den einen und anderen Figuren aus den anderen Bänden wieder zu begegnen - da war ja wieder enorm viel los in Swinton! Am allerschönsten allerdings war die Geschichte zu dem Brautkleid, das was passierte, bevor es in der Truhe lag, die Ann erwarb. Das war sehr berührend und dazu hätte ich gerne noch mehr gelesen. Anns eigene Geschichte war okay, hat mich aber nicht so angesprochen, zwischendurch hatte ich Mitleid mit Ray.

Ein grosses Plus ist Katharina Herzogs Schreibstil. Der ist einnehmend wie immer, weshalb man auch trotz der oben genannten Ungereimtheiten schnell durch den Roman fliegt.

Fazit: Kaum zu glauben, dass die Besuche in Swinton nun enden. Auch wenn mich nicht alles überzeugte, "Sommerzauber" ist ein guter Abschluss.
Knappe 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere