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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2024

Die schweigenden Mönche und ihr Vermächtnis

Das Verbot: Thriller
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Endlich wieder ein Zons-Thriller von Catherine Shepherd! Ich liebe diese Kriminalhandlungen vor der Szenerie dieses kleinen Städtchens am Rhein. Ich war schon ein paarmal vor Ort, um die Gebäude zu sehen, ...

Endlich wieder ein Zons-Thriller von Catherine Shepherd! Ich liebe diese Kriminalhandlungen vor der Szenerie dieses kleinen Städtchens am Rhein. Ich war schon ein paarmal vor Ort, um die Gebäude zu sehen, die immer wieder in den Büchern vorkommen, wie z.B. der Juddeturm oder der Krötschenturm. Diesmal gibt es sogar eine Karte von Zons vorne in der Umschlagklappe, damit man sich besser zurechtfindet.
Die Zons-Thriller spielen sich immer in zwei verschiedenen Handlungssträngen ab, die dann irgendwann Bezug aufeinander nehmen. Der eine Strang spielt in der Gegenwart mit Kommissar Oliver Bergmann und der mittelalterliche Strang hat Bastian Mühlenberg als Stadtsoldat. Spannung ist in beiden Zeitebenen garantiert, diese wird noch ständig gesteigert, indem sich am Ende der Kapitel Cliffhanger finden.
In beiden Zeitzonen geht es um rätselhafte Morde, für die man zunächst keine Erklärungen findet. Als Leser erkennt man schnell Parallelen in beiden Ebenen. Es folgen weitere Morde, und durch intensive Recherchen können bald weitere Übereinstimmungen gefunden werden, zumal in beiden Fällen ein geheimnisvoller Schlüssel entdeckt wird. Dieser führt dann auch zum Vermächtnis der schweigenden Mönche.
Sehr realistisch beschreibt die Autorin, wie die Täter von der Versuchung des Bösen in Beschlag genommen werden und nicht mehr anders können, als diesem inneren Drang zu folgen.
Sehr sympathisch sind mir die beiden Hauptprotagonisten. Da ist zum einen Bastian Mühlenberg, der sehr ruhig und besonnen erscheint und immer noch zu seiner alten Liebe Anna eine platonische Verbindung hat, die ihm auch oft bei der Lösung des Falles hilft. Auch Oliver Bergmann ist ein ehrgeiziger und trotzdem ruhiger Ermittler, kein actiongeladener Superheld. Das gefällt mir. Die Beziehung zu seiner Frau hat sich deutlich stabilisiert. Wir erhalten Einblicke ins Privatleben der Ermittler, aber insgesamt bleibt es angenehm im Hintergrund.
Die ganze Zeit über rätselt man mit, wer der Täter sein könnte, was mir großen Spaß macht. Aber immer wieder landet man in Sackgassen und muss umdenken. Und auch mit unerwarteten Wendungen muss man stets rechnen.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es allen Thriller Fans empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Vogelbestimmung - nicht nur für Anfänger

Nature Guide Vögel
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Ich habe schon einige Vogelbestimmungsbücher, da ich mich schon viele Jahre für unsere Wildvögel interessiere. Angefangen hat das auf Helgoland, als wir ein Wintergoldhähnchen mit Hilfe eines Ornithologen ...

Ich habe schon einige Vogelbestimmungsbücher, da ich mich schon viele Jahre für unsere Wildvögel interessiere. Angefangen hat das auf Helgoland, als wir ein Wintergoldhähnchen mit Hilfe eines Ornithologen gerettet haben.
Ich finde dieses Buch sehr kompakt und übersichtlich. Das fängt schon mit der Einteilung mit dem Farbcode an. Hinten findet sich ein alphabetisches Register für Fortgeschrittene, die bereits die Namen kennen. Dort findet sich sogar eine Übersicht über die App-Codes der entsprechenden Vögel, alphabetisch sortiert.
Trotz meines Vorwissens habe ich hier noch einiges lernen können, besonders was die Unterschiede zwischen eng verwandten Vögeln angeht. So habe ich z.B. immer Probleme mit der Bestimmung der Rabenvögel, der Spechte und der Greifvögel. Mit den hier aufgezählten Merkmalen kann ich sie besser klassifizieren.
Mir gefällt, dass hier auch Vögel außerhalb unserer Gärten einen Platz finden, wie z.B. die Reiher und die laut schreienden Kraniche, die man in vielen Büchern vergebens sucht.
Letztendlich gefallen mir auch die Bilder sehr gut, klare Aufnahmen, die die typischen Details zeigen. Ein Beispiel ist der Star mit seinem schillernden Federkleid. Ein Pärchen Stare hat im vorigen Sommer in einem unserer Mauersegler-Nistkästen gebrütet, und wir konnten sie deshalb tagelang gut beobachten.
Alles in allem gefällt mir dieses Bestimmungsbuch sehr, und ich werde es sicher noch oft in die Hand nehmen.
Ich habe schon einige Vogelbestimmungsbücher, da ich mich schon viele Jahre für unsere Wildvögel interessiere. Angefangen hat das auf Helgoland, als wir ein Wintergoldhähnchen mit Hilfe eines Ornithologen gerettet haben.
Ich finde dieses Buch sehr kompakt und übersichtlich. Das fängt schon mit der Einteilung mit dem Farbcode an. Hinten findet sich ein alphabetisches Register für Fortgeschrittene, die bereits die Namen kennen. Dort findet sich sogar eine Übersicht über die App-Codes der entsprechenden Vögel, alphabetisch sortiert.
Trotz meines Vorwissens habe ich hier noch einiges lernen können, besonders was die Unterschiede zwischen eng verwandten Vögeln angeht. So habe ich z.B. immer Probleme mit der Bestimmung der Rabenvögel, der Spechte und der Greifvögel. Mit den hier aufgezählten Merkmalen kann ich sie besser klassifizieren.
Mir gefällt, dass hier auch Vögel außerhalb unserer Gärten einen Platz finden, wie z.B. die Reiher und die laut schreienden Kraniche, die man in vielen Büchern vergebens sucht.
Letztendlich gefallen mir auch die Bilder sehr gut, klare Aufnahmen, die die typischen Details zeigen. Ein Beispiel ist der Star mit seinem schillernden Federkleid. Ein Pärchen Stare hat im vorigen Sommer in einem unserer Mauersegler-Nistkästen gebrütet, und wir konnten sie deshalb tagelang gut beobachten.
Alles in allem gefällt mir dieses Bestimmungsbuch sehr, und ich werde es sicher noch oft in die Hand nehmen.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Zu viele unrealistische Szenen, teilweise im Actionformat

Gestehe
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Dies war mein erstes Buch von Henri Faber, und ich habe mich darauf gefreut, weil sein Vorgänger hochgelobt war. Auch dieses Buch bekam im Vorfeld viele Lorbeeren. Leider kann ich dies nicht nachvollziehen, ...

Dies war mein erstes Buch von Henri Faber, und ich habe mich darauf gefreut, weil sein Vorgänger hochgelobt war. Auch dieses Buch bekam im Vorfeld viele Lorbeeren. Leider kann ich dies nicht nachvollziehen, da ich mich zumindest am Anfang teilweise zwingen musste weiterzulesen.
Inhaltlich geht es um einen Ermittler, Jacket, der im Alleingang und unter Einsatz seines eigenen Lebens einen Organhändlerring aufgedeckt hat und sogar ein Opfer, ein kleines Mädchen, retten konnte. Auf diese Weise avancierte er zum Helden, und das lässt er seine Umwelt spüren, indem er sich sehr exzentrisch verhält. Selbst ein Buch wurde über seine Heldentat geschrieben und brachte ihm Star-Status ein.
Jacket ist mir sehr unsympathisch, da er sich auf Grund seines 'Heldentums' sehr arrogant und respektlos gegenüber seinem Umfeld verhält, besonders im beruflichen Bereich. Für ihn gibt es keine Grenzen, keine Verbote, kein eigenes Zurücknehmen. Das zeigt sich z.B. auch gegenüber seinem Kollegen Mo, der einen Migrationshintergrund hat und deshalb von allen Kollegen diskriminiert und an einer Karriere gehindert wird. Letztendlich ist Mo allerdings derjenige, der seinen Job wirklich ernst nimmt. Dass Mo so extrem diskriminiert wird, ist mir zu klischeehaft für eine hochgradige Polizeidienststelle, und das mitten in Wien.
Teilweise ist das Buch mir sehr langatmig begegnet, da so einige Stellen in vielen Details beschrieben wurden, die mich als Leser überhaupt nicht interessieren und deshalb dem eigentlichen Thema im Weg stehen. Das reduziert die Spannung ungemein. Erst ca. ab der Mitte habe ich mit Interesse das Geschehen verfolgt. Aber auch hier gab es 'Stolpersteine'.
Auch die Actionszenen, besonders der phänomenale Showdown am Schluss, sprechen mich nicht an, da sie sehr spektakulär, aber deshalb auch unrealistisch sind. Da sind mir einfach zu viele Zufälle und Ungereimtheiten. Selbst im Epilog gibt es noch Enthüllungen, die für mich nicht glaubhaft sind.
Alles in allem konnte mich das Buch nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Mutter-Tochter-Beziehungen über Generationen hinweg

Wir sitzen im Dickicht und weinen
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Im erster Linie geht es in diesem Buch um die schwierige Beziehung von Valerie zu ihrer Mutter Christina, die an Krebs erkrankt und dadurch teilweise auf die Unterstützung ihrer Tochter angewiesen ist. ...

Im erster Linie geht es in diesem Buch um die schwierige Beziehung von Valerie zu ihrer Mutter Christina, die an Krebs erkrankt und dadurch teilweise auf die Unterstützung ihrer Tochter angewiesen ist. Diese Hilfe fällt Valerie nicht leicht, da sie nicht nur positive Erinnerungen an die Zeit mit ihrer Mutter hat. Valerie ist Ende 40 und hat einen 16-jährigen Sohn, den sie sehr stark an sich bindet.
Die Autorin beleuchtet allerdings nicht nur diese Beziehung, sondern geht noch zwei weitere Generationen zurück, um die Mutter-Tochter Beziehungen zu beleuchten. Und hier wird es beim Lesen etwas kompliziert, denn es regnet Namen, und man sollte sich eine Skizze anfertigen, um den Überblick zu bewahren. Es wäre schön gewesen, wenn ein Stammbaum im Buch vorgegeben wäre.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, er ist leicht und angenehm lesbar. Auch muss ich sagen, dass mich der Inhalt so sehr angesprochen hat, dass ich immer weiterlesen wollte. Da war stets eine gewisse Spannung, weil man mehr über die jeweiligen Beziehungen erfahren wollte.
Ich fand zwar keine der Protagonistinnen wirklich sympathisch, aber ich finde, das ist auch nicht notwendig, um ein Buch zu genießen.
Alles in allem beschreibt das Buch sehr realistisch, wie prägend die emotionale Mutter-Tochter Beziehung sich auf folgende Generationen auswirken kann. So kann vergangenes 'Fehlverhalten' noch in der Gegenwart Auswirkungen zeigen. Die detaillierten Beschreibungen der Gefühlsstrukturen haben mich öfters dazu gebracht, über meine eigenen Beziehungen zu meiner Mutter und meiner Tochter nachzudenken, Vergleiche anzustellen und im Rückblick Fehler zu erkennen.
Im Hintergrund spielt auch die Stellung der Frau in Familie und Gesellschaft eine Rolle, die sich im Laufe der Jahre doch stark gewandelt hat.
Das Buch wirkt nach, es beschäftigt den Leser auch außerhalb des Lesens, und deshalb gefällt es mir sehr gut. Eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Das Band zwischen Anna und Eva

Glückstöchter - Einfach lieben
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Hierbei handelt es sich um den zweiten Band des Romans 'Glückstöchter', und die Hauptpersonen sind wieder Anna und Eva.
Ich bin mit großen Erwartungen an diese Lektüre gegangen, da ich Stephanie Schusters ...

Hierbei handelt es sich um den zweiten Band des Romans 'Glückstöchter', und die Hauptpersonen sind wieder Anna und Eva.
Ich bin mit großen Erwartungen an diese Lektüre gegangen, da ich Stephanie Schusters Reihe über die 'Wunderfrauen' einfach fesselnd fand und nur so verschlungen habe. Leider wurde ich vom Auftakt dieser neuen Reihe, also Band 1, enttäuscht, obwohl der Prolog sehr vielversprechend war. Nun war ich sehr gespannt, wie es im zweiten Teil läuft.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass mir dieser 2. Teil besser gefällt. Es ist mehr Spannung vorhanden, und die Autorin hat Cliffhanger am Ende einiger Kapitel eingebaut, die einem keine Ruhe lassen. Denn wir haben auch hier wieder den ständigen Wechsel zwischen Annas und Evas Geschichte.
Annas Geschichte berührt mich sehr, denn sie lebt naturverbunden und muss so manche Einschränkung in Kauf nehmen, während Eva ein lockeres WG-Leben führt und sich keine großen Gedanken um ihre Zukunft macht. Das Einzige, was sie intensiv verfolgt, ist die Aufklärung ihrer Herkunft. Anna führt ein Leben voller Verantwortung und benötigt Planung und Weitsicht, während Eva in meinen Augen egoistisch und teilweise auch naiv ist.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und leicht verständlich. Sie gibt dem Leser das Gefühl, in der jeweiligen Situation als Beobachter dabei zu sein. Sehr geschickt fand ich die Einflechtungen in Bezug auf die Wunderfrauen, das ließ mich schmunzeln.
Insgesamt ist das Ende des zweiten Bandes für mich unbefriedigend, denn es bleiben viele Fragen offen, auch wenn sich die Leitfrage klärt. Das mag daran liegen, dass aus der geplanten Trilogie eine Dilogie entstanden ist. So kann ich mir die Oberflächlichkeit vieler behandelter Themen erklären.
Das Happy End lässt den Roman wie ein Märchen erscheinen, so ist das Leben aber meist nicht. Deshalb erscheint vieles unrealistisch und hinterlässt ein Gefühl der Unzufriedenheit.
Zum Schluss habe ich mich dann noch gefragt, was mir der Titel sagen will. Denn zumindest Anna hat viel Unglück erlebt, und ich würde sie nicht als Glückstochter bezeichnen.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der Bücher liebt, in denen am Ende alles gut wird.

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