Nichts zu sein bedeutet nicht Niemand zu sein
Das zersplitterte LandEin guter, viel versprechender Auftakt, in dem unterschiedliche asiatische philosophische und gesellschaftliche Aspekte interessant in ein Fantasysetting eingewoben werden.
Dieser erste Band, der mir ...
Ein guter, viel versprechender Auftakt, in dem unterschiedliche asiatische philosophische und gesellschaftliche Aspekte interessant in ein Fantasysetting eingewoben werden.
Dieser erste Band, der mir eher wie eine Einführung in die vom Autor erschaffene Welt mit seinen Hauptprotagonisten vorkommt, zeichnet sich durch ein eng begrenztes Setting in einigen Stadtteilen der zersplitterten Stadt aus. Für mich ist das sehr gelungen, da durch diese räumliche Begrenzung tiefgründiger in das Leben und die Traditionen dieser Welt eingeführt werden konnte; alles Punkte, die ich an guter Fantasyliteratur schätze. Im Umkehrschluss jedoch muss ich dann aber auch wieder eingestehen, dass mir dann doch Handlung, die sich gerade im hinteren Drittel des Romans entwickelte etwas zu kurz kam. Aber es scheint ja auch eine Romanreihe zu werden und ist damit kein Manko, sondern eher Motivation einen folgenden Band zu lesen. Die dem Roman beigelegte Karte war an dieser Stelle auch eine Bereicherung. Sie war sehr hilfreich, um Abläufe und Timing einzelner Handlungen besser verstehen zu können.
Was ich jedoch gerne einmal anmerken möchte. Der gesamte Roman ist vordergründig – auch bei der Gestaltung der Kapiteleinleitungen – sehr Daoistisch geprägt. Man muss sich nicht all zu tiefgründig mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, um dies zu bemerken. Das macht die Geschichte nicht weniger schön, aber ein wenig einseitig; zumindest in diesem Roman. Die Anspielungen auf andere Rassen und auch Orte, die zumeist (nicht immer) mit Begrifflichkeiten aus der japanischen Mytologie belegt sind lassen mich jedoch hoffen, dass in folgenden Romanen das gesamtasiatische Setting noch facettenreicher wird. Potential ist für mich auf jeden Fall da und ich werde bisweilen Ausschau nach einem Folgeroman halten.