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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2017

Fantastische Hörspielumsetzung!

Heliosphere 2265 - Folge 1: Das dunkle Fragment
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Captain Jayden Cross erhält am 1. November 2265 das Kommando über die HYPERION, einem neuen Schiff, mit der besten Technik an Bord, die die Flotte der Solaren Union zu bieten hat. Die erste Mission der ...

Captain Jayden Cross erhält am 1. November 2265 das Kommando über die HYPERION, einem neuen Schiff, mit der besten Technik an Bord, die die Flotte der Solaren Union zu bieten hat. Die erste Mission der Hyperion führt sie in das Elnath-System, wo die Crew um Captain Cross eines der eigenen Schiffe bergen soll. Doch die Bergungsmission stellt sich alles andere als einfach heraus, da schließlich noch der Feind auftaucht und eine falsche Entscheidung Jayden Cross‘ könnte einen Krieg heraufbeschwören…

Da ich bereits die E-Books-Reihe kenne, war ich doch sehr gespannt, wie man das Ganze als denn als Hörspiel umgesetzt hat. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und sie wurden alle erfüllt, wenn nicht sogar n0och übertroffen. Wie auch im E-Book wird auch im Hörspiel der Hörer mit Fragen zurückgelassen, dessen Antworten wird erst in der nächsten Folge erwarten dürfen.
Nur was ist nun das Besondere an diesem Hörspiel? Natürlich neben einen wunderbaren Handlung, auch hervorragende Dialoge, gesprochen von tollen Sprechern, die man bereits aus anderen Rollen kennt. So wird Captain Jayden Cross von Wanja Gerick, der dem einen oder anderem sicher als die Synchronstimme von Anakin Skywalker (Star Wars) bekannt ist, und Commander Noriko Ishida wird von Christin Marquitan gesprochen, u. a. ist sie Synchronstimme von Amanda Tapping (Stargate, Sanctuary). Diese Liste ließe sich nun so weiter führen, denn viele der Sprecher dürfen dem geneigten SciFi-Fan aus diversen TV-Serien bekannt sein. Neben der Auswahl der Sprecher sind aber auch die Soundeffekte und die Musikauswahl sehr gut gelungen. So wird natürlich an entsprechenden Stellen mit diesen Effekten gearbeitet um Spannung zu erzeugen, aber auch um die Geschehnisse besser zu vermittelt.
Wer nun die E-Books kennt, der wird beim Hören feststellen, dass ein paar Szenen umgeschrieben wurden. Dies war natürlich nötig, da wir bei den E-Books einen Erzähler haben, im Hörspiel aber nicht. Hier müssen die Figuren diese erzählende Funktion übernehmen. Man kann nur sagen, das ist sehr überzeugend gelungen und es geht keine Information verloren, denn sowohl als Leser als auch als Hörer wird man immer den gleichen Wissenstand haben. Warum aber nun das Hörbuch hören, wenn man schon das E-Book kennt? Nun ganz einfach: Im Hörspiel gibt es zwei Szenen, die es so im E-Book nicht gibt. Diese Szenen waren einfach nur herrlich witzig, dass ich im Nachhinein auf diese Szenen nicht mehr verzichten möchte. Im Gegenteil: Mir gefielen sie so gut, dass ich sie sogar ein paar Mal gezielt angehört habe.
Ein weiteres Plus, welches das Hörspiel zu bieten hat, ist das wunderbare Booklet. In ihm finden wir neben Informationen über die Serie, auch Artwork zu Schiff und Captain sowie eine technische Daten zur HYPERION und eine Charaktervorstellung von Jayden Cross. Einsteigern gibt es somit einen guten Überblick auf die Serie. Zudem ist anzunehmen, dass weitere Schiffe und Charaktere mit jeder neuen Folge vorgestellt werden. Das Booklet kann im Übrigen auch in digitaler Form auf der Verlagsseite heruntergeladen werden.

Für Fans und für solche, die es werden wollen, kann ich das Hörspiel nur empfehlen, denn ist von vorne bis hinten einfach sehr gut umgesetzt worden und ich fühlte mich beim Hören fast schon an Bord der HYPERION! Bis bald also, auf das nächste Abenteuer!

Veröffentlicht am 16.02.2017

Geniales Weltraumabenteuer!

Die Krone der Sterne
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Die junge Baroness Iniza wird als Braut der Gottkaiserin erwählt, die über das galaktische Reich Tiamande zusammen mit ihrem Hexenorden herrscht. Wozu die Gottkaiserin die Bräute braucht oder was mit ihnen ...

Die junge Baroness Iniza wird als Braut der Gottkaiserin erwählt, die über das galaktische Reich Tiamande zusammen mit ihrem Hexenorden herrscht. Wozu die Gottkaiserin die Bräute braucht oder was mit ihnen geschieht, das weiß niemand. Iniza hat aber andere Pläne und so versucht sie von der Raumkathedrale, die sie nach Timande bringen soll, zu entkommen und somit auch den Hexen. Dabei erhält sie nicht nur Hilfe von ihrem Geliebten Glanis, sondern auch vom Kopfgeldjäger Glanis und der Alleshändlerin Shara Bitterstern.

Kai Meyer erschafft mit „Die Krone der Sterne“ nicht nur ein fantastisches Abenteuer in einer fremden Galaxie, sondern er erschafft es auch noch, diese Welt gekonnt zum Leben zu erwecken. Sein Schreibstil ist dabei sehr angenehm und lässt sich gut lesen. Man wird zu Beginn zwar ziemlich in die Geschichte hineingeworfen und erhält nur nach und nach Infos, aber das fand ich sogar gut, denn dann ist man mittendrin und muss nicht erst 100 Seiten lesen bevor überhaupt etwas passiert. Auf große und unnötige Ausschmückungen verzichtet er, sehr zugunsten einen angenehmen schnellen Fortschreitens der Geschichte. Dennoch hatte ich beim Lesen immer wieder Kopfkino und konnte mir das Geschehen bildhaft vorstellen. Hilfestellungen hatte ich hier vielleicht aber auch durch die Illustrationen zu Beginn des Buches (mir liegt die gedruckte Version vor). Sehr angenehm waren auch hier die recht kurzen Kapitel, sodass ich nur so das Gefühl hatte, durch das Buch zu fliegen.
Geflogen wird hier in der Tat und das sehr oft. Dabei lässt es sich glücklicherweise nicht vermeiden, dass es hier zu actionenreichen Szenen kommt, wie Verfolgungsjagden oder Weltraumkämpfen. Kai Meyer setzt auch diese sehr gut um und ich konnte sehr gut die Anspannung bei den Protagonisten spüren. Ansonsten bietet der Roman nicht nur Spannung und jede Menge Action, sondern er hält immer wieder Überraschungen parat.
Weiterhin sind die Charaktere einfach sehr gelungen. Jeder hat seine eigene Geschichte, handelt, wie es für ihn richtig passt und könnten wohl unterschiedlicher nicht sein. Alle Figuren wirken sehr gut ausgearbeitet und ihr Verhalten passt zum jeweiligen Hintergrund, sodass ihr Handeln logisch erscheint. Mit Shara und Kranit trifft zudem ein Paar aufeinander, die für ein paar lustige und spannende Dialoge sorgen. Überhaupt muss man den unterschwelligen Humor in der Geschichte doch loben, denn ich musste oft – trotz mancher ernsteren Szenen – lachen.

„Die Krone der Sterne“ konnte mich rundum begeistern. Es ist ein brillantes Weltraumabenteuer, was mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. SciFi wie ich es gerne lese, aber auch für Fantasyleser interessant, wenn sie das Fliegen im Weltraum nicht abschreckt.

Veröffentlicht am 21.12.2016

Ein sehr gutes Buch für alle, die Kinder besser verstehen wollen

Körpersprache der Kinder
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„Lange bevor Kinder ihre ersten Worte sprechen, haben sie bereits vielfältige Möglichkeiten, sich mitzuteilen und auszudrücken – nur verstehen wir Erwachsenen ihre Botschaften nicht immer!“

Bereits Säuglinge ...

„Lange bevor Kinder ihre ersten Worte sprechen, haben sie bereits vielfältige Möglichkeiten, sich mitzuteilen und auszudrücken – nur verstehen wir Erwachsenen ihre Botschaften nicht immer!“

Bereits Säuglinge haben eine Vielzahl an Möglichkeiten sich und ihre Bedürfnisse auszudrücken. Nur leider verstehen wir Erwachsenen nicht mehr, was sie von uns verlangen. Als Mutter von einem fast sieben Monate altem Säugling fand ich dieses Buch doch sehr interessant und es gibt mir die Chance, mein Kind vielleicht ein bisschen besser zu verstehen, schneller auf seine Bedürfnisse einzugehen, auch wenn das nicht immer so einfach ist. Vieles von dem, was er beschreibt, konnte ich zudem selbst bei meinem Sohn beobachten und es konnte mir auch schon oft weiterhelfen, da er mir leider noch nicht mit Worten mitteilen kann, was seine Wünsche und Bedürfnisse sind.
Samy Molcho, gefeierter Pantomime und Körpersprache-Experte, schafft es in dem vorliegenden Buch auf die noch unverfälschten und spontanen kindlichen Signale und Gesten einzugehen und sie zu beschreiben und zu deuten. Dabei geht er auf die verschiedenen Stufen der Entwicklung ein:
- Vor der Geburt
- Geburt
- Säuglingsalter
- Kleinkind
- Schulzeit
Das Buch ist selbst in seiner Neuauflage noch immer aktuell, sehr informativ und kann mit einer großen Anzahl an Bildern die Körpersprache sehr gut vermitteln. Eltern, Erzieher und Lehrer, die Kinder besser verstehen wollen, werden von diesem Buch auf jeden Fall profitieren.

Ein sehr gutes Buch, dass dem Leser die Körpersprache der Kinder auf eine sehr informative Weise vermittelt. Sicher, die Lektüre des Sachbuches macht mich nicht unbedingt zu einer besseren Mutter, aber ich hoffe, dass ich meinen Sohn dadurch besser verstehen kann.

Veröffentlicht am 15.11.2016

»Verwechsle niemals das, was wichtig ist, mit dem, was wirklich zählt.«

Und nebenan warten die Sterne
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Erika Blair und ihre Tochter Annie haben einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Ein Zugunglück hat Erikas Tochter Kristen aus dem Leben der Blairs gerissen. Annie macht sich große Vorwürfe und gibt ...

Erika Blair und ihre Tochter Annie haben einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Ein Zugunglück hat Erikas Tochter Kristen aus dem Leben der Blairs gerissen. Annie macht sich große Vorwürfe und gibt sich die Schuld am Tod ihrer Schwester, denn sie hätte eigentlich mit in dem verunglückten Zug sitzen sollen. Sie versucht Trost bei ihrer Mutter zu finden, doch diese stürzt sich in Arbeit, um mit dem Verlust klarzukommen. Doch Annie fällt es schwer, den Tod von Kristen zu akzeptieren und fängt an zu glauben, dass sie noch lebt und begibt sich auf die Suche nach ihr.

Lori Nelson Spielman schafft es, den Leser mitzunehmen und in diese Geschichte mit Herz abtauchen zu lassen. Ihr Schreibstil ist dabei sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Annie und Erika erzählt, wobei die Kapitel aus Erika in der Ich-Perspektive geschrieben sind, ferner sind die Kapitel aber namentlich gekennzeichnet, sodass man nicht den Überblick verlieren kann.
Die Protagonisten sind gut dargestellt, man kann ihr Handeln nachvollziehen und man merkt auch, wie sie sich verändern. Für Annie ist es nicht leicht, mit dem Tod von Kristen klarzukommen, und sie hat die Hoffnung, dass wider aller Erwartungen ihre Schwester dennoch lebt. Diese Hoffnung hat es sogar geschafft, mich selbst ein wenig hoffen zu lassen, obwohl für mich feststand, dass Kristen nicht leben kann. Ich fand es dennoch erstaunlich, wie die Autorin es schaffte, die Hoffnung im Leser keimen zu lassen. Allgemein sind hier die Emotionen sehr gut herübergekommen und auch den Konflikt, der zwischen Erika und Annie entsteht, ist nachvollziehbar und treibt die Geschichte unter anderem voran.
Weiterhin gibt es in diesem Buch viele sehr schöne Sprüche, die vor allem Erika helfen. Mir haben sie sehr gut gefallen, da sie viel Wahrheit enthalten.

„Und nebenan warten die Sterne“ von Lori Nelson Spielman ist ein sehr schöner, aber auch emotionaler Roman, der zum Nachdenken anregt. Was zählt wirklich im Leben? Gerne spreche ich meine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 11.11.2016

»Die Wellen sind mein Kopf. Alles ist da. Alles. Aber es bewegt sich.« (S. 36)

Tage zwischen Ebbe und Flut
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Felix ist 70 Jahre alt und hat Alzheimer. Sein größter Wunsch ist es, einmal im Leben eine Kreuzfahrt zu machen. Seine Tochter Judith will ihm seinen Herzenswunsch erfüllen, wird aber noch von Mutter Ellen ...

Felix ist 70 Jahre alt und hat Alzheimer. Sein größter Wunsch ist es, einmal im Leben eine Kreuzfahrt zu machen. Seine Tochter Judith will ihm seinen Herzenswunsch erfüllen, wird aber noch von Mutter Ellen und ihrer Nichte Fabienne begleitet. Für Felix gestaltet sich alles als großes Abenteuer, doch die drei Frauen haben mit ihren ganz eigenen Lastern zu kämpfen.

»Im Grunde ist das alles Trauer am lebenden Objekt, denn meinen Vater gibt‘s schon lange nicht mehr.« (S. 127)

Mit „Tage zwischen Ebbe und Flut“ setzt Carin Müller die Segel auf dem schwierigen Thema Alzheimer. Die Fahrt gelingt, auch wenn die Reise oft durch schwere Gewässer führt, aber auch durch ruhiges Wasser der Sonne entgegen. Sehr einfühlsam beschreibt sie das Leben mit dem an Alzheimer erkrankten Felix und seiner Familie, verdeutlicht die Hoch und Tiefs und ist doch stets ehrlich mit dem Leser. Man merkt, dass die Autorin selbst Erfahrung bezüglich der Krankheit hat und sie weiß, wovon sie schreibt. Hinzu kommt auch ihr sehr angenehmer Schreibstil, der sehr gut zu lesen ist und man fliegt nur so über die Seiten, denn trotz dem schwierigen Grundthema ist das Buch trotz allem humorvoll geschrieben.
Die vier Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Zum einen ist hier Felix, von dem man trotz des Alzheimers noch so viel mitbekommt, auch wenn er selbst manchmal nicht mehr so alles weiß. Aber von ihm zu lesen, hat mich immer besonders mitfühlen lassen. Seine Frau Ellen hat es auch nicht leicht, und auch hier möchte man sagen, man spürt die Last, die diese Krankheit auch für deren Angehörige mit sich bringt. Natürlich sind bei ihr noch ganz andere Dinge nicht so ganz im rechten Los und Ellen erscheint zunächst schwierig, was meistens Tochter Judith abbekommt. Sie kämpft mit ihren eigenen Lasten und so wird auch für sie die Kreuzfahrt zur Erkenntnis führen, genau wie für die junge Fabienne.

»Jeder Mensch braucht Liebe, und ich wünsche dir so sehr, dass du deine Liebe findest. Denn dann wird die ganze Welt bunter.« (S. 220)

„Tage zwischen Ebbe und Flut“ von Carin Müller ist ein Buch, dass ich von ganzem Herzen weiterempfehlen kann. Ein Buch voller schöner, aber auch nachdenklicher Momente. Ein Buch, das das Herz berührt!