Profilbild von Tarika

Tarika

Lesejury Profi
offline

Tarika ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tarika über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2017

Ein sehr berührendes Buch

Ein fauler Gott
0

Wir haben das Jahr 1972, es ist Sommer. Benjamin ist 11 Jahre alt als sein kleiner Bruder Jonas plötzlich stirbt. Jonas war acht. Bens Mutter sitzt nachts auf ihrer Heizdecke und trauert um ihren verstorbenen ...

Wir haben das Jahr 1972, es ist Sommer. Benjamin ist 11 Jahre alt als sein kleiner Bruder Jonas plötzlich stirbt. Jonas war acht. Bens Mutter sitzt nachts auf ihrer Heizdecke und trauert um ihren verstorbenen Sohn, Ben bemüht sich, ein guter Sohn zu sein. Doch Bens Erinnerung an Jonas gerät schnell ins Vergessene, denn er ist damit beschäftigt zu leben.

»Wie sein Bruder jetzt heißt, weiß Ben nicht, die Seelen haben lateinische Namen.« (S. 7)

Stephan Lohse erzählt in seinem Debütroman „Ein fauler Gott“ eine rührselige Geschichte. Der Schreibstil ist dabei recht einfach, manchmal dachte ich, dass es eher an ein Kinderbuch erinnert, aber das Buch hat keine Thematik, die sich dafür eignet. Dennoch gibt es immer wieder Sätze, die mich begeistert haben. Im Grunde ist der Schreibstil auch sehr passend, denn es wir meistens aus der Sicht des 11-jährigen Bens geschrieben, was teilweise schon recht komisch ist, aber dennoch auch emotional. Gerade den Beginn der Geschichte fand ich sehr traurig, sehr emotional, wie Ben erzählt, was passiert. Aber nicht aus Bens Sicht bekommen wir die Geschichte erzählt, auch aus Ruths Sicht, der Mutter von Ben, gibt es immer mal wieder Einstreuungen, womit wir auch ein wenig von der Mutter und ihrer Gefühlswelt, in dem Falle rechter Hilflosigkeit erfahren. Wir erleben, wie Ben in den 1970ern sein Leben weiterlebt, wie er von seinen Freundschaften profitiert und Halt findet, und Hilfe bei anderen sucht, um sein Leid, sein Kummer zu verstehen. Und intuitiv schafft es Ben auch, seiner Mutter zu helfen, denn dass sie dringend Hilfe braucht, ist klar.
Sehr gut dargestellt fand ich auch die Gedankengänge von Ben, die wie eines Kindes manchmal ein wenig abdriften, oder uns als Erwachsenen vielleicht seltsam erscheinen, aber wenn man darüber nachdenkt, sicher nicht ganz fremd. Manche von seinen Gedankengängen haben mich doch sehr berührt, andere waren allerdings sehr ausschweifend, beinahe mühsam zu folgen. Weniger wäre hier wohl mehr gewesen.

»Den eigenen Tod sterben wir, den Tod unserer Kinder müssen wir leben.« (S. 102)

Alles in allem ein doch unterhaltsames Buch, dass ich gerne weiterempfehle. Aufgrund der Thematik vielleicht nicht für jeden geeignet, an manchen Stellen ist es doch traurig, andere sind dann doch wieder amüsant.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Anschauliche und unterhaltsame Erklärungen für die Vorgänge im Universum

Sternstunden des Universums
0

Harald Lesch und Jörn Müller berichten in „Sternstunden des Universums“ von unglaublichen Vorgängen in unserem Universum, darunter merkwürdige Objekte und seltsamen Vorgängen der Astronomie, wie veränderliche ...

Harald Lesch und Jörn Müller berichten in „Sternstunden des Universums“ von unglaublichen Vorgängen in unserem Universum, darunter merkwürdige Objekte und seltsamen Vorgängen der Astronomie, wie veränderliche Sterne, aber solchen, die viel größer und leuchtkräftiger sind als die Erde. Eta Carinae wird sogar mal richtig unter die Lupe genommen. Außerdem erfährt man, dass es allein in unserem Sonnensystem sehr viel mehr Monde als nur unsere Trabanten gibt, man auf dem Merkur einen doppelten Sonnenaufgang bzw. -untergang erleben kann, und vieles, vieles mehr.

Das Autorenduo Harald Lesch/Jörn Müller schafft es, in 14 verschiedenen Kapitel allgemeinverständlich verschiedene Themen aus dem großen Bereich der Astronomie zu erörtern. Der Sprachstil ist dabei nicht nüchtern trocken, sondern wieder sehr lebendig. Man muss es sicher mögen, denn Lesch schreibt ähnlich wie er spricht. Dafür versteht man es aber dennoch gut.
Die Erklärungen sind alle gut und stimmig, auch für den Laien nachvollziehbar, auch wenn manch ein Thema sicher anstrengender zu verstehen ist als ein anderes. Als Laie liest man es sicher nicht so schnell weg, da man über manches Nachdenken muss, aber es ist alles sehr informativ. Hilfreich sind hier sicher die vielen Abbildungen (oft farbig), aber auch Graphen etc. Dadurch sind manche Erklärungen besser zu verstehen, wie zum Beispiel Keplers zweites Gesetz („Ein von der Sonne zum Planeten gezogener Fahrstrahl überstreicht in gleichen Zeiten gleich große Flächen.“). Aber es gibt auch viele (farbige) Abbildungen von Himmelskörpern, was ja sowieso ganz hervorragend zum Titel passt.
Ansonsten eine gute, nicht zu schwer verständliche, Einführung in die Astronomie bzw. in die Vorgänge unseres Universums. Sehr gelungen finde ich auch den Anhang, wo nicht nur über die exponentielle Zahlenschreibweise sehr großer bzw. sehr kleiner Zahlen informiert wird, sondern es gibt auch ein umfangreiches Glossar zu finden, das von A wie AGN bis X wie X-Bosonen reicht. Daneben gibt es, wie ich es von einem guten Sachbuch erwarte, auch für jedes Kapitel Literaturangaben und natürlich einen Abbildungsnachweis.

„Sternstunden des Universums“ nimmt uns mit auf eine tolle Reise mit vielen Informationen, die allgemeinverständlich erklärt werden, dennoch ist es nicht für zwischendurch, da das Thema durchaus seine Aufnahmebereitschaft erfordert.

Veröffentlicht am 28.03.2017

Faszinierender Einblick in die Natur

Das geheime Leben der Bäume
0

Erstaunliche Dinge geschehen im Wald: Bäume, die miteinander kommunizieren. Bäume, die ihren Nachwuchs, aber auch alte und kranke Nachbarn liebevoll umsorgen und pflegen. Bäume, die Empfindungen haben, ...

Erstaunliche Dinge geschehen im Wald: Bäume, die miteinander kommunizieren. Bäume, die ihren Nachwuchs, aber auch alte und kranke Nachbarn liebevoll umsorgen und pflegen. Bäume, die Empfindungen haben, Gefühle, ein Gedächtnis. Unglaublich? Aber wahr! – Der Förster Peter Wohlleben erzählt faszinierende Geschichten über die ungeahnten und höchst erstaunlichen Fähigkeiten der Bäume. Dazu zieht er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso heran wie seine eigenen unmittelbaren Erfahrungen mit dem Wald und schafft so eine aufregend neue Begegnung für die Leser: Wir schließen Bekanntschaft mit einem Lebewesen, das uns vertraut schien, uns aber hier erstmals in seiner ganzen Lebendigkeit vor Augen tritt. Und wir betreten eine völlig neue Welt ... (Klappentext)

Peter Wohlleben schafft es, den Leser sehr gekonnt auf eine Erlebnisreise in „Das geheime Leben der Bäume“ mitzunehmen. So richtig konnte ich mir bis zum Lesen dieses Buches nicht ausmalen, was denn Bäume nun für ein geheimes Leben führen sollen, Bäume sollen miteinander kommunizieren? Konnte ich mir nicht vorstellen, aber Förster Peter Wohlleben zeigt genau das auf und erzählt dabei ganz wunderbar, wie die Natur, in dem Fall die Bäume zusammenleben, sich unterstützen, ja quasi ihren Nachwuchs aufziehen, er nannte es „stillen“. Ich war sehr fasziniert und wollte das Buch gar nicht weglegen, denn was der Autor hier berichtete, war einfach zu spannend.
Aber nicht nur durch seine Erfahrungen leben die Erzählungen und Berichte in diesem Buch, auch neuste Erkenntnisse aus Wissenschaft werden hier verbaut. So ist es nicht nur informativ, sondern auch immer wieder amüsant und unterhaltsam. Wussten Sie zum Beispiel, dass manche Bäume ein Abwehrsystem haben? Und sie Signale an andere Artgenossen in unmittelbarer Reichweite senden können, damit diese auch ihr Abwehrsystem aktivieren? Oder warum Eichen Weicheier sind? Dies und viele andere erstaunliche Erkenntnisse bereichern nun mein Wissen und ich bin froh, diesen Schatz unter den Natursachbüchern gelesen zu haben.

„Das geheime Leben der Bäume“ ist wahrlich eine Bereicherung meines Wissens und ich werde Bäume nun aus einem völlig anderem Blickwinkel betrachten. Ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Leider für uns völlig unnütz

Das breifrei!-Kochbuch
0

Nach dem Stillen kommt der Brei? Das muss nicht sein! Kinder ab dem Beikostalter haben Spaß am Familienessen, wenn sie babytaugliche Happen in Fingerfood-Größe probieren dürfen. Dieses Kochbuch liefert ...

Nach dem Stillen kommt der Brei? Das muss nicht sein! Kinder ab dem Beikostalter haben Spaß am Familienessen, wenn sie babytaugliche Happen in Fingerfood-Größe probieren dürfen. Dieses Kochbuch liefert alles, was Sie dafür brauchen: 80 tolle Familienrezepte, lecker, gesund und auf Babys Bedürfnisse zugeschnitten. Dazu Know-how über die richtige Ausstattung, Einkauf und Lagerung, die schnellsten Garmethoden, Dos und Don’ts der nachhaltigen Familienküche.
Hier kommen kleine Essanfänger voll auf ihre Kosten, genauso wie der Rest der Familie. Alle sitzen gemeinsam am Tisch: ohne Füttern, ohne Stress! (Klappentext)


Ich habe dieses Buch angeschafft, um Ideen zu haben, wie ich mein Baby, das zu dem Zeitpunkt 7 Monate alt war, auch ohne Brei glücklich machen kann, da es zu dem Zeitpunkt anfing, seinen Brei zu verweigern. Hierzu muss man wissen, dass unser Kind bereits die erste Breimahlzeit bekam, als es 4 Monate alt war und diese schon begeistert gegessen hat. Leider konnte ich aus diesem Buch nicht sonderlich viel Nutzen ziehen und fand auch einige Aspekte wenig hilfreich.
Gestört hat mich unter anderem, dass in den knapp ersten 40 Seiten immer wieder erwähnt wird, dass man doch auch das andere Buch der Autorin lese solle. Entschuldigung, aber wenn dieses Buch ein Nachfolger sein soll, dann müsste irgendwo eine Erwähnung stehen, tut es aber nicht. Leider habe ich mich hierfür entschieden, also muss ich auch damit arbeiten und brauche nicht mehrmals lesen, dass man auch das andere Buch lesen soll, denn ich will garantiert nicht noch einmal Geld für etwas ausgeben, was für uns vielleicht genauso wenig hilfreich ist wie dieses Buch.
Als nächstes fiel mir auf, dass die lieben Autorinnen ausschließlich das Stillen befürworten. Auch wenn es nicht direkt dasteht, als mittlerweile selbst Flaschenmami (und das nicht aus eigener Entscheidung, wenn es gegangen wäre, hätte ich gerne weitergestillt) fühlte ich mich schon herabgesetzt. Ich denke, wenn man Beikost gibt, sollte das Thema „Stillen oder Flasche“ bereits abgeschlossen sein und da will ich nicht sowas lesen. Nicht zu vergessen, dass diejenigen, die mal Hipp & Co. gefüttert haben, auch nicht so gut wegkommen. Es mag Mütter geben, die es nicht schaffen selbst zu kochen, und es mag Babys geben, die selbstgekochtes ablehnen, dass fertige gekaufte dagegen nicht. Zu letzterem gehörten wir. Vielleicht sind wir da auch ein Spezialfall, aber ich erwarte eigentlich von einem Buch, dass zum Wohl unserer Kinder ist, nicht, dass man über die vielen Wege, die es gibt urteilt, und wenn es nur unterschwellig ist. Denn welche Wahl bleibt mir? Das Kind hungern lassen? Wohl kaum!
Thema Leitungswasser: Ja, unser Kind bekommt auch Leitungswasser. Das ist an sich auch nicht das Problem, sondern eher die Aussage: „Es ist überall erhältlich und schmeckt immer gleich!“ (S. 18) Tut mir leid, aber dem ist nicht so. Leitungswasser (nicht abgekochtes) würde ich meinem Kind nicht einfach geben aus einer x-beliebigen Quelle geben, vor allem, wenn ich sie nicht kenne, bei Wasser aus Flaschen sollte man vielleicht auf die Inhaltsstoffe achten. Und noch etwas: Wasser schmeckt nicht immer gleich. Mein Leitungswasser zu Hause schmeckt zum Beispiel anders als das Leitungswasser in Frankfurt am Main, Volvic schmeckt anders als Vittel, nur mal so nebenbei.

Die Rezepte:
Waren so weit ok, nur frage ich mich bei manchen Rezepten, woher man die Zeit nehmen soll, das ohne Hilfe bei der Kinderbretreuung zu kochen. Leider macht kochen nämlich wenig Spaß, wenn das eigene Kind einen zwischen den Beinen herumkrabbelt, die Küche auseinandernimmt, weil es alles erkunden will, oder plötzlich am Bein steht. Tragen in einer Tragehilfe kann ich leider nicht mehr, denn das macht mein Rücken nicht mehr mit.
Manche Rezepte brauche ich leider wirklich nicht, und sind eher was für Kochanfänger, wie Rührei und Omelette, Frikadellen etc. Sinnfrei fand ich die Rezepte für Selbstlöffler. Ich dachte, dass soll breifrei sein und dann kommt doch wieder Brei zum Selbstlöffeln? Sind hier die Ideen ausgegangen? An der Stelle kam mir auch zum ersten Mal der Gedanke, für welches Alter das Buch nun eigentlich sein soll? Doch garantiert nicht für ein 6 Monate altes Baby, mit dem die Eltern nun mit der Beikost durchstarten wollen, weil auch das Kind soweit ist. Suppen fallen in eine ähnliche Kategorie, von denen es auch ein paar gab.
Rezepte mit Ei fand ich ebenfalls problematisch, da Babys in dem Alter zwar Ei dürfen, aber noch nicht so viel davon essen sollen. Hühnereiweiß gehört zu einem der größten Allergieauslöser und birgt auch immer das Risiko einer Salmonelleninfektion. Aber das nur am Rande.
Einige der Rezepte hielt ich zudem auch für zu aufwendig, oder würde sie selbst nicht essen wollen, daher muss sie mein Kind auch nicht haben.

Wir haben unser Problem auf jeden Fall anders gelöst und wir haben zwei Mahlzeiten, die unser Baby selbst essen kann und zwei Mal gibt es Brei, und bei dem Essen von Papa und Mama (am liebsten aber von Papas Essen) darf sowieso auch immer gekostet werden. Bisher sind wir damit erst mal zufrieden, aber wer weiß wie lange noch. Trotz aller Kritik konnte ich aber auch ein wenig Nutzen aus dem Buch ziehen. Gelohnt hat sich die Lektüre darüber, was man einem Baby geben kann und welche Nahrungsmittel dann doch ungeeignet sind. Auch eine Erklärung, warum man diese nicht geben soll, ist dabei. Auch ein paar nette Ideen fand ich hier drin, zum Beispiel, was ich aufs Brot schmieren kann.

Nach wie vor bin ich mir aber nicht sicher, an welches Alter das Kochbuch sich richtet. Wer wie wir schon sehr früh mit Beikost beginnen muss, für den halte ich dieses Buch völlig ungeeignet, auch mit 6 Monaten wäre ich hier nicht glücklich geworden. Mittlerweile, unser Baby ist 9 Monate alt, würden hier die meisten Rezepte auch problemlos gegessen werden können, abgesehen vom Selbstlöffeln. Das hängt aber wohl vom Baby selbst ab und vielleicht auch von der Menge an zähnen, denn unser Krümel kann mit seinen mittlerweile sieben Zähnchen schon ganz gut abbeißen. Aufgrund mancher Zutaten würde ich aber behaupten, dass das Kochbuch erst so richtig funktioniert, wenn das Baby so ungefähr ein Jahr alt ist. Damit hat das Buch meiner Meinung sein Thema verfehlt.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Spannender Kriminalroman

Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen
0

Hoch oben unter bedrohlichen Pyrenäen-Gipfeln liegt das Dorf Monteperdido. Hier, wo die Menschen noch eine verschworene Gemeinschaft bilden. Hier, wo vor fünf Jahren die beiden elfjährigen Mädchen Ana ...

Hoch oben unter bedrohlichen Pyrenäen-Gipfeln liegt das Dorf Monteperdido. Hier, wo die Menschen noch eine verschworene Gemeinschaft bilden. Hier, wo vor fünf Jahren die beiden elfjährigen Mädchen Ana und Lucía spurlos verschwunden sind. Da taucht völlig unerwartet die inzwischen sechzehnjährige Ana wieder auf, bewusstlos in einem Wagen, der in eine Schlucht vor Monteperdido gestürzt ist. Kommissarin Sara Campos von der Bundespolizei lässt sofort die Straßen absperren; eine verzweifelte Suche beginnt. Wo ist Lucía? Ist sie noch am Leben? Doch die Berge um Monteperdido schweigen, trügerisch rauschen die Pappelwälder, gefährlich schwillt der reißende Fluss Esera an. Unter den Bewohnern von Monteperdido greifen die Verdächtigungen um sich: War es ein Fremder oder einer von ihnen? (Klappentext)

Augustín Martínez zieht einen doch ziemlich schnell mit seinem Schreibstil in den Bann. Auch die sich hier anbahnende Geschichte war wirklich spannend. Zum einen haben wir hier die doch sehr eingeschworene Gemeinschaft von Monteperdido und das Dorf macht vor allem eines, es schweigt. Das macht die Ermittlungen nicht gerade einfach, aber für den Leser ist es umso spannender, wenn ein Geheimnis nach dem anderen aufgedeckt wird. So ergibt sich zwar langsam ein Bild, wer der Entführer sein könnte, aber ich wurde auch immer wieder in die Irre geführt, was das Ganze nur noch spannender machte. Vom Ende war ich völlig überrascht, denn damit hatte ich nun nicht gerechnet.
Die Charaktere konnte mich auch überzeugen, sie haben alle wohl ihre Vergangenheit und ihre Stärken und Schwächen. Manchmal war man sich nicht mal mehr sicher, was man von ihnen denken sollte. Zwischenzeitlich konnte man fast jeden verdächtigen, und das in einem Dorf, wo jeder eigentlich jeden kennt.

„Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen“ ist ein spannender Kriminalroman, der sich gut lesen lässt. E gibt unerwartete Wendungen und auf die Lösung kommt man nicht mal so einfach, wodurch es nicht langweilig wird.