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Veröffentlicht am 12.12.2022

Eine christliche Großfamilie in Katar

Unverschleiert in Katar
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Gestaltung:
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Das Titelbild wirkt märchenhaft wie aus "1001 Nacht" und ist wunderschön. Das Taschenbuch ist hochwertig verarbeitet als Klappenbroschur mit Fotos auch im Innenteil. Positiv ...

Gestaltung:
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Das Titelbild wirkt märchenhaft wie aus "1001 Nacht" und ist wunderschön. Das Taschenbuch ist hochwertig verarbeitet als Klappenbroschur mit Fotos auch im Innenteil. Positiv fällt beim Durchblättern besonders auf, dass passend zu den Erzählungen viele farbige Fotos im Buch zu finden sind, nicht wie sonst häufig nur im Innenteil oder am Schluss. So kann man sich das Erzählte gut vorstellen, ohne lange blättern zu müssen.

Inhalt:
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Marianne und Matthias Müller sind mit ihren sechs Kinder eine christliche Familie in Bayern. Matthias arbeitet erfolgreich in einer Autowerkstatt, doch der berufliche Druck macht ihn zunehmend unzufrieden und auch Marianne träumt von einer Veränderung, da ihr die Gemeindearbeit zwar Spaß macht, aber auch sehr stresst. Auswandern, woanders einfach neu anfangen, das ist ihr Traum. Als Matthias ein Arbeitsangebot in Katar angeboten bekommt, scheint dieser Traum zum Greifen nah. Nach einigen Überlegungen und Recherchen wagen sie den großen Sprung ins andere Land als Familie. Doch als Christen unter Muslimen ist es nicht immer leicht und auch einige Missstände im Land machen ihnen zu schaffen. Doch sie geben nicht auf und mit Gottes Hilfe finden sie Freunde und eine neue Heimat.

Mein Eindruck:
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Der Schreibstil gefiel mir von Anfang an sehr gut. Die Autorin beschreibt aus ihrer Perspektive die Überforderung in Deutschland, die Ungewissheit vor und während der Auswanderung und lässt den Leser dabei auch an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben. Manches Mal musste ich schmunzeln, denn sie trifft mit manchen Ausdrücken einfach den Nagel auf den Kopf und neben tragischen Momenten kommen auch die Freude und der Humor nicht zu kurz. Zwischendurch kommen auch die anderen Familienmitglieder zu Wort, was das Ganze auflockert und das Geschehen noch lebendiger und nachvollziehbarer macht. Am Ende eines jeden Kapitels befindet sich ein kleiner Sprachführer für arabische Ausdrücke und Redewendungen, der sehr unterhaltsam und lehrreich ist.

Katar ist zwar ein muslimisches Land, jedoch müssen Frauen dort keinen Schleier tragen, daher der Titel. Christen werden dort geduldet und dürfen sich zu Messfeiern treffen und so finden Marianne und ihre Familie vor allem zunächst in der christlichen Gemeinde dort Freunde und Halt. Zusammen mit anderen Gemeindemitgliedern fahren sie in Camps, in denen die Gastarbeiter untergebracht sind und helfen dort mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und auch mit Gebeten und einem offenen Ohr. Die Missstände, die diesbezüglich in Katar herrschen, werden hier überdeutlich. Doch ihre Hilfe wird von oberer Stelle misstrauisch beäugt und auch als Deutsche gehört man den Gastarbeitern an, wenn auch zu einer "besseren" Klasse. So haben Marianne und ihre Familie es plötzlich mit Geldsorgen zu tun, es droht der Verlust ihrer Unterkunft und schließlich auch die Abschiebung.

Marianne beschreibt die guten und auch die weniger guten Zeiten, sie nimmt den Leser mit in ein Land, das aktuell wegen der WM wieder in den Schlagzeilen ist und teilt ihre tiefen Einblicke in Land, Leute und Kultur. Ich bewundere ihren Mut, ihre Ehrlichkeit, aber auch ihr Gottvertrauen und ihr Durchhaltevermögen. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt jedem weiter empfehlen!

Fazit:
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Katar und seine Kultur aus der Sicht einer christlichen deutschen Familie - offen, ehrlich, gefühlvoll und sehr informativ!

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Eine Abenteuerreise in die Welt der Smartphones

Magische Welt der Dinge (Bd. 2): Das Geheimnis von Henrietta Handy
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Gestaltung:
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Das Titelbild lässt anhand von Schriftart und Art der Illustration sehr gut erkennen, dass es zum ersten Teil der Reihe passt. Roboter im Hintergrund und der binäre Zahlencode ...

Gestaltung:
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Das Titelbild lässt anhand von Schriftart und Art der Illustration sehr gut erkennen, dass es zum ersten Teil der Reihe passt. Roboter im Hintergrund und der binäre Zahlencode veranschaulichen das Thema IT-Technik sehr gut. Die bunten Farben sind sehr ansprechend und erwecken Lust auf das Buch.
Das Buch ist als Hardcover sehr gut verarbeitet und die Schwarz-Weiß-Illustrationen sind sehr detailgetreu und veranschaulichen die Handlung sehr gut.

Inhalt:
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Als ihr Vater auf dem Sofa eingeschlafen ist, schnappen sich die Zwillinge Anton und Lucy sein Handy, um heimlich darauf zu spielen. Doch plötzlich kommt aus dem Handy die Superheldin Henrietta Handy heraus und nimmt die beiden mit auf eine abenteuerliche Reise durchs Internet und zu den Orten, die für die Herstellung eines Handys wichtig sind. Mit dabei: Paul Pulli, der Superheld, der Anton bereits in Band 1 die Entstehung des Pullis nahe gebracht hat.

Mein Eindruck:
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Ich habe das Buch zusammen mit meiner Tochter (3. Klasse) gelesen. Wir kannten Teil 1 noch nicht und daher war auch Paul Pulli neu für uns. Doch da Lucy ihn auch erst in diesem Band kennenlernt, ist das nicht schlimm, denn die notwendigen Dinge werden dem Leser erläutert bzw. beim Lesen bekommt man natürlich auch Lust auf den ersten Band.

Der Schreibstil ist flüssig und altersgerecht, die Kapitel haben eine angenehme Länge, sie eignen sich für ältere Grundschüler zum selber lesen oder auch für jüngere zum Vorlesen. Durch die Reise mit Henrietta lernt man viel über die Hintergründe der Smartphoneherstellung, wobei auch Nachhaltigkeitsaspekte wie nicht Reparaturfähigkeit, schwierige Rohstoffbeschaffung bzw. -wiederverwertung angesprochen werden sowie Umweltzerstörung und teils schlechte Arbeitsbedingungen.
Manche Darstellungen sind vielleicht etwas abstrakt bzw. nicht so detailliert, wie man es bei einem Sachbuch erwarten würde. Aber die Darstellung der Smartphone-Bestandteile in Form einer Platinenzirkus-Show oder die Übermittlung der Daten anhand Boten in einer Stadt zu erklären, ist anschaulich und bleibt so gut im Gedächtnis haften. Es gibt lustige, spannende und traurige Momente, die das Buch fast zu einem Pageturner machen. Das Ende ist hoffnungsvoll und rundet die Geschichte passend ab. Am Ende waren wir nicht nur gut unterhalten, sondern auch um einiges klüger. So geht gute Wissensvermittlung!

Wir können diese Reihe sehr empfehlen, auch für den Grundschulunterricht. Hierfür gibt es auch weiterführende Materialien für Lehrer zum Download, was wir klasse finden!

Fazit:
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Ein Abenteuerbuch, das Wissen rund um Technik, aber auch Nachhaltigkeit von Smartphones vermittelt. Klare Leseempfehlung!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2022

Christinas umfangreiches Wissensbuch zum Thema Brotbacken

Das große Brotbackbuch
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Cover:
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Wie bei allen Büchern der Autorin strahlt auch hier eine freundliche, sympathische Christina neben einem lecker aussehenden Brot den Leser an. Das macht gleich gute Laune und ...

Cover:
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Wie bei allen Büchern der Autorin strahlt auch hier eine freundliche, sympathische Christina neben einem lecker aussehenden Brot den Leser an. Das macht gleich gute Laune und Lust aufs Backen.

Inhalt:
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Die Bäuerin und Backbloggerin Christina Bauer hat in diesem Buch all ihr Wissen rund ums Brotbacken zusammengepackt und mit vielen Rezepten hinterlegt.

Mein Eindruck:
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Nachdem ich "Kinder backen mit Christina" von der Autorin gelesen hatte, war ich begeistert von den Rezepten und den Tricks, die die Autorin verrät. Seitdem verfolge ich ihren Blog und ihre Autorenkarriere und habe schon einige Rezepte erfolgreich umgesetzt, auch das Brotbacken betreffend. An das Thema Sauerteig habe ich mich bisher jedoch noch nicht gewagt und ich war gespannt, ob das Buch nur eine Zusammenstellung aus den Blog-Rezepten besteht oder darüber hinaus geht.
Mir gefiel die gut strukturierte Aufbereitung des Themas Brotbacken. Jedem Thema ist ein eigener Abschnitt gewidmet. Erst die Grundlagen, dann das Thema Backen mit Hefe und schließlich auch dem Gelingen des Sauerteigs. Alles ist von Grund auf und Schritt für Schritt verständlich erklärt. Auch bei Pannen kennt Christina meistens einen hilfreichen Trick zur Behebung. Passend zu jedem Thema gibt es jede Menge Rezepte, die jeden Schwierigkeitsgrad abdecken und mithilfe der vorher beschriebenen Tipps leicht umsetzbar sind. Es gibt süße und herzhafte Rezepte, für jeden ist das passende dabei! Insgesamt hat mich die Rezeptsammlung positiv überrascht. Zwar habe ich einige Rezepte vom Blog wiedererkannt, aber es gab auch einige neue für mich. Das Buch punktet für mich zusätzlich durch die gute Struktur, die verständliche Aufbereitung des Themas Brotbacken sowie die Rezeptvielfalt mit tollen Fotos, die Appetit machen.

Fazit:
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Tolles, verständliches und umfassendes Buch mit hilfreichen Tipps und Rezepten zum Thema Brotbacken

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2022

Das Leben des Max Strohe

Kochen am offenen Herzen
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Cover:
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Der Pinguin mit der Kochmütze sieht niedlich und lustig zugleich aus. Dies weckt die Neugier und verspricht kurzweilige und zeitweise humorvolle Lektüre.

Mein Eindruck:
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Mich ...

Cover:
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Der Pinguin mit der Kochmütze sieht niedlich und lustig zugleich aus. Dies weckt die Neugier und verspricht kurzweilige und zeitweise humorvolle Lektüre.

Mein Eindruck:
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Mich hatte die Beschreibung neugierig gemacht. Max Strohe selbst kannte ich bisher noch nicht, eher waren mir seine Halbbrüder und sein Vater wegen ihrer Antiquitätengeschäfte ein Begriff. Das und die Tatsache, dass er aus dem Nachbarort meiner aktuellen Wohngegend stammt, machten mich neugierig.
Ich versprach mir eine Art Biografie, die zeitweise amüsant zu lesen sein würde und mir Einblicke in das Leben Herrn Strohes und die Gastronomie vermitteln würde. Nun, ein Bruchteil wurde davon erfüllt, aber vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungshaltungen.
Der Schreibstil ist schwer zu beschreiben. Zwar in der Ich-Perspektive, aber doch sehr unpersönlich und gefühlsarm. Die Familie wird nicht mit Namen genannt, sondern Bezeichnungen wie "der Vater" oder "die Frau des Vaters" hinterließen bei mir einen merkwürdig distanzierten Eindruck. Aber vermutlich spiegelt dies auch das Verhältnis wieder, da der Vater bei seiner zweiten Frau und den Halbgeschwistern lebt. Interessanterweise werden aber alle Freunde und Bekannte namentlich genannt, das lässt tief blicken bezüglich der Bedeutung dieser Personen für den Autor.

Was mir gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass man hin und wieder hinter die Kulissen der Gastronomie schaut und die mir bekannten Orte konnte ich so durch einen anderen Blickwinkel sehen. Was mich jedoch sehr gestört hat, sind die vielen Kraftausdrücke und teils obszönen und ausgeprägten Schilderungen seines Sex- und Drogenlebens. Das hätte es für mich nicht gebraucht bzw. ich fühlte mich eher abgestoßen und habe diese Teile größtenteils quergelesen bzw. übersprungen. Auch der rote Faden fehlte mir etwas bzw. die chronologische Anordnung. Das Ende kam sehr abrupt, als hätte der Autor einfach keine Lust mehr gehabt.
Ich hatte mir mehr bzw. etwas anderes erwartet. Eine der wenigen Lektüren, aus denen ich so gut wie nichts mitnehmen kann, außer der Achtung davor, dass er am Ende doch noch die Kurve bekommen hat. Warum der Autor diesen Titel gewählt hat, erschloss sich mir leider auch nicht.

Fazit:
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Biografie eines Kochs, bei der es leider mehr um Sex und Drogen als ums Kochen geht

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Thriller um die Haifischflossen-Mafia

BLAUES GOLD
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Gestaltung:
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Das blau grundierte Titelbild mit dem durchgestochenen Hai und dem U-Boot dahinter ist ein echter Eyecatcher. Das ganze Buch ist extrem hochwertig verarbeitet, es liegt als ...

Gestaltung:
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Das blau grundierte Titelbild mit dem durchgestochenen Hai und dem U-Boot dahinter ist ein echter Eyecatcher. Das ganze Buch ist extrem hochwertig verarbeitet, es liegt als Hardcover schwer in der Hand und die Seiten sind sehr stabil. Jedes Kapitel wird zu Beginn passend von der Silhouette eines Haikopfes mit einem gekreuzten Besteck darunter eingeleitet. Das Buch ist optisch ein Schmuckstück im Bücherregal!

Inhalt:
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Dies ist das 4. Abenteuer des Odyssee-Teams. Nachdem der Templerschatz entdeckt und ausgestellt wurde, möchten sich die beiden Mitglieder und Freunde Dr. Michel "Mitch" Thromberg und Samson aka Steve Preston erst mal vom Trubel erholen und machen Tauchurlaub und U-Boot-Ausflüge in Costa Rica. Leider beobachten und filmen sie zufällig bei einer U-Boot-Tour, wie illegal massenhaft Haien die Flossen abgeschnitten werden und die noch lebenden, verletzten Haie ins Meer geschmissen werden. Ihre Entdeckung des sogenannten Shark-Finning bleibt nicht unbemerkt, die Verbrecher verfolgen sie. Und sie sind mächtiger als Mitch und Samson ahnen. Werden Sie es schaffen, lebend zu entkommen und den Verbrechern das Handwerk zu legen, um die Haie zu schützen?

Mein Eindruck:
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Dieser 4. Band des Odyssee-Teams war gleichzeitig mein Erster. Dennoch fiel es mir leicht, ins Geschehen zu finden, da die Hintergrundgeschichte und die relevanten Figuren gut eingeführt werden, ohne den Fluss der Geschichte zu stören. Die Handlung ist sehr turbulent, die beiden Freunde stolpern von einer Verfolgungsjagd in die nächste. Es gibt kaum Verschnaufpausen, weder für sie noch für den Leser. Und das Odyssee-Team wäre nicht das Odyssee-Team, wenn es nicht auch noch über einen Schatz stolpern würde. Dennoch musste ich das Buch zwischendurch immer wieder aus der Hand legen, denn einige Kapitel sind sehr lang und zwischendurch habe ich auch gedacht, dass sich das Muster "Gefunden werden und entkommen" zu oft wiederholt. In meinen Augen war die Jagd etwas zu lang und hätte gerne auch um ein paar Events gekürzt werden können.

Für mich punktet das Buch aber durch die witzigen Dialoge zwischen Mitch und seinem Kumpel, die beide einen trockenen Humor vorweisen können. Und auf jeden Fall mit dem ausführlichen Wissen zum Thema Hai- und Meeresschutz bzw. Lebensweise der Haie, das der Autor gekonnt in die Handlung eingebaut hat. Da es um die Haifischflossen-Mafia geht, gibt es auch einige Szenen, die eher nichts für schwache Gemüter sind, aber zum Glück sind sie nicht zu detailreich beschrieben, und im Kontext der Mafia ist diese Brutalität durchaus realistisch.
Die Art und Weise, wie die Odyssee-Teammitglieder es immer wieder schaffen, zu entkommen und gegen die Täter vorgehen, erinnerte mich an eine Mischung aus A-Team und James Bond. Nicht immer alles realistisch, aber durchaus Kopfkino und lesenswert. Vor allem, weil man anschließend sehr nachdenklich darüber wird, was wir unseren Meeren antun und dass wir unbedingt handeln müssen, bevor es zu spät ist. Die Hai-Massen, die pro Tag sterben müssen, damit reiche Leute Haifischflossensuppe essen können, haben mich sprachlos und entsetzt zurückgelassen. Der Autor liefert am Ende hierzu einige Seiten Fakten und weiterführende Informationen, die das Ganze abrunden.

Fazit:
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Spannender und streckenweise humorvoller Thriller rund um Haifisch- und Umweltschutz

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