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Veröffentlicht am 21.04.2022

Spannende Fallbeispiele aus Neurologie und Psychiatrie

Im Labyrinth der Nerven
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Cover:
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Das Cover mit dem beruhigenden Grünton im Hintergrund ist schlicht gehalten. Der Mensch, der mit Hilfe von netzartig verlaufenden weißen Linien angedeutet wird, ist kaum zu sehen. ...

Cover:
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Das Cover mit dem beruhigenden Grünton im Hintergrund ist schlicht gehalten. Der Mensch, der mit Hilfe von netzartig verlaufenden weißen Linien angedeutet wird, ist kaum zu sehen. Dennoch passt genau das sehr gut zu einem Sachbuch wie diesem. Es wirkt seriös, macht aber auch neugierig.

Inhalt:
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Das Ärzteehepaar Dr. Nicole und Dr. Christian Knobloch betreiben seit über 20 Jahren gemeinsam eine Praxis für Neurologie und Psychiatrie. In diesem Buch schildern sie eine Reihe von Fallbeispielen aus ihrer Praxis, die sowohl Einblicke in die verschiedensten Krankheitsformen geben, aber auch die Schwierigkeit aufzeigen, diese zu diagnostizieren.

Mein Eindruck:
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"Und warum tun wir das? Wir wollen Mut machen! Und wir wollen informieren und Einblicke gewähren, die sonst nur wenige haben. Wir möchten vermitteln, was uns als Ärzten und vor allem als Menschen während unserer Arbeit durch den Kopf geht. Aber vor allem versuchen wir zu schildern, wie die Patienten und auch deren Angehörige eine Krankheit erleben, die sie wortwörtlich »bis ins Mark« trifft. Unsere Arbeit ist immer spannend, oft dramatisch, manchmal todtraurig, häufig sonderbar – und immer wieder auch beglückend und bereichernd."

Dieses Zitat aus dem Vorwort fasst diese Buch im Kern treffend zusammen. Ich habe dieses Buch von Beginn an verschlungen, denn die beiden verstehen es, ihre Fälle unterhaltsam und interessant zu präsentieren. Sie lassen einem teilhaben an ihren Gedanken und Gefühlen den Patienten gegenüber. Man merkt dabei sehr gut, dass diese Arbeit auch menschlich manchmal schwierig und belastend sein kann und vor allem, wie schwierig es ist, eine eindeutige Diagnose zu stellen. Viele Krankheiten ähneln sich in den Symptomen oder es kommen mehrere Faktoren zusammen. Hier ist Geduld, genaues Zuhören und Hinschauen gefragt.
Die Fälle sind dabei meistens in einem Kapitel abgehandelt, ein Fall erstreckt sich aber auch über mehrere Kapitel, die von anderen Fällen unterbrochen werden. Dies lockert das Ganze auf und macht diesen speziellen Fall noch spannender.

Mir hat sehr imponiert, dass beide ihren Patienten gegenüber sehr respektvoll und sympathisch begegnen und sehr viel Geduld bei der Diagnostik mitbringen. Ihnen ist wichtig, die Ursache der Symptome zu erkennen und diese zu bekämpfen und nicht die Patienten mit irgendeinem Medikament ruhig zu stellen. Das ist heutzutage leider nicht selbstverständlich.
Neben den Krankheit der Patienten wird aber auch deren privates Umfeld ein wenige geschildert und ihre Schicksale sind teils ermutigend und beglückend, teils aber auch tragisch. Dieser emotionale Aspekt gefiel mir sehr, denn der Patient wird als Ganzes, als Mensch betrachtet und nicht nur auf seine Krankheit reduziert.

Auch merkt man, dass die Beiden sich gegenseitig bei der Arbeit unterstützen, sich Rat und Halt geben und dass die Schicksale ihrer Patienten ihnen trotz aller Professionalität nahe gehen. Besonders gut gefallen hat mir ihre Sicht bezüglich "behinderter Menschen":
"Überhaupt zu definieren, was einen Menschen mit einer Behinderung ausmacht, führt einen schon zur wichtigsten Frage: Sollte man ihn über seine Defizite definieren? Wäre es nicht besser, über ihn als einen Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu sprechen?"
Dieses Zitat hat mich sehr berührt.

Die meisten geschilderten Fälle gehen gut aus bzw. tragen am Ende einen Hoffnungsschimmer in sich. Einige Fälle enden aber leider tragisch. Den Autoren war es wichtig, ein Buch zu schreiben, dass eher positiv ist und Mut macht, aber auch die andere Seite wollten sie nicht völlig verschweigen, was auch gut, richtig und wichtig in meinen Augen ist. So ist auch der Corona-Krise und ihren negativen Auswirkungen ein Abschnitt gewidmet, der deutlich macht, dass nicht nur der Virus dabei eine Gefahr für unsere Gesundheit bedeutet.

Am Ende eines jeden Falles gibt es einen Infokasten, der die wichtigsten Fakten zu der geschilderten Krankheit auch für Laien verständlich zusammenfasst. Obwohl ich mich schon mit einigen Aspekten neurologischer und psychischer Krankheiten im Vorfeld befasst habe, habe ich hier einiges dazu gelernt. Manches war erschreckend, aber vieles gibt auch Hoffnung, denn mittlerweile gibt es schon viele medizinische Methoden, um viele Krankheiten zu behandeln oder deren Verlauf zu mildern. Das Register am Ende rundet das Sachbuch ab.


Fazit:
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Spannende und emotionale Fallbeispiele von einem sympathischen Ärzteehepaar mit detektivischem Spürsinn und Empathie bei der Diagnostik

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2022

Cosy-Crime und Urlaubsflair

Mord in Montagnola
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Cover:
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Die alte Kirche aus Tessin versetzt einen gleich in Urlaubsstimmung und lässt kaum vermuten, dass es sich um einen Krimi handelt. Auf jeden Fall unterstreicht es den Lokalkolorit ...

Cover:
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Die alte Kirche aus Tessin versetzt einen gleich in Urlaubsstimmung und lässt kaum vermuten, dass es sich um einen Krimi handelt. Auf jeden Fall unterstreicht es den Lokalkolorit und gefällt mir sehr gut.

Inhalt:
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Moira Rusconi, Übersetzerin von Beruf und Mutter einer fünfzehnjährigen Tochter, kehrt für einige Zeit in ihren Heimatort Montagnola zurück. Sie will sich hier von der Trennung von ihrem Mann erholen und sich um ihren Vater kümmern, der vor kurzem einen Schlaganfall hatte. Hier begegnet sie ihrer Jugendliebe Luca wieder, der nun Gerichtsmediziner ist. Als er sie bittet, in einem Mordfall als Übersetzerin einzuspringen und sie von der Staatsanwältin gebeten wird, der Polizei bei der Ermittlung zu assistieren, lernt sie ihr altes Heimatdorf und dessen Bewohner von einer ganz anderen Seite kennen.

Mein Eindruck:
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Das Ambiente des Krimis hat mich sofort gefesselt. Die Landschaft, die Leute und das Dolce Vita in Tessin werden so anschaulich beschrieben, dass sich automatisch ein Urlaubsgefühl einstellte. Moira, ihr Vater und Luca sind sehr sympathisch, auch wegen ihres Humors. Vor allem in Moiras Gefühle und Gedanken bekommt der Leser einen guten Einblick und ich fühlte mich ihr empathisch verbunden. Sie ist der Chiara, der leitenden Ermittlerin, mit der sie sich anfreundet, oft in einigen Dingen voraus. Moira lässt sich von ihrem Bauchgefühl leiten, hinterfragt viele Dinge und lässt auch dann nicht locker, wenn es schwierig wird. Die aufkeimenden Gefühle zum leider verheirateten Luca sind ebenfalls authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Man taucht förmlich ein in das Dorf, seine Bewohner und deren Leben. An manchen Stellen lässt dadurch die Spannung etwas nach, aber wie für einen Cosy-Crime üblich, ergeben sich auch aus scheinbar banalen Begegnungen plötzlich neue Puzzlestücke für den Mordfall und am Ende wartet ein spannender Showdown und eine überraschende Auflösung.
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, da ich wissen wollte, wer der Mörder war, aber auch weil ich Moira und ihr neu beginnendes Leben im Tessin gerne begleitet habe. Ein gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe auf dessen Fortsetzung ich mich schon sehr freue!

Fazit:
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Mord, Dorfgeheimnisse, Tessiner Dolce Vita und Moira Rusconi als sympathische Ermittlerin mittendrin - toller Auftakt!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2022

Schöner Auftakt einer neuen Krimireihe in Rom

Commissario Leone und die Tränen der Madonna
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Inhalt:
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„Du musst beenden, was du begonnen hast. Alles war klar in seinem Kopf. Er würde nicht ruhen, ehe der letzte Name von der Liste getilgt war.“

Commissario Enzo Leone wird von einer ...

Inhalt:
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„Du musst beenden, was du begonnen hast. Alles war klar in seinem Kopf. Er würde nicht ruhen, ehe der letzte Name von der Liste getilgt war.“

Commissario Enzo Leone wird von einer Bekannten zu einem scheinbaren Wunder in eine Kirche gerufen: Eine Madonna, die blutige Tränen weint. Doch er schenkt diesem Phänomen keine Beachtung, da er Ermittler der Mordkommission ist und sich diese mit einer Reihe von Morden an Jugendlichen beschäftigen muss. Die Schwester eines der Opfer, Rosa, übt eine Anziehungskraft auf ihn aus, der er sich nicht entziehen kann. Auf der fieberhaften Suche nach dem Serienmörder erkennt er beinahe zu spät, wie sich alle Puzzleteile zusammenfügen.

Mein Eindruck:
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Der Einstieg ins Buch fiel sehr leicht, da die Sprache sehr atmosphärisch und anschaulich ist. Obwohl ich noch nie dort war, hatte ich Rom und seine Umgebung direkt vor Augen und bin n die Geschichte eingetaucht. Die Handlung wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sowohl aus der Sicht Enzos, aber auch der des Täters und der einzelnen Opfer. Das gefiel mir sehr gut. Besonders die Tätersicht hat mir dessen Handlungen sehr nahe gebracht und für Spannung gesorgt.

Enzo und sein Ermittlerteam waren mir sehr sympathisch. Enzo ist ehemaliger Jurist und hat sich dann doch für die Polizeilaufbahn entschieden, was eher selten vorkommt. Er ist eigentlich klug und ermittelt sachlich. Dabei ist er stets respektvoll gegenüber seinen Mitmenschen. Zu seinen Eltern hat er eine sehr gute Beziehung, diese unterstützen ihn nicht nur privat, sondern auch teilweise bei seiner Arbeit. Leider lässt der Scharfsinn des Commissario im Laufe der Handlung nach, was an der zunehmenden Zuneigung zu Rosa liegen mag. Das hatte leider den Effekt, dass der Leser dem Ermittler teilweise voraus war, der mit der Nase durch andere auf die Lösung gestoßen werden musste.

In der Mitte des Krimis holperte die Geschichte leider etwas, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Gegen Ende gab es dann jedoch noch einen spannenden Showdown und die Auflösung des gesamten Puzzles war plausibel.

Außerdem bekommt man einige Einblicke in die Arbeit eines Gerichtsmediziners, in digitale Ermittlungsarbeit und Belange des Vatikans, was ich sehr spannend fand.
Ein besonderes Highlight ist am Ende das Rezept für das Lieblingsgericht des Commissarios "Pasta al Forno", mit dem man auch kulinarisch ein Stück Rom serviert bekommt.

Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn ein Teil der Lösung für mich schon recht früh vorhersehbar war. Die Liebesgeschichte zwischen Rosa und Enzo ging mir etwas zu schnell und erschien mir nicht immer authentisch, diente aber als Entschuldigung für Enzos mangelnde Ermittlungsarbeit. Auf jeden Fall freue ich mich auf die Fortsetzung und hoffe, dass sich Enzo dann etwas geschickter anstellt.

Fazit:
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Spannender und atmosphärischer Auftakt einer Rom-Krimi-Reihe mit sympathischem Ermittler, der nur an manchen Stellen leicht schwächelt

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2022

Elli Gint ist wieder da!

Munteres Morden (Elli Gint und Oma Frieda ermitteln 2)
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Cover:
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Auf dem Titelbild hat man einen schönen Blick auf die Alster. Wenn man genau hinschaut, wird der idyllische Blick durch zwei alleinstehende Gummistiefel getrübt und man fragt sich ...

Cover:
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Auf dem Titelbild hat man einen schönen Blick auf die Alster. Wenn man genau hinschaut, wird der idyllische Blick durch zwei alleinstehende Gummistiefel getrübt und man fragt sich direkt, wo deren Besitzer wohl verblieben ist. Das Bild ist zwar kein Eyecatcher, aber schön anzusehen und die Neugier weckend.

Inhalt:
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Elli Gint wird beauftragt, ein Mädchen zu beschützen, dessen gewalttätiger Vater gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde und es auf sie abgesehen hat. Gerade hat sie ihn aufgespürt, da wird sie Zeuge seines Mordes. Aus Angst vor der Polizei "entsorgt" sie den Mann in der Alster, nichts ahnend, dass dies zu einer Serie weiterer Tote führt, die allesamt mit einem mysteriösen Einbrecher zusammenhängen, der nur als "Geist" bezeichnet wird. Und auch der Polizist Hiob, mit dem sie vor einiger Zeit eine Affäre hatte, taucht wieder in ihrem Leben auf. Diesmal als Sonderermittler im Fall "Geist". Und plötzlich ist Elli wieder mittendrin zwischen Leichen, Ermittlungen und der Frage, wie sie ihre Beziehung zu Hiob gestalten soll. Dabei wird sie natürlich wieder kräftig durch Oma Frieda und dem Rest ihrer besonderen Familiensippe unterstützt.

Mein Eindruck:
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Da ich schwarz humorige Krimis liebe, habe ich den ersten Band "Lauter Leichen" mit Freude verschlungen und freute mich schon lange auf die Fortsetzung. Auch in diesem Band gibt es wieder jede Menge Leichen, überspitzt dargestellte Charaktere, einige Situationskomik und amüsante Dialoge. Der Fall selbst gestaltet sich bis zum Ende hin sehr spannend, die Auflösung ist so überraschend, dass wohl kaum ein Leser von alleine darauf kommt.
Auch die Art, wie sich die Beziehung zwischen Elli und Hiob weiterentwickelt, gefällt mir sehr gut. Und Ellis abgedrehte Familie, besonders Oma Frieda ist auch in diesem Band wieder genial!

Dennoch weist der zweite Band im Vergleich zum Vorgänger ein paar kleine Schwächen auf. So ist die Geschichte aus mehreren Perspektiven geschildert, zum einen von Elli aus der Ich-Perspektive, zum anderen von einem allgemeinen Erzähler, der einzelne Charaktere und deren Vergangenheit beschreibt. So lernt man die einzelnen Personen zwar sehr gut kennen, doch manche Abschnitte ziehen sich zu sehr in die Länge und wären in dieser Ausführlichkeit nicht notwendig gewesen. Dadurch leidet zuweilen die Spannung. Zudem wird die Handlung in mehreren Rückblenden erzählt und man muss sich sehr stark konzentrieren, um die unterschiedlichen Zeitebenen und vielen Charaktere einordnen zu können. Hier war es jedoch sehr hilfreich, dass am Anfang eines jeden Kapitels Zeitangaben waren. Ein Personenregister zum Nachschlagen während des Lesens wäre noch hilfreich gewesen.

Etwa in der Mitte des Buches war ich etwas zwiegespalten, denn einerseits gefiel mir die Erzählweise und der Humor sehr gut und ich wollte unbedingt wissen, wie sich die vielen Puzzleteile am Ende zusammenfügen. Andererseits waren es mir manchmal zu viele Nebenstränge, die die Handlung in die Länge zogen. Im letzten Drittel nahm die Handlung dann deutlich an Fahrt auf und das fulminante Kopfkino am Ende versöhnte mich wieder mit dem etwas langatmigen Mittelteil.

Neben dem Kriminalfall um den "Geist" werden jedoch auch ernste Themen wie Gewalt in der Familie, Missbrauch und Mobbing in die Handlung eingewoben. Solche Dinge werden schonungslos und doch eben mit einem gewissen Zynismus angesprochen. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, mir hat es jedoch gefallen, da Schwarzer Humor eine mögliche Form ist, ein solches Thema zu behandeln, ohne sich komplett mitreißen zu lassen. Eine gewisse innere Distanz zu einem Thema kann helfen, es leichter anzusprechen und zu verstehen. Die Gratwanderung zwischen Humor und Ernsthaftigkeit ist der Autorin m. E. gelungen.

Fazit:
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Wieder ein spannender und schwarz humoriger Fall mit Elli Gint und ihrer Oma mit nur leichten Längen

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Maternas 3. Fall

Kaiserjagd
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Cover:
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Wie bei den Vorgängerbänden ist auch hier die Kaiservilla in Bad Ischl zu sehen, der Himmel unheilverkündend dunkel. Das passt als Wiedererkennungseffekt der Reihe. Im Vordergrund ist noch ...

Cover:
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Wie bei den Vorgängerbänden ist auch hier die Kaiservilla in Bad Ischl zu sehen, der Himmel unheilverkündend dunkel. Das passt als Wiedererkennungseffekt der Reihe. Im Vordergrund ist noch der Dackel Poldi mit Hut zu sehen. Dieses Detail gefällt mir gut und verrät, dass der Humor in diesem Krimi sicher nicht zu kurz kommt.

Inhalt:
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Unter dem Kaiserdenkmal in Bad Ischl findet eine Joggerin zufälligerweise einen Mann, der erschossen wurde. Auf seiner Schulter liegt ein Zweig, ein Jagdsymbol. Das Opfer ist der bekannter Schauspieler Wolfgang Jarisch, der gerade in einem neuen Film über die Lieblingstochter der Kaiserin Sissi in Bad Ischl den Kaiser Franz Josef darstellte. Da er ein bekannter Frauenheld war, gibt es viele Motive und ebenso viele mögliche TäterInnen. Chefinspektor Paul Materna ermittelt in alle Richtungen, dabei werden auch seine Lebensgefährtin Josi und seine Tochter Isabel mehr oder weniger unfreiwillig involviert.

Mein Eindruck:
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Zu Beginn des Buches ist eine Auflistung aller beteiligter Personen zu finden. Ich fühlte mich zuerst etwas erschlagen, aber glücklicherweise werden alle Beteiligten nach und nach gut eingeführt, sodass ich diese Liste im Prinzip nicht mehr brauchte. Ich bin direkt in die Handlung eingetaucht, die Geschichte ist flüssig geschrieben. Obwohl der 3. Fall von Materna mein erster von ihm war, wurde alles Notwendige erklärt, sodass ich mich gut zurechtgefunden habe. Der Fall ist sehr gut konstruiert. Anfangs tappt man mit Materna gemeinsam im Dunkeln und bekommt nach und nach als Begleiter seiner Ermittlungen weitere Hinweise. Und gerade dann, wenn man glaubt, eine Ahnung zu haben, wie alles sein könnte, kommt es doch wieder anders. Das permanente Miträtseln hat mich das Buch kaum aus der Hand legen lassen und die Auflösung am Ende hat mich dann überrascht. Dennoch kann ich im Nachhinein sagen, dass der gesamte Fall plausibel aufgebaut und gelöst wurde.

Materna als Ermittler ist mir auch sehr sympathisch. Er ist hilfsbereit, hat Humor und geht alles gelassen an. Er wirkt ausgeglichen und das empfinde ich als wohltuend. Seine Lebensgefährtin ist Psychologin und mischt sich zu Maternas Leidwesen mal mehr, mal weniger freiwillig in die Ermittlungen ein, da sie einen großen Bekanntenkreis hat und so oft Leute kennt, die mit dem Fall zu tun haben. Auf diese Weise erfährt der Leser auch einige interessante Fakten aus dem Bereich der Psychologie und Psychotherapie. Und dann erfährt man natürlich auch jede Menge über die Kaiserin Sissi, den Ort Bad Ischl und seine Sehenswürdigkeiten, Kaffeehäuser und in diesem Band auch über die Villa Blumenthal. Zum Sprachgebrauch der Personen gehören ab und an natürlich auch jede Menge österreichische Ausdrücke, wodurch die Handlung authentisch wirkt. Wer mit dem Österreichischen nicht so vertraut ist, dem hilft am Ende des Buches das Glossar weiter. Zur Aufklärung von wahren und fiktiven Fakten lohnt es sich, das Dankeswort am Ende zu lesen.

Fazit:
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Gelungene Mischung aus spannendem und raffiniert konstruiertem Kriminalfall, sympathischen Ermittlern, Bad Ischl-Lokalkolorit, historischen Fakten und Humor

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