Lustig und ernst zugleich
Tausend kleine LügenWorum geht’s?
Die Geschichte spielt in Pirriwee, einem beschaulichen, australischen Küstendorf. Gleich zu Beginn steht die örtliche Grundschule im Mittelpunkt, denn hier gab es einen Mord. Wer hier wen ...
Worum geht’s?
Die Geschichte spielt in Pirriwee, einem beschaulichen, australischen Küstendorf. Gleich zu Beginn steht die örtliche Grundschule im Mittelpunkt, denn hier gab es einen Mord. Wer hier wen ermordet hat, erfahren wir aber erst ganz am Ende, denn das Buch beginnt eine Weile vor dem ereignisreichen Quizabend an der Schule, bei dem es schließlich einen Toten geben wird.
Die Hauptrolle spielen dabei die Mütter der Erstklässler und natürlich ihre Kinder. Da gibt es Jane, die mit ihrem Sohn Ziggy schon oft umgezogen ist und noch nicht sicher ist, wie lange sie es in Pirriwee aushält. Sie ist introvertiert und unsicher, hofft aber von den andern akzeptiert zu werden, obwohl sie noch sehr jung ist. Dies scheint aber gründlich zu scheitert, als ihr Sohn beschuldigt wird andere Kinder zu schikanieren. Glücklicherweise lernt sie gleich am ersten Tag Madeleine kennen, die mit ihrer überschwänglichen und freundlichen Art alles im Griff hat. Zumindest fast alles, denn sie ist geschieden und ihr jüngerer Sohn kommt ausgerechnet in die selbe Klasse wie die Tochter ihres Exmannes. Solche Probleme kennt Celeste nicht, sie ist eng mit Madeleine befreundet und führt eine Bilderbuchehe mit ihrem Mann Perry. Celeste ist atemberaubend hübsch und ihr Mann hat mehr Geld als sie ausgeben kann, die Zwillinge der beiden runden das Familienidyll ab. Aber wie man es sich denken kann, ist nichts so, wie es scheint.
Was meine ich?
Das Buch hat wirklich alles: Tragik, Komik und natürlich auch Stellen zum Nachdenken. Herzschmerz ist nicht wirklich viel dabei, es gleitet also kaum in gewöhnlichen Chick-Lit ab, denn es ist ein Buch über Mütter. Klingt irgendwie langweilig, ist es aber an keiner Stelle. Ich fand es von der ersten Seite an spannend und habe bis zum Ende nicht sicher gewusst, wer der Tote sein könnte. Und selbst wenn ich eine Ahnung hatte: Den Täter hätte ich nie vermutet. Zwischen den Kapiteln sind kurze Statements eingestreut, die die Eltern der Grundschule nach der Mordnacht gemacht haben. Die Autorin hat einen so scharfen und pointierten Blick für Grundschuleltern, dass ich jedes Mal laut lachen musste. Die Geschichten der Frauen hingegen haben mich sehr bewegt. Es sind nicht die ganz großen Dramen, sondern Probleme, die man durchaus nachvollziehen kann.
Wer sollte es lesen?
Zunächst einmal alle Desperat-Housewife-Fans, dann auch jeder, der sich einmal köstlich über Pausenhofgespräche der Eltern amüsieren möchte!