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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2019

Das Geschenk

Das Geschenk
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Als großer Fitzek-Fan habe ich natürlich sehnsüchtig diese Neuerscheinung erwartet und allein die Aufmachung ist wieder einmal etwas ganz besonders. Das Geschenk wird in der limitierten Auflage in einem ...

Als großer Fitzek-Fan habe ich natürlich sehnsüchtig diese Neuerscheinung erwartet und allein die Aufmachung ist wieder einmal etwas ganz besonders. Das Geschenk wird in der limitierten Auflage in einem Geschenkkarton verpackt, der wirklich großartig gestaltet ist. Leider hat mich die Optik mehr begeistern können als der Inhalt...

In dieser Geschichte behandelt der Autor das Thema Analphabetismus, eine Störung unter der auch sehr viele Menschen in Deutschland leiden. Milan, unser Protagonist hat Alexie, die stärkste Form, bei der es ihm nicht einmal möglich ist ein Wort oder auch nur einen Satz zu entziffern. Aus Angst vor den Vorurteilen der Gesellschaft (bist du dumm, oder warum kannst du nicht lesen / warst du nicht in der Schule / etc.) ist Milan ein Meister im Verstecken geworden und schafft es beinahe perfekt seine Störung vor seinem sozialen Umfeld geheim zu halten.

Milans Schicksal tut mir zwar total leid, aber davon abgesehen konnte ich mich mit seiner Figur so gar nicht anfreunden. Mit allen weiteren Charakteren ging es mir ähnlich. Ihre Handlungen sind so unrealistisch und irgendwie war es mir komplett egal was mit ihnen passiert. Ich konnte einfach keine Verbindung zu ihnen aufbauen.

Die Story selbst ist äußerst konfus aufgebaut und ich musste mich ziemlich konzentrieren, um bei allen Details nicht durcheinander zu kommen. Spannender hat es das Ganze leider nicht gemacht. Tatsächlich war ich heilfroh als ich endlich durch war mit dem Buch und werde es definitiv nicht noch einmal lesen. Ich bin so extrem enttäuscht und habe das Gefühl, dass Sebastian Fitzek sich langsam auf seinen Lorbeeren ausruht und gar nicht mehr die Mühe macht logische Geschichten zu verfassen. Mit "Seelenbrecher" oder "Augenjäger" kann das Buch auf gar keinen Fall mithalten.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Die letzten ihrer Art

Die Letzten ihrer Art
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Nachdem mich die Autorin mit ihren letzten beiden Werken sehr positiv überraschen konnte, wollte ich "Die letzten ihrer Art" natürlich auch unbedingt lesen. Auch dieses Mal gibt es wieder drei Handlungsstränge, ...

Nachdem mich die Autorin mit ihren letzten beiden Werken sehr positiv überraschen konnte, wollte ich "Die letzten ihrer Art" natürlich auch unbedingt lesen. Auch dieses Mal gibt es wieder drei Handlungsstränge, die den Leser zu unterschiedlichen Schauplätzen und Zeiten führen.

Zum einen begleitet man Zoologe Michail Alexandrowitsch Komorow im Jahre 1883, der sich auf eine Expedition in die Mongolei begibt um Wildpferde einzufangen und nach Petersburg zu bringen. Diese Abschnitte erlebt man als eine Art Rückblende und für mich hat es sich angefühlt, als würde man das Tagebuch von Michail lesen.
Im zweiten Erzählstrang, der 1992 spielt geht es um Karin. Die Wildpferde sind inzwischen in der Mongolei ausgestorben und daher setzt Karin alles daran sie dort wieder anzusiedeln.
Der letzte Handlungsstrang führt uns in Stück weit in die Zukunft in das Jahr 2064 nach Norwegen. Dort lebt Eva gemeinsam mit ihrer Tochter Isa auf einem Hof, zusammen mit ein paar Kühen, Hühnern und Thakis. Das Leben ist hart und karg und die Umgebung um sie herum nahezu verlassen. Verzweifelt versucht Eva die letzten Wildpferde durchzubringen und ihre Art vor dem Aussterben zu retten.

Obwohl jede dieser Geschichten, jedes Schicksal für sich selbst steht, so sind sie doch auch alle miteinander verbunden. Dieses Mal ist die Botschaft allerdings nicht so klar formuliert, wie man es sonst von der Autorin gewohnt ist. Man muss auf die kleinen Details achten und vor allem zwischen den Zeilen lesen, um das Anliegen von Maja Lunde in seiner Gesamtheit zu erfassen.

Der Abschnitt über Eva und Isa hat mir hierbei mit deutlichem Abstand am besten gefallen. Aufgeregt und gespannt habe ich den Überlebenskampf der beiden starken Frauen verfolgt und hätte sie gerne noch weiter begleitet.
Michael war ebenfalls eine interessante Figur für mich, auch wenn es hier die ein oder andere unnötige Ausschweifung gab. Gar nicht warm geworden bin ich mit Karin und ihrem Versuch die Pferde wieder auszuwildern. Es verlief sehr schleppend und diese Szenen konnten mich so gar nicht fesseln. Ich muss auch gestehen, dass ich hier ein paar Seiten überblättert habe, da es einfach zu langweilig war.

"Die letzten ihrer Art" zeigt den Klimawandel und die daraus resultierenden Probleme von einer ganz neuen Seite und während der Mensch die Welt um sich herum und die eigenen Existenz mehr und mehr zerstört, gibt es da diese Pferde, die einfach immer weiter machen, als würde die Welt um sie herum still stehen.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Die Farbe des Goldes

Die Farbe des Goldes
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Die junge Frau Elisabeth lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Württemberg in sehr einfachen Verhältnissen. Das Leben ist hart und die Familie kann froh sein, wenn abends alle satt zu Bett gehen ...

Die junge Frau Elisabeth lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Württemberg in sehr einfachen Verhältnissen. Das Leben ist hart und die Familie kann froh sein, wenn abends alle satt zu Bett gehen können. Da ist es nicht verwunderlich, dass Elisabeth sich nach einem anderen Leben, einem Abenteuer und Abwechslung sehnt.

Der charismatische Frédéric scheint gerade zum richtigen Augenblick zu kommen und all das zu bieten, wonach Elisabeth sich so sehr sehnt. Sie verliebt sich in ihn und verhofft sich von nun an ein besseres Leben, kann ihr Glück kaum fassen.
Doch genauso schnell wie der Traum erblüht, zerbricht er auch schon wieder in unzählige Scherben und ehe sich Elisabeth versieht findet sie sich eingesperrt in einem Freudenhaus wieder.

Die Autorin gewährt dem Leser einen ruhigen Einstieg in die Geschichte. Dadurch lernt man erst einmal Elisabeth, ihre Familie und Lebensumstände, aber auch die von Frédéric besser kennen. Man merkt sofort, dass die beiden quasi aus zwei verschiedenen Welten stammen. Schauplätze in der Geschichte sind vor allem Württemberg und auch Montbéliard, wobei hier die hervorragende Recherche von Deana Zinßmeister deutlich wird.

Obwohl die Handlung sich nur langsam entwickelt und es keine großen Überraschungen zu erwarten gibt, hat mich die Geschichte sehr gefesselt und wirklich gut unterhalten. Ich konnte in eine andere Zeit eintauchen und den Alltag für eine Weile um mich herum vergessen. Die Entwicklung von Elisabeth vom naiven jungen Ding zu einer kämpferischen Frau ging mir etwas zu plötzlich, aber ansonsten habe ich keinerlei Kritikpunkte anzubringen.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Der Verfluchte

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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Dieser Reihenauftakt lag nun schon ein knappes Jahr auf meinem SuB und daher war es höchste Zeit das Buch endlich davon zu erlösen. Ich wünschte ich hätte das schon viel viel früher getan. Für mich war ...

Dieser Reihenauftakt lag nun schon ein knappes Jahr auf meinem SuB und daher war es höchste Zeit das Buch endlich davon zu erlösen. Ich wünschte ich hätte das schon viel viel früher getan. Für mich war es zugleich das erste Werk von Bernhard Hennen.

Der Autor fackelt nicht lange rum und bereits nach wenigen Seiten befindet man sich mitten im Geschehen. Im weiteren Verlauf der Handlung musste ich leider feststellen, dass Bernhard Hennen wohl nicht allzu sehr an seinen Figuren hängt, denn kaum hat man einen Liebling stirbt dieser...Das war manchmal ganz schön fies und man kann es sich ähnlich wie in GoT vorstellen.

Hauptfigur ist der junge Milan Tormeno, der zwar mit einem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen ist, allerdings ständig unter den Ausbrüchen und der Strenge seines Vaters leiden muss. Milan fällt es schwer sein vorherbestimmtes Schicksal anzunehmen. Er lernt die Meisterdiebin Felicia kennen und damit eine ganz neue Weltansicht. Sein bislang sehr beschauliches Leben verändert sich schlagartig und in ihm reift der Wunsch nach Rebellion.
Für mich war es großartig seine Entwicklung verfolgen zu können. Anfangs war er sehr unsicher und beinahe ungelenk, aber mit jeder weiteren Szene scheint er an Erfahrung zu gewinnen und über sich hinaus zu wachsen. Ich freue mich schon sehr auf die weitere Zeit mit ihm in den nächsten Bänden.

Die Welt die Bernhard Hennen geschaffen hat erinnert stark an unser Mittelalter so um 1300 rum und trifft daher genau meinen Geschmack. Die Städte, Gassen, Märkte und Details werden dabei so ausführlich beschrieben, dass man das Gefühl hat selbst durch die Straßen zu schlendern oder über die Dächer der Stadt zu blicken.

Eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen die verschiedenen Mären. Dabei geht es um Trolle, Riese, einen Krähenmann und viele andere teilweise sehr furchterregende Gestalten. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass hinter diesen Erzählungen weit mehr steckt als nur Schauergeschichten für Kinder. Doch was es damit auf sich hat, findet ihr am besten selbst heraus!

Veröffentlicht am 23.10.2019

Wir sehen dich sterben

Wir sehen dich sterben
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Meine Erwartungen bei diesem Buch waren etwas gemischt. Auf der einen Seite hat der Klappentext sofort meine Neugier geweckt, aber andererseits bin ich kein großer Fan von diesen neuen Technologien. Letztendlich ...

Meine Erwartungen bei diesem Buch waren etwas gemischt. Auf der einen Seite hat der Klappentext sofort meine Neugier geweckt, aber andererseits bin ich kein großer Fan von diesen neuen Technologien. Letztendlich hat der Inhalt mich dann ziemlich überrascht.

Ein Augenimplantat, durch das es möglich ist die Welt aus dem Blickwinkel der Person zu sehen? Irgendwie eine ziemlich irre Vorstellung und auch etwas beängstigend. Als wäre diese Entdeckung nicht schon genug für Nina, muss sie live mit ansehen, wie einer der Probanden ermordet wird, während sie seinen Stream beobachtet.
Gemeinsam mit Polizist Tim Börder versucht Nina alles um die restlichen Menschen rechtzeitig zu finden, bevor auch sie dem Mörder zum Opfer fallen. Unterstützung haben sie dabei durch ein paar Kollegen von Tim. Die Gruppe ist sich nicht immer ganz einig, aber nach und nach raufen sich alle zu einem Team zusammen, bei dem jeder sich auf den anderen verlassen kann.

Der Autor baut einen hohen Spannungsbogen auf und die Geschichte hat sich mehr und mehr zu einem Sog entwickelt, der mich nicht mehr losgelassen hat.
Zum Schluss gipfeln sich die Ereignisse in einem fulminanten Höhepunkt, der den Figuren alles abverlangt. Die ein oder andere Szene war dabei ein wenig zu viel des Guten, aber im großen und ganzen bin ich sehr zufrieden mit dem Ende.

Lediglich eine Frage hat sich für mich bis zuletzt nicht wirklich geklärt. Warum wird den Probanden ein Chip (ohne ihr Wissen implantiert) und wieso müssen sie genau deswegen später sterben? Hier hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht, um den Grund für all das besser nachvollziehen zu können.