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Veröffentlicht am 13.12.2017

Winston Flash

Winston Flash und der Sinn des Lebens
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Rüdiger Schaches neues Buch “Winston Flash und der Sinn des Lebens” kommt mit einem in fröhlichen Farben gehaltenen Cover daher, auf dem ein fahrendes kleines rotes Auto auf einer Straße unter Bäumen zu ...

Rüdiger Schaches neues Buch “Winston Flash und der Sinn des Lebens” kommt mit einem in fröhlichen Farben gehaltenen Cover daher, auf dem ein fahrendes kleines rotes Auto auf einer Straße unter Bäumen zu sehen ist. In der Geschichte um Winston Flash geht es um einen liebenswerten Sonderling, der schon von Geburt an anders war. Schon in frühen Jahre wollte Winston unbedingt lernen, wie die Gehirne der Menschen um ihn herum funktionieren. Ob das an seinem Vater, einem Psychiater lag ? In seiner Kindheit hatte er einen schweren Unfall und seither befindet er sich in einem Zustand, in dem er alles hinterfragt und ständig darüber nachdenkt, warum jemand nun gerade das gesagt hat. Er lebt in seiner Welt und hat es dort auch nicht einfach. Seine gemachten Beobachtungen notiert er akribisch in sein schwarzes Notizbuch, das er immer bei sich trägt.

“Ich kaufte mir ein schwarzes, in Leder gebundenes Notizbuch, das von einem Gummiband geschlossen gehalten wurde. Es war genauso groß, dass es zusammen mit einem dünnen silbernen Kugelschreiber in die Gesäßtasche meiner Jeans passt. Ich konnte mir nur wenige Berufe vorstellen, in denen man wichtige Dinge in schwarze Notizbücher schreiben musste: Polizisten, Agenten und Privatdetektive. Schatzjäger, Forscher und Genies. Restauranttester und Psychotherapeuten.” (Seite 14)

Winston studiert nach seinem Schulabschluss Psychologie und lernt während des Studiums seine große Liebe Annie kennen. Annie gibt seinem Leben endlich einen Sinn. Er wird Kinderpsychologe, denn er möchte Kindern rechtzeitig dabei helfen, die Situationen zu verbessern, unter denen er selbst damals als Kind schwer gelitten hat. Später wird er ein erfolgreicher Buchautor, mit drei wunderbare selbst für seine Therapiekinder kreierten Figuren: Das ist zum einen Henry, der mutige, einäugige Piratenhase mit dem schwarzen Kopftuch, dann Lizzie, die vorsichtige Schmuckschildkröte mit den roten Lippen und den langen Wimpern und Professor Baldwin, der kluge blaue Elefant mit der runden Brille und dem schwarzen Doktorhut.

Die drei sind stets in seinem Kopf präsent und sind seine Lebensbegleiter. Eines Tages ändert sich Winstons Leben schicksalshaft durch eine Verkettung höchst schlimmer Ereignisse. Und plötzlich verändert sich alles und er gerät in eine so außergewöhnliche Situation, in dem ihm nur noch acht Minuten bleiben, um herauszufinden, warum er am Leben bleiben möchte …

Erster Satz:

“Ich habe mal gelesen, dass es nach dem letzten Atemzug etwa acht Minuten dauert, bis das Gehirn endgültig abschaltet.” (Seite 7)

Fazit: Ein traumhaft schönes, humorvolles, weises, zauberhaftes und sehr tiefsinniges Buch, das ich sehr empfehlen kann! Auch zum Verschenken hervorragend geeignet!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Unvollkommene Liebe ...

Die Unvollkommenheit der Liebe
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In Elizabeth Strouts neuem Buch “Die Unvollkommenheit der Liebe” geht es um eine Frau, die trotz aller Steine auf ihrem Lebensweg, ihren Weg geht, es ist eine Geschichte von Müttern und ihren Töchtern ...

In Elizabeth Strouts neuem Buch “Die Unvollkommenheit der Liebe” geht es um eine Frau, die trotz aller Steine auf ihrem Lebensweg, ihren Weg geht, es ist eine Geschichte von Müttern und ihren Töchtern und somit eine Geschichte über die Liebe, die wohl nie vollkommen sein kann. Oder doch?

Die Schriftstellerin Lucy Barton lebt in New York und muss nach einem Routineeingriff wegen einer lebensbedrohlichen Infektion unbekannten Ursprungs längere Zeit im Krankenhaus verbringen. Fern von ihren beiden Töchtern und ihrem geliebtem Mann. Sie hat viel Zeit, um über sich und das Leben nachzudenken.

Eines Tages sitzt ihre Mutter, mit der sie seit langem keinen Kontakt hat, neben ihrem Bett, wo sie fünf Tage und Nächte verweilen wird. Seit Lucy ihren Geburtsort in Illinois verlassen hat, hat sie ihre Mutter nicht mehr getroffen. Einerseits freut sie sich auf den Besuch, doch ist ihre Anwesenheit auch ein Wiederbeleben von Lucys Vergangenheit. Die Armut, in der sie aufwuchs, die lieblose Beziehung zu ihren Eltern, all dies drängt sich wieder nach oben. Sie erinnert sich auch an ihren langgehegten Traum, einmal Schriftstellerin zu werden, was sie auch schafft.

“Mom, wenn du einen Roman schreibst, kannst du ihn umschreiben, aber wenn du zwanzig Jahre mit einem Menschen verbringst, dann ist das der Roman, und den schreibst du mit niemandem neu.” (Seite 200)

Alles was Lucy Barton im Krankenhaus erlebt hat, schreibt sie Jahre später auf, dabei gelangt sie zu der Erkenntnis, dass alle Liebe, so groß sie auch sei und so tief sie auch sei, immer unvollkommen bleibt.

Der erste Satz:

“Vor Jahren, und zwar vor sehr vielen Jahren inzwischen, lag ich einmal fast neun Wochen im Krankenhaus.”

Fazit: Ein leises, doch sehr intensives Buch über die manchmal unerklärlichen Lebenswege von Menschen. Sehr weise, warmherzig und sehr nachdenklich stimmend. Definitiv ein Must-have für Elizabeth-Strout-Fans, nichts für Leser, die mal schnell unterhalten werden wollen und sich nach der Lektüre gut fühlen möchten … Achtung: Das Buch stimmt sehr nachdenklich!!!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Plötzlich Banshee

Plötzlich Banshee
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Nina MayKay hat mit “Plötzlich Banshee” ein fantasievolles, liebenswertes und witziges Buch geschrieben.

Erzählt wird die Geschichte von Alana, die Privatdetektivin und eine Banshee, also eine Todesfee ...

Nina MayKay hat mit “Plötzlich Banshee” ein fantasievolles, liebenswertes und witziges Buch geschrieben.

Erzählt wird die Geschichte von Alana, die Privatdetektivin und eine Banshee, also eine Todesfee ist und gemeinsam mit ihrem besten Freund Clay (und Bruder in spe) in Santa Fe wohnt. Durch einer ihrer Tätigkeiten als Banshee wird sie aber plötzliche von der Polizei – allen voran dem attraktiven Detective Dylan ? – mit mehreren Leichen in Verbindung gebracht. Als sie dann noch mehr zu ihrer Abstammung erfährt (dieses im Buch erwähnte Feenbuch möchte ich unbedingt lesen ) gerät ihr Leben so richtig ins Trudeln …

Erster Satz:

“Ich sprang hinter den drei Typen auf den unter uns vorbeifahrenden Zug.”

Die Handlung war sehr gut nachvollziehbar, Alana ist eine Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt – sie ist sehr liebenswert, aber auch herrlich tollpatschig. Die Szenen im Buch, wo ihr ein peinlicher Vorfall nach dem nächsten passiert sind sehr lustig.

Alana ist eine sehr freundliche und hilfsbereite “Todes-Fee”, die täglich die laufende Lebenszeit ihrer Mitmenschen – und auch von ihren Freunden – über deren Köpfen sieht.

Nina MacKay gelingt es, den Leser mit ihrem flüssigen und auch oft lustigen Schreibstil immer im Lese-Flow zu halten, wie ein Sog wurde ich ich in diese schöne und kurzweilige mystische Geschichte hineingezogen.
Fazit: Ein toller Fantasy-Schmöker, ein Must für alle, die dieses Genre lieben und schätzen. Magie pur, auch wenn das Ende doch leicht zu erwarten war – es lohnt sich, das Buch zu lesen – auch mehrmals und zahlreich zu verschenken und zu empfehlen!!!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Fire Girl

Fire Girl - Gefährliche Suche
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Historische Hexenfantasy vom Feinsten: Matt Ralphs hat mit seinem Buch “Fire Girl – Gefährliche Suche” eine herrliche Hexen-Historien-Schmökergeschichte geschrieben. Das Buch soll Auftakt einer Reihe sein.

Die ...

Historische Hexenfantasy vom Feinsten: Matt Ralphs hat mit seinem Buch “Fire Girl – Gefährliche Suche” eine herrliche Hexen-Historien-Schmökergeschichte geschrieben. Das Buch soll Auftakt einer Reihe sein.

Die 13-jährige Feuerhexe Hazel Hooper wächst jahrelang mit ihrer Mutter Hecate in einem durch einen Bannkreis geschützten Wald auf. Doch eines Tages gelingt es einem Dämon, den Schutzwall zu durchbrechen und Hazels Mutter Hecate zu verschleppen. So begibt sich Hazel mit ihrem tierischen Begleiter, der Haselmaus Bramley, auf die gefährliche Suche und verlässt das erste Mal den Wald. Die ihr unbekannte Welt außerhalb des Waldes ist nicht ganz ungefährlich für eine junge Hexe im Jahr 1656: Überall lauern Hexenjäger. Die wenigen verbliebenen Hexen und Hexer verbünden sich aus Selbstschutz mit der Macht von Dämonen, um sich zu verteidigen. Auf ihrer Reise durch die ihr unbekannte Welt außerhalb ihres Waldes begegnet sie David und dessen etwas stets betrunkenen Meister Titus. Sie bittet die beiden um Hilfe und begibt sich mit ihnen auf die Suche nach ihrer Mutter – mit dem Wissen, dass die zwei selbst Hexenjäger sind…

Mir gefiel an der Geschichte, dass die junge Feuerhexe Hazel Hooper ein ganz normales Mädchen ist (soweit das bei einer Hexe eben möglich ist ) und keine supertolle, superschöne und super-selbstbewusste Junghexe mit übernatürlichen Kräften und stets unbesiegbar (gähn!). Im Gegenteil, sie muss erst lernen mit ihren Zauberkräften gemäßigt umzugehen, denn oft ist sie eben unüberlegt wie ein Kind. Und ihre Haselmaus Bramley ist einfach nur herrlich schnoddrig, forsch und sehr großmäulig ? – aber in liebenswerter Art und Weise.

Erster Satz:

“Mary Applegate erwachte und spürte vor Anst einen mächtigen Kloß in ihrem Hals.”
Fazit: Lasst euch von Matt Ralphs in die zauberhafte Welt der Hexen entführen. Einmal eine etwas andere Art der Hexenhistorie – sehr schön zu lesen! Ich bin sehr gespannt auf den 2. Teil, vielleicht lüften sich dann ja noch die Geheimnisse aus Hecates Vergangenheit und ihre Rolle im Hexenkrieg. Und vielleicht auch, wer Hazels Vater ist? Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Der unbewusste Lebensplan

Der unbewusste Lebensplan
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Ihre langjährigen Erfahrungen mit der Transaktionsanalyse gibt Almut Schmale-Riedel in ihrem aktuellen Buch “Der unbewusste Lebensplan – Das Skript in der Transaktionsanalyse“, erschienen im Kösel-Verlag, ...

Ihre langjährigen Erfahrungen mit der Transaktionsanalyse gibt Almut Schmale-Riedel in ihrem aktuellen Buch “Der unbewusste Lebensplan – Das Skript in der Transaktionsanalyse“, erschienen im Kösel-Verlag, an uns Leser weiter.

Typische Glaubenssätze aus unserer Kindheit blockieren u. U. heute noch unser Lebens. Sätze wie “Ich bin schuld”, “Ich kapiere das eh nicht, also lass ich es lieber gleich”, “Ich bin nicht gut genug” usw. Hinter diesen Sätzen steht immer ein sogenanntes Lebensskript. Dieses Lebensskript ist das Bild, das wir Menschen uns in unseren ersten Lebensjahren von uns selbst, der Welt und den anderen Menschen machen. Diese Sichtweisen und Einstellungen des Kindes entstehen als Schlussfolgerungen auf das, was es erlebt hat.

In ihrem Buch zeigt Almut Schmale-Riedle die häufigsten dieser Lebensskriptmuster und auch, wie welche Wege aus diesen Mustern wieder herausführen. Viele Fallbeispiele von Lebensskriptmustern werden in dem sehr empfehlenswerten Sachbuch vorgestellt. Sie zeigen, wie sich diese Muster entwickeln und wodurch sie verstärkt werden, wie sich bei Erwachsenen zeigen und wie sich die sogenannte Psychodynamik dieser Musterskripten auswirken kann.

Aus dem Buch:

“Da geht ein junger Mann im Schwimmbad auf das 3-Meter-Brett und spürt plötzlich, wie er von einem Angstschauer durchflutet wird. Und er erinnert sich, wie er als kleiner Junge für das Schwimmabzeichen vom 1-Meter-Brett springen sollte und Panik bekam.” (Seite 22)

Fazit: Ein sehr gut verständliches, fachlich hervorragendes und sehr bereicherndes Buch, dass jeder Coach, jeder Therapeut, jeder Berater oder andere, die mit Menschen regelmäßig in Interaktion treten, gelesen haben sollte! Sehr interessant auch, um sich selbst noch bessern kennenzulernen, nach welchen Mustern wir im täglichen Miteinander mit anderen interagieren und uns verhalten.