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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2021

Gnadenlos böse Idylle

Böse
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Die 17-jährige Fenja zieht mit ihrer Mutter Katharina in das beschauliche Dorf Hussfeld im Erzgebirge. Für einen Teenager die Höchststrafe, denn es gibt hier nichts als Gegend und neugierige Dorfbewohner. ...

Die 17-jährige Fenja zieht mit ihrer Mutter Katharina in das beschauliche Dorf Hussfeld im Erzgebirge. Für einen Teenager die Höchststrafe, denn es gibt hier nichts als Gegend und neugierige Dorfbewohner. Immer mehr fühlen sich die beiden Frauen beobachtet und bewertet. Als Fenja plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist, macht sich Katharina auf die Suche und stellt fest, niemand will ihr helfen. Alle sagen Fenja wäre durchgebrannt, denn in Hussfeld passiert nichts Böses!

Der Debüt-Thriller „Böse“ von Autor Jonas Wagner macht seinem Titel alle Ehre, der Epilog ist zwar schon recht gruselig, doch die Geschichte beginnt anfangs harmlos. Ganz langsam schleicht sich immer mehr unterschwellige Bösartigkeit in die Zeilen. Man beginnt sich die Frage zu stellen: Wem ist hier eigentlich zu trauen? Wer hat die Fäden in der Hand? Was geschieht hier eigentlich!?
Der Autor versteht es die Stimmung im Dorf gut zu beschreiben, all diese perfekten Gutmenschen, die jedoch schnell jedwedes Fehlverhalten ausmachen und zwei Frauen in einen Alptraum treiben. Das herannahende Unheil wird praktisch greifbar! Der visuelle Schreibstil verstärkt das Geschehen und den spannungsvollen Ablauf, der am Ende mit finalen Show-Down glänzt. 
Das Cover betont das Wort „BÖSE“, das perfekte Wort für den Inhalt.

Mein Fazit:
Unterhaltsamer Thriller, der den Leser fesselt und fassungslos zurücklasst! Halt gnadenlos böse;).

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Unterhaltsamer sechster Teil der Münchner Krimiserie garniert mit Katz, Humor und Spannung

Gourmetkatz
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Es gibt wieder einen neuen Fall für Kommissar Steinböck und sein Team. Eigentlich sind es ja gleich zwei Fälle, denn zu einem unbekannten Toten in der Isar, kommt auch noch ein auf dem Jakobsweg verunglückter ...

Es gibt wieder einen neuen Fall für Kommissar Steinböck und sein Team. Eigentlich sind es ja gleich zwei Fälle, denn zu einem unbekannten Toten in der Isar, kommt auch noch ein auf dem Jakobsweg verunglückter Münchner Sternekoch. Natürlich weicht auch diesmal Steinböcks Katze Frau Merkel nicht von seiner Seite, denn es gilt nicht nur zu Ermitteln, sondern gibt auch noch Thunfisch in Sashimi-Qualität, die Frau Merkel nur zu gerne mit dem Hauptverdächtigen verzehrt;).
Mit dem Krimi „Gourmetkatz“ präsentiert uns Autor Kaspar Panizza schon den sechsten Band seiner humorvollen Reihe mit Katzendame „Frau Merkel“ im Mittelpunkt. Dieses Mal wird endlich das große Geheimnis um Kommissar Steinböcks Vornamen gelüftet, das ist aber nur einer der enthaltenen Running-Gags. Die Katze, mittlerweile fester Bestandteil des Ermittler-Teams;) hätte doch glatt schon eine Festanstellung bei der Münchner Polizei verdient. Allerdings muss sie im Moment noch die neue Chefin überzeugen, die glatt ein Auge auf ihre Herrchen geworfen hat, was Haustiere anbelangt aber heikel scheint! Nicht nur Humor birgt dieser Krimi, auch das ernste Thema Spenderorgan/Organhandel wird beleuchtet.
Die Geschichte ist wieder gnadenlos gut konstruiert, spannend und wendungsreich bis zum Schluss! Diese Mischung aus Ernst, Komik und Spannung finde ich ganz wunderbar, dazu kommt noch der angenehme Schreibstil von Autor Panizza und natürlich das entzückende Cover mit der Feinschmecker-Katz;).

Mein Fazit:
Auch dieser sechste Krimi mit der Katz war wieder grandios zu lesen und hat hervorragende Unterhaltung geboten. Eine sehr humorvolle und spannungsvolle Münchner Krimireihe die Spaß macht! Sehr empfehlenswerte Serie, am besten der Reihe nach lesen, um die Entwicklung der Protagonisten zu genießen.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Detailreich und absolut fesselnd

Die letzte Tochter von Versailles
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Paris 1755 - Ihre Schönheit wird der jungen Veronique zum Verhängnis, sie weckt das Begehren von Königs Louis XV. und wird Bewohnerin des berüchtigten „Hirschparks“. Doch das Interesse bricht ab, als Veronique ...

Paris 1755 - Ihre Schönheit wird der jungen Veronique zum Verhängnis, sie weckt das Begehren von Königs Louis XV. und wird Bewohnerin des berüchtigten „Hirschparks“. Doch das Interesse bricht ab, als Veronique schwanger wird. Ihr Kind wird ihr genommen und wächst im Schatten des Hofes heran.
Die junge Marie-Louise sehnt sich sehr nach Anerkennung und Liebe, die sie erst bei der Hebamme Margot findet, die das talentierte Mädchen unter ihre Fittiche nimmt. Während Marie-Luise sich in einen jungen Anwalt verliebt, wird der Unmut der Bevölkerung immer größer, die Zeit der Revolution rückt näher!

Der historische Roman „Die letzte Tochter Versailles“ von Autorin Eva Stachniack ist ein wirklich großartig recherchiertes Porträt zweier Zeitabschnitte, die sich jeweils auf der Ebene von zwei Generationen, Mutter und Tochter abspielt. Anfänglich die Zeit absolutistischer Macht, folgt im Anschluss die unbeherrschbare Revolutionsphase. Diesen Zeiten-Sprung mit zwei Frauenschicksalen darzustellen finde ich eine sehr gelungene Kombination. Der Zeitgeist, die Charaktere und das Setting wird glänzend dargestellt, der Schreibstil ist herrlich detailreich, anschaulich und bildgewaltig. Er gibt einem das Gefühl als wäre man auf Zeitreise und stünde neben den Protagonisten. Sehr interessant, im Nachwort klärt die Autorin über Realität und Phantasie ihrer Handlung auf. Das Titelbild hat eine Eleganz und romantische Leichtigkeit, die mir sofort gut gefallen und mich neugierig gemacht hat.
Mein Fazit:
Dieser Roman mit zwei dominanten Frauen-Porträts hat mich wirklich sehr gefesselt und unterhalten, sicherlich ein Highlight für alle Geschichtsinteressierten. Er beleuchtet eine interessante Epoche, deren Zeit abläuft und die sich vor einem großen Umbruch befindet.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Spannender Recherche-Thriller um den Investigativ-Journalismus

Russische Botschaften
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Die Investigativ-Journalistin Merle Schwalb wird zufällig Zeugin vom Balkonsturz eines jungen Mannes, dessen Tod vertuscht wird! Wer war dieser junge Russe!? Merle wittert eine gute Story. Auch Timur, ...

Die Investigativ-Journalistin Merle Schwalb wird zufällig Zeugin vom Balkonsturz eines jungen Mannes, dessen Tod vertuscht wird! Wer war dieser junge Russe!? Merle wittert eine gute Story. Auch Timur, ein Kollege vom Konkurrenz-Blatt ist dem Vorfall auf der Spur, denn sein Kontaktmann von der russischen Botschaft übergibt ihm eine Liste mit 25 verschlüsselten Informationen aus dem Besitz des Toten. Die beiden Journalisten beschließen zusammen mit ihrem Team, das Geheimnis um den Toten gemeinsam zu entschlüsseln.

Der Autor Yassin Musharbash ist selbst Investigativ-Journalist und bietet seinen Lesern mit dem Thriller „Russische Botschaften“ einen großartigen Einblick in diese Berufswelt. Die Wahrheit hinter einer Geschichte zu entdecken ist mit Sicherheit kein leichtes Spiel und kann sich zu einer gefährlichen Action verwandeln. Im Buch verbünden sich gleich mehrere Journalisten und stellen fest, das Geheimnis ist komplex, die Wahrheit schwer zu enttarnen. Es stellt sich die Frage, hat Russland die Absicht den Westen auf perfide Art und Weise zu manipulieren, um so mehr Einfluss zu bekommen! Ein sehr aktueller Inhalt, auch gespickt mit Hinweisen zu brisanten Vorfällen der Vergangenheit. Dazu kommt eine zweifellos dramatische Handlung, die der Autor gekonnt, geschickt und spannungsreich konstruiert hat. Ein flüssiger verständlicher Schreibstil stellt die komplexe Story gut dar. Das Cover erscheint mehr schlicht und unspektakulär im Gegensatz zum Titel, passt aber ganz gut zum Inhalt.

Mein Fazit:
Aktueller und faszinierender Recherche-Krimi, mit einem am Ende überraschend offenen Ausgang, der Platz für Spekulationen und Fortsetzung bietet. Ein interessanter Polit-Thriller aus der Hauptstadt, der mich wirklich gut unterhalten hat:).

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Phantasievolle dystopische Zukunftsvision

Die letzte Göttin
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Als die 17-jährige Andromeda genannt Andra aus ihrem Kyro-Schlaf erwacht, meint sie sich 100 Jahre in der Zukunft auf einem Planeten namens „Holymyth“ zu befinden. Zu ihrem großen Schrecken ist sie aber ...

Als die 17-jährige Andromeda genannt Andra aus ihrem Kyro-Schlaf erwacht, meint sie sich 100 Jahre in der Zukunft auf einem Planeten namens „Holymyth“ zu befinden. Zu ihrem großen Schrecken ist sie aber in einer schrecklichen Ödnis gestrandet, in der sie auf den rätselhaften Zahde und seinen Freund Weed trifft, die sie erweckt haben und als Göttin betrachten. Andra stellt schnell fest, dass mit der Umsiedelung der Auserwählten anscheinend einiges schiefgegangen sein muss! Der erste Info-Bot, den sie befragen kann, ist steinalt und verkündet ihr das Jahr 3102, also hat ihr Schlaf an die 1000 Jahre gedauert. Ihre beiden Retter wollen sie mit in die Hauptstadt nehmen und als Göttin präsentieren. Andra entscheidet sich zu folgen, obwohl sie Zhade nicht über den Weg traut, doch welche Wahl hat sie schon!?

In ihrem Debüt-Roman „Die letzte Göttin“ zeichnet Lora Beth Johnson eine utopische, dem Untergang geweihte Welt, bestehend aus einer archaisch anmutenden Gesellschaft, die Technologie für Magie und Zauberei hält. Dabei entsteht eine interessante Mischung zwischen einer Technik wie wir sie schon teilweise kennen und einer antiken Vorstellung von Göttlichkeit und Macht. Dazu fügt sich auch eine Prise Science-Fiction, die der Geschichte den Rahmen verleiht. Eine interessante Idee, die bis auf ein paar kleine Längen auch gut umgesetzt ist. Die Figuren sind interessant gewählt und glänzend charakterisiert. Faszinierend fand ich auch die Einleitung der einzelnen Kapitel, die sich mit der Deutung von Begriffen befasst und die kreative Beschäftigung mit der Sprache im Text, die anfangs etwas Gewöhnung erfordert.
Das Cover ist wunderschön gestaltet und ein richtiger Eye-Catcher, hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht.

Mein Fazit:
Interessante Genre-Kreuzung aus Dystopie, Utopie, Sci-Fi und Fantasy, dessen Lektüre ich spannend und interessant fand. Etliche überraschende Wendungen sind das Salz in der Story, die am Ende einen Cliffhanger enthält, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt;).

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