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Veröffentlicht am 04.08.2018

Enthüllende Vorstadtgeschichten aus den 80ern

Kampfsterne
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1985-
Das Buch enthüllt den Vorstadt-Organismus dreier Familien, durch Nachbar-und Freund-Schaft miteinander verbunden. Eine schöne heile Welt, mit grandioser Außenwirkung d.h. gepflegte Gärten, gediegenes ...

1985-
Das Buch enthüllt den Vorstadt-Organismus dreier Familien, durch Nachbar-und Freund-Schaft miteinander verbunden. Eine schöne heile Welt, mit grandioser Außenwirkung d.h. gepflegte Gärten, gediegenes Ambiente und strebsame Kinder. Doch unter der Oberfläche brodelt es gewaltig, die Fassaden fangen an zum bröckeln und manch einer zeigt sein wahres Gesicht…..

Der Roman „Kampfsterne" von Alexa Henning von Lange entführt uns in die Untiefen einer deutschen Vorstadtsiedlung in die Mitte der 80er Jahre. Die Ehen haben Risse, das Lebenswerk fängt an eintönig zu werden, die Rollenverteilung scheint sich zu wandeln. Dazwischen tauchen immer wieder die Ansichten der Kinder auf vom 7 jährigen Schulkind bis zum Teenager blicken wir in ihre kleine Welt und ihre Bedürfnisse, die so ganz anders aussehen. Ein spannender Kosmos in dem alle Protagonisten stets um sich und ihre Belange kreiseln, manchmal mit brachialen Egoismus. Man gönnt dem Anderen so gar nichts, der Neid kocht, es wird Verglichen und schamlos manipuliert! Am Ende warten Erkenntnisse, wenn man sie denn möchte. Ein interessanter Roman, der versucht hinter die bürgerliche Fassade zu schauen. Angelegt mit facettenreichen und komplexen Charakteren, die ich wirklich spannend und manchmal auch etwas befremdlich fand. 
Der Schreibstil sehr angenehm, die Zeilen fliegen dahin, mit steigenden Crescendo und man wartet unterbewusst auf einen Knall. Der Perspektivenwechsel zwischen Kindern und Erwachsenen ist dabei geschickt gewählt und unterstreicht die Gefühlswechsel und Ansichten jedes Einzelnen. Obwohl ich auch glaube, dass viele der Verhaltensweisen nicht allein ein Phänomen der 80er Jahre sind, sondern teilweise auch in die heutig Zeit transferierbar
Mich hat der Roman sehr gut unterhalten und ich kann das Lesen des Büchleins wirklich nur weiterempfehlen! Besonders erwähnenswert und gut gelungen finde ich die wunderschöne Aufmachung des Buches, Optik, Cover, Haptik, einfach perfekt. 

Veröffentlicht am 25.07.2018

Spannender und unterhaltsamer Frankenkrimi, der im schönen Coburg spielt

Brunnenleich
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In einem Coburger Brunnen wird während des Schloßplatzfestes eine Frauenleiche entdeckt. Nach Klärung ihrer Identität, stellt sich prompt heraus, das die Dame eigentlich schon länger tot ist als gedacht! ...

In einem Coburger Brunnen wird während des Schloßplatzfestes eine Frauenleiche entdeckt. Nach Klärung ihrer Identität, stellt sich prompt heraus, das die Dame eigentlich schon länger tot ist als gedacht! Sie war damals vor 17 Jahren von einem Segelboot in der Dominikanischen Republik verschwunden. Die frischgebackene und engagierte Dienststellenleiterin Kriminalrätin Maximilia Frohn und ihr Team versuchen Licht hinter diesen außergewöhnlichen Mordfall zu bringen!

Der Regionalkrimi von Ilona Schmidt „Brunnenleich“ spielt im schönen Coburg und ich war wirklich sehr gespannt auf diesen Ausflug ins heimatliche Oberfranken! Der zu ermittelnde Fall ist von der Autorin wirklich raffiniert angelegt und führt uns zuerst in der Zeit zurück, in ein weit entferntes Urlaubsgefilde, die Dominikanische Republik. Dort startet die Geschichte mit einem etwas ungewöhnlichen Drama, nicht so ganz klar einzuordnen, um dann in die Coburger Gegenwart zu schwenken. Die Personen sind gut beschrieben und charakterisiert. Besonderes Augenmerk wird auch auf das Ermittlungsteam und deren Arbeitsklima gelegt. Es menschelt könnte man sagen. Genau in der richtigen Dosierung wie ich finde, nicht zuviel, nicht zu wenig und auch sehr sympathisch! Der Schreibstil ist einladend flüssig und unterhaltsam zu Lesen. Die Recherchearbeit zum Lokalen und zur Ermittlungsarbeit erscheint mir sehr gut und professionell ausgeführt! Der Spannungsbogen startet sanft, hält und steigert sich im Laufe des Buchs aber kontinuierlich, um für einige erstaunliche Wendungen zu sorgen! Es hat mich natürlich so gar nicht überrascht, das auch die leckeren fränkischen Bratwürste ein kleine Rolle im Krimi bekommen, denn so eine „Bratwurschtsemmel“ kommt immer gerade recht, wenn es ums Ermitteln geht;)


Ein wirklich spannender und lesenswerter Frankenkrimi mit sparsam dosierten Lokalkolorit;) also durchaus auch für Nicht-Franken verständlich! Gut lesbar auch ohne den ersten Band „Bocktot“ zu kennen.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Ein Sachbuch, das Probleme aus einem anderen Blickwinkel betrachtet

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
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Der in Berlin sesshafte Autor und Journalist Christian Ankowitsch versucht uns in seinem kleinem Buch „Die Kunst einfache Lösungen zu finden“ auf witzige und unterhaltsame Weise eben dieses zu vermitteln. ...

Der in Berlin sesshafte Autor und Journalist Christian Ankowitsch versucht uns in seinem kleinem Buch „Die Kunst einfache Lösungen zu finden“ auf witzige und unterhaltsame Weise eben dieses zu vermitteln. Um diese Kunst der Problemlösung zu erlernen, muss man bereit sein einfach ein wenig umzudenken. Ob Probleme im Berufsleben, Beziehungsprobleme oder Stress mit den Kindern. Viele seiner ungewöhnlichen, aber auch recht einfachen Lösungen, werde an konkreten Beispielen vorgeführt, und können natürlich beliebig variiert werden….
Viele der Methoden erscheinen vielleicht absurd und skurril, doch der Effekt den man erzielen will, der ist eben bedingt durch diesen Überraschungsmoment, mit dem man sich anscheinend selbst überlistet.
 
Der Schreibstil ist flüssig und versucht den an manchen Stellen den manchmal auch komplizierteren Sachverhalt gut durchschaubar und teils auch auf amüsante Art zu erläutern. Eine große Anzahl von Fußnoten erklärt im Anhang manche Begriffe näher, was wirklich sehr hilfreich und auch interessant ist. Es scheint mir dann am Ende auch sehr beruhigend, das man für die meisten Problemlösungen nicht Mister Wolfe (?) zu buchen braucht! Mister Wolfe war übrigens der Problemlöser im Kinofilm „Pulp Fiction“….herzlichen Dank eben auch für diese Fußnote;)

Insgesamt ein prima Buch, das Hilfe verspricht und Mut macht! Man lernt einige Methoden Probleme zu hinterfragen und etliche Vorschläge von Lösungsmöglichkeiten, die sich vielversprechend anhören. Sehr gut gefällt mir auch die Übersicht der einzelnen Kapitel und deren nähere Erläuterung im Vorfeld. Das macht das Nachschlagen mit Sicherheit einfacher, falls einmal konkreter Bedarf besteht.

Auch der lockere Umgang mit der Problemlösung gefällt mir. Ein gelungenes Werk, das für ein Sachbuch nicht zu trocken angelegt ist und deswegen eben auch gut zu Verdauen;)
„Einfach etwas anders machen!", diesen Leitsatz könnte man sich als Erinnerung im Hinterkopf bereithalten, sobald ein Problem um die Ecke kommt;)

Veröffentlicht am 14.07.2018

Fesselnde Unterhaltung mit spannender Thematik

Die Ewigen
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Nachdem Maximilian Kirchner seine Eltern und nun auch seine geliebte Frau Sophie durch Krebs verloren hat, setzt er alles daran, die Suche nach einem Heilmittel gegen diese Krankheit zu fördern. Diese ...

Nachdem Maximilian Kirchner seine Eltern und nun auch seine geliebte Frau Sophie durch Krebs verloren hat, setzt er alles daran, die Suche nach einem Heilmittel gegen diese Krankheit zu fördern. Diese fixe Idee treibt Max um, auch um ev. seiner kleinen Tochter Emma, in der Zukunft helfen zu können!
Die Mittel für ein solches Forschungsprojekt stellen für Kirchner kein Problem dar und nachdem er in dem etwas paranoiden Prof. Krohn einen Spezialisten auf dem Gebiet der Molekularbiologie gefunden hat, geht das Projekt unter dem Namen „Die Ewigen“ an den Start. Schon nach einigen Jahren gibt es faszinierende Neuigkeiten! Hat der Professor etwa den Schlüssel dafür gefunden den Krebs auszumerzen und sogar den Alterungsprozess zu stoppen….

In seinem neuen Wissenschafts-Thriller „Die Ewigen“ hat der Autor V.S.Gerling ein sehr spannendes. aber auch umstrittenes Thema im Bereich der Forschung aufgegriffen. Krebsforschung im Bereich umstrittener Genmanipulation, die Machenschaften der Pharmaindustrie und die Gier nach dem großen Geschäft spielen im Buch eine große Rolle.
Was ist heutzutage schon möglich, was ist nur Fiktion, die Übergänge zur Wirklichkeit sind dabei wohl fließend! Jedenfalls erscheint der Thriller erschreckend real und im Bereich des Möglichen.
Auch aktuelle Themen wie die Finanz/Wirtschaftskrise und politische Probleme spiegeln sich in der Geschichte wieder, die sich zwischen 2007 und 2018 abspielt.
Die Protagonisten sind sehr detailliert beschrieben und interessant ausgewählt. Es macht Spaß sie sich vorzustellen, da besonders die Opfer und Schurkenrollen für überraschende Wendungen und jede Menge Spannung sorgen. Der Schreibstil des Autors ist wunderbar flüssig und auch die Recherche zu der doch sehr anspruchsvollen Thematik wirkt sehr gekonnt!

Alles in allem ein wirklich fesselnder Thriller, der mir viel spannende Lesestunden bereitet hat.
Auf eine angekündigte Fortsetzung darf man sich wohl auch freuen , ist doch im abschließenden Showdown ein kleiner Teaser, der darauf hindeutet;) Bin jedenfalls gespannt!

Veröffentlicht am 01.06.2018

Sehr schönes und fesselndes Jugendbuch

Zurück auf Gestern
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Die tollpatschige Claire und die kesse Lulu sind beste Freundinnen. Als Claire zu ihrem 15ten Geburtstag einen von ihrer Oma vererbten geheimnisvollen alten Anhänger ausgehändigt bekommt, passiert etwas ...

Die tollpatschige Claire und die kesse Lulu sind beste Freundinnen. Als Claire zu ihrem 15ten Geburtstag einen von ihrer Oma vererbten geheimnisvollen alten Anhänger ausgehändigt bekommt, passiert etwas Merkwürdiges. Als beide Mädchen das Schmuckstück berühren, fällt es auseinander und teilt sich in zwei Hälften, mit einem Uhrwerk darin. Für Claire ist es gar keine Frage, sie tritt eine der Hälften an ihre liebste Lulu ab. Am Abend auf der lang herbeigesehnten Schulfeier, gibt es dann jede Menge peinliche Zwischenfälle und die Freundinnen würden am liebsten die Zeit zurückdrehen. Als Lulu spaßeshalber am Zeiger dreht, verbinden sich die Anhänger und prompt wird ihr Wunsch zur Wirklichkeit……

Der Roman „Zurück auf Gestern“ von Katrin Lankers ist ein wirklich wunderbares Jugendbuch, in dem es um Freundschaft, Familie, Vertrauen und natürlich um erste Liebeserlebnisse geht. Nebenbei lösen die besten Freundinnen auch noch einen geheimnisvollen Komplott auf, in dem es um Leben und Tod geht.
Die Geschichte um einen Zeitumkehrer ist einfach toll konstruiert. Ist ja auch wirklich praktisch so ein Teil;), würde man meinen, doch leider versteckt sich dahinter auch einiges an Gefahr. 
Die Protagonisten des Buches sind allesamt sehr sympathisch und authentisch. Natürlich haben sich auch ein paar Bösewichte versteckt, die das Leben ja immer wieder bereithält….wie zum Beispiel nervige Mathelehrer;)
Dazu kommt ein lockerer und witziger Schreibstil, der das Lesen sehr angenehm macht. Die Handlung ist rasant und der Spannungsbogen hält auch bis zum Ende.

Ein wirklich unterhaltsamer und sehr gelungener Jugendroman mit einer Prise Magie, einer spannenden Story mit allerlei Wendungen und Überraschungen. Mein Daumen hoch, hat mir wirklich gut gefallen, obwohl ich bei weitem kein Teenager mehr bin.