Ein wunderbar rätselhafter Franken-Krimi
Im Coburger Hofgarten wird im Herzog-Alfred-Brunnen eine Leiche gefunden, von der niemand weiß, wer sie ist. Nur der Umstand, dass ihr Ableben nicht freiwillig geschah, ruft die Kripo auf den Plan, die ...
Im Coburger Hofgarten wird im Herzog-Alfred-Brunnen eine Leiche gefunden, von der niemand weiß, wer sie ist. Nur der Umstand, dass ihr Ableben nicht freiwillig geschah, ruft die Kripo auf den Plan, die auch sofort zu ermitteln beginnt. Doch anstatt den Täter schnell dingfest zu machen, stellen Kriminalrätin Maxi Frohn und ihr Kollege Richard Levin fest, dass die Tote bereits Jahre zuvor von ihrem Ehemann ermordet worden ist. Ein Fall, der es in sich hat und mit dem eine längst in Vergessenheit geratene Schuld an Tageslicht tritt.
"Brunnenleich" ist der zweite Fall für den Coburger Kommissar Richard Levin, der bereits bei dem Mord an einem Lateinlehrer bewiesen hat, dass er sich auf seine Intuition und seinen Scharfsinn verlassen kann. Nun aber arbeitet er eng mit seiner neuen Vorgesetzten, der Kriminalrätin Maxi Frohn zusammen, was ihn vor einige Probleme stellt. Nicht nur der Fakt, dass die noch unerfahrene Kripochefin sich in ihrer neuen Dienststelle erst einmal profilieren muss, während er bei der erhofften Beförderung übergangen wurde, sorgt für Distanz. Auch die Tatsache, dass die aus Nürnberg kommende Polizistin verdammt gut aussieht und ausgerechnet Richard mehr als nur kameradschaftliche Gefühle für sie hegt, verunsichert ihn.
Aber nicht nur zwischen den Kommissaren gibt es einige Reibereien. Auch alle anderen Figuren werden von aufkommenden Interessenkonflikten nicht verschont, wobei die Folgen ihrer Auseinadersetzungen wesentlich dramatischer sind. Deshalb kommt es auch dazu, dass eine junge Frau zwei Mal stirbt, während ein Mann viele Jahre unschuldig hinter Gittern verbringt. Ein wunderbar rätselhaftes Geschehen, das sich zum einen angenehm flüssig liest, zum anderen einen Spannungsbogen aufweist, der geschickt arrangiert worden ist. Ergänzt wird das Ganze um eine ordentliche Portion Lokalkolorit, die den Leser in fränkische Gefilde versetzt und interessante Rückblicke in die Vergangenheit, die das verworrene Geschehen erklären.
Fazit:
Ein krimineller Lesegenuss, der am Besten in einem Rutsch verschlungen wird und die Lust auf weitere Fälle mit dem Coburger Ermittlerduo weckt.