Ein Blick in die Herzen der amerikanischen Männer und deren Abgründe, ergreifend aber auch erschreckend
Die Herzen der MännerDie Geschichte beginnt mit Nelson, einem kleinem sehr schüchternen und introvertierten Jungen aus Wisconsin und einer schwierigen Vater-Sohn Beziehung. Weder im täglichen Leben, noch im jährlichen Pfadfindercamp ...
Die Geschichte beginnt mit Nelson, einem kleinem sehr schüchternen und introvertierten Jungen aus Wisconsin und einer schwierigen Vater-Sohn Beziehung. Weder im täglichen Leben, noch im jährlichen Pfadfindercamp kommen sich die Beiden näher. Für Nelson ist Wilbur, der Leiter des Camps eine Art Tudor/Vaterersatz, der ihm zur Seite steht als der Vater die Familie verlässt…..
Das Pfadfinderleben und seine Werte zieht sich über das gesamte Buch und spielt eine große Rolle.
Es wechseln dabei die Perspektiven, Personen und Generationen vom Jahre 1962 bis hinein in die Zukunft 2019.
Der Roman „Die Herzen der Männer“ vom amerikanischen Autor Nicolas Butler erzählt anhand verschiedener Männerrollen über drei Generationen hinweg.
Jeder Vater hat so seine eigene Vorstellungen, wie sich sein Sohn entwickeln sollte und sollte das nicht nach seinen Wünschen geschehen, so sind die Konflikte eben vorprogrammiert.
Doch jeder Sohn hat eben seinen eigenen Charakter, Willen und seine Eigenheiten und wiederum Erwartungen an den Vater und dessen Rolle….tja, dumme Sache.
Diesem Konfliktpotential hat der Autor gewidmet und auch wirklich gekonnt herausgearbeitet. Auf oft erschütternde Art und Weise müssen Väter und Söhne ihre eigene Wahrheit erkennen und eigene Erfahrungen machen. Das geschieht im Buch natürlich auf typisch amerikanische Art und Weise, dabei spielt wiederum das Pfadfindertum, das Militär und auch alle Kriege ein große Rolle. In Amerika werden eben Helden gemacht!
Interessante Charaktere, starke Sprache und jede Menge Patriotismus machen das Buch spannend und unterhaltsam. Jedoch hatte ich einfach meine Probleme mit der amerikanischen Ideologie und deren Vorstellung vom Mann sein, da fehlte es mir ein wenig an Ausgleich. Der kam am Ende zwar in der Rolle einer Frau des Wegs, da wagte ich wieder ein wenig zu hoffen.
Das Buch war leider nicht so ganz mein Genre, ich hatte mir auch unter dem Titel etwas anders vorgestellt. Dennoch fühlte ich mich recht gut unterhalten und wer auf „American Living“ steht wird mit Sicherheit seine Freude haben.