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Veröffentlicht am 05.02.2023

Familienroman mit einer interessanten Kollision von Vergangenheit und Gegenwart

Saubere Zeiten
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Die traurige Nachricht, sein Vater liege im Krankenhaus, bringt den Berliner Journalisten Jacob Auber in seine Heimatstadt Trier zurück. Dort stößt er auf das Vermächtnis seines Vaters, eine Sammlung von ...

Die traurige Nachricht, sein Vater liege im Krankenhaus, bringt den Berliner Journalisten Jacob Auber in seine Heimatstadt Trier zurück. Dort stößt er auf das Vermächtnis seines Vaters, eine Sammlung von Geschichten aus der Vergangenheit seiner Familie, auf Bildern, Tonband und in Tagebüchern des Großvaters. Stück für Stück taucht Jacob ein, in alle Ereignisse rund um seine Familie und bringt dabei einige Dinge ans Licht! Schweigen war anscheinend schon immer ein Problem zwischen den Vätern und Söhnen der Familie Auber. Auch sein erfindungsreicher Großvater, Entwickler eines Waschmittels in Zeiten des Wirtschaftswunders, hatte so seine Geheimnisse.

„Saubere Zeiten“ von Autor Andreas Wunn, ist ein unglaublich fesselnder Roman über eine deutsche Familie und deren Geschichte über drei Generationen hinweg. Ein wenig wurde der Autor dabei von seiner eigenen Familiengeschichte inspiriert, hatte sein Großvater damals wirklich Erfolg mit seinem Waschmittel. Ansonsten ist die Handlung zwar rein fiktiv, aber unglaublich gut konstruiert und erzählt. Die Seiten flogen nur so dahin, man fiebert regelrecht zusammen mit Jacob, um am Ende alle Familiengeheimnisse zu lüften.
Das Buch fokussiert sich besonders auf die Vater-Sohn-Beziehungen und handelt von einem großen Schweigen zwischen den Generationen, insbesondere den Männern. Die Ansicht, es sei ein Zeichen der Stärke seine Gefühle zu verbergen, bis es einfach zu spät ist, ist leider nur allzu wahr!
Ein wunderschönes Cover, illustriert mit Vater und Sohn im Stil der 50er Jahre, passt perfekt zum Inhalt.

Mein Fazit:
Eine faszinierende Erzählung über Familienbande, Vater und Sohn, Erfolge und Verluste, Krieg und Frieden und das Schweigen der Lebenden. Ein Roman, der mich begeistert hat!

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Definitiv ein Jugendbuch mit Highschool-Feeling

Skandal & Vorurteil
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Die privilegierte Georgina Darcy kehrt nach einem Drogenskandal, im vergangenen Schuljahr wieder an ihr altes Internat zurück. Ihr damaliger Freund und Mitschüler Wickham, hat die Unsicherheit und Naivität ...

Die privilegierte Georgina Darcy kehrt nach einem Drogenskandal, im vergangenen Schuljahr wieder an ihr altes Internat zurück. Ihr damaliger Freund und Mitschüler Wickham, hat die Unsicherheit und Naivität von Georgie ausgenutzt und ohne ihr Wissen, aus ihrem Privatzimmer seine Drogen vertickt. Georgie‘s Bruder Fitz hat dem ein Ende bereitet. Die reumütige Georgina möchte nun ihrem Bruder ihre Stärke beweisen, doch nicht nur das sie im Internat niemand mehr leiden mag, Wickham taucht auf und lässt sie nicht in Ruhe! Wird Georgie ihm diesmal widerstehen?

Bei dem provokanten Titel „Skandal und Vorurteil“ von Autorin Amanda Quain, musste ich natürlich sofort an deren berühmte Kollegin Jane Austen denken ;) und war daher sehr neugierig auf den Inhalt des Buches!
Welch große Ambition!
Die Autorin versetzt die prominenten Figuren des Austen Romans kurzerhand in unsere Zeit, an ein Internat im State New York. Eigentlich eine interessante Idee. Quain erzählt ihre Geschichte aus Sicht der 16-jährigen Georgina Darcy im saloppen zeitgerechten Ton, der sich angenehm liest. Das Retelling der Story konzentriert sich daher hauptsächlich auf ihre Erlebnisse im Internat, das Team der Marschkapelle und gelegentliche Treffen mit ihrem Bruder Fitz. Georginas Gefühlswelt, besteht leider hauptsächlich aus Selbstzweifeln und pubertären Träumereien, was mir im Laufe der Handlung gehörig auf die Nerven ging. Ihr Ziel ist es eine perfekte Darcy zu werden, dabei ihren Bruder zu beeindrucken, Erfolg und Freunde in der Schule zu finden. Dabei tappt sie so gut wie in jedes Fettnäpfchen, was zweifellos der lustigste Aspekt der Handlung ist.
Mit Georginas Charakter wurde ich leider auch im Laufe der Geschichte nicht warm. 
Zwar gehöre ich nicht zur Zielgruppe dieses Buches, da es sich um ein Jugendbuch handelt, doch es fehlt mir einfach das gewisse Fünkchen, wie ich es aus ähnlichen romantischen Stories kenne. Außer ein paar nur kurz erwähnten Entwicklungen in der Welt ihres Bruders und den Namen einiger weiterer Protagonisten, konnte ich nicht viel von Jane Austen entdecken. Gerade deren britischer Humor hat mir am allermeisten gefehlt, die Adaption nach Amerika fand ich schwierig.
Das Cover und Layout des Buches ist sehr hübsch und romantisch anzusehen, den Inhalt finde ich aber schon etwas konträr dazu.

Mein Fazit:
Für mich ein reines Jugendbuch. Für Teens könnte es funktionieren. Eine nette Highschoolstory für Leute mit Faible des „American way of life“, samt Pancakes mit Cream, Autos mit Getränkehaltern und Marschkapellen-Football-Ambiente. Jane Austen Feeling hat bei mir da einfach nicht funktioniert.

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Schnelle vegane Küche

Schnell mal vegan
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Schon mein erster Eindruck zu diesem ganz und gar wunderbar gestalteten Kochbuch ist sehr positiv. Das Cover, mit seiner hübschen Grafik, sowie der edlen Prägung in der Rübe, lässt meine Kochbuch-Leidenschaft ...

Schon mein erster Eindruck zu diesem ganz und gar wunderbar gestalteten Kochbuch ist sehr positiv. Das Cover, mit seiner hübschen Grafik, sowie der edlen Prägung in der Rübe, lässt meine Kochbuch-Leidenschaft sofort anspringen. Auch beim Blick ins Buch genieße ich das hochwertige Design, die wunderschönen Drucke und Farben, sowie die prächtigen Fotos der Speisen. Man bekommt sofort Lust, sich an den Herd zu stellen, um die Rezepte zu testen.
Im Vorwort erläutert uns die österreichische Autorin Katharina Seiser zuallererst ihre Motivation zur veganen Küche und nach „Immer schon vegan“ und „Immer wieder vegan“ ist dieses Buch mit dem Titel „Schnell mal vegan“ ihr drittes Kochbuch zu diesem Thema.
Hier liegt der Focus auf „schnell“ gemacht, denn jedes Gericht ist für einen 30-minütigen Kochaufwand ausgerichtet.
Das finde ich schon mal großartig:). Die Gerichte sind alle nicht sehr aufwendig und auch recht simpel zuzubereiten, perfekt für die Alltagsküche.
Nach ein paar kurzen Küchen-Basics zur Verwendung und zum Zubereiten von veganen Lebensmitteln und Zutaten geht es dann auch schon los. Nach Einteilung „Jederzeit“ geht es weiter durch die Jahreszeiten, eine durchaus lobenswerte Einteilung. Im anschließenden Register gibt’s dann natürlich auch eine Übersicht nach Zutaten, die mir persönlich beim Kochbuch immer die liebste ist! Viele der Rezepte sind mir zwar bekannt, doch die Anregungen dazu habe ich gerne aufgegriffen und dabei auch ein paar ausgefallene Varianten entdeckt, die mir gut gefallen.
Besonders toll finde ich, dass die Autorin keine dieser veganen Ersatzprodukte für ihre Rezepte verwendet!
Alle von mir ausprobierten Rezepte sind gut gelungen und waren sehr lecker. Für Schleckermäulchen ist zwar nichts dabei, für mich nicht schlimm, denn ich bin keine Süße;)

Mein Fazit:
Ein sehr schönes Kochbuch mit vielen Tipps und Anregungen. Die Rezepte sind schnell und einfach und machen Lust auf veganes Essen.
Da die Rezepte nicht allzu kompliziert sind, eignet sich das Buch durchaus auch für Kochanfänger!

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Spannungsvolle Mordinszenierung im Passeiertal

In tiefen Seen
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Per anonymen Anruf wird im Passeiertal ein Mord angekündigt und dabei ein gewisser Charly erwähnt. Und wirklich, an nächsten Tag gibt es einen Toten in dem kleinen Bergdorf St. Leonhard. Der Tote ist aber ...

Per anonymen Anruf wird im Passeiertal ein Mord angekündigt und dabei ein gewisser Charly erwähnt. Und wirklich, an nächsten Tag gibt es einen Toten in dem kleinen Bergdorf St. Leonhard. Der Tote ist aber ein gewisser Hannes Kiem, ein erfolgloser Maler, dessen Leiche am Tatort wie ein Gemälde von Botticelli inszeniert wurde. Von einem Charly gibt es keine Spur, niemand im Ort hat diesen Namen. Doch ist dieser Ort wirklich so friedlich wie er wirkt, es scheint als würden die Bewohner ein Geheimnis hüten!

In diesem 8. Fall, mit dem Titel„In tiefen Seen“ von Autor Lenz Koppelstätter, bekommt es Commissario Grauner und sein Team mit der Kunstszene zu tun. Raubkunst, Fälschungen und echte Kunstwerke kreuzen ihren Weg. Leider scheint Grauner dafür gar kein Faible zu haben, sehr zum Bedauern seine Frau Alba;).
Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen und es gibt wieder einige Verdächtige und Handlungsstränge, die dem Krimi Dynamik und Spannung verleihen. Auch der Schreibstil des Autors ist wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen. Seine Beschreibungen von den Orten Südtirols sind einfach vortrefflich, ich genieße das sehr und habe sofort, soweit mir bekannt, die Örtlichkeiten wieder vor Augen oder kann sie mir zumindest gut vorstellen. Alle Protagonisten sind wieder hervorragend charakterisiert und sehr sympathisch ist mir besonders das Team um Grauner.

Mein Fazit:
Eine wunderbar atmosphärische Krimireihe mit Südtiroler Flair, die ich immer sehr genieße, da ich die Gegend super gerne mag und des Öfteren auch vor Ort erkunde.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Beeindruckende Geschichtensammlung über besondere Krawatten

Das Leben der Krawatten
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In diesem sehr hochwertig gestalteten Buch geht es um ein Accessoire des Mannes, das leider in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung verliert, denn die Bekleidung wird immer salopper und langweiliger.
Es ...

In diesem sehr hochwertig gestalteten Buch geht es um ein Accessoire des Mannes, das leider in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung verliert, denn die Bekleidung wird immer salopper und langweiliger.
Es gab eine Zeit, da wurden Krawatten wertgeschätzt, oder gar zum Markenzeichen seines Trägers! Sie waren auch wesentlich individueller gestaltet oder gar Unikate und nicht dieser langweilige Einheitsbrei, den man heutzutage in den Geschäften findet. Unzählige Geschichten und Anekdoten zum Thema Krawatte haben die Autoren Monika Helfer und Michael Kohlmeier in ihrem Buch „Das Leben der Krawatten“ gesammelt. Die Storys führen quer über die ganze Welt, sind manchmal interessant, komisch, rätselhaft, in Reimen geformt oder schlicht auch völlig absurd, jedoch immer abwechslungsreich. Einige haben mich regelrecht zum Grübeln gebracht. Alle werden durch eindrucksvolle und passende großformatige Bilder von Krawatten ergänzt. Am Ende des Buches ergreift Gerald Matt das Wort, mit einem Plädoyer für die Krawatte und erklärt dort seine Faszination und Sammelleidenschaft für dieses letzte Attribut der Männer!

Natürlich ist auch das Erscheinungsbild des Buchs eine Augenweide, es fehlen weder das Lesebändchen, weinrot leuchtend, womit man seinen Lesefortschritt oder seine Lieblingsgeschichte markieren kann, noch eine äußere elegante Ausstattung. Das Buch-Outfit, ein edler graubrauner Leineneinband, wird mit seinem kontrastreichen weiß eingeprägten Titel und durch auffallend pink gefärbte Krawatten zum Eyecatcher. Mit seiner hübschen äußeren Gestaltung, den schönen Fotos und den kurzen Geschichten dazu, ist es deshalb das perfekte Couchtischbuch zum immer wieder mal durchblättern:).

Mein Fazit:
Je tiefer man in das Buch eintaucht, desto mehr Spaß hat man damit. Es ist kein Buch, das man in einem Rutsch durchliest, man sollte es Geschichte für Geschichte genießen!

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