Gelungene historische Fortsetzung
Das Opernhaus: Rot das FeuerDas Buch setzt einige Jahre später an den ersten Teil an: Elise ist nun mit Adam Jacobi verheiratet, die die kleine Netty adoptiert haben. Elise erfreut sich an ihrem kleinen Wildfang und den Konzerten ...
Das Buch setzt einige Jahre später an den ersten Teil an: Elise ist nun mit Adam Jacobi verheiratet, die die kleine Netty adoptiert haben. Elise erfreut sich an ihrem kleinen Wildfang und den Konzerten auf ihrer Violine. Sie hat sich ein gutes Leben mit Adam aufgebaut, dessen Risse jedoch immer größer werden, als sie ihre alte Liebe Christian wiedertrifft und bemerkt, dass ihr Herz immer noch für den Kulissenmaler der Oper schlägt. Dieser geht immer öfter mit seinen Freunden auf politische Treffen, denn die Bevölkerung will ihre versprochenen liberalen Rechte.
Da Elise die Protagonistin ist, soll die Sympathie vermutlich auf ihrer Seite stehen, aber ich mochte die Eheleute Jacobi gleichermaßen. Es wird richtig anschaulich dargestellt, wie die beiden zwar eine gute, aber doch sehr distanzierte Ehe führen. Adam ist konservativ, streng und schaut auf ihren guten Ruf, während er trotzdem seine junge Ehefrau glücklich machen will. Elise ist distanziert und erfreut sich vielmehr an der Musik und ihrer wilden kleinen Tochter. Die späteren Entwicklungen ihrer Familie haben mich überrascht und teilweise auch schockiert.
Anne Stern schreibt unglaublich gute Bücher! „Rot das Feuer“ habe ich innerhalb weniger Tage weggelesen. Ich kann gar nicht genau sagen, was ihre Geschichten so besonders macht. Ist ihr Schreibstil ausgesprochen spannend, bildhaft oder nah am Buchcharakter? Auf jeden Fall ist Anne Sterns Erzählstil sehr flüssig und leicht zu lesen, wodurch man das Buch einfach nur genießen kann. Außerdem verwebt die Autorin die fiktiven Charaktere gekonnt mit historischen Begebenheiten und Persönlichkeiten, wodurch ich sehr gespannt über die Dresdner Mairevolution gelesen habe. Eigentlich kein Thema, das mich ansprechen würde, aber Anne Stern verpackt Historisches so gut, dass ich diese Aspekte deutscher Geschichte gerne folge.
Fazit:
„Rot das Feuer“ ist ein weiterer spannender und mitreißender Band über Elise, ihre Familie und die Begebenheiten rund um die Dresdner Semper-Oper. Anne Stern schreibt so großartige Bücher, dass ich dieses innerhalb kürzester Zeit beendet und sehr viel Spaß dabei hatte. Fiktion und deutsche Geschichte habe ich hier gleichermaßen gern verfolgt.