Profilbild von Tine_1980

Tine_1980

Lesejury Star
offline

Tine_1980 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tine_1980 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2016

Geniale Ermittler, spannende Geschichte!

Todesmärchen
0

Der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder und BKA-Kommissarin Sabine Nemez müssen gezwungenermaßen an einer blutigen Schnitzeljagd zusammenarbeiten. Denn der Killer drapiert die Leichen immer auf ...

Der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder und BKA-Kommissarin Sabine Nemez müssen gezwungenermaßen an einer blutigen Schnitzeljagd zusammenarbeiten. Denn der Killer drapiert die Leichen immer auf ganz besondere Art und Weise. Auch die junge Psychologin Hannah beginnt ein Praktikum in einem Gefängnis für ganz besondere Patienten und trifft dort auf Piet van Loon, der 5 Jahre zuvor von Sneijder hinter Gitter gebracht wurde.



Dies war mein erstes Buch von Andreas Gruber und ich war total gespannt, da mir schon der Klappentext total gut gefallen hat.

Die ersten 100 Seiten liefen für mich noch leicht schleppend, vielleicht lag dies aber auch daran, dass ich vorher noch kein Buch des Autors gelesen habe und ich mich zuerst mit den Charakteren anfreunden musste. Spätestens nach den ersten 200 Seiten war meine erste Skepsis weggeblasen, denn ich bin von Seite zu Seite geflogen. Also haltet durch, auch wenn der Start ein kleines bisschen langsamer voran geht.

Das Ermittlerteam war gerade wegen der unterschiedlichen Charaktere gut gewählt. Maarten S. Sneijder, der mit seiner pampigen Art, den Ecken und Kanten immer wieder aneckt und doch mit seiner außergewöhnlichen Sichtweise auf den Mörder Fälle löst, die unlösbar scheinen.

Sabine Nemez, ist eine taffe Person, die es schafft, mit Sneijder zu Recht zu kommen und auch ein besonderes Gespür für die Ermittlertätigkeit zu besitzen scheint.

Hannah, ist geheimnisvoll und entwickelt mit ihren eigenen Ideen einen gewissen Zugang für Piet van Loon. Doch auch dieser Protagonist ist detailliert beschrieben und kann mit seiner eigenen Art überzeugen.

Der Schreibstil ist sprachlich super, detailverliebt, fesselnd und die unterschiedlichen Handlungsstränge schaffen es gut miteinander zu harmonieren und sich nach und nach miteinander zu verbinden. Wo ich hier am Anfang noch etwas Probleme hatte, war dies nach einer gewissen Zeit überhaupt kein Problem mehr.

Ich war als Leser voll dabei, habe mit gerätselt, überlegt, gebibbert und war total gespannt. Auch wenn man relativ schnell geahnt hat, wer der Täter ist, hat dies der Geschichte keinerlei Abbruch getan. Es gab für mich Wendungen, die ich so nicht erwartet und Situationen, die mich überrascht haben. Auch erfährt man hier einiges über Sneijders Vergangenheit und kann so super eintauchen.

Auch ohne Vorkenntnisse kann man dieses Buch problemlos lesen, doch werde ich die ersten beiden Bände gerne noch zur Hand nehmen, da mir das gesamte Buch sehr gut gefallen hat.


Wer einen Thriller über die Tiefen eines Psychopaten, brutal, aber auch in die Tiefe des Mörders gehend, ein geniales, aber auch besonderes Team und toller Ermittlungsarbeit lesen möchte und kein Problem mit verschiedenen Handlungssträngen hat, kann hier ohne Bedenken zugreifen. Für mich hat die Geschichte sehr viel Spannung geboten und ich bin froh, das Buch vom Blogger Portal zur Verfügung gestellt bekommen zu haben.

Veröffentlicht am 16.11.2016

Schwermütig, konnte mich nicht begeistern

Einmal lieben geht noch
0

Lucie ist Single und ihre Ausbeute bisher war eher mangelhaft. Sie versucht immer wieder den Mann fürs Leben aufzugabeln, was sich leider als nicht ganz so einfach herausstellt. Sie lässt keine Situation ...

Lucie ist Single und ihre Ausbeute bisher war eher mangelhaft. Sie versucht immer wieder den Mann fürs Leben aufzugabeln, was sich leider als nicht ganz so einfach herausstellt. Sie lässt keine Situation ungenutzt, seien es die Väter von Schülern, Flirten an der Tiefkühltheke oder auch im Schwimmbad. Ein Buch über vermasselte Dates in einer knapp 200 Seiten langen Lektüre.

Ich hatte mich anhand des Klappentextes und des Covers sehr auf das Buch gefreut und dachte mit den knapp 200 Seiten ist es ein super Buch für Zwischendurch, das mit etwas Witz und Leichtigkeit die Suche nach dem richtigen Mann beschreibt. Doch weit gefehlt.
Lucie war oberflächlich, pessimistisch und hat ein schreckliches Bild von Männern. Die Verzweiflung ist ihr voll und ganz anzumerken und zieht sich auch durch das Buch.
So erfährt man, was es alles für „schlechte“ Männer gibt und was sie alles falsch machen, warum sie es einfach nicht wert sind, der Mann fürs Leben zu sein.
Der Schreibstil war für mich platt, ohne Emotionen und wartet damit auf, warum man die Finger von den unterschiedlichen Typ Männern lassen sollte.
Ich fand Lucie hat in diesem Buch keine Entwicklung durchgemacht und ich war immer genervter von ihr. So viel Pessimismus finde ich echt schrecklich und wenn es in diesem Buch um Humor gegangen sein soll, dann hat sich mir dieser nicht erschlossen.
Für mich waren die Kapitel eher eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, die Situationen an unterschiedlichen Orten beschreiben. Es kam für mich als Leser keine richtige Handlung auf und fesseln konnte mich das Buch mit seiner Schwermütigkeit überhaupt nicht, so dass ich es dann auch abgebrochen habe.

Für mich kein Lesehighlight, es ist eine ernüchternde Geschichte über Singles zwischen 30 und 40, die mich nicht begeistern konnte.

Veröffentlicht am 09.11.2016

Spannende Idee und tolle Umsetzung!

Anonym
0

Nina Salomon kommt frisch nach Hamburg und wird gleich an ihrem ersten Tag zu einem Fabrikgelände gerufen. Dort trifft sie auf ihren neuen Partner Daniel und die Leiche, die Teil eines perfiden Forums ...

Nina Salomon kommt frisch nach Hamburg und wird gleich an ihrem ersten Tag zu einem Fabrikgelände gerufen. Dort trifft sie auf ihren neuen Partner Daniel und die Leiche, die Teil eines perfiden Forums im Internet ist. Denn dort kann man Personen vorschlagen, die per Voting ausgewählt und dann ermordet werden. Doch die Internetseite kann nicht gelöscht werden, man findet nicht heraus, wer der Admin Trajan ist und schon bald ist die zweite Abstimmung im Gange.

Ich mag sowohl Bücher von Poznanski, wie auch von Strobel und war sehr gespannt, wie sie die Zusammenarbeit umgesetzt haben. Ich habe mich super unterhalten gefühlt und fand die Geschichte klasse gewählt.
Was würde man machen, wenn es sowas wirklich geben würde? Würde man sich verleiten lassen, jemand zu nominieren? Oder würde man das ganze zwar verfolgen, aber nicht mitvoten? Wäre diese Art von Voyeurismus nicht auch schon abscheulich? Man wird während des Lesens immer wieder zum Überlegen angeregt, wie man sich selbst verhalten würde und ich denke, es gibt genügend Personen, die sich zwar nicht aktiv daran beteiligen würden, aber eben trotzdem nicht aufhören könnten, zuzuschauen.
Mich hat das Thema fasziniert und erschreckt zugleich. Ich hoffe sehr, dass man nie in der Wirklichkeit so eine Seite finden wird, doch war es so gut beschrieben, dass man sich stets mittendrin gefühlt hat. Man ist regelrecht in die Ermittlungen hineingezogen worden und durch die Seiten geflogen. Der Spannungsbogen war zu jeder Zeit gegeben und ich habe als Leser immer wieder überlegt, wie alles zusammenhängt und wer der Täter sein könnte.
Der Schreibstil ist flüssig und man merkt keinen Unterschied vom Stil her, wer die einzelnen Kapitel geschrieben hat. Die beiden Autoren ergänzen sich super und es liest sich im Gesamten sehr harmonisch.
Auch die Charaktere sind sehr facettenreich, Nina, die ganz Direkte, die öfter mal über das Ziel hinausschießt und nicht immer alles nach den Regeln erledigt und Daniel, der Akkurate, der durch seine Kindheit sehr auf sein Aussehen und Hygiene achtet und am Anfang erst seine Probleme mit Ninas Art hat. Doch finde ich, ergänzen sie sich super als Team.

Ich war ab der ersten Zeile gefesselt, habe das ganze Buch über gerätselt und bin durch die spannende Geschichte regelrecht durch das Buch geflogen. Das Thema ist gut recherchiert und hat hier einen logisch durchdachten Thriller, der mit einigen Überraschungen aufwarten kann.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Kommt leider nicht an die Vorgänger heran!

Die Stille vor dem Tod
0

Smoky Barrett wird nach Colorado zu einer Mordserie gerufen. Zusammen mit ihrem Team versucht sie die ersten Eindrücke in sich aufzunehmen. Von der Botschaft: Komm und lerne wird ein grausamer Lernprozess ...

Smoky Barrett wird nach Colorado zu einer Mordserie gerufen. Zusammen mit ihrem Team versucht sie die ersten Eindrücke in sich aufzunehmen. Von der Botschaft: Komm und lerne wird ein grausamer Lernprozess eingeleitet und sie alle werden an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geführt.



Ich habe das Buch gestern geschlossen und musste es erst mal setzen lassen. Ich fand die ersten 4 Bände von Cody McFadyen klasse. Sie waren brutal aber einfach mitreißend.

Dieses Gefühl des nicht zur Seite legen Könnens, hatte ich hier leider nicht dauerhaft. Wo es im ersten Abschnitt noch eine Aneinanderreihung von Brutalitäten gab und mir doch das ein oder andere Mal die Gänsehaut über die Arme lief, war ich gerade im zweiten Abschnitt völlig enttäuscht. Der Abschluss war endlich wieder mit Ermittlertätigkeiten gespickt, doch auch nicht in der Art und Weise, wie ich es gerne gehabt hätte und das Ende hat mich maßlos enttäuscht.

Es waren Kleinigkeiten, die mich als Leser gestört haben. Wieso ist eine hochschwangere Frau noch bei solchen Ermittlungen tätig? Wieso geht sie aus dem Bad hinunter, obwohl es unten gerade lauter Schießereien gibt und so noch einige mehr?!

Wenn die Vorfälle vom ersten Abschnitt etwas auf das Buch verteilt gewesen wären, wäre es für mich interessanter gewesen. So kam es mir in diesem Teil zu gewollt und zu sehr aneinander gereiht vor.

Das Buch hat Längen, durch die ich mich durch gequält, bei denen ich auch manche Seiten nur überflogen habe und die den Lesefluss wahnsinnig stören.

Es ist zwar einerseits schön, wenn man über manche Ereignisse noch etwas erfährt, doch war es mir persönlich zu langatmig.

Als dann endlich das Team das Ermitteln begonnen hat, waren schon sehr viele Seiten des Buches verbraucht und ich habe mich des Öfteren gefragt, wie man jetzt mit diesem bisschen Rest der Seiten noch auf die Lösung kommen möchte. Dies war dann für mich auch ein K.O. Kriterium, denn ein richtig zufriedenstellendes Ende gab es nicht.

Es ist schon einige Zeit her, dass ich die vorherigen Bände gelesen habe, aber bei Die Stille vor dem Tod frage ich mich, wo Cody McFadyen steckt. Die Schreibweise ist immer noch super, wenn er in Thrillermanier die wirklich schlimmen Stellen beschreibt, doch die Aufklärung war mir zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Es gab für mich keine wirklichen Beweise, die das alles belegen.



Für mich war dies der bisher schlechteste Thriller dieser Reihe und ich hoffe darauf, dass der Autor einfach erst wieder zu seinem eigentlichen Können zurück finden muss und es beim nächsten Teil, der ja folgen muss wieder ein mitreißendes Buch mit Smoky und ihrem Team wird. Ich vergebe hier eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wenn man das Folgebuch lesen möchte, ist es wichtig dieses zu lesen, doch kommt es nicht an die anderen Bände heran.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 29.10.2016

Theoretisch gut, praktisch Knut!

Der Theoretikerclub
0

Linus, Albert und Roman haben den Theoretikerclub gegründet. Knut ist sozusagen in Ausbildung und mit seinen noch nicht ganz 9 Jahren auch der Jüngste. Die Jungs haben einen Blog und fachsimpeln dort sehr ...

Linus, Albert und Roman haben den Theoretikerclub gegründet. Knut ist sozusagen in Ausbildung und mit seinen noch nicht ganz 9 Jahren auch der Jüngste. Die Jungs haben einen Blog und fachsimpeln dort sehr gerne herum. Doch wenn es um das Praktische geht, stehen sie doch nicht mehr so gut da. Bei dem Kampf gegen ausgekochte Schwestern, streitlustige Nachbarjungs oder ihrem ultimativen Plan für Frieden zu sorgen, muss Knut oft praktisch zu Hilfe kommen. Werden sie ihre Schwächen ausbügeln können und wird am Ende Frieden herrschen?



Das Cover ist super gewählt, vorne Linus, Albert und Roman vor einem Computer mit lauter Kabelsalat und hinten Knut, der die praktische Lösung schon erkennt. Einfach klasse gewählt, da so viele Situationen im Buch auf Knuts praktisches/logisches Denken hinauslaufen.



Anja Janotta hat mit diesem Buch einen Lesespaß kreiert, der Jungs, aber auch Mädchen ansprechen sollte, die gerne technisch unterwegs sind. Auch die Mädels sind im Buch gut vertreten und eigentlich fast die Sympathischeren, da sie eben nicht so theoretisch sind.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, wird untermalt durch Blogeinträge und Chats und so wird die Geschichte nochmals aufgelockert. Der Kapitelanfang beginnt immer mit einer Illustration eines Handys mit Bild darauf.

Was ich ganz super finde ist zum Einen, dass vorne im Buch alle wichtigen Charaktere der Erzählung mit einer Zeichnung, Alter, Stellung in der jeweiligen Clique und Verbindung untereinander aufgezeigt wird. So können die Kinder (und auch ich) ab und zu mal zurückblättern und nachschauen. Zum Anderen fand ich auch die Idee mit dem Daumenkino in der Ecke des Buches super gewählt.

Mein Sohn mit seinen 9,89 Jahren hatte mit den Chats/Blogeinträgen ein kleines bisschen Probleme, aber einfach nur, weil er mit solchen Dingen noch keine Erfahrung hat. Im Laufe des Buches ist das dann aber kein Problem mehr.



Die Geschichte ist aus dem Leben der heutigen 10-13 Jährigen und zeigt, wie viel mehr Mediennutzung heutzutage läuft, im Gegensatz zu vor 25 Jahren, als ich so alt war. Klar ist es in diesem Buch etwas überspitzt dargestellt und ich hoffe, dass die Kinder in diesem Alter auch noch andere Sachen machen, doch ist das Buch auch mit wahnsinnig viel Witz, Wortverdrehern, Plänen und Aktionen gespickt. So kann man in diese Geschichte eintauchen, Freundschaft, Mut und Schwächen von theoretischen Plänen erleben und sich ein ums andere Mal schlapp lachen.

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und jeder auf seine Art einzigartig. Die Theoretikerjungs sind Nerds par excellence, sie passen wie die Faust aufs Auge und wo es bei ihnen theoretisch funktioniert, sind sie praktisch manchmal aufgeschmissen.

Dafür gibt es den einfach genialen Knut, der mir total ans Herz gewachsen ist. Denn er bügelt die praktischen Ausfälle von Albert, Linus und Roman ein ums andere Mal aus. Er ist in meinen Augen derjenige, der mit seinen fast 9 Jahren besser im Leben zurechtkommt, als die drei Jungs. Schlau, praktisch gut ausgebildet und mit verhandlerischem Geschick, kann er super punkten. Noch dazu ist er einfach der Vernünftigste, der nicht jede Aktion freiwillig mitmacht.



Anja Janotta hat sich ihren Sohn geschnappt und dieses schöne Buch vom Titel her, aber auch vom Slang der Altersgruppe geschaffen. Mit altersgerechter Sprache, auflockernden Chatprotokollen, einer zur Geschichte passenden Charakterdarstellung und sprachlicher Vielfalt kommt dieses Buch für Jungs, wie auch Mädchen zustande. Es eignet sich wunderbar für die Altersgruppe, kann aber auch gut vorgelesen werden. Die etwas jüngeren Leser/Zuhörer brauchen vielleicht ab und an eine Erklärung, aber dies tut der Geschichte keinen Abbruch und die Lacher sind garantiert.



Witziges, aber auch tiefergehendes Buch über Freundschaft, Zusammengehörigkeit und theoretisches Wissen, das praktisch umgesetzt werden muss. Für Jungs, wie auch Mädchen geeignet! Volle Leseempfehlung!