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Tine_1980

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Veröffentlicht am 09.10.2016

Mobbing, Freundschaft und ein bisschen Grusel mit viel Witz

Die Finstersteins (Bd. 1)
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Fred lebt mit seiner Mutter auf einem Friedhof. Von seinen gehassten Mitschülern (Orks) auch Fredhof genannt. In der Schule hat er es nicht einfach und hat sich mit Franz, dem Genie, aber auch dem Freak ...

Fred lebt mit seiner Mutter auf einem Friedhof. Von seinen gehassten Mitschülern (Orks) auch Fredhof genannt. In der Schule hat er es nicht einfach und hat sich mit Franz, dem Genie, aber auch dem Freak der Klasse, befreundet. Als er auf eine alte Gruft stößt und dort ein Pergament findet, wird es richtig schräg, denn er erweckt aus Versehen, die Familie Finsterstein mitsamt dem Leistenkrokodil.

Meine Meinung:

Schon allein das Cover und die Gestaltung des ganzen Buches ist es wert, dieses in die Hand zu nehmen. Der Buchschnitt ist in Gelb gehalten und das Innere mit tollen Illustrationen in schwarz-weiß gestaltet. Teilweise sind ganze Seiten in schwarz mit weißer Schrift passend in die Geschichte eingebracht. Die Zeichnungen sind witzig, ein ganz kleines bisschen gruselig und laden auch mal zum längeren Betrachten ein. Einzig die wenig vorhandenen Zähne stören mich, aber das mag an meinem Beruf liegen 
Kai Lüftner ist hier eine witzige, aber auch nachdenkliche Geschichte gelungen. Sie zeigt die Problematik des Mobbings, aber auch wie sich zwei scheinbar schwächere Kinder zusammen schließen können, um dem Ganzen entgegen zu treten. Die Szenen sind aber teils schon echt heftig, zum Beispiel wie die Kleidung zerschnitten, Fred mit Edding angemalt und der Pulli in der Toilette nass gemacht und ihm ins Gesicht gerieben wird.
Ansonsten ist das Abenteuer ein ganz kleines bisschen gruselig, aber vor allem sehr witzig.
Mir hat die Geschichte generell gefallen, aber sie braucht am Anfang etwas, bis sie an Fahrt aufnimmt und die Finstersteins auftauchen. Hier hätte ich mir etwas weniger Vorlauf und dafür das häufigere Auftauchen von den Finstersteins gewünscht. So nimmt das Mobbing, neben der Erweckung und Entdeckung von Bärbachs, viel mehr Raum ein.
Ich bin gespannt, wie viele Bände es gibt und ob sich dieses Problem im nächsten Band von selbst gibt, da eben keine Vorgeschichte erzählt werden muss. Dann würde ich auch gerne wieder zum nächsten Band greifen.

Dies ist ein nicht nur lustiges Buch, welches das Thema Mobbing in Augenschein nimmt. Doch kann es mit einer supertollen Gestaltung und vielen witzigen Stellen punkten.

Veröffentlicht am 07.10.2016

The Cage Entführt

The Cage - Entführt
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Cora erwacht in einer Wüste und weiß nicht, wie sie dort gelandet ist. Nach und nach trifft sie noch auf 4 andere Personen, die mit ihr in dieser Welt gestrandet sind. Als auf einmal der Hüter Cassian ...

Cora erwacht in einer Wüste und weiß nicht, wie sie dort gelandet ist. Nach und nach trifft sie noch auf 4 andere Personen, die mit ihr in dieser Welt gestrandet sind. Als auf einmal der Hüter Cassian auftaucht und ihnen erklärt, daß sie auf einer Weltraumstation weit weg von zu Hause sind und nur die 3 Regeln

Rätsel lösen,
auf die Gesundheit achten und
fortpflanzende Aktivitäten

befolgen müssen, weiß Cora, dass sie fliehen muss.

Meine Meinung:

Ich habe dieses Buch durch das Blogger Portal erhalten, vielen Dank dafür.
Zuallererst hat mich das Cover sehr angesprochen, es macht neugierig auf den Inhalt und ist passend zum Buch gewählt. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, war dieses Buch noch interessanter für mich.
Jedes Kapitel wird mit dem Namen der Person beschrieben, die erzählt. Dies hat auch zu keinerlei Problemen geführt.
Der Schreibstil war flüssig zu lesen, doch fehlte mir trotz der Beschreibung der Orte das Gefühl dort zu sein. Ich konnte nicht ganz eintauchen.

Die Idee des Buches ist auf jeden Fall lesenswert und geht eher in die Science Fiction Richtung, was aber noch völlig im Rahmen ist. Ich habe noch nicht viele Science Fiction Bücher gelesen, hatte hier aber keine Probleme mich zurecht zu finden.
Die Kindreds werden detailliert gezeichnet, man kommt gut mit dem Rängesystem zurecht. Trotz der vielen Personen/Außerirdischen hatte ich keine Probleme sie mir zu merken.

Die Charaktere hätten noch etwas mehr Tiefe gebraucht, aber ich denke im zweiten Buch werden sie einem schon deutlich näher sein.
Cora war hier der aussagekräftigste Charakter, sie ist für mich aber auch der Hauptprotagonist des Buches. Die anderen Charaktere werden auch gut beschrieben, doch fehlte mir hier noch irgendetwas.

Das Ende hat mich überrascht und man fängt nochmal an, über verschiedene Situationen zu grübeln. Und ja es macht Lust auf den zweiten Teil, da man wissen möchte, wie es mit allen weiter gegangen ist.

Wer Jugendbücher mit einem Hauch von Science Fiction und für mich auch ein kleines bisschen in Richtung Dystopie mag, sollte in den Buchladen gehen und das Buch kaufen. Lesenswert ist es auf jeden Fall, hat nur noch etwas Potenzial nach oben. Ich freue mich auf Band 2!

Veröffentlicht am 02.10.2016

Chill mal wieder

Voll ungechillt!
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Pubertät ist nicht einfach, wo vorher liebreizende Kinder waren, sind auf einmal müffelnde Teenager, die per kurzen Nachrichten mit den Eltern kommunizieren. Es wird witzig über Haartrends, unaufgeräumte ...

Pubertät ist nicht einfach, wo vorher liebreizende Kinder waren, sind auf einmal müffelnde Teenager, die per kurzen Nachrichten mit den Eltern kommunizieren. Es wird witzig über Haartrends, unaufgeräumte Zimmer, Wünsche der Kinder und vieles mehr erzählt. Ein Buch für Eltern und auch alle anderen, über wahre und lustige Eigenarten von pubertierenden Kindern.

Claudia Herrmann erzählt in ihrem Buch oft über witzige Anekdoten ihrer Kinder, die mit ihren 15 und 16 Jahren doch gerade noch nett und zuckersüß waren. Doch dann kam die Pubertät und mit ihr viele komische und tragische Momente im Leben eines Pubertierenden. Das fängt bei der Odyssee des Haare Färbens an, geht über die Problematik des Aufräumens bis hin zur Überlegung, was koche ich in meiner Familie, in der der Sohn am liebsten nur Fleisch, die Tochter aber nur vegetarisch essen möchte.
Oftmals musste ich lachen und hab mich gut amüsiert, doch mit der Zeit kamen mir die Zwei mit ihren ständigen Nachrichten:

Kauf mal das und kauf mal dies!

einfach nur total verwöhnt daher. Ich hoffe, dass meine Zwei es eher zu schätzen wissen, dass bei uns zu Hause kein Goldesel steht.
Auch die Naivität der Mutter, zum Beispiel über das weitere Belassen des Sohnes im Gymnasium, konnte ich nach einer gewissen Zeit nicht mehr Lachen. Am Anfang glaubt man natürlich noch, dass der Sohn lernt, doch wenn es einfach nicht besser wird, sollte man doch über einen Schulwechsel nachdenken und sich nicht vom eigenen Sohn so dermaßen an der Nase herumführen lassen.
Ansonsten war das Buch super, gerade auch die Ausführungen über das „Müffeln“ des Sohnes oder die Haarfärbeaktionen der Tochter waren genial beschrieben. Ich denke solche Nichtverständlichen Situationen hat jeder mit Kindern schon erlebt und hier konnte ich mich klasse amüsieren.
Den Vater fand ich toll beschrieben, wie er sich über das lange Duschen der Tochter aufregt oder oft einfach nur kopfschüttelnd da sitzt, war genial.

Das Buch ist schnell gelesen, was zum Einen an der Komik der Erzählungen liegt, zum Anderen aber auch am Nachrichtenverkehr zwischen den Kindern und der Mutter.

Alles in allem ist es ein schönes Buch für Zwischendurch, was dem ein oder anderen vielleicht in einer stressigen Pubertätsphase hilft, auch mal die witzigen Seiten des Ganzen zu sehen und auch dafür sorgt, dass man merkt, dass es auch in anderen Familien ähnlich zu geht. Ich musste sehr oft schmunzeln und lachen!

Veröffentlicht am 01.10.2016

Fabula immer eine Reise wert

Leon Reed
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Leon hat es nicht so mit dem Lesen und Schreiben und ist umso begeisterter, als er in einem Laden einen magischen Füller findet, der schwierige Worte einfach löscht. Doch leider macht der Füller nicht ...

Leon hat es nicht so mit dem Lesen und Schreiben und ist umso begeisterter, als er in einem Laden einen magischen Füller findet, der schwierige Worte einfach löscht. Doch leider macht der Füller nicht nur das, denn es verschwinden überall die Buchstaben. Als Leon und Mira versuchen den Füller wieder im Geschäft abzugeben, landen sie im Land Fabula. Auch dort zerstört jemand die Buchstabenbäume und will an die Macht kommen. Das müssen die Geschwister doch verhindern.

Schon allein das Cover hat mich verzaubert. Es ist farbenfroh, zeigt wichtige Inhalte des Buches und macht sich einfach toll. In einer Buchhandlung würde es mich sofort ansprechen und dies wird bei den Kindern nicht anders sein.
Kaum habe ich dieses Buch begonnen, war ich eingesogen in die Geschichte und auch leider ganz schnell durch.
Die Autorin packt das Thema Legasthenie zwischen diese Seiten und schafft eine fantastische Geschichte, die einfach Spaß macht.
Gleich zu Beginn kommt man mit Leon und Mira in Kontakt. Leon (12 Jahre) der nicht gerne liest und schreibt und Mira, die zwei Jahre jüngere Schwester, die eine Leseratte ist. Beide Protagonisten sind sympathische Kinder, die trotz Zankereien füreinander einstehen und sich gegenseitig helfen.
Zusammen reisen sie ungewollt nach Fabula, das Land zwischen den Zeilen, und treffen dort auf Florius. Auch Florius wurde detailliert beschrieben, am Anfang noch etwas unperfekt beim Zaubern, bekam er durch das Üben doch noch den Bogen heraus.
Auch die anderen Charaktere waren bildlich beschrieben und sogar die Böse Gonda war eigentlich eine interessante Person, die nur durch ihre Probleme so böse geworden ist.
Die Welt Fabula ist magisch, fantastisch und mit sehr vielen tollen Ideen umgesetzt. Ich hab mich dort sehr wohlgefühlt und wäre gerne noch länger zwischen den Zeilen geblieben. Von wohlschmeckenden Buchstaben der Buchstabenbäume über den Streckstrauch, der super bei Verspannungen hilft (den hätte ich gerne) bis hin zu Tipp-Ex-Beeren-Saft der bei allerlei Muskelziperlein hilft, waren hier wirklich fantasievolle Beschreibungen vorhanden.
Die Erzählung ist in einer einfachen, sehr flüssigen Sprache verfasst und kann von Kindern ab 9 Jahren verschlungen werden. Denn verschlungen wird man von diesem Buch, kaum hat man angefangen, taucht man nach Fabula ein und wird mitgerissen bis zur letzten Seite. Das liegt wohl an der schönen Erzählung, an den kurzen Kapiteln, dem Thema, dass so super verpackt ist und an den sympathischen Charakteren.

Mein Sohn und ich waren von diesem Buch begeistert und würden es vorbehaltslos weiterempfehlen. Ich habe selten ein so fantasievoll umgesetztes Werk gelesen, dass neben der Spannung, viel Witz und eine schöne Geschichte beinhaltet.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Super Fortsetzung!

Die Schwarzen Musketiere - Das Schwert der Macht
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Elsa, Lukas und seine Freunde sind auf Burg Lohenstein angekommen und bauen es nach und nach wieder auf. Doch dann erfahren sie vom Sterndeuter Senno schlechte Neuigkeiten. Waldemar von Schönborn hat die ...

Elsa, Lukas und seine Freunde sind auf Burg Lohenstein angekommen und bauen es nach und nach wieder auf. Doch dann erfahren sie vom Sterndeuter Senno schlechte Neuigkeiten. Waldemar von Schönborn hat die drei Reichsinsignien gestohlen. Sie machen sich auf nach Prag, um ihm seine Beute wieder abzujagen. Doch das Abenteuer wird nicht einfach und stellt sie auf die Probe.

Meine Meinung:

Wann geht das Abenteuer weiter???
Ich fand dieses Buch wieder absolut klasse und bin sehr auf den nächsten Band gespannt.
Das Cover hat Wiedererkennungswert zum ersten Band und sieht einfach toll aus. Zwei gekreuzte Degen, die silberne Schrift, Lukas und Gwendolyn im Vordergrund. Hier muss man den Illustrator echt loben, er hat es wunderschön gestaltet.
Man kann dieses Buch lesen, ohne den ersten Band gelesen zu haben, doch muss ich sagen, dass man sich den ersten Teil nicht entgehen lassen sollte.
Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise nach Prag und dies wieder sehr beeindruckend. Die Recherche ist super und man kann sich alles sehr detailliert vorstellen. Dazu hat er am Ende noch eine kurze Stadtführung ins Buch eingebunden, was sehr gelungen ist. Sollte ich mal nach Prag reisen, wären das Seiten, die ich mir vorher kopieren würde.
Wo der erste Band noch in die Gänge kommen musste, war hier schon kurz nach dem Beginn der Geschichte was los. Sie nimmt schnell an Spannung zu und hat ein Ende, das es in sich hat. Am liebsten würde ich jetzt sofort das nächste Buch in der Hand halten und weiterlesen.
Ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen und es gab keine langweiligen Stellen, nein ich war regelrecht in der Geschichte gefesselt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, trotz der ab und zu vorkommenden Fachbegriffe für das Fechten oder einem fremdsprachlichen Ausdruck, gab es keinerlei Probleme. Auch hier hat der Autor ein kleines Wörterbuch der Fechtkunde und ein Lexikon über wichtige Personen oder Ausdrücke ans Ende des Buches gesetzt, so dass es auch für Kinder gut verständlich ist.
Die Charaktere waren jeder für sich gut beschrieben und es findet wohl jeder seinen Favoriten. Auch die Bösewichte konnte man sich gut vorstellen und man merkte immer mal, wie man am liebsten in das Buch hinein geklettert wäre, um den Musketieren zu helfen.
Auf den typische Zusammenhalt und die Freundschaft der Musketiere wurde hier wieder viel Wert gelegt, doch auch die erste Verliebtheit wurde in die Geschichte verknüpft. So wurden sie doch immer mal wieder auf die Probe gestellt. Auch in diesem Buch kommen Szenen mit Gewalt vor, doch ich denke für Kinder ab 12 Jahren sollte es kein Problem sein. Man sollte wissen, dass hier nicht vermieden werden kann, dass Menschen durch Waffen sterben.

Oliver Pötzsch hat eine super Fortsetzung geschaffen und gleichzeitig neugierig auf die Fortsetzung gemacht. Für Kinder ab 12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene gebe ich eine volle Leseempfehlung. Spannend, witzig und fesselnd ist man auf einer Reise in Prag mit an Bord.