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Veröffentlicht am 15.09.2016

Würdiges Ende dieser Trilogie

Die 100 - Heimkehr
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Nach einem Atomkrieg haben sich die Menschen auf Raumschiffe geflüchtet. Nach 300 Jahren, in denen kein Mensch einen Fuß auf die Erde gesetzt hat, werden 100 jugendliche Straftäter auf eben diese entsandt, ...

Nach einem Atomkrieg haben sich die Menschen auf Raumschiffe geflüchtet. Nach 300 Jahren, in denen kein Mensch einen Fuß auf die Erde gesetzt hat, werden 100 jugendliche Straftäter auf eben diese entsandt, um die Überlebenschancen zu testen. Die Neubesiedlung der Erde wäre die einzige Rettung für die Bewohner der Schiffe, da die Sauerstoffreserven rapide zur Neige gehen und ein Erstickungstod droht.

Auf der Erde angekommen stellen sie fest, dass manche Menschen dir Erde nie verlassen haben und ein Überleben dort sehr wohl möglich ist. Doch nicht alle der Erdlinge sind ihnen friedlich gesinnt und schrecken vor nichts zurück, um die Eindringlinge wieder zu vertreiben. Als wäre das nicht schon genug, droht jetzt auch Gefahr aus den eigenen Reihen. Obwohl sich die 100 gut an den neuen Lebensraum angepasst haben, übernehmen kürzlich angekommene Truppen von den Raumschiffen das Kommando. Und dieses ist nicht wirklich freundlicher als es im All war. Die 100 geraten zwischen die Fronten. Sie müssen sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen und für welche Werte es sich zu kämpfen lohnt.

Beeindruckend ist hier das Verhalten der 100 – besonders von Wells, Bellamys, Clarke und Glass – im Gegensatz zu den Erwachsenen. Diese haben nichts besseres zu tun, als die Dinge, die von den Jugendlichen erreicht wurden, zu belächeln und die Gemeinschaft zu zerschlagen. Alle vier Protagonisten lernen im Verlauf der Geschichte aus ihren Fehlern, müssen dabei einige herbe Rückschläge einstecken, aber machen dadurch letztendlich eine große Entwicklung durch.

Auch hier gibt es wieder einige Perspektivenwechsel, verpackt in relativ kurze Kapitel. Dies macht das Buch zu einem wahren Pageturner. Unterstützt wird durch einen lockeren und leichten Schreibstil, liest es sich wirklich sehr schnell. Es ist spannend, nervenaufreibend. Ein würdiges Ende dieser Trilogie.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wie das Leben spielt

Muchachas
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9 liebgewonnene Muchachas, deren Leben auf unterschiedliche Weise miteinander verwoben sind.

Hortense, die angehende Designerin.
Elena, die reiche Wohltäterin.
Josephine, die Bestsellerautorin.
Zoe, Josephines ...

9 liebgewonnene Muchachas, deren Leben auf unterschiedliche Weise miteinander verwoben sind.

Hortense, die angehende Designerin.
Elena, die reiche Wohltäterin.
Josephine, die Bestsellerautorin.
Zoe, Josephines Tochter.
Calypso, die Violinistin.
Leonie, die unter häuslicher Gewalt leidet.
Stella, Leonies Tochter, die versucht gegen den Vater aufzubegehren.
Julie, die beste Freundin.
Shirley, die unglücklich Verliebte.

All diese Frauen kennt der Leser bereits aus Band 1 und 2. Über die eine wurde mehr, über die andere weniger berichtet. Im finalen Teil werden alle Schicksalsfäden zusammen geführt und man erfährt, wie die Protagonistinnen zueinander stehen und was sie verbindet. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein können, findet jede der Frauen doch zu ihrer ganz eigenen Stärke. Jede einzelne der Muchachas ist liebevoll und spannend gezeichnet und ihr Leben sehr interessant.

Meine Lieblinge waren definitiv Leonie und ihre Tochter Stella. Beide wurden lange Jahre vom Familienvater Ray gequält und unterdrückt. Ihre Geschichte ist erschreckend, beängstigend und aufwühlend, dabei aber unglaublich fesselnd. In Band 3 spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu. Werden die zerbrechliche Mutter und die toughe Tochter sich von Ray lösen können?

Hortense bleibt auch in diesem Buch eine absolut unsympathische Person. Sie ist arrogant, egoistisch, besserwisserisch und bevormundend. Leider verbessern die Entwicklungen des Buches diese Charakterzüge nicht, eher im Gegenteil.

Wie auch in den vorhergegangenen Bänden kommt es zu häufigen Wechseln zwischen den einzelnen Charakteren und Geschichten oder zu Rückblenden, die weder besonders gekennzeichnet, noch durch Absätze getrennt sind. Diese sorgen für einen schnellen und abwechslungsreichen Lesefluss. Dadurch ist das Buch ein wahrer Pageturner.

Spannend vom ersten bis zum letzten Satz fiebert man mit den Muchachas mit. Der Ausgang der Geschichte wird in den meisten Fällen nur angedeutet, so dass der Leser noch relativ viel selbst hinein interpretieren kann, was ich eigentlich für eine gute und schöne Lösung halte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Entführt stimmungsvoll in den Orient

Tausend Nächte aus Sand und Feuer
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König Lo-Melkhinn reist von Dorf zu Dorf, um die schönsten Mädchen zu ehelichen. Doch keine von ihnen erlebt den nächsten Morgen. 300 Leben hat der grausame Herrscher bisher genommen. Die Protagonistin ...

König Lo-Melkhinn reist von Dorf zu Dorf, um die schönsten Mädchen zu ehelichen. Doch keine von ihnen erlebt den nächsten Morgen. 300 Leben hat der grausame Herrscher bisher genommen. Die Protagonistin opfert sich für ihre Schwester und wird durch eine List zur nächsten Braut erwählt. Sie erzählt dem König Geschichten von ihrer Familie und aus der Kindheit und überlebt. Eine Nacht, dann folgen weitere. Dabei wird ein Funke in ihr entfacht, der von Nacht zu Nacht wächst und durch den sie unglaubliches vollbringen kann.

Es ist eine Adaption von Sherazade. Doch wer das Märchen kennt, erwartet von der Protagonistin wahrscheinlich jede Nacht eine andere, spannende Geschichte. Diese bleiben jedoch aus. Oft wird der Abend und die Nacht noch nicht mal großartig erwähnt. Falls es dann doch zu einer Geschichte kommt, ist diese meist nicht besonders mitreißend.

Die Tatsache, dass von vielen Charakteren – auch von der Protagonistin - der Name nicht genannt wird, lässt wenig emotionale Nähe zu den Personen zu. Als Leser habe ich mich fremd und ausgeschlossen gefühlt.

Gut fand ich, dass es im Buch nicht wirklich eine Liebesgeschichte gibt. Für mich wäre es vollkommen unvorstellbar einen Mann zu lieben, der so viele unschuldige Leben auf dem Gewissen hat. Lo-Melkhinn ist ein Massenmörder und überhaupt nicht besonders sympatisch dargestellt. Das Hauptaugenmerk der Protagonistin liegt jedoch nicht etwa auf Rache, sondern auf dem nackten Überleben. Sie hat ihr Leben für das ihrer Schwester gegeben und wider Erwarten überlebt. Der Leser begleitet sie auf ihrem Kampf gegen alle Widrigkeiten. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die versucht dem Einfluss des Königs zu trotzen und Kraft aus ihrem Glauben zu schöpfen.

Man muss auch sagen, dass der Grund, aus welchem Lo-Melkhinn diese Mädchen tötet durchaus "nachvollziehbar" und zu verstehen ist, was zum Beispiel bei "Zorn und Morgenröte" (ähnliche Grundidee, ebenfalls Adaption von Sherazade) für mich nicht der Fall war.

Die Geschichte entführt stimmungsvoll in den Orient, wo sich ein Mädchen erhebt, um für das Gute einzustehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Magie und Mystik, vermischt mit Historik

Maresi
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Maresi findet zusammen mit anderen jungen Mädchen und Frauen Zuflucht in einem Kloster auf einer abgelegenen Insel. In einer Welt, in der Frauen wenig bis keine Rechte haben, versuchen sie sich dort ein ...

Maresi findet zusammen mit anderen jungen Mädchen und Frauen Zuflucht in einem Kloster auf einer abgelegenen Insel. In einer Welt, in der Frauen wenig bis keine Rechte haben, versuchen sie sich dort ein Leben in Frieden aufzubauen. Viele von ihnen entgehen damit Armut und Hunger, Gewalt und Unterdrückung. Hier wird ihnen der Glauben näher gebracht, sie dürfen lernen, schließen neue Freundschaften und finden eine Familie und eine Heimat. Doch diese Idylle wird bedroht, als Jai auf die Insel kommt, denn schon bald holt ihre Vergangenheit sie ein. Um das zu schützen, was ihr lieb ist, muss Maresi über sich selber hinaus wachsen.

Anfangs plätschert die Handlung ruhig vor sich hin. Maresi schreibt die Ereignisse nach Jais Ankunft in einer Art Chronik nieder, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Sie berichtet vom Leben auf der Insel, von Glaubensritualen und der täglichen Arbeit. Sie freundet sich mit Jai an. Nach und nach erfährt der Leser einiges über die Vorgeschichte beider Mädchen. Obwohl man meinen könnte, dass die Schilderung des Alltags nicht besonders interessant ist, trifft genau das Gegenteil zu. Durch diesen langsamen Spannungsaufbau kann man die Protagonistin und ihre Welt wirklich gut kennen- und lieben lernen. Sie ist klug, neugierig und ihren Mitmenschen gegenüber stets hilfsbereit und aufopferungsvoll. Die Insel und die Gemeinschaft der Frauen wird sehr malerisch skizziert, so dass man sich Umgebung und Personen gut vorstellen kann. Mit der Zeit überschlagen sich die Ereignisse und zum Ende hin wird es nochmal richtig atemraubend.

Die Geschichte besticht durch Magie und Mystik, vermischt mit Historik, einer starken Protagonistin und einem Szenario, das mich sehr an eine Sage oder Legende erinnert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packende Fantasy! Steampunk! Katzen! TOP!

Windjäger
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Das Leben auf der Erdoberfläche ist unmöglich geworden. Daher haben sich die Menschen in riesige Türme geflüchtet, welche ganze Städte beinhalten. Eines Tages greifen die Aurorianer Turm Albion an, was ...

Das Leben auf der Erdoberfläche ist unmöglich geworden. Daher haben sich die Menschen in riesige Türme geflüchtet, welche ganze Städte beinhalten. Eines Tages greifen die Aurorianer Turm Albion an, was die Regierung zum Handeln zwingt. Die Türme ziehen ihre Truppen zusammen, ein Krieg ist nicht abzuwenden.

Der Leser begleitet primär einige Auserwählte von Albion auf einer Art Späher-Mission, die aufdecken soll, was der Feind vor hat und warum. Dabei lernt er Gwen kennen, ein Mädchen aus gutem Hause, verwöhnt, arrogant, kaltschnäuzig. Dennoch ein starker Charakter, der für seine Freunde und seine Überzeugungen einsteht. Ihr Cousin Benedict ist ein Kriegerstämmiger. Mit von der Partie ist außerdem Bridget, die aus einfachen Verhältnissen kommt und eher eine Außenseiterin ist. Sie ist kürzlich der Armee beigetreten und hat dort auch Gwen und Benedict kennengelernt. Ihr Begleiter ist die Katze Rowl, welcher für mich die beste Figur im ganzen Buch darstellt. Sie alle sind zum Schutz für Meister Ferus und seinem Lehrmädchen Folly abgestellt worden und werden von Grimm, dem Kapitän des Luftschiffes "Raubtier" zum Turm Aurora eskortiert.

Dies ist eine weitere Besonderheit am Buch: Hier wird Fantasy mit Steampunk vermischt, was wirklich eine spannende und explosive Kombination ist. Die Menschen beziehen Energie aus Kristallen. Diese können Licht und Wärme erzeugen, man nutzt sie für Waffen, beispielsweise Kampfhandschuhe, die Energiestrahlen abschießen. Außerdem spielen sie eine wichtige Rolle in der Aeronautik, also der Luftfahrt. Mit ihrer Hilfe bleiben die Schiffe in der Luft, sie bilden zudem einen schützenden Schleier, um Geschosse zu absorbieren. Dieses Steampunk-Element ist ganz besonders interessant und faszinierend.

Ein weiteres Highlight ist definitiv Rowl und die gesamte "Katzenschaft", welche im Buch eine mehr oder weniger anerkannte Bevölkerungsschicht darstellt. Sie leben in den Lüftungsschächten und Kanälen, haben ihre eigene Hierarchie und Sprache. Sie können, sofern die Menschen diese Sprache beherrschen, auch mit diesen kommunizieren. Katzen, und allen voran Rowl, halten sich generell für besser als die Menschen. Für sie sind die Menschen das primitive und dumme Volk. Rowl sieht beispielsweise Bridget als seinen Menschen an, den er erzogen und ausgebildet hat. Für Katzenliebhaber ist es wirklich eine Freude Episoden aus Rowls Sicht zu lesen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei auch die Gegenseite, also die Aurorianer immer wieder zu Wort kommen. Vor allem Bridget, Gwen und Rowl machen im Verlauf des Buches einige Entwicklungen durch und zeigen, was wirklich in ihnen steckt.

Bis zum Ende des Buches wird nicht ganz klar, warum das Leben auf der Oberfläche unmöglich ist, wer der wahre Feind ist und was seine Beweggründe sind. Dies lässt auf einen oder mehrere Teile hoffen, über die ich mich sehr freuen würde.

Windjäger vereint alles, was packende Fantasy ausmacht: Unterschiedliche und überzeugende Charaktere, eine fantastische, magische und mysteriöse Welt, ein packendes Szenario, atemraubende Kämpfe. Das Ganze dann noch garniert mit Steampunk und Katzen – TOP!