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Veröffentlicht am 16.04.2022

Zusammentreffen auf Beaumont

Ein Wort, um dich zu retten
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Die kleine Mittelmeerinsel Beaumont gilt als Insel des Rückzugs - zumindest für den ehemaligen Bestsellerautor Nathan Fowles, der dort sehr zurückgezogen lebt. Bis er - sicher nicht das erste Mal - Besuch ...

Die kleine Mittelmeerinsel Beaumont gilt als Insel des Rückzugs - zumindest für den ehemaligen Bestsellerautor Nathan Fowles, der dort sehr zurückgezogen lebt. Bis er - sicher nicht das erste Mal - Besuch bekommt und zwar gleich zweimal: einmal vom jungen hoffnungsvollen Autor Raphael Bataille, der bemüht ist, den Erfolgsautor zur Lektüre seines neuesten Manuskripts zu bewegen und dann von der Journalistin Mathilde Monney, die seinen Hund zurückbringt, was aber nicht der eigentliche Grund ihres Besuches ist.

Klar, dass Fowles (fast) alles tut, um die beiden abzuwimmeln, aber das ist gar nicht so einfach. Zumal alsbald auf der Insel eine Leiche aufgefunden wird. Kann es sein, dass einer der drei etwas damit zu tun hat und wenn ja, was?

Es beginnt eine lange Reihe weitschweifiger - und leider auch noch abschweifender - Rückblicke, die ein ganzes Heer an Nebenfiguren in Szene setzt und mich zumindest zeitweilig den Faden in diesem eigentlich recht vielversprechenden Spannungsroman verlieren ließ. Aber irgendwann hatte ich wirklich keine Lust mehr, war mir bei Spannungsromanen eigentlich selten passiert. Aber hier wurden die Enden derart umständlich zusammengefügt, dass ich irgendwann einfach keine Lust mehr hatte. Obwohl ich Mussos Werke eigentlich schätze, kann ich dieses leider nicht so recht weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 16.04.2022

Sehr man selbst sein

Bergsalz
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Das ist es, an was es den Bewohnern des Dorfes am Alpenrand mangelt, sie wissen gar nicht mehr genau, was das ist. Eine Ahnung davon bekommen die Damen Bewohnerinnen an dem Tag, an dem Franzi einen Rappel ...

Das ist es, an was es den Bewohnern des Dorfes am Alpenrand mangelt, sie wissen gar nicht mehr genau, was das ist. Eine Ahnung davon bekommen die Damen Bewohnerinnen an dem Tag, an dem Franzi einen Rappel bekommt und ihre langjährigen Nachbarinnen auf einmal hineinbittet. Und daraus ein bunter Mittagstisch entsteht. Der soll sich verfestigen in einer Art Institution und da passt am besten das ehemalige örtliche Gasthaus, in dem jetzt Flüchtlinge untergebracht sind. Die gleich integriert werden Und dann fehlt ein passendes Konzept, worauf gleich Sabina, eine noch junge Heimkehrerin und Tochter einer der Mittagsdamen, ebenfalls integriert wird. Alles ein läuft ein bisschen glatt in dem Roman, dem durchaus ein festes Fundament zugrunde liegt: das hat die Autorin sorgsam wie liebevoll aus Biographien und Schicksalen zusammengezimmert, die jeder noch so kleinen Nebenfigur aufs Großzügigste verpasst wurden. Doch wurde der Roman damit heillos überladen, so das für eine schlüssige Handlung und ein logisches Ende kein Platz mehr blieb, aus meiner Sicht jedenfalls.

Wohlfühlen soll dem Leser hier leicht gemacht werden, ein Wellnessroman soll dies gewissermaßen sein, so mein Eindruck. Doch kam er bei mir nicht so an, weil es hier auf gerade mal 200 Seiten vor Biographien, Schicksalen, Erlebtem und Verpasstem nur so wimmelt. Nur der Berg und das Salz darin beziehungsweise in der sprichwörtlichen Suppe - die bleiben aus. Und zwar zum Ende hin in dem Ausmaß, dass ich dem Geschehen gar nicht mehr folgen konnte!

Veröffentlicht am 16.04.2022

Einfach nur so

Die Farbe von Glück
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Eine Mutter lässt ihr Kind stehen und geht - ja, Sie verstehen richtig, für immer. Das Kind ist gerade mal fünf Jahre alt. Glaubwürdig? Nein. Jedenfalls nicht aus meiner Sicht. Sie hätte es sanft darauf ...

Eine Mutter lässt ihr Kind stehen und geht - ja, Sie verstehen richtig, für immer. Das Kind ist gerade mal fünf Jahre alt. Glaubwürdig? Nein. Jedenfalls nicht aus meiner Sicht. Sie hätte es sanft darauf vorbereitet und versucht, ihm den Schrecken dadurch zu nehmen, dass sie ihn keiner vollkommen befremdlichen Situation aussetzt. Das ist hier aber so. Einfach so.

Es findet sich Charlotte, die das Kind zu sich nimmt - ein Glück für beide. Aber das passiert einfach so.

Zwei Jahre später erpresst Richter Jules Charlotte, die rein zufällig Krankenschwester auf einer Geburtsstation ist. Und sie lässt es mit sich machen und vertauscht zwei Neugeborene. Einfach so.

Sowohl Jules als auch Charlotte müssen mit den Folgen leben - wen wundert das? Das Leben geht seine Wege, wirbelt alle Akteure durcheinander und schlussendlich diejenigen, die wirklich zusammengehören zu einander. Einfach so.

Richtig, dies ist eines dieser Glücksbücher, die manche Leute so schätzen. Die aus ihrer Sicht Lebensweisheiten beinhalten, aus der Sicht manch anderer einfach nur Stuss, da die Handlung absolut konstruiert erscheint. Dreimal dürfen Sie raten, zu welchen ich gehöre.

Dann noch zum Schreibstil - er ist viel gelobt worden, man könnte ihn jedoch auch als kitschig bezeichnen. Und das Buch zuklappen und zur Seite legen. Endgültig. Einfach nur so.

Veröffentlicht am 16.04.2022

Woher komme ich, wohin gehe ich?

Die Fremde
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Einen Roman über sich selbst und ihr nächstes Umfeld, ihre Familie, hat die Italienerin Claudia Durastani verfasst. Zumindest stimmt der Rahmen - die Tochter taubstummer Eltern ist gemeinsam mit ihrem ...

Einen Roman über sich selbst und ihr nächstes Umfeld, ihre Familie, hat die Italienerin Claudia Durastani verfasst. Zumindest stimmt der Rahmen - die Tochter taubstummer Eltern ist gemeinsam mit ihrem Bruder in Italien und in den Vereinigten Staaten aufgewachsen, als Erwachsene hat sie sich London als Wahlheimat ausgesucht.

Doch für mich scheint sie lebenslang - zumindest bis jetzt, als Mitte der 1980er Geborene hat sie hoffentlich noch viele Jahre vor sich - eine Suchende zu sein, eine Getriebene, die durch die komplizierten und komplexen Eltern - zeitweise scheint es, dass die Taubstummheit das Geringste war, was sie ausmachte - nicht zur Ruhe fand bzw. findet. Und natürlich auch durch die Lebensumstände.

Sie ist kein Flüchtling, aber ihr Lebensstil ist nicht weit entfernt von dem der Flüchtenden. Ihre Eltern werden darstellt als ziemlich schrilles Paar, das da zueinander findet.Claudias Vater ist stets Mittelpunkt jeder Gesellschaft ungeachtet seiner Einschränkungen, sie machen sich gegenseitig unglücklich, schon lange, bevor sie sich trennen.

Claudia. Ist es sie selbst, die sie uns vorstellt, oder einfach eine beliebige Frau, deren Erfahrungen in einigen Aspekten mit den Ihrigen überein stimmen? Da sie ihr Werk als Roman bezeichnet, kann sie im Prinzip derart Beliebiges einbringen - denn ein Roman bedeutet Fiktion in Gegensatz zu einem Sachbuch, das reale Fakten präsentieren sollte. Jedenfalls wird diese Claudia als Person dargestellt, die sich mehr und mehr in sich selbst verliert. Eine Suchende. Keine Findende.

Ein Roman, der mir immer rätselhafter wurde, den ich zudem als wenig unterhaltsam empfand. Wenn ich doch wenigstens einen Gewinn daraus gezogen hätte. So jedoch bleibt es für mich ein sehr verwirrendes Werk, das ich nicht weiter empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 15.04.2022

Nicht gesellschaftsfähig?

Quiet Girl (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Debbie ist so ein Schatz - und für die Welt der Gegenwart nicht gemacht. Zu laut, zu gesellig, zu viel Großraumbüro, Parties noch und nöcher. Und dann noch Heiratsanträge, die fast so eine Party erfordern ...

Debbie ist so ein Schatz - und für die Welt der Gegenwart nicht gemacht. Zu laut, zu gesellig, zu viel Großraumbüro, Parties noch und nöcher. Und dann noch Heiratsanträge, die fast so eine Party erfordern wie die Hochzeit selbst.

Denn es gibt tatsächlich jemanden, der sie liebt, der sie heiraten will: Jason. Und macht ihr - nachdem er ihr von Beginn an ein Buch nach dem anderen geschenkt hat - den Heiratsantrag ihrer Träume. Ein Kniefall mitten im Wald. Sie beide ganz allein. Besser könnte es nicht kommen! Und das, obwohl Jason zwar nicht unbedingt eine Rampensau, aber durchaus extrovertiert ist und Menschen um sich braucht. Aber er liebt seine introvertierte Debbie und will sie nicht ändern: und dafür liebt sie ihn.

Oh, Debbie! Auch wenn mein eigener Mann ebenfalls introvertiert ist - in den meisten Situationen geht es mir genau wie Dir! Und ich bin sicher, dass Du Freundinnen findest, die nicht so sein müssen wie Du, aber Dich verstehen und mit denen Du über alles, was Dir wichtig ist, sprechen kannst. Denn Du bist genau richtig, so wie Du bist. Ebenso wie Deine Autobiographie im Graphic Novel-Format!