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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2020

Leckeres und problemloses Essen

MODERN AYURVEDA
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Die Bloggerin Katharina Döricht aka Tasty Katy hat hier ein ganz besonderes Kochbuch geschaffen, eines, das ich nicht so schnell vergessen werde! Sie wenden - ganz zurecht - ein, dass es dazu ja auch gar ...

Die Bloggerin Katharina Döricht aka Tasty Katy hat hier ein ganz besonderes Kochbuch geschaffen, eines, das ich nicht so schnell vergessen werde! Sie wenden - ganz zurecht - ein, dass es dazu ja auch gar keine Möglichkeit gibt, wenn ich regelmäßig Rezepte daraus nachkoche (was ich mir tatsächlich ganz fest vorgenommen habe)?

Damit liegen Sie natürlich ganz und gar richtig, allerdings kann ich oft gekochte Rezepte (mit eigenen Abwandlungen natürlich) ganz schnell auswendig und zudem blättere ich das Kochbuch ja nicht jedes Mal von neuem durch.

Was ich hier aber ganz oft machen werde. Denn Katharina Döricht stellt ihren Rezepten ihre eigene Geschichte voran. Und obwohl sie locker meine Tochter sein könnte, kann ich daraus eine Menge lernen. Sie hat nämlich genau wie ich vieles nicht vertragen können, war sogar ernsthaft krank und hat - ganz zufällig - zu Ayurveda gefunden.

Wovon sie nicht mehr loskam, da es tatsächlich half. Aber natürlich nicht so, wie es in den Lehrbüchern steht, sondern die junge Frau musste sich ihren eigenen Weg bahnen. Und hat dazu eine Menge Tipps in petto sowohl zu den einzelnen Ayurveda-Typen als auch zum Abwandeln ihrer Rezepte.

Ein so kluges, warmherziges und mitreißendes Kochbuch, wie ich es selten erlebt habe! Ich bin sehr begeistert von Tasty Katies Buch, das mich nun fast täglich begleitet. Und das ich jedem empfehle, der gerne isst, der es damit aber nicht ganz einfach hat!

Veröffentlicht am 07.10.2020

Für die Freiheit - in Polen und in Südafrika!

Warten auf den Wind
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Dafür kämpfen zwei junge Menschen: Katrien in Südafrika und Wladek in Polen. Sie lernen sich kennen, als es den einige Jahre älteren Wladek nach Johannesburg verschlägt und sie beide bei gemeinsamen Verwandten ...

Dafür kämpfen zwei junge Menschen: Katrien in Südafrika und Wladek in Polen. Sie lernen sich kennen, als es den einige Jahre älteren Wladek nach Johannesburg verschlägt und sie beide bei gemeinsamen Verwandten unterkommen. Der Kampf für Solidarnosc (Wladek) und gegen die Apartheid (Katrien) wäre zwar eine gemeinsame Ebene, doch zunächst trennt sie doch zu vieles.

Wladek hält Katrien für ein verwöhntes Gör, Katrien hingegen findet, dass der von allen Seiten umschwärmte Bonvivant Wladek sich über die Probleme in Südafrika lustig macht - werden sie doch zueinander finden?

Irma Joubert schreibt wie gewohnt über ein packendes Thema und hat sich in Themen wie afrikaanse Rockmusik eingearbeitet. Mir gefällt an ihren Büchern der mitreißende Stil und ihr tiefes Verständnis für Frauen überall in der Welt. Während sie letzteres auch hier wieder gekonnt und eindringlich zum Ausdruck bringt, empfinde ich die Gesamthandlung leider als ziemlich zerfasert. Sehr viele Nebenschauplätze werden aufgemacht, sehr viele Handlungsstränge (nicht nur nebensächliche) einfach fallengelassen. Obwohl ich auch dieses Buch gern gelesen habe, ist es für mich das bisher Schwächste aus ihrer Feder.

Veröffentlicht am 07.10.2020

Eine Nobelpreisträgerin wie aus dem Märchen

Selma Lagerlöf - Die Liebe und der Traum vom Fliegen
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Eine Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts für ihre märchenhafte Prosa den Literaturnobelpreis erhält, die bereits vor der Jahrhundertwende die Grenzen Europas überwindet, auf Eseln und Kamelen reitend ...

Eine Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts für ihre märchenhafte Prosa den Literaturnobelpreis erhält, die bereits vor der Jahrhundertwende die Grenzen Europas überwindet, auf Eseln und Kamelen reitend die Welt dahinter erkundet - und die Frauen liebt. Hat es so etwas tatsächlich gegeben in der so steifen, von der viktorianischen Ära und dem Kaisertum geprägten engen europäischen Welt?

Die Antwort ist ja. Nämlich Selma Lagerlöf. Die ein ganz besonderer Mensch war, die aber auch das Glück hatte, in einer Art geschützten Enklave aufzuwachsen, nämlich inmitten einer warmherzigen Großfamilie in Europas Norden, nämlich in Schweden. Da, wo sich der Geist schon ein kleines bisschen mehr geöffnet hatte, als dies in vielen anderen Ländern - so auch den deutschsprachigen - der Fall war.

Maria Regina Kaiser hat ein ganz besonderes Werk über sie geschaffen, nämlich eine Romanbiografie, in der sie versucht, das Wesen und die Sehnsüchte der großen Autorin zu ergründen. Auch wenn ihr eine Riesenmenge an Dokumenten - sowohl Primär- als auch Sekundärliteratur- zur Verfügung stand, ist dies aus meiner Sicht ein außerordentlich bewundernswertes Unterfangen - und dazu ein sehr gelungenes. Auch wenn in einer Romanbiografie die subjektive Sicht ausdrücklich erlaubt ist, schafft Autorin Kaiser einen ebenso liebevoll wie sorgfältig gestalteten Rahmen für den Leser, in dem er sich bequem bewegen, sich weiter informieren und seine eigene Meinung herausbilden kann. Dieser besteht aus einem ausführlichen Nachwort und aus einem noch ausführlicheren Anhang mit Zeittafel, Auflistung der wichtigsten Personen und Orte um Selma Lagerlöf und einer Literaturliste.

Ich bin wirklich begeistert von diesem Werk, auch wenn ich es manchmal zu stark in eine Richtung gehend, andererseits wieder in anderen Fällen zu wenig ausführlich empfinde. Doch die Autorin hat hier so sorgfältig gearbeitet, dass sie mir über die von ihr geschaffene Romanbiografie hinaus die Möglichkeit gibt, mein Bild von Selma Lagerlöf selbst zu vervollständigen, es in die ein oder andere Richtung weiter zu entfalten. Ein Buch, mit dem ich letztendlich wunschlos glücklich bin!

Veröffentlicht am 05.10.2020

Berufswunsch: Raumfahrtingenieur, nicht Arzt

Die Erfindung des Countdowns
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Berufswunsch: Raumfahrtingenieur, nicht Arzt
Davon hat Hermann Oberth geträumt, ohne die Berufsbezeichnung zu kennen. In die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der aus ihm einen erfolgreichen Arzt, wie ...

Berufswunsch: Raumfahrtingenieur, nicht Arzt
Davon hat Hermann Oberth geträumt, ohne die Berufsbezeichnung zu kennen. In die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der aus ihm einen erfolgreichen Arzt, wie er es selbst war, machen wollte, weigerte er sich. Ihn zog es nämlich schon früh - lange, lange vor dem Zweiten Weltkrieg - in ferne Galaxien. Mondraketen wollte er bauen - und doch wurden es trotz vielfältiger Forschungen nur solche zum Kampf. Wobei Hermann weder in jungen noch in späteren Jahren so richtig zum Zuge kam, denn die Forschungsförderung hielt ihn wechselweise für einen Langeweiler oder einen Phantasten. Zumal er sich überhaupt nicht gut verkaufen konnte - ganz im Gegenteil zu seinem frühen Schüler Wernher von Braun, der sowohl bei den Nazis als auch später in den USA groß herauskam. Obwohl er, zumindest Hermanns Meinung nach, längst nicht so fähig war wie er selbst.

Ein Roman, der das Leben von Hermann Obreth, dessen Wiege in Siebenbürgen lag und dessen Grab im fränkischen Feucht zu finden ist, beschreibt - das Leben eines Sonderlings und Träumers, aber auch eines Naturwissenschaftlers. Eines Menschen, der fähig und sperrig zugleich war. Als sperrig empfand ich auch den Roman, obwohl mich das Thema sehr interessierte, doch ist er in einem Stil verfasst, der mich beim Lesen sehr gelangweilt hat - ich musste mich regelrecht dazu zwingen, am Ball zu bleiben, weswegen ich ihn auch nicht weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 02.10.2020

Künstliche Intelligenz im Alltag

Keine Panik, ist nur Technik
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Darum geht es hier vor allem: wie sich Künstliche Intelligenz (im Weiteren KI) in unseren Alltag einfügt, wie sie nutzt und wie sie schadet. Und auch darum, was eigentlich alles dazu zählt. Ich kenne mich ...

Darum geht es hier vor allem: wie sich Künstliche Intelligenz (im Weiteren KI) in unseren Alltag einfügt, wie sie nutzt und wie sie schadet. Und auch darum, was eigentlich alles dazu zählt. Ich kenne mich jetzt nicht wahnsinnig gut in dem Thema aus, bin aber auch kein totaler Newbie und für mich war das Buch nur mäßig unterhaltsam. Es ist sicher sehr anregend sowohl für Menschen, die sich gar nicht auskennen, als auch für solche, die sich dafür interessieren und sich stärker damit beschäftigen (wollen), die also während der Lektüre in einen (inneren) Dialog mit der Autorin Kenza Ait Si Abbou treten.

Die Schilderung ihrer eigenen Alltagssituationen hat mich auch nicht so richtig interessiert und das, obwohl ich solche Aspekte normalerweise eigentlich extrem spannend finde und mich gern und ausführlich damit befasse. Aber irgendetwas fehlte mir dabei, ich kann es gar nicht genau benennen. An der Sprache lag es sicher nicht, aber irgendwie waren die Sequenzen nicht so richtig unterhaltsam und spritzig geschildert. Wohlgemerkt: aus meiner ureigenen subjektiven Sicht.

Ein Buch, das ganz sicher eine Lücke füllt und vielen Menschen hilfreiches Hintergrundwissen vermittelt!