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Veröffentlicht am 15.11.2019

Gegensätze Ost und West

Wie Frau Krause die DDR erfand
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Das Casting verlief für Isabella Krause anders als erwartet. Sie erhält den Auftrag, authentische Ostdeutsche für die Fernsehshow "Wild Ost" zu finden, die aus ihrem Leben, ihrem Alltag in der DDR berichten. ...

Das Casting verlief für Isabella Krause anders als erwartet. Sie erhält den Auftrag, authentische Ostdeutsche für die Fernsehshow "Wild Ost" zu finden, die aus ihrem Leben, ihrem Alltag in der DDR berichten. Ihre Jugendzeit hat sie selbst im Osten verbracht, sie kennt sich aus und weiß, welche Menschen sie vor die Kamera holen möchte. Der "Besserwessi" aus München, der Chef der Produktion, hat jedoch sein eigenen Bild vom Osten. Reibereien bleiben nicht aus.
Einerseits gibt es das Bild von der Mangelwirtschaft, der Stasi und der Unfreiheit des Ostens, es gibt jedoch auch die ganz normale Familie, ein glückliches, einfaches Leben der Menschen. Beide Seiten werden humorvoll beleuchtet, ein ernstes Thema des Nichtverstandenwerden, die Gegensätze von Ost und West, mit einem Augenzwinkern erzählt.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Monolog

Laufen
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Sie läuft ihren trüben Gedanken davon, sie versucht, den Tod ihres Lebenspartners, ihrer großen Liebe, zu bewältigen und zu verarbeiten. Es fing an mit kleinen und kurzen Etappen, mit der Zeit wurden die ...

Sie läuft ihren trüben Gedanken davon, sie versucht, den Tod ihres Lebenspartners, ihrer großen Liebe, zu bewältigen und zu verarbeiten. Es fing an mit kleinen und kurzen Etappen, mit der Zeit wurden die Strecken länger und immer weiter. Sie benötigt das Laufen für ihre seelische Gesundung. Während des Laufens kann sie ihre Gedanken kreisen lassen um ihr Leben wie es war und wie es werden kann. Über ihren Beruf, ihre Freunde, ihre Familie.
Erst sind es kleine Schritte in ein neues Leben, danach werden es immer mehr. Der Roman ist keine Anleitung um selbst mit dem Laufen zu beginnen, der Monolog dient der Trauerbewältigung und dem Beginn von etwas Neuem.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Alterspubertierende

Du bleibst mein Sieger, Tiger
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Früher sagte man Midlifekrise, hier heißt es Alterspubertierende. Das Ergebnis ist dasselbe, wie der 48-jährige Vater seiner 18-jährigen Tochter feststellt. Die Tochter ist plötzlich erwachsen geworden, ...

Früher sagte man Midlifekrise, hier heißt es Alterspubertierende. Das Ergebnis ist dasselbe, wie der 48-jährige Vater seiner 18-jährigen Tochter feststellt. Die Tochter ist plötzlich erwachsen geworden, ohne dass er es bemerkt hat. Ihren Freund Björn hat er versucht zu vergraulen, es hat nicht geklappt. Man hört sogar, dass sie Sex im Kinderzimmer haben, während er mit seiner Frau salzstangenknabbernd den Tatort schauen. Er wird neidisch auf die Jugend, auf ihre Unbekümmertheit, das nicht für den Lebensunterhalt aufkommen müssen, die Freiheit und Gesundheit. War er selbst früher auch so?
Humorvoll wird der Gegensatz Jugend gegen fortschreitendem Alter erzählt. Aus dem Leben gegriffen.

Veröffentlicht am 15.11.2019

unterschiedliche Lebensweisen

Die Dame hinter dem Vorhang
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Jane Banister hat ihre Kindheit und Jugendzeit auf dem Landsitz der Sitwells verbracht auf dem ihr Großvater als Gärtner arbeitete. Als junge Frau im Jahr 1927 wird sie von den Sitwells zu deren Tochter ...

Jane Banister hat ihre Kindheit und Jugendzeit auf dem Landsitz der Sitwells verbracht auf dem ihr Großvater als Gärtner arbeitete. Als junge Frau im Jahr 1927 wird sie von den Sitwells zu deren Tochter Edith nach London geschickt um dort als Dienerin für die als exzentrisch geltende Dichterin zu arbeiten. Edith führt einen unkonventionellen Lebensstil, sie gibt Empfänge, sie hat einen großen Bekanntenkreis der bis ins Königshaus hineinreicht. Für Jane ist es eine komplett andere Welt auf die sie stößt. Die sehr ungleichen Frauen freunden sich mit der Zeit an und Jane lernt die Schattenseiten des Ruhmes kennen.
Interessant ist nicht nur die Beschreibung der unterschiedlichen Lebensweisen sondern auch, dass es die Autorin Edith Sitwells wirklich gab. Dadurch wirkt es sehr authentisch.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Streben nach Anerkennung und Gleichberechtigung

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Der zweite Teil über die Charite in Berlin beginnt im Jahr 1903. Rahel Hirsch hat das Medizinstudium als eine der ersten Ärztinnen überhaupt abgeschlossen und will sich unter den Männern in der Klinik ...

Der zweite Teil über die Charite in Berlin beginnt im Jahr 1903. Rahel Hirsch hat das Medizinstudium als eine der ersten Ärztinnen überhaupt abgeschlossen und will sich unter den Männern in der Klinik behauptet. Sie wird nicht als gleichwertig angesehen, Männer haben immer und überall das Sagen. Auch der jungen Barbara, die in der Wäscherei der Charite arbeitet, leidet an den Übergriffen der Männer. Sie will sich wehren und schließt sich der neu gegründeten Frauenbewegung an. Endlich Gleichberechtigung, endlich Wahlrecht, darauf hofft sie.
Wir erleben hier einen packend geschriebenen Geschichtsroman über die Kaiserzeit in Berlin, über den Kampf zweier Frauen um Anerkennung, über die Entwicklung der Medizin. Der Schreibstil zieht einen sofort in die Handlung hinein.