hat mich tief berührt
Ich war von Anfang an gefesselt von diesem Schreibstil: ein atemloser Monolog einer Frau, die uns auf die ersten Schritte ihres Laufes mitnimmt. Wir merken schnell, dass es ihr richtig schlecht geht.
Sie ...
Ich war von Anfang an gefesselt von diesem Schreibstil: ein atemloser Monolog einer Frau, die uns auf die ersten Schritte ihres Laufes mitnimmt. Wir merken schnell, dass es ihr richtig schlecht geht.
Sie befindet sich in einem Zustand von Trauer, Wut, Verzweiflung und Schuldzuweisungen nachdem sich ihr Lebensgefährte das Leben genommen hat. Getaktet durch den Rhythmus des Laufens erzählt sie uns immer weitere Episoden aus dem Zusammenleben mit ihrem Freund, wie die Depression die Leichtigkeit und die Schönheit ihrer Beziehung weggenommen hat. Schlimm war es mit anzuhören, wie feindseelig und und unfreundlich sich dessen Eltern ihr gegenüber verhalten haben. Wie sie alle seine Habseligkeiten aus der gemeinsamen Wohnung geschleppt haben und ihre Rolle als „Witwe“ gar nicht erkannt haben; „Ihr wart ja nicht verheiratet“.
Beim Lesen war ich echt froh, dass ich nicht selbst in solchen Gefühlen und schlimmen Erlebnissen stecke. Vielleicht ist es möglich, dass dieses Buch einem guttut, wenn es einem genau so schlecht geht. Aber es kann sicher auch sein, dass man es dann nicht aushält. Tröstlich war, dass sich diese Geschichte ganz leise und langsam doch zum Positiven entwickelt.
Ein wirklich schwieriges Thema, das mir trotzdem gut gefallen hat. Ich habe großen Respekt, wie Isabel Bogdan diese Gefühle, diese Hilflosigkeit in Worte gefasst hat.