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Veröffentlicht am 03.12.2018

Ein Tanz im Schnee

Ein Tanz im Schnee
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Inhalt
Einst waren Piper und Noah ein Traumpaar. Alle wussten, dass sie sich lieben und zusammen gehören. Doch als es zwischen ihnen ernster wurde und sie entscheiden mussten, wie es weiter geht, beendete ...

Inhalt
Einst waren Piper und Noah ein Traumpaar. Alle wussten, dass sie sich lieben und zusammen gehören. Doch als es zwischen ihnen ernster wurde und sie entscheiden mussten, wie es weiter geht, beendete Noah die Beziehung. Obwohl Piper seine große Liebe ist, kann er sich ein sesshaftes Leben nicht vorstellen. Daher stürzte er sich in seine Karriere und lies alles hinter sich. Sieben Jahre später ist er zufällig zurück in Echo Lake und es ist der Abend des Schneeflockenballs. Auf der Tanzfläche begegnen sich Piper und Noah wieder und die alten Gefühle brodeln hoch. Doch hat ihre Liebe diesmal eine Chance?

Meine Meinung
Diese Kurzgeschichte stellt die Vorgeschichte zur Echo Lake Reihe dar. Hintergründig darf man hier die Charaktere kennen lernen, die in den späteren Bänden die Rolle der Protagonisten einnehmen.

Hier geht es aber um Noah und Piper. Sie waren das Traumpaar von Echo Lake, bis ihre Beziehung zerbrach. Es mangelte ihnen nicht an Liebe, ihre Vorstellungen und Wünsche für die Zukunft waren einfach zu verschieden. Während Piper vor Ort bleiben wollte um hier ihre Kunst auszuleben, zog es Noah in die Welt hinaus um als Extremsportler immer wieder neues entdecken zu können. Der Kontakt brach ab, doch die Gefühle ließen nie nach. Sieben Jahre haben sie sich nicht mehr gesehen, doch ausgerechnet auf dem Schneeflockenball stehen sie einander wieder gegenüber.

Wie reagiert man in einer solchen Situation? Alles ist Vertraut und doch fremd. Unterdrückt man die Gefühle und versucht freundschaftlich miteinander umzugehen? Gibt man den Gefühlen nach und versucht etwas zu erwecken, was aber keine Chance hat? Klar ist, dass Piper und Noah völlig unterschiedlich reagieren. Doch sie raffen sich wieder auf und machen zusammen einen zwanglosen Ausflug. Dieser führt ihnen aber schließlich etwas überaus wichtiges vor Augen.

Angefüllt mit Gefühlen der Vergangenheit, ist die Handlung überaus berührend geschrieben. Während die Protagonisten noch die Gefühle von Damals durchleben, versuchen sie auch herauszufinden, wie sie heute zu einander stehen. Diese Emotionen sind ganz wunderbar in Worte gefasst. Da ist eine gewisse Intensität, die verdeutlicht, wie sehr sich Piper und Noah nach einander sehnen aber auch ihre Barriere vor sich verspüren.

Auf den wenigen Seiten erzählt Maggie McGinnis von der Liebe zwischen zwei Menschen, von ihren Ängsten und ihren Stärken und Leidenschaften. Sie zeigt auf, wie sie sich inspirieren und das Leben des anderen beeinflussen, auch wenn sie von einander getrennt sind.

Es wird zwar nur ein kurzer Zeitraum umfasst, doch darin kann die Autorin viel unterbringen. Dadurch, dass die Charaktere eine Vorgeschichte haben, fällt es ja leichter. In dieser Zeit wurde eine tolle Atmosphäre aufgebaut und diese angenehme Art der Vertrautheit. Es war einfach nur schön.

Fazit
Eine schöne Kurzgeschichte fürs Herz, die unglaublich berührend ist. Das Traumpaar von Echo Lake, das einander sehr geliebt hat, war zerbrochen und erhält nun die Chance auf einen Neuanfang. Doch können die Hürden von gestern heute überwunden werden? Erst die Erkenntnisse des Herzens ermöglichen ein Happy End.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Multiversum

Multiversum
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Inhalt
Als Tom neun Jahre alt ist, verschwinden seine Eltern auf rätselhafte Weise bei einem Bootsunfall. Ihre Leichen wurden nie gefunden. Sechs Jahre später taucht allerdings eine Nachricht von ihnen ...

Inhalt
Als Tom neun Jahre alt ist, verschwinden seine Eltern auf rätselhafte Weise bei einem Bootsunfall. Ihre Leichen wurden nie gefunden. Sechs Jahre später taucht allerdings eine Nachricht von ihnen auf. Sie leben, doch die gefundene Nachricht verweist auf das Mittelalter. Professor Steiner, ein Freund der Familie, vermutet, dass Toms Eltern versehentlich ein Tor in eine Parallelwelt entdeckt haben und nun den Rückweg nicht finden. Um sie zu retten, suchen sie nach dem Durchgang. Tom und Steiners Student Maximilian gelingt der Übergang, doch der Professor fällt in die Hände des Militärs, das scheinbar auch großes Interesse an dem Weg in die Parallelwelt hat. Von allem abgeschnitten versuchen Tom und Maximilian sich zurecht zu finden, doch das Leben im Mittelalter ist nicht leicht und die Gefahr die Geschichte zu verändern weiß.

Meine Meinung
Alles beginnt mit dem gekentertem Boot der Staffords. Tom ist noch ein kleiner Junge als es passiert. Schockiert muss er mit ansehen wie dieses ans Land gezogen wird, von seinen Eltern gibt es aber keine Spur. Obwohl all sie für tot halten, kann er es nicht akzeptieren Er wächst bei seiner Großmutter auf, sein Elternhaus kann er nicht betreten, zu groß ist der Schmerz. Doch sechs Jahre später gibt es wieder Hoffnung. Eine seltsame und unmögliche Hoffnung, denn es wird eine Nachricht von ihnen gefunden, allerdings stammt sie aus dem Mittelalter. Wie ist das möglich? Wie kann die Nachricht aus dem Mittelalter kommen?

Professor Steiner, ein Bekannter von Toms Großmutter, hat dazu eine Theorie. Schon lange glaubt er an die Existenz von Parallelwelten in denen Geschichte anders oder langsamer verlaufen ist. Er glaubt, dass Toms Eltern versehentlich ein Tor gefunden haben und auf der anderen Seite im Mittelalter gelandet sind. Sie wissen nicht, wie sie zurück kommen können, haben aber versucht Nachrichten zu senden. Er will ihnen helfen Toms Eltern zu retten.

Natürlich hat auch das Militär ein Interesse an dem Portal. Mit seiner Macht versucht es alles in der Umgebung einzunehmen, errichtet Sperrgebiete und verhört die Menschen, die dem ungefähren Portalort zu nahe kommen. Auch Steiner gerät in deren Visier. Schon bald wird er verfolgt, seine Räume durchsucht und seine Gespräche abgehört. Schließlich bekommt das Militär immer was es will.

Es ist eine interessante Idee, dass es auf der Welt versteckte Portale in andere Welten gibt. Es ist noch immer die Erde, doch sie hat eine andere Entwicklung genommen. Hier geraten die Menschen ins Jahr 1223. Ich kann nicht sagen wie akkurat sie Darstellung des Mittelalters ist, doch für mich war es gut gemacht. Es passte in den Geschichtenfluss und da die Aufmerksamkeit mehr auf den Protagonisten liegt, wird eher auf ihre Taten geachtet als auf die historische Korrektheit.

Der Verlauf der Handlung ist gut aufgebaut und bietet auch tolle Wendungen. Die Autorin weiß zu überraschen und durch Taten Verwirrung zu schaffen. Obwohl nicht unbedingt vor Spannung triefend, hat die Geschichte etwas fesselndes an sich, dem man sich nicht entziehen kann. Die Charaktere sind irgendwie interessant, doch nicht alle wirklich sympathisch. Sie machen kaum Entwicklung durch, auch wenn versucht wurde eben dies darzustellen.

Insbesondere Tom und Maximilian, die eigentlich von sich aus schon gut aufgestellt waren, wurden in dieser anderen Welt plötzlich mit Selbstvertrauen und verschiedenen Fähigkeiten bestärkt. Es wurde einfach übertrieben. Eine weitere Übertreibung wurde mit dem Drama vollführt. Gegen Ende hat die Autorin eine Szene eingebaut, die extra dramatisch wirken sollte. Es wurde allerdings so auf die Spitze getrieben, das es schon an alte Werke ala Shakespeare erinnerte.

Fazit
Eine Zeitreise in die Vergangenheit einer parallelen Welt. Die Suche nach geliebten Menschen an einem unbekannten Ort und ein überraschend gutes Abenteuer. Petra Mattfelds Idee für dieses Buch hat eine fesselnde Art, trotz der kleinen Mängel, die sich darin finden. Der Verweis auf weitere Abenteuer schürt zudem die Neugier, schließlich könnte das Ganze noch stärker werden.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Stellas erstes Abenteuer

Stella Montgomery und die bedauerliche Verwandlung des Mr Filbert
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Inhalt
Zusammen mit ihren Tanten residiert Stella Montgomery im Hotel Majestic in Withering by Sea. Während die Damen den strickten Tagesplan mit Bädern und Kuren verfolgen, versucht Stella ihren Träumen ...

Inhalt
Zusammen mit ihren Tanten residiert Stella Montgomery im Hotel Majestic in Withering by Sea. Während die Damen den strickten Tagesplan mit Bädern und Kuren verfolgen, versucht Stella ihren Träumen nachzugehen und sich Abenteuer auszudenken um dem tristen Alltag zu entkommen. Eines Tages versteckt sie sich im Wintergarten und bekommt mit, wie Mr Filbert heimlich etwas in einem Blumentopf vergräbt. Aus reiner Neugier nimmt Stella das Päckchen an sich, ohne zu ahnen, dass noch andere danach suchen. Noch am selben Abend wird sie Zeugin eines Verbrechens aber auch davon, dass es Menschen mit ganz besonderen Kräften gibt. Schon bald sind seltsame Männer hinter ihr her, doch zum Glück findet Stella auch Freunde, die ihr in dieser Zeit bestehen.

Meine Meinung
Der im Viktorianischen England angesiedelte Kinder/Jugendkrimi, hat nicht nur ein spannendes Abenteuer zu bieten, auch ein Hauch Magie lässt sich auf den Seiten des Buches finden.

Als Waisenkind lebt Stella bei ihren Tanten, die inzwischen doch schon älter sind. Ihren strengen Regeln unterworfen, muss sie lernen sich wie eine Dame zu benehmen und auf Französisch Konversation zu betreiben, nicht gerade etwas, was ein junges Mädchen spannend findet. Viel lieber treibt sich Stella im Hotel herum oder verbringt Zeit in ihrem Versteck im Wintergarten. Dort hat sie einen Atlas, den sie als dem Müll gerettet hat und mit dem sie sich in ferne Länder träumt. Die Hinweise und Beschreibungen auf den Seiten beflügeln ihre Fantasie noch zusätzlich. Aus ihrem Versteck heraus beobachtet sie wie Mr Filbert etwas in einem Blumentopf versteckt und wird später Zeugin eines Verbrechens. Sie verspricht dem mysteriösen Mann auf sein Päckchen zu achten, auch wenn es sie selbst in Gefahr bringt.

So beginnt Stellas Abenteuer, das noch spannender und interessanter wird, als sie es sich je hätte erträumen können. Zudem muss sie erkennen, dass es in der Welt Dinge gibt, von denen nicht einmal ihre gelehrten Tanten etwas wissen. Schon bald sind die Männer, die Mr Filbert getötet haben auch hinter ihr her und ihnen zu entkommen scheint unmöglich, denn ihr Anführer ist ein kluger und gerissener Mann, der nach großer Macht strebt. Er nutzt Magie um Stella auf den Fersen zu bleiben, denn sie hat nun mal etwas, was er begehrt. Ob es immer wahre Magie oder nur Tricks sind, ist nicht immer leicht zu erkennen, gefährlich ist es trotzdem.

Obwohl Stella in die Hände der Männer gerät, gelingt es ihr doch immer wieder zu entkommen. Ihre Tanten erkennen es vielleicht nicht an, doch sie ist ein kluges und mutiges Mädchen. Durch das Blättern in ihrem Atlas hat sie vieles gelernt, was in manch brenzligen Situationen zur Rettung wurde. Doch sie ist auch nicht allein, denn auf ihren Fluchten, findet sie ungewöhnliche Freunde, die ihr zur Seite stehen.

So erweitert Judith Rossell ihre Auswahl an skurrilen Charakteren weiter. Leider blieben viele dieser Charaktere aber auch ausbaufähiger, denn ihnen wurde einfach nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt. Darunter sind auch Stellas Tanten, von denen man nicht erfährt, warum sie so hart zu ihr sind. Sie selbst ist allerdings sympathisch, neugierig und klug. Aus ihrer Sicht wird auch die Handlung wieder gegeben. Dabei lässt die Autorin aber auch noch genug Informationen einfließen um den Hintergrund zu beleuchten. Die Gefühlswelt bleibt dabei aber eher verschlossen. Sie wird zwar ab und an angesprochen, aber eher oberflächlich, denn spürbar war sie nicht. Dies könnte natürlich der Zeit zugeschrieben werden, schließlich wurden damals Emotionen eher zurückgehalten.

Traurig ist allerdings, dass am Ende Stella und ihre neuen Freunde getrennte Wege gehen. Es wird offen gelassen, ob es bei ihrem weiteren Abenteuern ein Wiedersehen geben wird, was aber wünschenswert wäre. Im Allgemeinen ist das Ende etwas zu schnell gelöst worden, wenn auch für ein Kinder/Jugendbuch doch passend. Wahrscheinlich ist der Blick eines Erwachsenen etwas zu kritisch.

Fazit
Judith Rossell bringt mit Stellas Abenteuer ihren Lesern das Leben in der Vergangenheit etwas näher. Sie zeigt auf, dass das kleine Mädchen trotz all der Regeln und Verbote nie aufhört zu träumen oder ihren Weg zu gehen, auch wenn es nicht gerade leicht ist. Zufällig gerät sie bei all dem auch noch in die Welt der Magie und des alten Glaubens, muss versuchen ein Versprechen zu halten und ihre neuen Freunde zu beschützen. Eine schöne Geschichte, die an mancher Stelle etwas zu einfach gestaltet wurde, aber doch zu unterhalten weiß.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Absolut enttäuschend

Das Wissen des schwarzen Obsidians
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Inhalt
Als die Norne den Untergang Asgards prophezeite, schuf der Göttervater Odin einen Wissensspeicher in Form eines schwarzen Obsidians. Doch der Obsidian zerbrach in mehrere Teile, weshalb sie unter ...

Inhalt
Als die Norne den Untergang Asgards prophezeite, schuf der Göttervater Odin einen Wissensspeicher in Form eines schwarzen Obsidians. Doch der Obsidian zerbrach in mehrere Teile, weshalb sie unter den verschiedenen Völkern verteilt wurden um sie vor Loki zu schützen, der nach ihrer Macht giert. Lange Zeit danach erwacht einer der Splitter, Agwa, und bringt erneut Odin und Loki auf den Plan. Im Kölner Archiv befinden sich Karten, die durch Magie die Splitter anzeigen können und die Studenten Marie und Jonas stolpern zufällig über sie. Schon bald befinden sie sich in großer Gefahr, denn Loki hat davon erfahren und schickt seine Schergen nach ihnen aus. Um sie zu retten und Agwa an sich zu bringen, offenbart sich Odin und nimmt sie mit zu den Walküren. So leicht gibt Loki aber nicht auf, weshalb es immer wieder zu Kämpfen kommt. Doch wer wird am Ende die Oberhand behalten?

Meine Meinung mit SPOILERN
Nordische Mythologie in Verbindung mit der heutigen Zeit. Die Geschichte hatte so viel Potenzial, klang richtig gut und versprach ein tolles Abenteuer, am Ende blieb aber nur die Enttäuschung.

Wir haben hier den Göttervater Odin, der jedes Risiko auf sich genommen um das Wissen Asgards in einem schwarzen Obsidian zu versiegeln, in dem die Seele eines sterbenden Vulkans lebt. Zwar zerbrach der Stein in mehrere Teile, doch Odin vertraut darauf, dass seine Freunde und Verbündeten sie beschützen. Tja, die Zeit vergeht, in den Steinen wächst ein Bewusstsein heran und manch einer entkommt hinaus in die Welt. Agwa ist einer der aktivsten Splitter, durch die Geschichte hindurch ruinierte er so manche Leben, entkam aber immer wieder. Neben den Problemen mit den Splittern, hat Odin auch noch Loki am Hals, denn auch der Gott der Täuschung will die Macht der Splitter. Was macht man also als Gott? Genau, man zieht Menschen in die Sache hinein.

Marie und Jonas machen im Stadtarchiv Köln ein Praktikum und stoßen dabei zufällig auch alte Karten. Sie ahnen nicht, dass es die sind, die Odin einst anfertigte um nach den Splittern sehen zu können. Im Übrigen spielt Köln hier keine wichtige Rolle, an sich hätte die Handlung auch an jedem anderen Ort stattfinden können. Als Lokis Schergen entdecken, dass sie die Karten haben, sind sie natürlich hinter ihnen her, weshalb Odin sie rettet und mitnimmt. Von nun an dürfen sie nicht mehr von seiner Seite weichen um nicht Loki in die Hände zu fallen. Was ist eigentlich mit ihren Familien? Was ist mit ihrem Studium? Sucht die Polizei nicht nach ihnen?

Ok, zurück zu den Karten. Wozu sind diese Dinger gut bzw. wie sollte Loki durch die Gedanken der Studenten auf ihnen die Splitter entdecken, wenn nicht mal Odin es so tun kann? Er selbst brauchte ein Ritual und doch gelang es nicht wirklich. Dann versucht Odin durch Marie die Karten zu lesen, was allerdings nur dazu führt, dass sie die Vergangenheit sehen, in der sich Agwa rumtrieb.

Diese Blick in die Vergangenheit sind recht interessant gemacht, verarbeiten sie doch viele Sagen. So begegnet man der Frau in Weiß, der Lorelei, dem Nibelungenschatz, dem kopflosen Reiter und noch vielen anderen Gestalten. Ihre Geschichten sind mitreißend und faszinierend, während der Rest eher zäh und langatmig ist.

Marie und Jonas wurden von Odin auf den Reiterhof der Walküren gebracht. Zwischen den einzelnen Blicken in die Vergangenheit, kämpfen sie hier immer mal wieder gegen Loki, obwohl der Ort ja absolut sicher sein sollte. Könnte spannend sein, ist es aber nicht. Vor allem nicht, da Marie bei einem Kampf tatsächlich anfängt davon zu schwärmen, wie heiß Loki doch ist. Von ihm erfährt man auch, dass er Marie anziehend findet und sie gerne an seiner Seite hätte. Echt jetzt? Nicht zu vergessen ist auch noch, dass Marie plötzlich unglaubliche Kräfte entwickelt, die ihr im Kampf sehr nützlich werden, schließlich soll sie sich ja nicht beschützen lassen.

Ich hatte mich auf eine faszinierende Jagd nach den Obsidianen eingestellt und einem großen Showdown, doch nichts davon geschah. Viel mehr ging es um die Vergangenheit eines Splitters und einen unspektakulären Kampf um ihn. Es ist schwer einer Handlung zu folgen, die mehr im Damals als im Jetzt spielt und mehr oder weniger vor sich hin plätschert. Die Autorin hat den Sagen so viel Leben eingehaucht, dass für ihre Protagonisten scheinbar nichts mehr blieb. Bei ihnen bleibt alles oberflächlich und platt. Man hat versucht ihnen einen Entwicklung zu geben, doch es hat nicht recht geklappt. Klar, von einem Moment auf den anderen ist Marie mit ihren Fähigkeiten zur Kämpferin an Odins Seite geworden. Jonas ist plötzlich der Technikverständige, der den Walküren mit ihren Maschinen hilft. Nee. Das Ende selbst konnte auch nicht mehr herausreißen. Nach der langsamen Erzählweise geht es dann Schlag auf Schlag und hört dann einfach auf. Man fühlt sich überrumpelt und mit all seinen Fragen im Regen stehen gelassen. Es gibt noch so vieles, was ich nicht verstanden habe oder wozu ich keine Erklärung gefunden habe, was sehr schade ist.

Fazit
Die Autorin hat eine interessante Idee aufgebaut, bei der die Rückblicke toll gestaltet sind, die Handlung selbst aber überaus schwach bis kaum vorhanden ist. Es ist ihr nicht gelungen den Charakteren Leben einzuhauchen oder Spannung aufzubauen. Das Lesen von der ersten bis zur letzten Seite gestaltet sich daher sehr zäh und gleicht einem Kampf. Leider kann ich dieses Buch absolut nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Eine Liebe voller Hindernisse

Abendsonne. Die Wiedererwählte der Jahreszeiten (Buch 2)
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Inhalt
Eine Auswahl steht an und alle Hüterinnen sind aufgeregt, denn eine von ihnen könnte die nächsten 100 Jahre mit einem Göttersohn verbringen. Die Göttin hat aber andere Pläne, denn sie will ein gewöhnliches ...

Inhalt
Eine Auswahl steht an und alle Hüterinnen sind aufgeregt, denn eine von ihnen könnte die nächsten 100 Jahre mit einem Göttersohn verbringen. Die Göttin hat aber andere Pläne, denn sie will ein gewöhnliches Mädchen diesmal mitnehmen. Natürlich verursacht diese Nachricht ganz große Unruhe in der Stadt, denn plötzlich könnte jedes Mädchen die Braut der Göttersöhne werden. Dahlia hat an dem Ganzen kein Interesse, viel lieber will sie Grenzhüterin werden, doch ausgerechnet auf sie fällt Gaias Wahl. Am liebsten würde sie vor ihren seltsamen Träumen, die sie seit einiger Zeit verfolgen, ebenso flüchten wie vor dem Schicksal eine Auserwählte zu sein, doch es soll nicht sein. Schon bald steht sie daher Aviv, Sol, Jesien und Nevis gegenüber und fühlt eine seltsame Verbundenheit zu einem von ihnen.

Meine Meinung
Nach "Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten", geht die Geschichte um Gaia und ihre Söhne weiter.

Die Erzählung beginnt mit neuen Charakteren, wenn auch mit einer ähnlichen Ausgangssituation wie im ersten Band. Im Tempel der Göttin bereiten sich die Hüterinnen auf die Ankunft Gaias vor. Alls sind aufgeregt, denn nach der Ernennung von Maya Jasmin Morgentau, ist dies die nächste Wahl. Doch die Entscheidung der Göttin überrascht die Hüterinnen, denn sie will keine von ihnen, sie will ein Mädchen aus der Stadt. Sie will jemanden, der nicht sein Leben lang auf die Aufgabe vorbereitet wurde.

Dahlia Evangeline Abendsonne weiß noch nicht recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Irgendwie zieht es sie ins Grenzgebiet, wo sie von ihrem Onkel die Aufgaben eines Grenzhüters erlernen will. Dort soll es zwar gefährlich sein, doch sicherlich nicht seltsamer als in ihren Träumen, wo ein Mann sie immer mit einem fremden Namen anspricht. Sie will nicht zur Auswahl, doch ihr bleibt keine andere Wahl. Zu ihrem Entsetzen will Gaia tatsächlich sie zu ihren Söhnen mitnehmen. Dahlia will fliehen, denn auserwählt zu sein, passt ihr gar nicht, doch das Schicksal hat entschieden und davor kann niemand flüchten.

In Gaias Reich trifft sie die vier Brüder, die so unterschiedlich sind wie ihre Jahreszeiten. Obwohl diese Männer ihr völlig fremd sind, fühlt sie zu einem von ihnen eine besondere Verbindung. Leider ist dieser die meiste Zeit eher abweisend und auch seine Brüder sind nicht sonderlich von ihr beeindruckt, einzig Nevis ist nett, stellt aber auch klar, dass sein Herz noch immer Maya gehört. Schnell fühlt sich Dahlia unwohl und will nur noch weg, dass dies möglich ist, hätte sie aber nicht gedacht.

Anders als Maya, ist Dahlia nicht so sanft. Sie ist anders als ihre Vorgängerin, impulsiv, frech und sarkastisch. Sie gibt sich gerne stark und weiß wohin es gehen soll, hat aber auch einen weichen Kern und oft Angst sich Problemen zu stellen. Dahlia kann aber auch sehr liebevoll sein und mit ihrem großen Herzen die Menschen für sich gewinnen. Sie ist ein Dickkopf, der so gar nicht zu dem passt, was die Brüder von den demütigen Hüterinnen kennen.

Obwohl es zu Beginn so scheint, als würde dies ein Abklatsch des ersten Bandes werden, nur mit einer anderen Protagonistin und einem anderen Bruder, wird man schnell etwas besseren belehrt. Recht schnell kommen Wendungen ins Spiel und schon findet man sich als Leser in einer ganz neuen Geschichte wieder. Der federleichte Schreibstil der Autorin nimmt einen dabei wieder gefangen und man versinkt in der vertrauten Umgebung. Es macht Spaß erneut nach Hemera zu kommen und die Brüder wieder sehen zu können.

Wie nicht anders von Jennifer Wolf erwartet, wird es wieder sehr emotional. Im Titel, aber auch zum Ende des ersten Bandes, werden bereits Anspielungen auf die Handlung gegeben. Gaia will ihre Söhne glücklich sehen, daher hat sie eine ganz besonderen Seele die Wiedergeburt ermöglicht. Doch es wäre zu einfach, wenn sich die Protagonisten einfach wieder in einander verlieben und alles ist gut. Nein, der Prozess ist begleitet von Schmerz und Unglauben. An einem Punkt sammeln sich sehr dunkle Wolken am Horizont, denn ein Vorfall sorgt dafür, dass das Happy End plötzlich außer Reichweite ist. Auf äußert geschickte Weise spielt die Autorin mit ihren Lesern, sie überrascht sie und rührt sie zu Tränen. Der gewählte Ausweg am Ende ist traurig, aber auch erfüllend. Er passt zur Handlung und gibt auch dem Leser etwas Glück.

Ganz zum Schluss gibt es eine weitere Überraschung, denn Gaia teilt ihren Söhnen eine ungewöhnliche Entscheidung mit, die ihnen mehr Freiheit gibt. Dadurch eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten und die Neugier auf die Folgebände wächst an.

Fazit
Eine tolle Fortsetzung, die man auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, empfehlenswert wäre es aber, die Bände der Reihenfolge nach zu genießen. Diesmal kann eine starke und freche Protagonistin um ihr Glück kämpfen, wobei ihr so manche Steine in den Weg gelegt werden. Gewohnt spannend und emotional, kann Jennifer Wolf auch mit diesem Band begeistern.