"Der Graf ist immer im Dienst"
HerrschaftszeitenDieses Buch ist die Zusammenfassung einer mehrteiligen TV-Serie in der Johann-Philipp Spiegelfeld 17 Burgen und Schlösser in Österreich (und eines in Südtirol) besucht und mit den Schlossherren und Burgfräuleins, ...
Dieses Buch ist die Zusammenfassung einer mehrteiligen TV-Serie in der Johann-Philipp Spiegelfeld 17 Burgen und Schlösser in Österreich (und eines in Südtirol) besucht und mit den Schlossherren und Burgfräuleins, die häufig auch noch weitläufig mit ihm verwandt sind, über die Geschichte der Gebäude spricht.
Der Aufbau ist immer der selbe: Johann-Philipp Spiegelfeld verbringt jeweils zwei Tage mit den Familien, übernachtet dort und macht auch Ausflüge mit den Menschen. Und nach einem gemeinsamen Abendessen, folgt dann noch ein spannendes Kamingespräch, in denen man dann auch Privates erfährt. Natürlich darf die Frage nach einem Schloss- oder Burggespenst nicht fehlen.
Bleibt zum Schluss nur noch die Frage offen: Wie wohnt eigentlich Johann-Philipp Spiegelfeld, der zerzauste Adelige, der für‘s Fernsehen Seinesgleichen in ihren Schlössern und Burgen besucht, selbst?
Meine Meinung:
Das Buch ist die gelungene Zusammenfassung der aktuell drei Staffeln umfassende Sendereihe. Johann-Philipp Spiegelfeld ist studierter Historiker, Linienpilot und Rettungssanitäter und hat gemeinsam mit Regisseur Martin S. Pusch dieses Buch geschrieben.
Viele Menschen haben vom Leben auf Schlössern und Burgen eine falsche Vorstellung. Opulent, manchmal dekadent und reich - so ist häufig die Meinung. Bei den Gesprächen, die Johann-Philipp Spiegelfeld führt, wird schnell klar, dass sich „Reichtum“ schnell relativiert, wenn man weiß, dass Tausende Quadratmeter Dach neu einzudecken sind und das Vermögen hauptsächlich aus kaum veräußerbaren Land- und Forstwirtschaftsbetrieben besteht. Daher haben fast alle Schloss- und BurgbesitzerInnen einen Brotberuf. Das beschreibt Johann-Philipp Spiegelfeld in einem Interview wie folgt:
"Die Adeligen sind ganz normale Normalos. Das sind Menschen, die auch ganz normale Berufe haben. Es ist natürlich ein "First World Problem", ein Schloss vererbt zu bekommen, aber es ist gleichzeitig auch eine irre Verantwortung und die spürt man auch. Niemand will ja der letzte in einer Linie sein, der dieses Schloss erhalten kann. Denn so ein Schlossbesitz ist mit vielen Aufgaben und vielen Sorgenfalten verbunden. Viele in diesen Familien sind auch gar nicht glücklich darüber, dass sie solche Aufgaben auferlegt bekommen haben."
Mir hat das Buch, ebenso wie die Sendereihe sehr gut gefallen. Johann-Philipp Spiegelfeld plaudert ziemlich ungezwungen und erzählt von einigen Hoppalas, die im Fernsehen nicht zu sehen sind.
Das Buch ist in gediegener Ausstattung im Amalthea-Verlag als Hardcover erschienen. Es eignet sich sehr gut als Geschenk.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Buch 5 Sterne.