Düster, derb und gewalttätig - London im 19. Jh.
Arrowood - Die MördergrubeDies ist der zweite Fall für Privatschnüffler William Arrowood und seinem Assistenten Barnett im Viktorianischem London.
Nach wie vor hadert Arrowood damit, dass Sherlock Holmes seine Fälle aufklärt und ...
Dies ist der zweite Fall für Privatschnüffler William Arrowood und seinem Assistenten Barnett im Viktorianischem London.
Nach wie vor hadert Arrowood damit, dass Sherlock Holmes seine Fälle aufklärt und diese spektakulär in Szene setzt. Die Gazetten sind voll des Lobes und er, Arrowood hat gerade so sein Auskommen.
Diesmal soll er dem Verbleib einer jungen Frau nachgehen, die nach ihrer Verheiratung jeglichen Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen hat. Dies scheint ein einfacher Fall zu sein, denn die Adresse und der Name des Ehemanns sind bekannt.
Doch es wäre nicht Mick Finlay, würde sich dieser Auftrag als simpel entpuppen.
Arrowood und Barnett stoßen auf einige Ungereimtheiten sowohl bei den Auftraggebern als auch auf der Farm. Bei näherer Betrachtung der Umstände, stechen sie in ein Wespennest von Korruption und Betrug rund um eine Nervenheilanstalt.
Die Hartnäckigkeit, mit der Arrowood seinen Ermittlungen nachgeht führt letztlich zum Erfolg, wenn auch ein wenig anders als erwartet.
Meine Meinung:
Das Thema hat mir, obwohl gruselig sehr gut gefallen. Im 19. Jahrhundert ist der Umgang mit behinderten oder in ihrer Entwicklung retardierten Menschen grausam. Man sperrt sie weg oder verwendet sie als Arbeitssklaven und nimmt ihren frühen Tod durch Mangelernährung und Überarbeitung billigend in Kauf.
Nicht so gut hat mir die Entwicklung, William Arrowood seit dem ersten Fall nimmt, gefallen. Er entpuppt sich als grantiger Mann, der auch vor Tätlichkeiten nicht zurückschreckt. Selbst Assistent Barnett (der Ich-Erzähler) ist davor nicht gefeit. Auch Arrowoods Konsum von Schnaps, Laudanum und in Wein aufgelöstem Kokain ist überdurchschnittlich. Seine Kopfschmerzen am Tag danach auch.
Arrowood kann es weder verwinden, dass Sherlock Holmes eine gute Presse erhält, noch, dass ihm seine Frau davongelaufen ist. Also mich wundert das nicht - siehe vorhin.
Schaurig, aber durchaus authentisch sind die Lebensumstände der Menschen, wenn sie nicht gerade der Upper Class angehören, beschrieben. Diesmal ist fast alles schmutzig, derb, depressiv und gewalttätig. Wenig Aussicht auf Hoffnung und Verbesserung.
Fazit:
Ein düsteres Kapitel der englischen Geschichte. Gerne gebe ich hier 4 Sterne und hoffe auf eine Verbesserung von Arrowoods Lebenssituation.