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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2024

Hebe den Schatz in dir

Der Schatz der Frauen
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Wie die Autorin Ida Marie Stögerer in ihrem Vorwort zu diesem Buch treffend bemerkt, haben wir Frauen schon so ziemlich alles gelesen, was uns weiterhelfen soll. Buchhandlungen, Bibliotheken und private ...

Wie die Autorin Ida Marie Stögerer in ihrem Vorwort zu diesem Buch treffend bemerkt, haben wir Frauen schon so ziemlich alles gelesen, was uns weiterhelfen soll. Buchhandlungen, Bibliotheken und private Bücherregale sind voll mit diversen Ratgebern. Wozu also noch einen? Was soll an „Der Schatz der Frauen“ neu oder anders sein?

Ida Marie Stögerer ortet neun Saboteure, die uns Frauen das Leben schwer machen und uns an der Weiterentwicklung hindern.

Ida Marie Stoegerers Methode zur Umwandlung der inneren Denkmuster (anderswo Glaubenssätze genannt) ist so unkonventionell wie erfolgreich. Sie entwickelte sie in 20 Jahren Berufserfahrung und wandte sie in mehr als 4.500 Coachings an.

„Heißt sie willkommen, die Saboteure in euch, und betrachtet sie von allen Seiten. Dreht und wendet sie, bis ihr den guten Kern entdeckt: euren Schatz.“

In ihrem ersten Buch bietet sie nun ganz konkrete Tipps und Übungen an. Welche das genau sind, müsst ihr schon selbst lesen.

Fazit:

Nicht alles, was hier empfohlen wird, ist wirklich neu. Vieles ist bekannt, aber wenig beherzigt, manches neu benannt oder aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Vielleicht hilft eine nochmalige Analyse, welches Denkmuster unsere Handlungen sabotiert, diese Saboteure zu entlarven, unschädlich zu machen und als Ressource, als Schatz zu verwenden. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 23.05.2024

Eine unbedingte Leseempfehlung!

Frühling 1940
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Der renommierte Historiker Raffael Scheck erzählt in diesem Sachbuch eindrucksvoll von den Monaten Mai und Juni 1940 als Hitlers Truppen Richtung Westen marschieren und dabei auf die Spuren ihrer Väter ...

Der renommierte Historiker Raffael Scheck erzählt in diesem Sachbuch eindrucksvoll von den Monaten Mai und Juni 1940 als Hitlers Truppen Richtung Westen marschieren und dabei auf die Spuren ihrer Väter und Großväter treffen. In Belgien, genauer gesagt in Flandern, stehen sich abermals Franzosen und Deutsche unversöhnlich auf den Schlachtfeldern des „Großen Krieges“, wie man den Ersten Weltkrieg damals nannte, gegenüber.

Dabei bedient sich der Autor sich zahlreicher, bislang unveröffentlichten Berichten, Briefen und Tagebucheinträgen von Soldaten und Zivilisten auf beiden Seiten der Front(en). Diese höchst ungewöhnliche Sicht der Ereignisse vermitteln uns Lesern einen besonderen Eindruck. Es sind die Wochen, die den „Sitzkrieg“ oder „Drôle de guerre“ (komischer Krieg), wie die Franzosen diese eigenartige Pattstellung nennen, beenden.

Man deckt sich gegenseitig mit Propaganda ein. Deutsche Lautsprecher geben vor, französische Radiosender zu sein und Flugblätter werden massenhaft abgeworfen.

„Die Lüge ist dynamisch und hat mehr Flügel als die unbewegliche Wahrheit.“ (Emile Collart).

Auf der einen Seite steht die hoch gerüstete Wehrmacht und auf der anderen die schlecht ausgerüsteten Armeen Frankreichs und Großbritanniens.

Anhand dieser Dokumente können wir nachvollziehen, wie die Traumata des Ersten Weltkriegs und die Trauer um gefallenen Großväter, Väter, Brüder sowie anderer Verwandten aus dem Bewusstsein bzw. Unterbewusstsein ans Tageslicht drängen. Diese Erinnerungen und das eigene Leid sind kaum zu bewältigen. Den dort lebenden Zivilisten ergeht es nicht anders. Bei ihnen kommen noch die damals von Deutschen verübten Massaker an Frauen, Kindern und Alten dazu.

Meine Meinung:

Autor Raffael Scheck ist Historiker und versucht mit diesem akribisch recherchierten Sachbuch die nationalstaatliche und europäische Sicht auf die Ereignisse des 20. Jahrhunderts aufzubrechen. Dabei bleibt der Autor sachlich, wissenschaftlich.

Aus militärischer Sicht her ist der Feldzug von 1940 gut erforscht. Doch anders als in den meisten militärhistorischen Büchern kommen hier auch die Zivilisten zu Wort. Zahlreiche Texte aus Briefen und Tagebücher werden zitiert.

Gleich zu Beginn ist eine Karte des Westfeldzuges abgebildet. Zahlreiche Fotos ergänzen den Text.

Raffael Scheck gliedert sein Buch wie folgt in sieben Kapitel:

Prolog
Einleitung: der unnötige Krieg?
Kriegsausbruch und Sitzkrieg
„Jetzt hat der Krieg wohl wirklich angefangen“ Der Angriff und die Reaktionen
Die große Schlacht in Flandern
Le Désastre
Nach dem Waffenstillstand

Ein Namensverzeichnis der Zeitzeugen sowie ein Quellen- und Literaturverzeichnis vervollständigen das Sachbuch.

Die Szenen der Schlachten sind detailliert, jedoch ohne Sensationshascherei geschildert, Kriegsverbrechen auf beiden Seiten ebenso. Das unbestätigte Gerücht, die Soldaten der Alliierten würden (verbotene) Dum-Dum-Geschoße verwenden, lässt die deutschen Soldaten besonders grausam gegen Gefangene der gegnerischen Armee vorgehen. Besonders die Senegal-Schützen der französischen Armee werden von der Wehrmacht misshandelt und ermordet.

Dass nicht alle Soldaten verroht und gegen das Leid der Menschen immun sind, zeigen einige Briefe der Männer an ihre Frauen, in denen sie die Bombenangriffe gegen Flüchtlingstrecks beschreiben. Eine der großen Schwierigkeiten dieses Feldzuges ist es, dass sich Flüchtlingskolonnen sich mit den Soldaten kreuzen und sich gegenseitig behindern, da unglaubliche Menschenmassen auf den ohnehin schlechten Straßen unterwegs sind.

Da schreibt z.B. ein deutscher Soldat an seine Eltern:

„Furchtbar das Elend der Bevölkerung. [...] Manchmal muss ich mir den Hass auf die Franzosen aufzwingen, weil das Volk selbst gar nicht so den den Krieg gewollt hat.“

Interessant ist auch, dass die flämische Bevölkerung Belgiens von Franzosen und Briten oft fälschlicherweise für Deutsche gehalten wird und zahlreiche Flamen als Spione erschossen worden sind. Dabei wurden sie von den Wallonen, den französisch sprechenden Belgiern unterstützt. Dieser ethnische Konflikt Flamen gegen Wallonen dauert bis heute an.

Fazit:

Diesem Sachbuch über die Erlebnisse von Soldaten verschiedener Armeen, die sich im Frühjahr 1940 auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs abermals gegenüber stehen gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung, weil es nicht nur deren Sicht sondern auch jene der Zivilbevölkerung beschreibt.

Veröffentlicht am 23.05.2024

Ein komplexer Krimi

Wenn die Masken fallen
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„Wenn die Masken fallen“ ist der zweite Band der Reihe der Autorin Nicola Upson um Detective Inspektor Penrose und seine Freundin, die reale Schriftstellerin Josephine Tey.

DI Penrose will zwei Wochen ...

„Wenn die Masken fallen“ ist der zweite Band der Reihe der Autorin Nicola Upson um Detective Inspektor Penrose und seine Freundin, die reale Schriftstellerin Josephine Tey.

DI Penrose will zwei Wochen Urlaub auf seinem Familienanwesen Loe Estate in Cornwall verbringen. Doch der gemeinsame Urlaub mit Josephine wird empfindlich gestört. Da ist zunächst einmal die Beerdigung von Harry Pinching, dessen Leiche man aus dem See gefischt hat, an dem Archie teilnehmen muss.

Wenig später tauchen allerlei Gerüchte über Harrys Tod auf und jeder macht sich so seine eigenen Gedanken. Ist die Familie Pinching verflucht? Sind doch die Eltern von Harry und seinen Schwestern vor einigen Jahren bei einem Brand ums Leben gekommen.

Harrys Leiche löst eine Lawine von Ereignissen aus, die die Abgründe in dem kleinen Dorf eröffnen. Dabei werden auch Archie und seine Familie nicht verschont.

Während der Aufführung im Freilichttheater kommt es zu einem Vorfall, der Archie den Urlaub abbrechen lassen muss.

Meine Meinung:

Wie schon der Vorgänger „Ein Experte in Sachen Mord“ beginnt auch dieser Krimi recht ruhig. Die Beschreibung von Harrys Begräbnis ist für mich einen Hauch zu lang geraten, obwohl sie die eigenartige Stimmung in diesem Dorf gut einfängt.

Die Spannung steigt stetig an und mündet in einem Showdown, den man so nicht erwartet hätte. Archie, der ja zunächst nur Urlaub machen wollte, muss nun, obwohl gar nicht zuständig, wegen eines weiteren Toten ermitteln. Hier gefällt mir, dass die örtliche Polizei nichts gegen Archies Untersuchungen einzuwenden hat und die sonst üblichen Kompetenzstreitereien ausbleiben. Das Argument, dass Archie sich hier sehr gut auskennt, ist ein zweischneidiges Schwert, denn er kennt ja auch alle Dorfbewohner und einige deren Geheimnisse, ob klein oder groß. Manchmal ist es für ihn schwierig Privates und Berufliches zu trennen. Doch mit Hilfe von Josephine, die den Blick der Außenstehenden hat, gelingt es, diesen komplexen Kriminalfall zu lösen.

Wie üblich beschreibt Autorin Nicola Upson die Beziehungen der Mitspieler detailliert. Damit kann sie einige falsche Spuren legen. Auf eine davon wäre ich beinahe hineingefallen. Mitunter sind die komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse von Archie ein wenig verwirrend. Wir begegnen einigen Figuren aus dem ersten Band wieder.

Ein Theater spielt auch diesmal wieder eine Rolle, nämlich das Freilufttheater, das die reiche Rowena Dove in die Felsen hat schlagen lassen.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung der Reihe um DI Archie Penrose und Josephine Tey, der ich gerne 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 23.05.2024

Ein Mut-mach-Buch zum 1. Schultag

Mutmurmeln für den ersten Schultag
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„Mutmurmeln für den ersten Schultag“ ist ein sehr nett gestaltetes Mut-mach-Buch für alle jene Kinder, die ein wenig Bammel vor dem neuen Lebensabschnitt „In die Schule gehen“ haben.

Linus und Lolle steht ...

„Mutmurmeln für den ersten Schultag“ ist ein sehr nett gestaltetes Mut-mach-Buch für alle jene Kinder, die ein wenig Bammel vor dem neuen Lebensabschnitt „In die Schule gehen“ haben.

Linus und Lolle steht der erste Schultag nun bevor und Linus ist ein wenig bange. Was, wenn er aufs Klo muss? Oder das Klassenzimmer nicht findet? Gegen dieses Grummeln im Magen hilft die Mutmurmel. Zuerst muss man sie mit einer Mutprobe aufladen und nur fest drücken, dann überträgt sich der Mut der Murmel auf seinen Besitzer.

Doch oh Schreck! Am nächsten Morgen, als es zur Schule gehen soll, ist die gelbe Mutmurmel verschwunden. Papa hat aufgeräumt und sie in Kübel zu den anderen Murmeln gesteckt. Kurz entschlossen steckt Linus alle Murmeln ind die Schultasche.

Was dann in der Schule passiert, verrate ich jetzt nicht.

Meine Meinung:

„Mutmurmeln für den ersten Schultag“ ist ein sehr nett gestaltetes Mut-mach-Buch. Kurz war ich irritiert. Sollte da ein Kind eine Murmel schlucken? Als Mutprobe etwa? Die Bedenken waren gleich ausgeräumt. Trotzdem empfehle ich die wunderschönen Glasmurmeln vor kleineren Geschwistern zu verstecken. Man weiß ja nie, was den liebe Kleinen so einfällt.

Die Illustrationen von Caroline Opheys sind gut gelungen. Der Text ist nicht zu lang.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Mut-mach-Buch 4 Sterne, da ich die Warnung wegen kleinerer Geschwister vermisse.

Veröffentlicht am 23.05.2024

Otto fährt los

OTTO fährt los – Ein Sommer in Italien
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Otto ist ein Campingbus, aber kein gewöhnlicher, sondern einer der ein paar menschliche Eigenschaften hat hat. Wenn er sich freut, klimpert er mit seinen Augen, pardon, Scheinwerfern. Er versteht die Menschen, ...

Otto ist ein Campingbus, aber kein gewöhnlicher, sondern einer der ein paar menschliche Eigenschaften hat hat. Wenn er sich freut, klimpert er mit seinen Augen, pardon, Scheinwerfern. Er versteht die Menschen, die mit ihm auf Reisen gehen. Diesmal geht es mit seiner Reisefamilie nach Italien.

Otto rollt auf den Straßen gegen Süden, plagt sich über die Alpen und staunt in Pisa über den schiefen Turm. Während seine Reisefamilie am Strand spielt, darf Otto für die Rückreise, die natürlich kommen wird, rasten.

Bevor es noch so weit ist, wird noch einmal ausgiebig Ferragosto gefeiert. Dabei trifft Otto eine Reisefamilie, mit der er in Schweden war.

Meine Meinung:

Ein gelungenes Kinderbuch zum Thema Campingurlaub. Die Italien-Reise ist die zweite, die wir mit Otto erleben dürfen. Zuvor war er, wie wird beim Fest erfahren, in Schweden.

Die Reise durch Italien wird richtig gut dargestellt. Dazu gibt es eine Landkarte, die die wichtigsten Stationen beinhaltet. Das Buch gibt einen tollen Überblick über das Land und macht richtig Lust auf einen Urlaub.

Der Schreibstil ist kindgerecht und das Buch liest sich flott und kurzweilig. Die schönen bunten Bilder passen sehr gut und machen richtig Spaß.

Ganz unaufgeregt und nebenbei wird auch die Familienkonstellation der Reisenden erklärt. Oder wusstet ihr, was ein „Bonus-Papa“ ist?

Man merkt Madlen Ottenschläger und Stefanie Reich an, dass Otto quasi ein Familienmitglied ist. Meine Freundin hat einen orangen Bulli, der Basti heißt.

Fazit:

Für dieses gelungene Kinderbuch gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.