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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2018

ein fesselndes Katz- und Mausspiel

Kapruner Hexenschuss
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Die Autorin stellt den Pinzgauer Ort Kaprun in den Mittelpunkt ihres Krimis.

Mittelalterfestspiele rund um die gleichnamige Burg sollen den Fremdenverkehr beleben. Doch nicht allen Einwohnern gefällt ...

Die Autorin stellt den Pinzgauer Ort Kaprun in den Mittelpunkt ihres Krimis.

Mittelalterfestspiele rund um die gleichnamige Burg sollen den Fremdenverkehr beleben. Doch nicht allen Einwohnern gefällt dies.
Besonders die Aufführung in der Walpurgisnacht (30. April/1. Mai) sehen einige mit gemischten Gefühlen. Haben doch in der besagten Nacht Hexen und Geister sozusagen Ausgang.

Lang verschwunden geglaubter Aberglaube und Ängste kommen wieder an die Oberfläche, als just während der Bürgermeisterkonferenz zwei Tote entdeckt werden. Der eine, in einem Kochkessel während des Spektakels, der andere Tote ist der als komischer Kauz verschriene „Mäscht“.

Gemeinsam ist den beiden, dass sie am 30. April Geburtstag hatten.

Der Provinzjournalist Max Pfister erinnert an weitere zwei Personen mit diesem Geburtsdatum, die vor zehn Jahren tot aufgefunden bzw. spurlos verschwunden sind

Auch der Bürgermeister aus dem Nachbarort Lember ist ein Kind der Walpurgisnacht. Schwebt er nun in Lebensgefahr?

Nun gilt es, einerseits die ungewöhnlichen Todesfälle aufzuklären als auch den Bürgermeister zu beschützen. Beides ist für die Polizei nicht ganz so einfach, da unterschiedlichste Interessen den Ermittlungen im Weg stehen.

Ein spannender, gut aufgebauter Krimi. Der Leser lernt Land und Leute sowie deren Lebensweise kennen. Die Autorin hat ein witziges Katz-und-Maus-Spiel eingebaut. Die Mördersuche schlägt manchmal skurrile Blüten und führt letztlich zu einem eher unerwarteten Täter.

Gut, dass der Täter dingfest gemacht wurde. Ich habe nämlich auch am 30. April Geburtstag!

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ein ziemlich skurriler Krimi

Leb wohl, Tirol!
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Wolfgang Gösweiners Krimi entführt die Leser nach Innsbruck.

Der etwas chaotische stets am Hungertuch nagende Privatermittler Gerhard Huber hat endlich einen vielversprechenden Auftrag: Er soll, gemeinsam ...

Wolfgang Gösweiners Krimi entführt die Leser nach Innsbruck.

Der etwas chaotische stets am Hungertuch nagende Privatermittler Gerhard Huber hat endlich einen vielversprechenden Auftrag: Er soll, gemeinsam mit der Polizei, einen russischen Oligarchen während seines Tirol-Aufenthaltes beschatten.

Doch dann stolpert die illustre Gesellschaft über eine nackte Frauenleiche.

Ohne besonderen Auftrag beginnt Geri zu ermitteln, kommt ihm die Tote doch bekannt vor.

Er sticht bei seiner Arbeit in zahlreiche Wespennester. Er prügelt sich häufig, begeht eine Menge Gesetzesübertretungen und taucht mit Kumpel Manni und Roger in das Drogenmilieu von Innsbruck ein.
Wird es den unkonventionellen Detektiven gelingen, den oder die Mörder ausfindig zu machen?

Der Krimi ist ein wenig schräg. So irritiert der Prolog zu Beginn. Erst nach einigen zusätzlichen Seiten kann sich der Leser auf die Story einlassen.
Doch es wird einem nicht leichtgemacht, die Protagonisten zu mögen. Die Selbstjustiz und allerlei Prügeleien sind nicht jedermanns Sache.
Gerhard Huber ist ein planloser Ermittler, der oft mehr Glück als Verstand hat. In der Wirklichkeit wäre er entweder tot oder im Gefängnis.

Die Figuren haben durchaus Entwicklungspotential. Manni und Roger sind ziemlich skurril beschrieben.

Diesmal nur 3 Sterne

Veröffentlicht am 28.01.2018

Hat mich nicht vollends überzeugt

Roter Lavendel
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Der Autor schreibt vor allem Sachbücher und Reiseliteratur. Das merkt der Leser auch bei diesem Krimi, der in der ICH-Form geschrieben ist. Wenn ich seinen Namen nicht überlesen habe, so erfährt der Leser ...

Der Autor schreibt vor allem Sachbücher und Reiseliteratur. Das merkt der Leser auch bei diesem Krimi, der in der ICH-Form geschrieben ist. Wenn ich seinen Namen nicht überlesen habe, so erfährt der Leser nicht, wie der "ICH" überhaupt heißt. Das ist einerseits reizvoll, da sich der Leser völlig in die Rolle des Protagonisten hineinversetzen kann, andererseits verflacht die Figur meinem Empfinden nach dadurch.
Wunderschöne Beschreibung von der Landschaft, der historischen Plätze und Gebäude - sowohl innen als auch außen. der Duft des Lavendels war für mich deutlich riechbar.
Die Idee der Handlung fand ich sehr spannend. Der "ICH-Erzähler" scheint ein bisschen ein Womanizer zu sein, steigt er doch mit mehreren Frauen in kurzer Zeit ins Bett.
Das Ende kam so schnell, dass ich nachsehen musste, ob in meinem Exemplar alle Seiten vorhanden sind. Das hat mir nicht so gut gefallen. Vor allem lässt der Autor den Leser mit der Frage "WARUM wurde Monsieur Perras ermordet?" alleine.

Veröffentlicht am 28.01.2018

ein intelligenter Krimi aus dem Hause Emons

Der Kopf des Korsen
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Wenn ein Krimi-Autor schon „Renard“ (=Fuchs) heißt, darf der Leser auf eine augenzwinkernde Geschichte hoffen.
Der Autor führt seine Leser nach einer missglückten
Kommandoaktion der Hauptfiguren in Paris ...

Wenn ein Krimi-Autor schon „Renard“ (=Fuchs) heißt, darf der Leser auf eine augenzwinkernde Geschichte hoffen.
Der Autor führt seine Leser nach einer missglückten
Kommandoaktion der Hauptfiguren in Paris auf die wunderschöne Mittelmeerinsel Korsika.
Jacques Andreotti hat bei der Aktion Undercoverpolizist Andre Lefevre enttarnt und hat den Sohn des Pariser Mafiabosses erschossen. Der Pate ruft nach Rache und setzt ein Kopfgeld auf beide aus.
Diese Versetzung nach Korsika gleicht einer Verbannung. Die beiden sind sich überhaupt nicht grün, sollen aber als Sonderermittler einen Mord an einem Polizisten aufklären.
Mit von der Partie ist Andreottis Tochter Cécile, für die er nach dem Unfalltod seiner Frau allein verantwortlich ist.Andreotti, ein gebürtiger Korse, hat nicht nur Freunde auf der Insel. Zu denen, die ihm mit Argwohn begegnen, zählt auch seiner Schwiegermutter, mit der er einen kaum zu gewinnenden Kampf ausficht.
Die beiden höchst unterschiedlichen Männer haben außer der Verbannung noch die gegenseitige Abneigung gemeinsam.
Schon bald nach der Ankunft werden sie in Familienfehden hineingezogen, die seit Jahrhunderten gepflegt werden. Aug’ um Aug’, Zahn um Zahn – heißt die Devise der Korsen.
Der Showdown lässt die Spannung nochmals extrem steigen. Der Krimi ist komplex und dennoch leicht zu lesen. Die beiden Hauptfiguren sind spannungsgeladen und hervorragend herausgearbeitet.Sie sind eingebettet in eine Vielzahl von manchmal skurril
anmutenden Nebenfiguren. Schwiegermutter Maria ist eine solche, trommelt sie doch eine „Privatarmee“ zusammen, die neben den offiziellen Bodyguards, ihre Enkelin beschützen soll.
Eine durchaus köstliche Darstellung gibt auch Clan-Chefin Maurine ab.

Natürlich bedient sich der Autor einiger Klischees:
· rachesüchtige, von der Vendetta geplagte Korsen, die mit der abgesägten Schrotflinte im Krankenhausbett liegen und/oder schnell das Messer bei der Hand haben
· hübsche, aber eigensinnige Korsinnen
· vom Wetter und Schicksal gegerbte Witwen, die die Familie zusammenhalten
· russische Auftragskiller
· korrupte (französische) Ordnungshüter
· leicht dümmliche italienische Mafiosi, die sich schon
mehrmals eine blutige Nase geholte haben
· Motorradfahrer, die als Unruhestifter verdächtigt werden

Der Krimi lebt nicht nur von der spannenden Handlung, sondern eben von den diesen bisweilen kauzigen Gestalten. Ein besonders netter Einfall ist der Hinweis auf „Nummer 20“, bezieht er sich doch auf Uderzos und Goscinnys Comic-Serie „Asterix und Obelix“. Band XX „Asterix bei den Korsen“. Dort
wird in ähnlicher Weise die korsische Tradition
(Wildschweinbraten, Raufhändel usw.) dargestellt.
„Frag die Alten und verprügele die Jungen“ - so lautet das Resümee aus dem berühmten Comic, das auch bei diesem Krimi der empfehlenswerte Leitsatz ist.
Ein köstlicher Einfall sind auch die Klingeltöne der Handys:
bei Andrea - "The man with the harmonica" aus "Spiel mir das Lied vom Tod" und bei Jacques (eigentlich auf Korsika ein nogo): die "Marseillaise".
Die Krimihandlung finde ich gut durchdacht und authentisch. Durch das hohe Tempo kommt nie Langeweile auf. Der Autor hält seine Leser auf Trab und bringt ihm auf subtile Weise die Schönheit der kargen Landschaft Korsikas näher.
Wie immer beim Emons-Verlag ein ausdruckstarkes Cover, das sich nahtlos der Story einfügt. Ich darf mir nochmals beim Emons-Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken, das ich auf
der BuchWien erhalten habe.

Fazit:

ein toll konstruierter Krimi, der durch die Vielschichtigkeit seiner Charaktere und dem hohen Tempo einen außerordentlichen Lesegenuss darstellt und sich von der Vielzahl von Krimis wohltuend abhebt.
Wer intelligente, spannende Krimis liebt, wird mit diesem Buch eine große Freude haben.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Keine Chance für die Tigertatze

Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in Wien
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Ursel Scheffler hat mit Kommissar Kugelblitz einen recht witzigen Kriminalkommissar geschaffen, der seine Fälle ausschließlich mit Köpfchen löst.

Diesmal verschlägt es den sympathischen Kugelblitz, dessen ...

Ursel Scheffler hat mit Kommissar Kugelblitz einen recht witzigen Kriminalkommissar geschaffen, der seine Fälle ausschließlich mit Köpfchen löst.

Diesmal verschlägt es den sympathischen Kugelblitz, dessen Figur seinem Namen gerecht wird, nach Wien zum Opernball.
Doch leider kann der Kommissar seinen ersten Opernball nicht so ganz genießen. Abgesehen davon, dass er sich mit Frack wie ein Pinguin vorkommt, nervt ihn auch der international tätige (und daher gesuchte) Juwelenräuber „Tigertatze“. Allerorten treibt der Räuber sein Unwesen und lockt auch Trittbrettfahrer an, wie Kugelblitz es beim Diner mit Prinz Mirza von Jamei, erkennen muss.

Es kommt wie es kommen muss, Tigertatze raubt während der Eröffnungszeremonie des Opernballs wertvolle Geschmeide. Und das in der Loge neben Kugelblitz. Geht doch gar nicht!

Wie wird der sympathische Kommissar aus Hamburg den kniffeligen Fall lösen?

Meine Meinung:

Ursel Scheffler hat mit Kommissar Kugelblitz einen sympathischen Charakter geschaffen, der seine Fälle mit Köpfchen löst.
Es gibt inzwischen schon mehr als 30 Bände mit Kugelblitz. Der liebenswürdige Ermittler darf auf der ganzen Welt seine Kriminalfälle lösen.

Alle Bücher sind als Rätselkrimi ausgelegt. Nach jedem Kapitel gibt es einige Verständnisfragen. So wird der Inhalt und damit Leseverständnis der jungen Leser überprüft, ohne dass es oberlehrerhaft wirkt.

Gut gefällt mir, dass viele typische Wiener Ausdrücke und Begriffe vorkommen. Das Umfeld ist auch sehr stimmig. Wir erfahren einiges über Wien und seine Sehenswürdigkeiten.

Die Ausführung ist hochwertig und die Zeichnungen sind liebevoll gestaltet.
Das Glossar mit den wichtigsten Übersetzungen ergänzt den Krimi.

Fazit:

Ein toller Krimi, der sich für Kids ab ca. 8 Jahren gut eignet. Gerne gebe ich 5 Sterne und mache mich auf die Suche nach den nächsten Fällen.