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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2022

Eine spannende Story

MARVEL Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings
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Die Geschichte von Shang-Chi überraschte in vielerlei Hinsicht und brachte mich zum Mitfiebern. Warum schildere ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Vorab muss ich betonen, dass ich den Film ...

Die Geschichte von Shang-Chi überraschte in vielerlei Hinsicht und brachte mich zum Mitfiebern. Warum schildere ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Vorab muss ich betonen, dass ich den Film noch nicht gesehen habe. Deshalb konnte ich mich unvoreingenommen auf das Hörbuch einlassen. Cynthea Liu adaptierte die Geschichte für diese Fassung. Schnell stellte ich fest, dass mich bereits der Prolog aus Shang-Shis Vergangenheit neugierig gemacht hatte. Die Erzählweise war direkt und ohne ausschweifende „Drumherum-Beschreibungen“.

Ich fand mich schnell im Geschehen ein, dabei lernte ich Shaun und Katy in San Francisco kennen. Nach anfänglichem scheinbar ruhigem Beginn, nahm die Story richtig an Fahrt auf. Erste Kampfszenen zeigten ein Können, das ich zuerst nicht erahnt hatte. Kurze Zeit später reisten die Beiden in ein anderes Land und Shaun erzählte zum ersten Mal von seiner Vergangenheit – dem Leben vor San Francisco als Shang Chi.

Die weiteren Ereignisse geschahen wortwörtlich Schlag auf Schlag. Ein Wiedersehen verlief nicht so auf, wie Shang Chi es sich erhofft hatte. Angriff, Verteidigung, Flucht, Verteidigung und dann der Durchbruch des Kreises. Schließlich kam die letzte Wahrheit und damit der Grund für die Handlungen auf den Tisch. Ich fragte mich ernsthaft, ob dieser Mann verrückt geworden war. Danach kam es zu einer Begegnung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Es war ziemlich eigenwillig, doch gut von den Machern des Filmes gemacht.

Danach war die Geschichte weiterhin voller Spannung. Ein bestimmtes Wesen mochte ich besonders gern, auch wenn seine Auftritte eher klein waren. Meine Neugier stieg an und ich konzentrierte mich auf das weitere Geschehen. Vor allem jener Ort schien mich anzuziehen. Aus Spoilergründen kann ich dir nur wenig sagen. Klar ist, dass ein Kampf entbrannte, der Shaun – Shang Chi dazu zwang, seine Vergangenheit nicht mehr zu verdrängen. Es ging um Leben und Tod, um Freiheit und Versklavung. Das Ende hat mich sehr gefreut. Von den Nachspannszenen wusste ich nicht, was ich halten sollte.

Meine Meinung zum Sprecher:
An das Vorlesen von Timo Weisschnur musste ich mich erstmal gewöhnen. Er las enorm ruhig und gleichmäßig. Ich hatte mir ein wenig mehr Pepp gewünscht. Andererseits passte es gut zum Charakter von Shang-Chi, der selten wirklich viele Emotionen zeigte. Im Film ist der Sprecher ebenso die Synchronstimme von ihm.

Mein Fazit:
Die Macher des Films haben sich eine spannende Story einfallen lassen, die das Marvel-Universum mit ihren neuen Figuren gut ergänzen könnte. Mit Aufregung und Neugier verfolgte ich den Verlauf. Vieles geschah wirklich Schlag auf Schlag und es gab immer wieder eindrucksvolle Kampfszenen. Natürlich war dies auch in den finalen Kapiteln unausweichlich. Die Hintergrundstory und damit die Wahrheit über die zehn Ringe und Shang Chi’s Vergangenheit waren stimmig eingewoben. Unerwartete Wendungen und starke Elemente konnten die Spannung steigern. Ich bin wirklich gespannt, was sich daraus entwickeln wird.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Die Abgründe der Menschen

Maxima Culpa
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Joe Bausch zeigte uns mit diesem Buch die schrecklichen Abgründe, zu denen Menschen fähig sind. Er arbeitete sie psychologisch und faktisch auf. Mehr berichte ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Während ...

Joe Bausch zeigte uns mit diesem Buch die schrecklichen Abgründe, zu denen Menschen fähig sind. Er arbeitete sie psychologisch und faktisch auf. Mehr berichte ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Während ich dies schreibe, sitze ich schon eine ganze Weile vor meinem Laptop. Es fällt mir sehr schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. Ich beschäftige mich schon einige Jahre mit True Crime und habe sowohl TV-Sendungen gesehen, als auch Bücher darüber gelesen. Joe Bausch kannte ich deshalb bereits, doch war dies mein erstes Buch von ihm. Er hat einen sehr klarer und zusammenfassenden Schreibstil. Dabei erklärte er selbst komplizierte Zusammenhänge verständlich.

Im Buch versucht Joe Bausch der Frage nachzugehen, wie solche grausamen Gewalttaten entstehen. Dabei mussten wir tief in die Psyche der Täter schauen und deren Verbrechen resümieren. Der Autor berichtete dabei aus den Fallakten, aus der Sicht der ErmittlerInnen und von PsychologInnen bzw. aus Gutachten. Persönliches brauchte er in kleinem Maße auch ein. Es war erschreckend, was dabei heraus kam. Oft hatten die Täter eine schlimme Kindheit, doch genauso oft hatten sie ein erfülltes und gesundes Leben. Es war schwer zu sagen, woher dieses Verlangen der Verbrecher stammte. Herr Bausch ging dem Ganzen neutral auf den Grund. Gleichzeitig konnte er aufzeigen, was diese Taten mit Tätern und Opfern, ebenso mit den Angehörigen machten.

Auch wie ganze Orten bzw. Länder und sogar die ganze Welt davon beeinflusst wurden. Hierfür schrieb er über verschiedene Arten von Verbrechen und Härtegraden. Die TäterInnen stammten aus jeder Gesellschaftsschicht. Frauen und Männer töteten gleichermaßen mit allen möglichen Mordwaffen aus verschiedensten Motiven. Subtil und unauffällig oder brutal und gnadenlos. Mord, Raubmord, Sexualstraftaten, sogar Amokläufe u.a. waren Thema. Diese große Bandbreite half dabei, einiges aufzurollen und in die Persönlichkeitspsychologie einzutauchen. Vieles war mir bekannt, doch hörte ich auch einiges Neues. Ein Teil der Weltbevölkerung ist zu Dingen fähig, die man sich gar nicht vorstellen mag.

Meine Meinung zum Sprecher:
Joe Bausch las sein Buch höchstpersönlich. Am Anfang tat ich mir damit ein bisschen schwer. Er las mir zu schnell und hastig. Nach einiger Zeit hatte ich mich daran gewöhnt und konnte meine Aufmerksamkeit auf seine Stimme halten. Er hat eine sehr markante Stimme, die man schnell wiedererkennt.

Mein Fazit:
Joe Bauschs Buch »Maxima Culpa« ging einem schwierigen Aspekt auf den Grund. Wie Gewalttaten und solche grausamen Verbrechen entstehen, ist nicht so einfach zu ergründen. Er rollte methodisch abgeschlossene Fälle wieder auf und besah sie sich unter anderem auch aus der psychologischen Seite. Vieles kannte ich bereits, anderes lernte ich neu. Mit seiner strukturierten Vorgehensweise zeigte der Autor uns, dass jeder ein „Monster“ werden kann. Denn es gibt keinen Stereotypen in der Welt des Verbrechens. Hier tauchst du tief in die Köpfe der Täter
innen ein.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Außergewöhnlich spannend und genial kombiniert

Tochter der Tiefe
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Tochter der Tiefe war außergewöhnlich spannend und dermaßen gut, dass ich keine Hörpause einlegen wollte. Nachfolgend werde ich dir beschreiben, warum das so war.

Meine Meinung zur Geschichte:
Als ich ...

Tochter der Tiefe war außergewöhnlich spannend und dermaßen gut, dass ich keine Hörpause einlegen wollte. Nachfolgend werde ich dir beschreiben, warum das so war.

Meine Meinung zur Geschichte:
Als ich den Autorennamen Rick Riordan las, musste ich den Klappentext lesen. Nautilus? Kapitän Nemo? Ich war sofort Feuer und Flamme für die Buchidee. Natürlich war deshalb klar, dass ich das Hörbuch hören musste. Bisher hatte mich die Erzählweise des Autors immer vollkommen in seinen Bann gezogen.

Zu meiner großen Freude gelang ihm das auch mühelos mit diesem Buch. Die junge Ana mochte ich auf Anhieb. Ihre lebendige und doch besonnene Art konnte mich schnell überzeugen. Ihren Bruder konnte ich anfangs nicht einschätzen. Die Einführung in das Setting war sehr direkt. Ich musste mich kurz einfinden, weil ich mitten in einer Szene landete. Mit dem weiteren Verlauf des Geschehens verstand ich immer besser, wie die Welt des Autors aufgebaut war. Auch die verschiedenen Protagonisten und Anas Freunde lernte ich immer besser kennen. Alsbald wurden erste Geheimisse aufgedeckt und Ana erfuhr die Wahrheit über ihre Herkunft. Auch die Aufgabe der Akademie wurde immer klarer.

Auf der Flucht geschahen äußerst spannende Szenen, die ich aufmerksam verfolgte. Bald darauf kam erste Faszination beim Entschlüsseln eines Codes auf. In diesem und einigen nachfolgenden Momenten wünschte ich mir das Buch »20.000 Meilen unter dem Meer« zu kennen. Ich war von der Idee Rick Riordans hin und weg, Elemente, Technik und Personen daraus mit seiner eigenen Geschichte zu verbinden. Je mehr geschah, umso weniger wollte ich das Hören unterbrechen. Irgendwann waren wir an einem Punkt angelangt, an dem ich staunend von einer Szene in die Nächste geriet. Am liebsten würde ich dir davon erzählen, doch das geht aus Spoilergründen nicht. Die Geschehnisse zogen mich in ihren Bann. Wer hätte gedacht, dass die Nautilus ein Ort mit Herz und Persönlichkeit ist. Ana und alle Protagonistin ihrem nahen Umfeld wurden durch die Ereignisse zu einer eingeschworenen Gruppe. Selbst neue Personen fügten sich ein. Von den Gegnern bekam ich auch ein gutes Bild.

Je näher das Ende kam, umso mehr fieberte ich mit. Ein schlimmer Verdacht bestätigte sich mit Wucht und brachte alle zum Taumeln. Schließlich war klar, dass es keinen anderen Weg mehr zurückgab. Mit Loyalität, Zusammenhalt, ein wenig Fingerspitzengefühl und Finesse ging das Hörbuch in die heiße Phase des Geschehens. Ich liebte es, dass ich nebenbei die Technik der Nautilus erforschen konnte. Schneller als gedacht, war das Buch zu Ende. Hoffentlich wird es hier weitere Bände geben.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Toini Ruhnke war für mich für die Hörzeit die Protagonistin Ana. In meiner Wahrnehmung ging sie in ihrer Rolle vollkommen auf. Durch ihr Vorlesen war die Geschichte noch ein ganzes Stück spannender. Sie lebte die Emotionen in den Situationen und ermöglichte mir ein besonders gutes Hörerlebnis.

Mein Fazit:
Mit seinem neuen Buch konnte mich Autor Rick Riordan in jeder Hinsicht begeistern. Die Grundidee und der Aufbau haben mich faszinierend. Besonders die Elemente aus »20.000 Meilen unter dem Meer« übten eine Ausziehung aus. Das Geheimnis um Anas Herkunft und die damit verbundenen Konsequenzen zur wiedergefundenen Nautilus waren groß. Es entspannte sich eine Geschichte, die mich nicht mehr loslassen wollte. Mit Zusammenhalt, Treue und einem einzigartigen Team schien das Unmögliche machbar. Wäre da nicht der Schock, der auf alle zukommen sollte. Meine Vermutung wurde bestätigt und ich fieberte noch mehr mit. Es kam dann zu einem starken Finale, das es in sich hatte. Nach dem Ende hoffe ich, dass es weitergeht, auch wenn die Geschichte theoretisch auch abgeschlossen wäre.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Geschichten, die spielerisch Wichtiges vermitteln

Tintoretto und seine Freunde
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Mit Tintoretto und seinen Freunden werden liebevolle und schön geschriebene Geschichten erzählt, die wichtige Werte vermitteln. Was ich meine, führe ich unten im Text näher aus.

Meine Meinung zur Geschichte:
Die ...

Mit Tintoretto und seinen Freunden werden liebevolle und schön geschriebene Geschichten erzählt, die wichtige Werte vermitteln. Was ich meine, führe ich unten im Text näher aus.

Meine Meinung zur Geschichte:
Die Geschichten um Tintoretto überzeugten mich durch die Erzählweise, die Ideen und der Umsetzung. Dirk Rossmann beschrieb, wie der Tintenfisch an einem neuen Ort Freunde fand und dort allerlei Abenteuer erlebte. Dabei achtete er mit seinem Schreibstil auf verständliche Formulierungen für Kinder. In einfacher und liebevoller Form wurden wichtige Werte, Botschaften und Begebenheiten von ihm in seine Texte eingebracht.

Ich fand es schön zu erleben wie sich die Freundschaft zwischen Tintoretto, Crabby, Mala und Kurt festigte. Sie spielten Karten, feierten Feste und halfen sich gegenseitig. Doch dann entdeckten sie den vielen Müll im Meer und wollten Ordnung schaffen. In einer Geschichte wird Kindern z.B. beigebracht, dass der Müll nichts im Wasser verloren hat. Dann in einer anderen Geschichte lernen sie, was die Erderwärmung auslösen kann. Oder während Doppelclick in einer Schleuse gefangen ist, wird ihnen vermittelt, dass man achtsam mit Tieren umgehen soll. Jedes einzelne Abenteuer hat mich mit seinem Kern berührt. Es ist dem Alter der Zielgruppe entsprechend kindlich dargestellt und in Teilen vielleicht nicht realitätsnah. Doch wer weiß, wie sich die Meeresbewohner untereinander verhalten. Sie sahen im Menschen immer nur das Gute und verzeihten ihnen ihre Fehler.

Ich selbst fand sie sehr schön und bin mir sicher, dass Kinder einiges davon lernen können. Auch eine Moral aus den Geschichten kann man ziehen. Die letzten Hörminuten sorgten ein strahlendes Lächeln in mein Gesicht, weil sie zu einem runden und bezaubernden Ende führten.

Meine Meinung zum Sprecher:
Rufus Beck ist definitiv ein Elite-Sprecher. Für mich war es ein bildgewaltiges Hörerlebnis, weil ich das Gefühl hatte, dass der Sprecher die Geschichten regelrecht lebte. Er versetzte sich in einer unglaublich lebendigen Art in das Geschehen hinein und wirkte damit einen Zauber, der mich erfasste. Und das alles, obwohl ich eine Erwachsene bin. Noch immer klingt seine Art und Weise vorzulesen nach.

Mein Fazit:
Die Geschichten von Tintoretto und seinen Freunden verzauberten mich auch als Erwachsene durch die liebevolle Erzählweise und das lebendige Vorlesen von Rufus Beck. Ich bin mir sicher, dass kleine Kinder ein schönes Hörerlebnis haben werden. Gleichzeitig können sie kindgerecht und in einfachen Worten lernen, wie wichtig es ist auf die Umwelt und die Tiere zu achten. Des Weiteren wird ihnen gezeigt, was man mit echter Freundschaft alles erreichen kann. Ich selbst fand die Geschichten sehr schön und bin begeistert davon, wie Dirk Rossmann auf seine junge Zielgruppe einging.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Überzeugte mich durch Vorhersehbarkeit nicht so wie Band 1

Im Augenblick des Todes
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Dieses Mal hatte ich eine klare Vermutung, wohin uns die Geschichte führen würde und die durch eine gewisse Vorhersehbarkeit bestätigt wurde. Hatte ich trotzdem ein gutes Hörerlebnis? Das werde ich dir ...

Dieses Mal hatte ich eine klare Vermutung, wohin uns die Geschichte führen würde und die durch eine gewisse Vorhersehbarkeit bestätigt wurde. Hatte ich trotzdem ein gutes Hörerlebnis? Das werde ich dir im Text schildern.

Meine Meinung zur Geschichte:
Zum ersten Mal hatte ich bei einem Thriller von Vincent Kliesch Probleme mit der Geschichte. Der Prolog zerstörte bereits am Anfang die Spannung, die eigentlich in den ersten Kapiteln hätte aufkommen sollen. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ein Kapitel vorgezogen wird. Somit begann das erste Kapitel mit einem „Berlin, einige Tage zuvor“. Jetzt wusste ich, worauf die Geschichte bis zu einem bestimmten Punkt hinauslaufen würde. Warum muss man dieses Stilmittel immer wieder wählen? Kliesch hat normalerweise eine richtig geniale Erzählweise. Sein Schreibstil war weiterhin flüssig und effektiv.

Durch diesen Aspekt empfand ich die ersten Kapitel sehr langatmig. Die Ereignisse waren durchaus aufregend und gut beschrieben, doch wartete ich eigentlich nur auf den Moment, den ich aus dem Prolog kannte. Mir war schnell klar, dass ich erst danach mitfiebern würde können. Zugegeben das Opfer eines bestimmten Mordes überraschte mich sehr wohl. Zeitgleich wusste ich, dass Bösherz etwas verbarg. Wer ein bestimmter Protagonist war, wusste ich durch den Thriller »Im Auge des Zebras«. Dieser erschien als Auftakt der Olivia Holzmann-Serie vor der Severin Bösherz-Serie. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Reihenfolge anders gewesen wäre. So war ich bereits gespoilert und wusste viel mehr als die Protagonisten.

Das letzte Drittel fand ich trotz allem richtig gut. Endlich kam die ersehnte und bekannte Spannung auf, die ich von bisherigen, mir bekannten Werken des Autors kannte. Ich verfolgte mit Neugier, wie Bösherz versuchte, sich oder vor allem jemanden anderen zu schützen. Bösherz zeigte eine sehr fürsorgliche Seite von sich, die man wohl niemals bei ihm vermuten würde. Hätte ich es nicht erlebt, würde ich es nicht glauben. Olivia Holzmann und Dennis ermittelten gut. Der Ermittlerin fehlte ihre Standfestigkeit, sie schien nur in eine Richtung zu denken.

An und für sich waren die Ereignisse solide miteinander verwoben. Bis zuletzt hatte ich eine Ahnung, wer der Täter war. Trotzdem war ich bei der Offenbarung über etwas Bestimmtes überrascht. Ein Schachzug führte uns an den Ort, doch war die Wahrheit bitte und grausam zugleich. Schließlich waren die letzten Kapitel besonders ereignisreich und von starker Intensität. Gleichzeitig kochten die Emotionen auf allen Seiten über und es wurde nochmal lebensgefährlich. Kurz vor dem Ende kam es zu einer kleinen unerwarteten Wendung. Erleichtert wollte ich aufatmen, doch es war noch nicht vorbei. Ob der Ausgang positiv war, musst du selbst herausfinden.

Meine Meinung zum Sprecher:
Uve Teschner ist ein Sprecher mit einer einzigartigen Stimme. Sie bleibt durch ihre Stimmfarbe in Erinnerung. Er las die Geschichte absolut eindrücklich und konnte damit ein wenig der fehlenden Spannung zurückholen. Ohne ihn hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen. Am Ende war ich froh, dass ich durch ihn durchgehalten habe.

Mein Fazit:
Der zweite Band der Severin Bösherz Serie konnte mich leider aufgrund der gewählten Stilmittel nicht so überzeugen, wie der Erste. Durch den Prolog war für mich viel der anfänglich möglichen Spannung dahin. Gleichzeitig wusste ich durch das zuvor erschienene Buch von Olivia Holzmann schon einiges und war gespoilert. Der Schreibstil war flüssig und bildhaft. Genauso waren die Verstrickungen trotz der Vorhersehbarkeit richtig gut gemacht. Das letzte Drittel war dann endlich so spannend, wie ich es mir gewünscht hatte. Es konnten mich sogar kleinere Wendungen überraschen und ermöglichten mir doch noch ein solides Hörerlebnis. Dank dem Sprecher Uwe Teschner habe ich den langatmigen Teil bis zu den aufregenden Kapiteln durchgehalten. Das Ende stellte mein Leserherz einigermaßen zufrieden.

Ich vergebe 3 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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