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Viola

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2024

Heißmangel und Gerüchteküche laufen heiß

Frisch ermittelt: Der Fall Hartnagel
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Nachdem ich zuerst zufällig über Band 2 dieser Kriminalreihe gestolpert war, war ich so begeistert, dass ich unbedingt auch den ersten Teil von "Frisch ermittelt" kennenlernen wollte. Und dann kam endlich ...

Nachdem ich zuerst zufällig über Band 2 dieser Kriminalreihe gestolpert war, war ich so begeistert, dass ich unbedingt auch den ersten Teil von "Frisch ermittelt" kennenlernen wollte. Und dann kam endlich Band 3 raus! Klar, da war ich natürlich wieder mit von der Partie. Wenn Martha Frisch von der Heißmangel in Leer ermittelt, dann wird es nicht nur spannend, sondern auch wirklich interessant und unterhaltsam. Und gleichzeitig ist es auch noch eine kleine Zeitreise in die 50er Jahre, eine Zeit, von der ich nicht viel weiß. Meine Eltern waren damals selbst noch recht jung, aber es ist immer wieder spannend, wenn sie von ihrer Kindheit erzählen. Genauso ist es, wenn man diese Romanreihe liest - als würde ein lieber Mensch aus der damaligen Zeit berichten. Der Krieg ist noch nicht lange her, es gibt immer noch viele Versehrte oder Vermisste, Tote zu beklagen und auch in den Köpfen und Seelen der Menschen spielt das grausame Geschehen noch eine große Rolle. Auch, weil sie merken, dass die alten Seilschaften immer funktionieren und viele sich von ihrer Nazivergangenheit auf Kosten anderer reingewaschen haben. Gleichzeitig herrscht aber Aufbruchsstimmung, die Menschen – vor allem auch die Jungen – wollen wieder feiern, lachen, tanzen und die Vergangenheit hinter sich lassen.
Das alles zeigen die beiden Autorinnen im Roman ganz nebenbei und auf wirklich gelungene Art und Weise. Darüber hinaus aber haben sie wieder einen spannenden Kriminalfall entwickelt, der sich zuerst als Suizid tarnt, aber weitaus weitreichender ist. Martha hat wieder gute Idee und Tipps für ihren Neffen bei der Polizei und in der Heißmangelstube läuft neben der Heißmangel auch die Gerüchteküche heiß. Beste Unterhaltung und spannende Stunden sind garantiert!

Veröffentlicht am 28.10.2024

Emotionale Zeitreise

Im Takt der Freiheit
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Ich habe früher sehr gerne und sehr viele historische Romane gelesen, aber irgendwann fand ich, dass vieles so gleich und stereotyp ist. Darauf hatte ich dann keine Lust mehr und nun nähere ich mich seit ...

Ich habe früher sehr gerne und sehr viele historische Romane gelesen, aber irgendwann fand ich, dass vieles so gleich und stereotyp ist. Darauf hatte ich dann keine Lust mehr und nun nähere ich mich seit einiger Zeit diesem Genre wieder an. Hanna Caspian war mir als Autorin natürlich ein Begriff, aber ich hatte bisher noch keins ihrer Bücher gelesen. Nun sollte das also "Im Takt der Freiheit", das in Berlin im Jahr 1888 spielt, ändern. Ich war sehr gespannt und voller Neugier. Oft ist das ja kein guter Auftakt, weil die Erwartungen dann zu hoch sind, aber hier passte es einfach echt gut.

Schon von den ersten Seiten an hat mich die Geschichte um die reiche Felicitas in ihren Bann gezogen. Eigentlich hat sie alles, was man sich wünschen kann und jeder denkt, sie müsste glücklich sein. Ist sie aber nicht, denn ihr fehlt die persönliche Freiheit. Sie hat nicht mal eigenes Geld, weil sich das nicht schickt, wie der Vater meint. Um alles muss sie jemanden bitten, sei es die Gouvernante, die für sie bezahlen muss, oder die Frage, wann und wie sie draußen spazieren gehen darf und mit wem sie plaudern soll oder besser auch nicht. Man kann absolut gut nachvollziehen, dass sie sich gefangen fühlt.

Hanna Caspian beschreibt all das so authentisch und eindringlich, dass man richtig mitfühlt und auch bei Nebenfiguren wie Minna (die ich sehr mochte und ihre Rolle ist einfach toll), immer neugierig ist, wie es weitergeht und wie sie sich entwickeln. Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, aber die ist in keinster Weise schnulzig oder kitschig, sondern herzerfrischend und ehrlich, einfach schön zu lesen. Besonders gut haben mir auch die vielen Infos gefallen, die man über die damalige Zeit und das Reich, das gesellschaftliche Leben, die Wirtschaft und vieles mehr erhält. Ich mag es, wenn Bücher gut recherchiert sind - und das merkt man hier immer wieder - und wenn ich bei der Lektüre eines Romans wie nebenbei noch etwas lernen kann!

Hanna Caspian hat nun einen neuen Fan!

Veröffentlicht am 28.10.2024

Gelungener Abschluss

Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechliche Träume
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Da ich bereits die ersten beiden Bände "Zerbrechlicher Frieden" und "Zerbrechliche Hoffnung" von der Porzellanmanufaktur in Selb gelesen habe, war ich natürlich auch neugierig auf den dritten und letzten ...

Da ich bereits die ersten beiden Bände "Zerbrechlicher Frieden" und "Zerbrechliche Hoffnung" von der Porzellanmanufaktur in Selb gelesen habe, war ich natürlich auch neugierig auf den dritten und letzten Teil der Reihe. Autor Stefan Maiwald hat mich wieder gut unterhalten und mit interessanten Details durch die Seiten gebracht. Den Schwerpunkt setzt hier Jana, Maries Tochter, und daher spielt auch ein großer Teil des Geschehens in München, wo sie studiert. Ich persönlich hätte lieber noch ein bisschen mehr Neues aus Selb und von der namensgebenden Porzellanmanufaktur erfahren, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Schön fand ich, dass Joachim hier eine größere Rolle bekommt und man doch so einiges über ihn und sein aufregendes Leben erfährt. Gerade diese Passagen mochte ich sehr. Aber auch Marie und Mike, die mir vorher schon ans Herz gewachsen waren, hab ich gerne noch ein Stückchen weiter begleitet, genauso wie Sophie und den alten "Schmuggler".

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es ist ein schöner Abschluss dieser sehr interessanten und unterhaltsamen Trilogie, die so nahe meiner Heimat spielt. Ich habe es genossen, wieder in Selb und auch in München zu sein, und zu erfahren, was aus den Protagonisten geworden ist. Der Schluss kam mir etwas zu abrupt, da hätte ich gerne noch mehr erfahren. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann doch noch eine Fortsetzung? Darüber würde ich mich sehr freuen.

Veröffentlicht am 27.10.2024

Arvil fliegt mutig

Arvil, der kleine Falke – Das große Rennen
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Dieses Buch hat mich auf den ersten Blick angesprochen! Ein kleiner Falke mit bunten Flügel, wie seine Ara-Mama, der Rennen fliegen will! Einfach toll und die Zeichnung auf dem Cover tut ihr Übriges.

Cool ...

Dieses Buch hat mich auf den ersten Blick angesprochen! Ein kleiner Falke mit bunten Flügel, wie seine Ara-Mama, der Rennen fliegen will! Einfach toll und die Zeichnung auf dem Cover tut ihr Übriges.

Cool fand ich, dass hier die Tiere einfach zusammen leben, die Ara-Mama mit dem Falken-Papa, deren Jungvogel Arvil mit dem Adoptivbruder Serge, der eine kleine Spitzmaus ist und so weiter. Das ist natürlich in keinster Weise realistisch, gleichzeitig aber so zauberhaft, dass es mir echt gut gefallen hat. Wenn wir Menschen doch auch mal so gelassen und entspannt zusammenleben würden ...

Als Leser erlebt man hautnah mit, wie Arvil aus dem Ei schlüpft und immer größer wird und schließlich fliegen lernt. Das ist seine große Leidenschaft und er würde zu gerne auch mit seinem Papa, dem Falken, trainieren. Aber der macht sich rar - was erst später aufgeklärt wird. Schon bald sind Arvils Flugkünste besser als die seiner Mama und dann entdeckt er zusammen mit Serge das riesige Flugstadion, in dem Rennen geflogen werden. Natürlich will er sich auch mit den schnellsten Vögeln messen, aber das ist gar nicht so einfach ... zumal da auch noch der fiese Rabe Salaniel mit seiner Gang ist, der unbedingt wieder gewinnen will.

Eine schöne Geschichte um Zusammenhalt, Freundschaft, Mut und Tapferkeit, aber auch um das Vertrauen zu und in andere, das Verstehen der anderen mit ihren Sorgen und Nöten und das Kennen der eigenen Grenzen. Toll finde ich auch die Illustrationen, die ebenfalls aus der Feder des Autoren Thomas Forat stammen und die Geschichte noch schöner machen. Ich freu mich auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 26.10.2024

Kleines Kunstwerk

Jo und die eiligen drei Könige
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Ein Blick auf das Cover und den Titel und es war um mich geschehen. Unbedingt wollte ich wissen, was es mit dem Hund namens Jo und den eiligen drei Königen auf sich hat. Ohne den mutigen kleinen Hund wäre ...

Ein Blick auf das Cover und den Titel und es war um mich geschehen. Unbedingt wollte ich wissen, was es mit dem Hund namens Jo und den eiligen drei Königen auf sich hat. Ohne den mutigen kleinen Hund wäre die Weihnachtsgeschichte wohl ganz anders verlaufen ... Na, wenn das mal nicht neugierig macht!

Ich war sofort drin in der Geschichte. Eigentlich wollte ich nur mal reinlesen und ein bisschen blättern und hab dann sofort das ganze Buch gelesen. Jo ist witzig und treu und will ein guter Hund sein. Auch wenn der König ihn nervt, kümmert er sich, weil er es als seine Aufgabe sieht. Der arme König ist fast blind und soll einem Stern folgen? Kein Wunder, dass Jo helfen muss. Als dann noch zwei weitere Könige in der Wüste auftauchen und immer nur streiten, ist Jo wirklich am Limit. Dank eines Rates seiner Großmutter besinnt er sich aber auf den richtigen Weg und kann die drei Tollpatsche gerade noch vor den Räubern retten. Und am Ende wird alles gut!

Ich mochte die witzigen Beschreibungen des Hundes und der verrückten Könige sehr, ganz toll fand ich die Beschreibung des ganz besonderen Duftes, der Jo folgt. Die gelungenen Bilder von Karsten Teich unterstreichen die Geschichte ganz wunderbar und machen das Buch zusammen mit der wirklich magischen und berührenden Weihnachtsgeschichte zu einem kleinen Kunstwerk!