Ein Lakota zwischen Tradition und Moderne
Indian CowboyIn dem vorliegenden Buch "Der Jäger" aus der Serie "Indian Cowboy" von Brita Rose Billert begegnen wir erneut Ryan Black Hawk vom Stamme der Lakota. Im Grunde wird der Leser schon durch das Cover des ...
In dem vorliegenden Buch "Der Jäger" aus der Serie "Indian Cowboy" von Brita Rose Billert begegnen wir erneut Ryan Black Hawk vom Stamme der Lakota. Im Grunde wird der Leser schon durch das Cover des Buches auf die richtige Fährte gebracht.
Dieser Band beginnt dort, wo der vorherige Roman endete. Ryan wird unehrenhaft aus der Air Force entlassen. Das ist in den USA nahezu ein NO GO, wenn man eine gute Arbeitsstelle sucht. Doch zum Glück gibt es Menschen um Ryan, die seine besonderen Begabungen erkannt haben, seine Zuverlässigkeit als auch seine Menschlichkeit schätzen. Ich muss gestehen, bereits beim Lesen des ersten Bandes ist mir dieser Indianer vom Stamme der Lakota sehr vertraut geworden und ich kann ihn mir genau mit seinem schwarzen, wieder längeren Haar, seiner rot-braunen Gesichtsfarbe und seinem geschmeidigen Körperbau vorstellen. Vielleicht auch deshalb, da ich "Indianer" nicht nur von Fotos kenne, sondern schon einigen begegnet bin.
Ryan wird als Headhunter angeheuert und auf Personen angesetzt, die aus unterschiedlichen Gründen vom FBI gesucht werden. Das vorliegende Buch hat sehr viel von einem modernen Abenteurroman. Man könnte diesen auch als Road-Movie auf die Leinwand bringen. Dabei tauchen wir ein in den amerikanischen Alltag - sowohl der weißen als auch der indianischen Bevölkerung. Trucker, ein Völkchen für sich, kommen hier auch zu Wort und spielen eine gewichtige Rolle. Ich muss gestehen, während ich dieses Kapitel las sah ich diese chromblitzenden Trucks vor meinem inneren Auge auf den Freeways und hörte dieses ganz besondere Tuten, das diesen Giganten der Straße eigen ist.
Ryan bekommt eine Corvette und wird natürlich mit entsprechenden Waffen ausgerüstet. Doch für seinen Job als Headhunter braucht er vor allem einen klaren Kopf sowie Verstand und ein Gespür für Situationen als auch für seine Mitmenschen, die er für seinen Chef aufspüren soll. Es ist spannend wie in einem Krimi. Natürlich darf auch die Liebe nicht fehlen.
Was mir an dieser Reihe gut gefällt ist, dass der Leser innerhalb eines Romans etwas über die Ureinwohner der USA erfährt. Zwar werden einzelne Stammesriten nur angesprochen, doch die Autorin macht dadurch neugierig, sich näher mit den Lakota zu befassen. Dank des Internets hat heute jeder die Möglichkeit sich Informationen zu besorgen und mehr über diese Menschen zu erfahren. Insbesondere zum Stamm der Lakota gibt es richtig gut gearbeitete Seiten mit vielen Informationen.
Die Zeiten von Winnetou sind Geschichte. Die heutigen Menschen mit indianischen Wurzeln wie Ryan fahren Auto, leben meist in festen Häusern und essen amerikanisches Frühstück. Trotzdem ist sich Ryan seines indianischen Erbes bewusst und lebt es auch. Eine gute und bemerkenswerte Mischung.